Lucy fliegt zu acht Asteroiden

Start der Raumsonde Lucy an Bord einer mächtigen Atlas V-Rakete am Cape Canaveral in Florida.

Bildcredit und Bildrechte: John Kraus

Beschreibung: Warum führt diese Mission bis zum Jupiter, besucht ihn dann aber nicht? Lucys Plan ist, anderen Hinweisen über den Ursprung unseres Sonnensystems nachzugehen, als bei Jupiter zu finden wären – wo derzeit Juno ihre Bahnen zieht.

Jupiter ist ein so massereicher Planet, dass seine Gravitation zahlreiche Asteroiden einfängt, welche vor oder hinter ihm um die Sonne kreisen. Diese trojanischen Asteroiden sind im gesamten Sonnensystem entstanden, manche bleiben vielleicht Milliarden Jahre dort gefangen. Wenn man an diesen trojanischen Asteroiden vorbeifliegt und sie untersucht, kann man sie als Fossilien betrachten, die wahrscheinlich einzigartige Hinweise über unser frühes Sonnensystem bereithalten.

Lucy wurde nach einem berühmten fossilen Skelett benannt, das wiederum seinen Namen von einem berühmten Lied erhielt. Die Raumsonde soll zwischen 2025 und 2033 acht Asteroiden besuchen. Letzte Woche wurde Lucys Start an Bord einer mächtigen Atlas-V-Rakete am Cape Canaveral in Florida in den USA wurde mit Reflexion fotografiert.

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Bahnen möglicherweise gefährlicher Asteroiden

Diese Karte zeigt potenziell gefährliche Asteroiden in Erdnähe.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech

Beschreibung: Sind Asteroiden gefährlich? Einige schon, doch die Wahrscheinlichkeit, dass in einem bestimmten Jahr ein gefährlicher Asteroid die Erde trifft, ist gering. Da jedoch in der Vergangenheit einige Massenaussterben mit Asteroideneinschlägen in Verbindung gebracht werden, setzte sich die Menschheit das Ziel, Asteroiden zu finden und zu katalogisieren, die eines Tages das Leben auf der Erde gefährden könnten.

Hier sind die Bahnen von mehr als 1000 bekannten potenziell gefährlichen Asteroiden (PHAs) abgebildet. Diese registrierten taumelnden Brocken aus Gestein und Eis sind größer als 140 Meter und passieren die Erde in einem Abstand von weniger als 7,5 Millionen Kilometern – das ist etwa die 20-fache Entfernung zum Mond. Zwar wird keiner davon in den nächsten 100 Jahren die Erde treffen, doch viele Bahnen sind in einem Zeitraum von mehr als 100 Jahren schwer abzuschätzen, und außerdem wurden noch nicht alle PHAs entdeckt. Würde ein Asteroid dieser Größe auf der Erde einschlagen, könnte er zum Beispiel gefährliche Tsunamis hervorrufen.

Zur Untersuchung von Strategien zum Schutz der Erde startet noch dieses Jahr der Double Asteroid Redirection Test (DART) der NASA. Natürlich treffen täglich viel kleinere Stücke aus Gestein und Eis auf die Erde, doch diese sind normalerweise nicht gefährlich und erzeugen manchmal unvergessliche Feuerkugeln und Meteorschauspiele.

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Stereo-Ansicht von Eros

Ab 14. Februar 2000 verbrachte die historische Mission NEAR Shoemaker ein Jahr im Orbit um Eros und war damit die erste Raumsonde, die je einen Asteroiden umkreiste.

Bildcredit: Projekt NEAR, JHU APL, NASA

Beschreibung: Mit euren rot-blauen Brillen könnt ihr neben dem Asteroiden 433 Eros schweben. Der erdnahe Asteroid umkreist die Sonne alle 1,8 Jahre und ist nach dem griechischen Gott der Liebe benannt. Doch seine Form erinnert eher an eine klumpige Kartoffel als an ein Herz.

Eros ist eine winzige, 40 mal 14 mal 14 Kilometer kleine Welt mit einem hügeligen Horizont, Kratern, Felsbrocken und Tälern. Dieses Mosaik aus Bildern der Raumsonde NEAR Shoemaker, die zu einer Stereo-Anaglyphe verarbeitet wurden, betont seine beunruhigende Größe und die wenig romantische Form. Neben einem dramatischen Chiaroscuro lieferte NEAR Shoemakers 3D-Bildgebung wichtige Messungen der Landschaften und Strukturen des Asteroiden sowie Hinweise auf den Ursprung dieses stadtgroßen Brockens im Sonnensystem. Die kleinsten Strukturen, die man hier sieht, sind ungefähr 30 Meter groß.

