Winter und Sommer auf einmal

Der kleine Planet im Bild ist von Sternen, Milchstraße und Polarlichtern umgeben. Oben steht ein Gebirge, unten ist Schnee.

Bildcredit und Bildrechte: Camille Neil

In diesem atemberaubenden Panorama scheinen Sommer und Winter in einer einzigen Nacht zusammenzukommen. Das Bild deckt den kompletten Winkelbereich von 360 mal 180° ab und wurde digital auf den Fußpunkt der Himmelskugel zentriert, den Nadir. Solche Panoramen, bei denen der Boden auf eine kleine Fläche reduziert wird, werden als Tiny Planet oder Little Planet bezeichnet. Gemeint ist natürlich der Planet Erde.

Dieses Tiny Planet besteht aus Aufnahmen, die im Januar und im Juli am Col du Galibier in den französischen Alpen gemacht wurden. Sterne und Nebel der nördlichen Wintermilchstraße (unten) und der Sommermilchstraße bilden zwei vollständige Bögen über dem schroffen, gebogenen Horizont.

Autos, die in einer Sommernacht auf der Straße fahren, erhellen den 2642 Meter hohen Gebirgspass. Im Winter ist der Zugang wegen des Schnees nur mit ausgiebigen Skitouren möglich. Radsportfans kennen den Col du Galibier als eine der berühmtesten Steigungen der Tour de France.

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Der Pferdekopfnebel

Vor einem rot leuchtenden, gefiederten Hintergrund zeichnet sich eine dunkle Staubwolke ab, deren Form an einen Pferdekopf erinnert.

Bildcredit und Bildrechte: Alex Lin (Chilescope)

Einer der markantesten Nebel am Himmel ist der Pferdekopfnebel im Orion. Er ist Teil einer großen, dunklen Molekülwolke. Die ungewöhnliche Form, die auch als Barnard 33 bekannt ist, wurde erstmals in den späten 1800er-Jahren auf einer fotografischen Platte entdeckt.

Das rote Leuchten stammt von Wasserstoff, der sich überwiegend hinter dem Nebel befindet. Das Gas wird vom nahen hellen Stern Sigma Orionis ionisiert. Die Dunkelheit des Pferdekopfs wird hauptsächlich durch dichten Staub verursacht, wobei der untere Teil des Pferdekopfnackens einen Schatten nach links wirft. Gasströme, die den Nebel verlassen, werden durch ein starkes Magnetfeld gebündelt.

Die hellen Flecken an der Basis des Pferdekopfnebels sind junge Sterne, die sich gerade in der Entstehung befinden. Das Licht aus dem Pferdekopfnebel braucht ca. 1.500 Jahre, um uns zu erreichen. Die Aufnahme wurde vom Chilescope-Observatorium in den chilenischen Bergen gemacht.

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IC 348 und Barnard 3

Das Bild ist voller brauner Nebelwolken. In der Mitte leuchtet ein blauer Reflexionsnebel um einen hellen Stern, rechts oben ist ein rot leuchtender Nebel.

Bildcredit und Bildrechte: Ashraf Abu Sara

Dieses Bild mit kosmischen Kontrasten zeigt eine große Nebelregion nahe beim hellen Stern Omicron Persei. Der mit Teleskop eingefangene bunte Komplex aus Staub, Gas und Sternen reicht am Himmel am Rand der Perseus-Molekülwolke über etwa 3 Grad, etwa 1000 Lichtjahren entfernt.

Omicron Persei ist von einem bläulichen Halo aus Staub umgeben, der das Sternenlicht reflektiert. Er befindet sich links neben der Mitte. Gleich darunter liegt der faszinierende junge Sternhaufen IC 348. Er wurde kürzlich vom James Webb Space Telescope erforscht.

Rechts oben hebt sich die dunkle interstellare Staubwolke Barnard 3 von dem diffusen rötlichen Leuchten des Wasserstoffs ab und verdunkelt es. Natürlich neigt der kosmische Staub auch dazu, neu entstandene Sterne und junge stellare Objekte oder Protosterne vor neugierigen optischen Teleskopen zu verbergen. In der geschätzten Entfernung der Perseus-Molekülwolke wäre dieses Sichtfeld etwa 50 Lichtjahre breit.

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Helfende Hand in Cassiopeia

Vor Sternscharen ziehen Nebelschleier durch das Bild. In der Mitte ist ein dunkler Nebel, der an eine Hand erinnert.

Bildcredit und Bildrechte: Francesco Radici

Diese staubigen Molekülwolken treiben nahe der Ebene unserer Milchstraße. Sie scheinen uns im kosmischen Maßstab eine helfende Hand zu reichen.

Sie sind Teil eines lokalen Gebiets von sternbildenden interstellaren Wolken. Zusammen mit LDN 1358, 1357 und 1355 gehören sie zu dem Katalog der Dunkelnebel des amerikanischen Astronomen Beverly Lynds, der 1962 erschienen. Die Dunkelnebel sind ein anspruchsvolles Ziel für Astrofotografen. Sie sind fast 3.000 Lichtjahre entfernt und liegen in Richtung reicher Sternfelder im nördlichen Sternbild Kassiopeia. In dieser Entfernung ist das detailreiche Teleskop-Sichtfeld etwa 80 Lichtjahre breit.

