NGC 2626 am Rand der Vela-Molekülwolke

In der Mitte dieser Aufnahme befindet sich ein Nebel, bestehend aus einem blauen Reflexionsnebel mit einem roten Rand, der teilweise von einer undurchsichtigen Staubwolke verdeckt ist. Beschreibung im Text.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Selby und Mark Hanson

Mitten in dieser farbenprächtigen kosmischen Leinwand liegt der schöne, blaue Reflexionsnebel NGC 2626 in der südlichen Milchstraße. Er befindet sich neben einer undurchsichtigen Staubwolke und ist von den rötlichen Wasserstoffemissionen des großen H-II-Gebietes RCW 27 umgeben.

NGC 2626 liegt in einem Komplex aus staubhaltigen Molekülwolken, der als Vela-Molekülwolke bekannt ist, und er ist auch selbst eine Wolke aus interstellarem Staub, der das blaue Licht des heißen jungen Sterns reflektiert, der im Nebel eingebettet ist. Doch die astronomische Forschung zeigt viele weitere junge Sterne und damit verbundene Nebel in der Sternbildungsregion.

NGC 2626 ist ungefähr 3200 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz ist das Teleskopsichtfeld in der Vela-Molekülwolke etwa 30 Lichtjahre breit.

Zur Originalseite

LDN 1622: Der Butzemann-Nebel

Lynds Dunkler Nebel 1622 im Sternbild Orion ist eine dunle Wolke, die sichtbar ist, weil sie vor einer schwach rot leuchtenden Wasserstoffwolke liegt.

Bildcredit und Bildrechte: Joshua Carter

Manche sehen in der dunklen Gestalt einen mythischen Butzemann. Wissenschaftlich gesehen erscheint Lynds dunkler Nebel (LDN) 1622 vor einem Hintergrund aus schwach leuchtendem Wasserstoff, der nur auf lang belichteten Teleskopaufnahmen der Region zu sehen ist. Der hellere Reflexionsnebel vdB 62 rechts über der Mitte im Bild ist besser erkennbar.

LDN 1622 lieg am Himmel nahe der Ebene unserer Milchstraße und der BarnardSchleife – das ist eine große Wolke, die den reichhaltigen Komplex an Emissionsnebeln in Gürtel und Schwert des Orion umgibt. Der undurchsichtige Staub von LDN 1622 mit zurückgefegten Umrissen ist vermutlich ähnlich weit entfernt, nämlich 1500 Lichtjahre. In dieser Entfernung wäre das 2 Grad weite Sichtfeld etwa 60 Lichtjahre breit. In der dunklen Weite sind junge Sterne versteckt, die auf Infrarotbildern des Weltraumteleskops Spitzer zu sehen sind.

Zur Originalseite

Der Möwennebel

Der Möwennebel im Sternbild Großer Hund (Canis Major) besteht aus einem leuchtenden Gasbogen, links oben ist ein leuchtender Gasball.

Bildcredit und Bildrechte: Carlos Taylor

Diese weite Fläche aus leuchtendem Gas und Staub bietet Himmelsbeobachtenden auf dem Planeten Erde ein vogelähnliches Bild, daher der landläufige Name Möwennebel. Das Mosaik des kosmischen Vogels entstand aus drei Schmalbandaufnahmen. Es bedeckt eine 2,5 Grad breite Schneise in der Ebene der Milchstraße Richtung Sirius, dem Alphastern im Sternbild Großer Hund (Canis Major).

Der breite Möwennebel ist wahrscheinlich Teil einer größeren Hüllenstruktur, die von aufeinanderfolgenden Supernovaexplosionen gefegt wurde. Er ist als Sh2-296 und IC 2177 katalogisiert. Der markante bläuliche Bogen rechts unter der Mitte ist die Bugwelle des Ausreißersterns FN Canis Majoris.

Der Komplex aus Gas- und Staubwolken mit weiteren Sternen der Canis-Majoris-OB1-Assoziation umfasst etwa 200 Lichtjahre. Der Möwennebel ist ungefähr 3800 Lichtjahre von uns entfernt.

Zur Originalseite

Unerwartete Wolken in Richtung der Andromedagalaxie

Das Amateurbild zeigt die Andromedagalaxie umgeben von rotem Leuchten von Wasserstoff. Links neben der Galaxie sind blau leuchtende Bögen aus Sauerstoff. Beschreibung im Text.

Bildcredit und Bildrechte: Yann Sainty und Marcel Drechsler

Warum gibt es in Richtung der Andromeda-Galaxie Bögen, die Licht von angeregtem Sauerstoff abgeben? Niemand weiß das genau. Die blau leuchtenden Gasbögen wurden erst letztes Jahr durch Amateurbeobachtende entdeckt und bestätigt.

Die beiden Hauptursprungshypothesen für die Bögen lauten, dass sie sich entweder wirklich in der Nähe der Andromedagalaxie (M31) befinden oder dass sie nur zufällig platzierte Gasfilamente in unserer Milchstraße sind. Ein weiteres Rätsel ist, dass die Bögen auf früheren detailreichen Bildern von M31, die vorwiegend das Licht von angeregtem Wasserstoff abbildeten, nicht zu sehen waren. Außerdem weisen andere, weiter entfernte Galaxien keine ähnlichen Strukturen auf, die Licht von angeregtem Sauerstoff abstrahlen.

Diese Entdeckung gelang passionierten Amateuren mit handelsüblichen Teleskopen unter anderem deshalb, weil professionelle Teleskope meist nur winzige Bereiche des Nachthimmels untersuchen, während diese Bögen einen Winkeldurchmesser von mehreren Vollmonden haben. Mit Sicherheit folgen bald weitere Beobachtungen in Licht, das von Sauerstoff und anderen Elementen abgestrahlt wird.