Ab 14. Februar 2000 verbrachte die historische Mission NEAR Shoemaker ein Jahr im Orbit um Eros und war damit die erste Raumsonde, die je einen Asteroiden umkreiste. Vor zwanzig Jahren, am 12. Februar 2001, landete sie auf Eros – es war die erste Landung auf der Oberfläche eines Asteroiden. NEAR Shoemakers letzte Übertragung von der Oberfläche von Eros fand am 28. Februar 2001 statt.

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Asteroiden in der Ferne

1998 wurde auf diesem Archivbild des Weltraumteleskops Hubble die lange blaue Spur eines Asteroiden entdeckt.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; R. Evans und K. Stapelfeldt (JPL)

Beschreibung: Täglich treffen Gesteinsbrocken aus dem All auf die Erde. Doch je größer der Stein, desto seltener wird die Erde getroffen. Viele Kilogramm Weltraumstaub prasseln täglich auf die Erde. Größere Brocken erscheinen zunächst als heller Meteor.

Tennisballgroße Steine und Eisbrocken streifen täglich durch unsere Atmosphäre, die meisten verdampfen schnell und lösen sich in nichts auf. Felsen mit einem Durchmesser von zirka 100 Metern sind eine veritable Bedrohung, sie treffen ungefähr alle 1000 Jahre auf die Erde. Ein Objekt dieser Größe könnte heftige Tsunamis auslösen, wenn es einen Ozean trifft, und würde wohl sogar weit entfernte Ufer verwüsten. Eine Kollision mit einem mehr als 1 km großen massereichen Asteroiden ist sehr selten und tritt etwa in Abständen von Millionen Jahren auf, könnte aber globale Auswirkungen haben.

Viele Asteroiden bleiben unentdeckt. 1998 wurde auf dem oben gezeigten Archivbild des Weltraumteleskops Hubble die lange blaue Spur eines Asteroiden entdeckt. Eine Kollision mit einem großen Asteroiden würde die Erdbahn kaum beeinflussen, aber sehr viel Staub aufwirbeln, der das Klima der Erde verändern würde. Ein wahrscheinliches Ergebnis wäre das globale Aussterben vieler Lebensarten, das möglicherweise das aktuelle Artensterben in den Schatten stellt.

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Kapsel vom Asteroid Ryugu kehrt zurück


Videocredit: JAXA, Hayabusa2

Beschreibung: Der Streifen am Himmel ist eine Kapsel, die von einem Asteroiden zurückkehrt. Der Behälter kehrte kürzlich vom erdnahen Asteroiden 162173 Ryugu zurück und brachte kleine Steine und Staub von seiner Oberfläche zur Erde. Die Kapsel wurde zuvor von ihrer japanischen Ursprungssonde Hayabusa2 ausgeklinkt. Diese Sonde besuchte Ryugu im Jahr 2018, nahm 2019 eine Bodenprobe und flog dann zur Erde zurück. Die abgeworfene Probenrückkehrkapsel entfaltete einen Fallschirm und landete in einem ländlichen Teil von Australien.

Auch die NASA-Mission OSIRISREx sammelte kürzlich Gestein und Staub von Bennu, einem ähnlichen Asteroiden, und soll diese Bodenprobe 2023 zur Erde zurückbringen. Die Analyse der Bestandteile dieser Asteroiden verspricht der Menschheit neue Einblicke in das frühe Sonnensystem und Hinweise darauf, wie Wasser und organisches Material auf die Erde kamen.

Expertendiskussion: Wie entdeckt die Menschheit erstmals außerirdisches Leben?
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Bennu markieren: Der Film


Videocredit: OSIRIS-REx, NASA’s GSFC, U. Arizona, Lockheed Martin

Beschreibung: So sieht es aus, wenn man einen Asteroiden rammt. Letzten Monat stieg die Roboter-Raumsonde OSIRIS-REx der NASA zum kleinen erdnahen Asteroiden 101955 Bennu ab, stieß hinein und hob dann rasch wieder ab.

