Östlich von Antares

Das sterngefüllte Bild ist von markanten dunklen Staubwolken durchzogen.

Credit und Bildrechte: Yuri Beletsky (ESO)

Östlich von Antares breiten sich quer in den dichten Sternfeldern im Zentrum der Milchstraße dunkle Muster aus. Anfang des 20. Jahrhunderts katalogisierte der Astronom E. E. Barnard undurchsichtige interstellare Staubwolken. Dazu gehören B59, B72, B77 und B78. Sie zeichnen sich als Schemen vor dem sternklaren Hintergrund ab. Ihre Formen erinnern an Pfeifenstiel und -kopf. Daher ist der landläufige Name dieses Dunkelnebels „Pfeifennebel“.

Die detailreiche Ansicht entstand unter dem dunklen chilenischen Himmel. Sie zeigt ein 10×7 Grad großes Feld im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus). Der Pfeifennebel ist Teil des Dunkelwolkenkomplexes im Schlangenträger. Er ist etwa 450 Lichtjahre weit entfernt. Dichte Zentren im Pfeifennebel aus Gas und Staub kollabieren und bilden Sterne.

Zur Originalseite

Dunkle Markierungen am Himmel

Das Bild zeigt einige kleine trichterförmige Nebel, zwei davon sind etwas größer. Vor den Sternen im Hintergrund windet sich der dunkle Nebel Barnard 7.

Credit und Bildrechte: Steve Cannistra (StarryWonders)

Der amerikanische Astronom Edward Emerson Barnard katalogisierte Anfang des 20. Jahrhunderts anhand von Weitwinkelaufnahmen dunkle Markierungen am Himmel. Barnards Flecken sind dunkle Nebel, also interstellare Wolken aus undurchsichtigem Staub und Gas. Ihre Formen sind kosmische Silhouetten, sie liegen vor dichten Sternfeldern und Sternbildungsregionen in der Ebene unserer Milchstraße.

Dieses detailreiche Teleskopbild entstand Anfang des 21. Jahrhunderts. Es zeigt eine hübsche Anordnung von Barnards Staubnebeln in der Taurus-Molekülwolke im Sternbild Stier. Die Taurus-Molekülwolke ist etwa 400 Lichtjahre entfernt. Das Bild ist fast 1 Grad breit. Rechts oben ist Barnard 7, das 7. Objekt im Katalog, neben einem bläulichen Reflexionsnebel. Der junge veränderliche Stern RY Tauri schält sich oben in der Mitte aus einem gelblichen Staubkokon.

Viele von Barnards dunklen Nebeln sind ungefähr ein Lichtjahr groß. Wahrscheinlich entstehen darin in Zukunft neue Sterne.

Zur Originalseite

Molekülwolke Barnard 68

Die dunkle Molekülwolke Barnard 68 verschluckt das Licht der dahinter liegenden Sterne. Sie wirkt daher wie ein schwarzer Fleck am Himmel.

Credit: FORS-Team, 8,2-Meter-VLT Antu, ESO

Wohin sind all die Sterne verschwunden? Früher hielt man es für ein Loch im Himmel, heute ist es als dunkle Molekülolke bekannt. Eine hohe Konzentration aus Staub und molekularem Gas absorbiert praktisch das gesamte sichtbare Licht, das von den dahinter liegenden Sternen ausgestrahlt wird.

Dank der unheimlich dunklen Umgebung zählen die inneren Bereiche von Molekülwolken zu den kältesten und isoliertesten Orten im Universum. Einer der interessantesten dunklen Absorptionsnebel ist die Wolke Barnard 68 im Sternbild Schlangenträger. Dass im Zentrum keine Sterne zu sehen sind, lässt vermuten, dass Barnard 68 relativ nahe ist; Messungen zufolge ist er etwa 500 Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von einem halben Lichtjahr.

Wie Molekülwolken wie Barnard 68 entstehen, ist nicht genau bekannt, doch man weiß, dass in diese Wolken wahrscheinlich Sterne entstehen. Im Infrarotlicht kann man durch die Wolke hindurchblicken.

Zur Originalseite