Mittelalterliche Astronomie aus Stift Melk

Mittelalterliche Handschrift aus dem Stift Melk zeigt das Schema von Sonnen- und Mondfinsternissen. Beschreibung im Text.

Credit: Paul Beck (Univ. Wien), Georg Zotti (Vienna Inst. Arch. Science); Bildrechte: Stiftsbibliothek Melk, Frag. 229

Diese Manuskriptseite wurde durch einen Zufall entdeckt. Sie bietet einen grafischen Einblick in die Astronomie des Mittelalters vor der Renaissance und vor dem Einfluss von Nikolaus Kopernikus, Tycho Brahe, Johannes Kepler und Galileo.

Das faszinierende Blatt stammt aus einer Vorlesungsmitschrift über Astronomie. Es wurde von dem Mönch Magister Wolfgang de Styria noch vor dem Jahr 1490 im Stift Melk in Österreich gesammelt. Die oberen Bildfelder erklären die Geometrie für eine Mond- (links) und eine Sonnenfinsternis im geozentrischen ptolemäischen Weltbild. Das Diagramm links unten zeigt die ptolemäische Sicht des Sonnensystems. Mit der Grafik rechts unten kann man das Datum des Ostersonntags im Julianischen Kalender berechnen. Der Text rechts oben erklärt die Bewegung der Planeten im ptolemäischen Weltbild.

Die Manuskriptseite ist als Teil einer Spezialausstellung zum Internationalen Jahr der Astronomie im historischen Stift Melk ausgestellt.

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Finsternis-Shirt 2009

In einem sonnigen Park trägt eine Frau ein weißes T-Shirt mit dem Logo des IYA 2009, darauf sind sichelförmige Sonnenbilder von einer partiellen Sonnenfinsternis.

Credit und Bildrechte: Simon Fishley (SAAO)

Beschreibung: Natürlich denkt jeder darüber nach, was man bei einer Sonnenfinsternis tragen sollte. Hier ist ein gutes Beispiel, besonders für die erste Finsternis des Internationalen Jahres der Astronomie 2009. Auf dem Bild, das während der Sonnenfinsternis am 26. Jänner auf dem Gelände des South African Astronomical Observatory in Kapstadt aufgenommen wurde, schmücken sich wiederholende Bilder der Finsternis ein gut gewähltes T-Shirt. Der Effekt ist Finsternisliebhabern vertraut und entsteht, wenn kleine Lücken, etwa zwischen den Blättern von Bäumen, als Lochkameras fungieren und mehrfache erkennbare Bilder der Finsternis erzeugen. Von Kapstadt aus war die Sonnenfinsternis partiell, während des Maximums wurden etwa 65 Prozent der Sonne bedeckt. Doch entlang einer Bahn, die sich über den Indischen Ozean und West-Indonesien erstreckte, wurde die Finsternis ringförmig, wobei die Sonnenscheibe kurz als feuriger Ring um die Mondsilhouette erschien.

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Monddiamant

Das Gemälde zeigt den dunklen Mond, links ist eine Mondsichel mit vielen Kratern.

Bildcredit und Bildrechte: Deirdre Kelleghan

Beschreibung: Kameras auf der ganzen Erde waren diese Woche zum Himmel gerichtet, um die spektakuläre Konjunktion des zunehmenden Mondes mit den hellen Planeten Venus und Jupiter einzufangen. Doch die Astronomiekünstlerin Deirdre Kelleghan dokumentierte das Himmelsereignis, indem sie Skizzen von ihren Beobachtungen anfertigte. Mit ihrem kleinen Teleskop in Greystones in der Grafschaft Wicklow in Irland folgte sie der Mondbedeckung, bei der die gleißende Venus hinter dem dunklen Mondrand verschwand und später am hellen Mondrand wieder auftauchte. Ihre interessante Zeichnung des Wiedererscheinens der Venus entstand mit Pastellkreide auf einem A3-Zeichenblatt unter sehr kalten Bedingungen. Sie meint dazu: „Der Anblick, als die Venus noch einmal wie ein an den Mond gesteckter Diamant glitzerte, war fantastisch.“

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Ein Schwarm Sterne

So würde der Himmel aussehen, wenn Sonne und Erde in einem Sternhaufen befinden würde.

Credit und Bildrechte: Roger A. Hopkins

Unsere einsame Sonne liegt in der Nähe eines der äußeren Spiralarme der Milchstraße. Im Umkreis von 10 Lichtjahren befinden sich nur wenige Sterne. Doch wenn sich die Sonne in einem der Sternhaufen unserer Galaxis befinden würde, wären Tausende Sterne in einem vergleichbar großen Raum verteilt. Wie würde der Nachthimmel in einer so dicht besiedelten stellaren Nachbarschaft aussehen?

Als Roger Hopkins dieses Foto im Montezuma National Wildlife Refuge im Gebiet der Finger Lakes westlich von New York in den USA machte, hatte er diese Idee. Passenderweise hatte er einen Schwarm Stare mit einem stimmungsvollen Sonnenuntergang im Hintergrund fotografiert. Er bearbeitete er das Bild so, dass die schwarzen Silhouetten der Vögel weiß wurden. Das Ergebnis simuliert das spannende Spektakel einer Dämmerung mit dicht gefülltem Himmel über einer Sternhaufenwelt.