Dieses Video zeigt drei Stunden der Touch-And-Go-Probenentnahme (TAG). Zu Beginn des Videos nähert sich die automatisierte Sonde dem 500 Meter großen diamantenförmigen Weltraumfelsen, der unterhalb rotiert. Etwa 20 Sekunden nach Beginn des Videos taucht Nightingale auf – dieser Aufsetzbereich wurde gewählt, weil er relativ flach und frei von großen Felsbrocken ist, welche die Raumsonde beschädigen könnten.

Bei Sekunde 34 erscheint plötzlich der Schatten des Probenarms von OSIRIS-REx im Sichtfeld, gleich darauf fliegen durch den heftigen Aufschlag des Arms Gestein und Kies hoch. Die ausgeklügelte Sonde schaffte es, etwas von Bennus Auswurfmaterial aufzunehmen und erfolgreich verstauen, um es für genaue Untersuchungen zur Erde zu bringen.

Die lange Rückkehr soll im März 2021 beginnen, die Ankunft der Sonde zur Erde ist für September 2023 geplant. Wenn die Rückkehrprobe erfolgreich zur Erde gelangt, wird sie nach organischen Verbindungen durchsucht, welche eine junge Erde besiedelt haben könnten, weiters nach seltenen oder ungewöhnlichen Elementen und Mineralien sowie Hinweisen zur frühen Geschichte unseres Sonnensystems.

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Bennu erfassen

Die Raumsonde OSIRIS-Rex sammelt erfolgreich eine Probe von der Oberfläche des Asteroiden Bennu.

Bildcredit: OSIRIS-REx, Universität von Arizona, NASA, Goddard Scientific Visualization Studio

Am 20. Oktober näherte sich die Raumsonde OSIRIS-REx vorsichtig der Oberfläche, die mit Gestein übersät war. Sie fuhr ihren Greifarm aus und berührte den Asteroiden Bennu. Es war ein Touch-And-Go-Probenahme-Manöver (TAG).

Der Probennahmekopf TAGSAM ist 30 Zentimeter groß. Er zerdrückt auf diesem Schnappschuss scheinbar ein paar Steine. Die Nahaufnahme entstand kurz nach dem Kontakt mit der Oberfläche. Sie wurde von der SamCam der Raumsonde fotografiert. Die Raumsonde war ungefähr 321 Millionen Kilometer vom Planeten Erde entfernt. Eine Sekunde später feuerte die Sonde Stickstoff aus einer Flasche. Dabei pustete sie eine beträchtliche Menge von Bennus Regolith in den Probennahmekopf. So sammelte sie das lose Oberflächenmaterial.

Die Daten zeigen, dass die Raumsonde ungefähr 5 weitere Sekunden Kontakt mit Bennus Probensammelstelle Nightingale hatte. Dann betätigte sie die Zündung für den Rückflug. Zeitrafferbilder der SamCam zeigen das Nachleuchten.

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Abstieg zum Asteroiden Bennu

Videocredit: NASA, OSIRIS-REx, Wissenschaftliches Visualisierungsstudio der NASA; Daten: NASA, U. Arizona, CSA, York U., MDA

Wie wäre es, wenn man auf einem Asteroiden landet? Das hat noch kein Mensch getan. Doch die Roboter-Raumsonde OSIRIS-REx der NASA versucht nächste Woche, die Oberfläche des Asteroiden 101955 Bennu zu berühren. Ihr Ziel ist, von dem nahen Kleinplaneten eine Probe zu nehmen. Diese bringt sie im Jahr 2023 für detaillierte Untersuchungen zur Erde.

Dieses Video zeigt, wie es aussieht, wenn man sich dem 500 Meter großen diamantförmigen Asteroiden nähert. Es basiert auf einer digitalen Karte von Bennus felsiger Oberfläche. Sie wurde aus Bild- und Oberflächendaten erstellt, die OSIRIS-REx in den letzten 1,5 Jahre sammelte.

Zu Beginn rotiert Bennu sehr schnell – viel schneller als seine tatsächliche Rotationsperiode von 4,3 Stunden. Dann stoppt die Rotation. Die virtuelle Kamera sinkt zur zerklüfteten Oberfläche hinunter und umkreist eine hausgroße Felsnase mit dem Namen Simurgh. Dahinter ist der flachere Felsvorsprung Roc.

Falls die Rückholprobe erfolgreich zur Erde gelangt, wird sie sorgfältig nach organischen Verbindungen abgesucht, die eine junge Erde befruchtet haben könnten. Dazu zählen seltene oder ungewöhnliche Elemente und Mineralien sowie Hinweise auf die frühe Geschichte unseres Sonnensystems.

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