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Die Milchstraße über der Osterinsel

Im Vordergrund steht ein grasbewachsener Hügel, auf dem hohe Statuen mit menschlichen Köpfen aufgestellt sind. Hoch oben verläuft das zentrale Band der Milchstraße waagerecht. Über der Milchstraße ist der dunkle Himmel voller Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Josh Dury

Warum wurden die Statuen auf der Osterinsel gebaut? Das weiß niemand genau. Sicher ist, dass es dort über 900 große Steinstatuen gibt, die Moai genannt werden. Die Moais von Rapa Nui (Osterinsel) sind im Durchschnitt mehr als doppelt so hoch wie ein Mensch und haben mehr als 200 Mal so viel Masse.

Man geht davon aus, dass die ungewöhnlichen Statuen vor etwa 600 Jahren als Abbilder der lokalen Führer einer lebendigen und alten Zivilisation geschaffen wurden. Rapa Nui ist von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden. Einige der hier abgebildeten Steinriesen wurden im vergangenen Monat unter dem Zentralband unserer Milchstraße aufgenommen. Immer noch werden bislang unbekannte Moais entdeckt.

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LDN 43, der kosmische Fledermausnebel

Ein brauner Nebel verdeckt einen Teil der eher dicht verteilten Sterne im Hintergrund, sein Aussehen erinnert an eine Fledermaus. In der Mitte leuchten Sterne aus dem Nebel heraus, was den Eindruck der Fledermaus noch verstärkt.

Bildcredit und Bildrechte: Mark Hanson und Mike Selby; Text: Michelle Thaller (NASA’s GSFC)

Welcher ist der spuk-takulärste Nebel der Galaxis? Ein vortrefflicher Kandidat ist LDN 43. Diese Dunkelwolke hat eine erstaunliche Ähnlichkeit mit einer riesigen kosmischen Fledermaus, die in einer dunklen Halloween-Nacht inmitten der Sterne fliegt.

Diese Molekülwolke im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus) ist etwa 1400 Lichtjahre von uns entfernt. Sie ist so dicht, dass sie das Licht von Hintergrundsternen und den Schwaden des nahe gelegenen Reflexionsnebels LBN 7 blockiert.

Im Gegensatz zu Halloween-Deko ist dieses 12 Lichtjahre lange Filament aus Gas und Staub kein Unglücksbringer, sondern ein Sternkinderzimmer. Die Fledermaus leuchtet in einem unheimlichen Licht. Sie wird im Inneren von dichten Gasknoten erhellt, aus denen gerade junge Sterne entstanden sind.

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Das dunkle Seepferdchen in Kepheus

Vor dicht verteilten Sternen rankt sich eine dunkle Silhouette, deren Form an ein Seepferdchen erinnert.

Bildcredit und Bildrechte: Davide Broise

Diese suggestive Form ist als Seepferdchennebel bekannt. Sie ist Lichtjahre lang. Der Nebel treibt als Silhouette vor einem reichen, leuchtenden Hintergrund aus Sternen. Der staubige dunkle Nebel ist im königlichen nördlichen Sternbild Kepheus zu sehen. Er ist etwa 1200 Lichtjahre entfernt und Teil einer Molekülwolke in der Milchstraße.

Der Nebel ist als Barnard 150 (B150) gelistet. Damit ist er einer von 182 dunklen Markierungen am Himmel, die der Astronom E. E. Barnard in den frühen 1920-er Jahren katalogisierte. Im Inneren entstehen Ansammlungen von Sternen mit geringer Masse, doch ihre kollabierenden Kerne sind nur in langen Infrarotwellenlängen sichtbar. Die farbigen Milchstraßensterne im Kepheus bereichern diese interessante galaktische Himmelslandschaft.

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Nachthimmel über dem Tatra-Gebirge

Der Sternenhimmel zeigt das belebte Zentralband unserer Milchstraße, das schräg von links oben kommt. Am Horizont stehen Berge, im Vordergrund sind Bäume und ein Bach.

Bildcredit: Marcin Rosadziński; Text: Natalia Lewandowska (SUNY Oswego)

Die Tatra ist die natürliche Grenze zwischen der Slowakei und Polen. Sie ist die höchste Bergkette der Karpaten und ein beliebtes Ziel für Astrofotograf*innen.

Das Bild entstand im Mai. Es zeigt das Zentrum unserer Milchstraßengalaxie mit einigen ihrer berühmten Sternentstehungsgebiete, dem Lagunen– und dem Omeganebel, direkt über der Tatra.

Stellare Sternschmieden sind voll von ionisiertem Wasserstoff. Er ist eine grundlegende Komponente für die Bildung von Wasser, das auf der Erde reichlich vorhanden ist. Als grundlegender Bestandteil aller bekannten Lebensformen ist das Wasser ein entscheidendes Element im Universum. Das Wasser ist im Vordergrund in Form des Flusses Bialka zu sehen.

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