Zur Originalseite

Pferdekopf und Flamme

Der Pferdekopfnebel und der Flammennebel im Sternbild Orion

Bildcredit und Bildrechte: Jason Close

Der Pferdekopfnebel, eine berühmte dunkle Markierung am Himmel, ist auch als Barnard 33 bekannt. Auf dieser scharfen kosmischen Himmelslandschaft sticht er vor dem Hintergrundleuchten aus Emissionsnebeln hervor.

Der Pferdekopf ist ungefähr fünf Lichtjahre „groß“ und befindet sich 1500 Lichtjahre entfernt im Sternbild Orion. Die Ausdehnung aus undurchsichtigem Staub im fruchtbaren Molekülwolkenkomplex der Region hat aus unserer Perspektive in der Milchstraße gesehen zufällig eine erkennbare Form.

Orions östlichster Gürtelstern, der helle Alnitak, leuchtet links neben der Mitte. Alnitaks energiereiches Ultraviolettlicht befeuert das Leuchten des staubigen Flammennebels NGC 2024 direkt darunter. Der bläuliche Reflexionsnebel NGC 2023 unter dem Pferdekopf vervollständigt die Studie kosmischer Kontrasten. Dieses gut gerahmte Teleskopfeld umfasst am Himmel zirka 3 Vollmonde.

Zur Originalseite

NGC 6164: Drachenei-Nebel mit Halo

Das Bild zeigt einen heißen O-Stern im Sternbild Winkelmaß (Norma), der Drachenei genannt wird, er ist von einem Nebel umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Russell Croman

Der Stern in der Mitte schuf das alles. Er wird als Drachenei bezeichnet, das sind seltene, heiße, leuchtstarke O-Sterne, die etwa 40-mal massereicher sind als die Sonne.

Der Stern erzeugte nicht nur den komplexen Nebel NGC 6164 in seiner unmittelbaren Umgebung, sondern der auch den umschließenden blauen Halo. Sein Name leitet sich teilweise von der Nähe zum malerischen Nebel NGC 6188 ab, der als „Die kämpfenden Drachen des Altars“ bekannt sind. In drei oder vier Millionen Jahren beendet der massereiche Stern sein Leben voraussichtlich mit einer Supernovaexplosion.

Der Nebel umfasst etwa vier Lichtjahre und hat eine bipolare Symmetrie, daher sieht er einem der häufigeren planetarischen Nebel ähnlich. Planetarische Nebel sind die gasförmigen Hüllen um ablebende sonnenähnliche Sterne. Wie viele planetarische Nebel hat auch NGC 6164 einen ausgedehnten blassen Halo, der auf diesem detailreichen Teleskopbild der Region blau abgebildet ist. Das Material breitet sich in das umgebende interstellare Medium aus, der blaue Halo wurde wahrscheinlich bei einer früheren aktiven Phase des O-Sterns ausgestoßen.

NGC 6164 ist 4200 Lichtjahre entfernt und liegt im südlichen Sternbild Winkelmaß (Norma).

Zur Originalseite

Der Kaulquappennebel in Gas und Staub

Das Bild zeigt eine leuchtende Sternbildungsregion reich an leuchtendem Gas und dunklem Staub. Zwei staubige Säulen auf der rechts ähneln Kaulquappen.

Bildcredit und Bildrechte: Craig Stocks (Ferngesteuerte Observatorien in der Wüste von Utah)

Woher kommt der Trubel im Kaulquappennebel? Von der Sternbildung. Die Staubemission im Kaulquappennebel IC 410 ist etwa 12.000 Lichtjahre entfernt und liegt im nördlichen Sternbild Fuhrmann (Auriga). Die Wolke aus leuchtendem Gas ist größer als 100 Lichtjahre und wird von den Sternwinden und der Strahlung des eingebetteten offenen Sternhaufens NGC 1893 geprägt. In der interstellaren Wolke entstanden vor ungefähr 4 Millionen Jahren helle, neue Haufensterne, diese sind im gesamten Sterne bildenden Nebel verteilt.

Rechts unten im Bild sind zwei relativ dichte Materieströme zu sehen, die sich von der Zentralregion des Nebels entfernen. Diese etwa 10 Lichtjahre langen kosmischen Kaulquappen sind mögliche Orte andauernder Sternbildung in IC 410. Bei der Bearbeitung des Bildes wurden die Emissionen von Schwefel (rot), Wasserstoff (grün) und Sauerstoff (blau) betont, die Sterne wurden jedoch digital entfernt.

Zur Originalseite

NGC 7293: Der Helixnebel

Der Helixnebel im Sternbild Wassermann mit der Bezeichnung NGC 723 besitzt eine überraschend komplexe Geometrie.

Bildcredit und Bildrechte: Tommaso Stella

Im Sternbild Wassermann endet etwa siebenhundert Lichtjahre von der Erde entfernt ein sonnenähnlicher Stern. Während der letzten paar Tausend Jahre des vergehenden Sterns entstand der Helixnebel NGC 7293, ein gut untersuchtes, nahe gelegenes Beispiel eines planetarischen Nebels, das typisch für diese Schlussphase der Sternentwicklung ist.

Schmalband-Bilddaten der Emissionslinien von Wasserstoffatomen in Rot und Sauerstoffatomen in blaugrünen Farbtönen wurden zu diesem Bild kombiniert. Es zeigt faszinierende Details der Spiralstruktur, zum Beispiel seine etwa 3 Lichtjahre große, helle innere Region. Der weiße Punkt im Zentrum der Helix ist der Zentralstern dieses planetarischen Nebels. Die Helix wirkt auf den ersten Blick wie ein einfacher Nebel. Heute weiß man mehr seine überraschend komplexe Geometrie.

Zur Originalseite