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Finsternis-Shirt

Das Bild zeigt den Schatten eines Knödelhebers auf einem Sweatshirt. Die Löcher bilden Lochkameras, daher bildet jedes Loch eine kleine Sichelsonne ab.

Credit und Bildrechte: Philippe Haake

Beschreibung: Natürlich macht jeder sich darüber Gedanken, was er bei einer Sonnenfinsternis tragen sollte. Kein Grund zur Sorge, die Natur tut häufig ihr übriges um Bilder der Finsternis zu projizieren, sodass stilvolle und angemessene Muster viele sichtbare Oberflächen schmücken – einschließlich Kleidung, und genau zur rechten Zeit. Sehr häufig fungieren kleine Lücken zwischen den Blättern von Bäumen als Lochkameras und erzeugen erkennbare multiple Bilder der Finsternis. Der Astronom Paul Haake wollte in Madrid die ringförmige Sonnenfinsternis vom 3. Oktober 2005 beobachten und traf einen Freund, der eine Eingebung hatte. Das Ergebnis: ein Gitter aus kleinen Löchern in einem Küchensieb erzeugte dieses Muster von Bildern auf einem ‚Finsternis-Shirt‘. Während die gestrige Sonnenfinsternis entlang eines schmalen Pfades, der im nördlichen Kanada begann und sich über die Arktis erstreckte und in China endete, total war, war im Großteil Asiens und Europas eine partielle Finsternis zu sehen.

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Fröhliche Menschen tanzen auf dem Planeten Erde

Credit: Matt Harding und Melissa Nixon; Musik: Trip the Light

Was tun diese Menschen? Sie tanzen. Viele Menschen auf der Erde sind gelegentlich fröhlich, und eine Methode, Fröhlichkeit zu zeigen, ist Tanzen. Fröhlichkeit und Tanzen überwinden politische Grenzen und treten in praktisch jeder menschlichen Gesellschaft auf.

Matt Harding bereiste viele Nationen der Erde, begann zu tanzen und filmte das Ergebnis. Das Video zeigt, dass sich Menschen auf der ganzen Erde als Teil einer einzigen Spezies empfinden. Fröhlichkeit ist oft ansteckend. Nur wenige Menschen können dieses Video sehen, ohne zu lächeln.

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Zweiarmige Milchstraße

Die Illustration zeigt die Milchstraße mit ihren Spiralarmen von oben.

Illustrationscredit: R. Hurt (SSC), JPL-Caltech, NASA; Durchmusterung: GLIMPSE

Wenn man aus der Milchstraße hinausblickt, ist die Struktur unserer Galaxis schwer zu erkennen. Doch eine aufwändige Durchmusterung mit dem Weltraumteleskop Spitzer liefert nun gute Hinweise, dass wir in einer riesigen Galaxie mit zwei Hauptspiralarmen leben. Diese sind der Scutum-Centaurus-Arm und der Perseusarm. Sie beginnen an den Enden eines großen Zentralbalkens.

Wenn Sternforschende in anderen Galaxien von oben auf unsere Galaxis blicken, sehen sie die Milchstraße wahrscheinlich als Balkenspirale mit zwei Armen, ähnlich wie auf dieser Illustration. Frühere Analysen zeigten eine kleinere zentrale Balkenstruktur und vier Spiralarme.

Die Position der Sonne wird immer noch etwa ein Drittel der Distanz vom Zentrum zum äußeren Milchstraßenrand angenommen. Sie befindet sich in einem Nebenarm, dem Orion-Arm. Wenn ihr den Mauspfeil über das Bild schiebt, findet ihr die Sonne und die neu kartierten Strukturen der Milchstraße.

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Gemälde einer Sonnenfinsternis aus dem 18. Jahrhundert

Auf einem Altarbild im bayerischen Kloster Weltenburg beobachtet der heilige Benedikt eine Sonnenfinsternis samt Korona und Diamantring.

Gemälde: Cosmas Damian Asam; Digitalbild: Jay Pasachoff

Vielleicht ist dieses Gemälde die älteste realistische Darstellung einer totalen Sonnenfinsternis. Zumindest glauben das manche Historikerinnen*. Das Bild wurde 1735 von Cosmas Damian Asam fertiggestellt. Er war ein berühmter deutscher Maler und Architekt im frühen 18. Jahrhundert.

Deutlich erkennt man nicht nur eine totale Sonnenfinsternis, sondern auch die Sonnenkorona und den Diamantringeffekt. Er tritt auf, wenn das Sonnenlicht nur noch zwischen den Bergen am Mondrand hindurchfließt. Der Beobachter dieser Phänomene einer Finsternis ist der heilige Benedikt.

Roberta J. M. Olson und Jay Pasachoff vermuten, dass Asam eine der totalen Sonnenfinsternisse 1706, 1724 und 1733 selbst beobachtete. Alle drei Finsternisse fanden im Mai statt. Vielleicht sah er sie sogar alle. Viele Aspekte im astronomischen Universum, die heute als erwiesen gelten, wurden erst im letzten Jahrhundert bekannt oder genau erfasst.

Asams Gemälde hängt im Kloster Weltenburg in Bayern.

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