Staubteufelspuren auf dem Mars

Das Bild zeigt die rötlichbraune Marsoberfläche, auf der dunkle Spuren zu sehen sind. Sie stammen von Staubteufeln, welche den oberflächlichen hellen Staub abgetragen haben.

Credit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Beschreibung: Wer hat den Mars beschmiert? Dieser Teil eines aktuellen hoch aufgelösten Bildes der HiRISE-Kamera an Bord des Mars Reconnaissance Orbiters zeigt kurvige dunkle Spuren, die kreuz und quer über hell gefärbtes Gelände auf der Marsoberfläche verlaufen. Neu gebildete Spuren wie diese hatten sich den Forschern als spannendes Mars-Mysterium präsentiert, sind jedoch, wie inzwischen bekannt ist, die Arbeit winziger Wirbelwinde, die auf dem Roten Planeten vorkommen – marsianische Staubteufel. Solche wirbelnden Säulen aus aufsteigender Luft, die von der warmen Oberfläche aufgewärmt werden, kommen auch in trockenen Wüstenregionen auf dem Planeten Erde häufig vor. Staubteufel, die normalerweise nur wenige Minuten bestehen, werden sichtbar, wenn sie losen, rot gefärbten Sand aufnehmen und den dunkleren, schwereren Sand darunter liegen lassen. Auf dem Mars können Staubteufel bis zu 8 Kilometer hoch werden. Unerwartete Reinigungen von Solarpaneelen der Marsrover gingen auf das Konto solcher Staubteufel.

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Säule und Jets in Carina

Das Bild zeigt eine kosmische Säule aus Gas und Staub im Carinanebel. Das überlagerte Bild zeigt helle Jets, die in Infrarotlicht hell leuchten.

Credit: NASA, ESA und das Hubble SM4 ERO Team

Beschreibung: Diese kosmische Säule aus Gas und Staub ist fast 2 Lichtjahre groß. Das Gebilde liegt in einer der größten Sternbildungsregionen unserer Galaxis, dem Carinanebel, der am südlichen Himmel in einer Entfernung von etwa 7500 Lichtjahren leuchtet.

Die komplexen Umrisse der Säule werden von den Winden und der Strahlung der jungen, heißen, massereichen Sterne Carinas geformt. Doch das Innere der kosmischen Säule selbst beherbergt Sterne im Entstehungsprozess.

Wenn Sie Ihren Mauspfeil über dieses Bild im sichtbaren Licht schieben, kommt eine durchdringende Ansicht der Säule im nahen Infrarot zum Vorschein – die nun von zwei schmalen energiereichen Strahlen dominiert wird, die von einem noch verborgenen jungen Stern ausgehen. Beide Bilder – im sichtbaren und im nahen Infrarot – wurden mit der neu installierten Wide Field Camera 3 des Weltraumteleskops Hubble gemacht.

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Despina, Neptunmond

Unten ist ein Teil des blauen Planeten Neptun zu sehen, davor sind vier Lichtpunkte erkennbar. Das Bild ist ein Komposit aus mehreren Aufnahmen der Raumsonde Voyager 2, das den Mond Despina zeigt.

Credit: NASA, JPL, Rechte am bearbeiteten Bild: Ted Stryk

Beschreibung: Despina ist ein winziger Neptunmond. Mit nur 148 Kilometern Durchmesser wurde die kleine Despina 1989 auf Bildern der Raumsonde Voyager 2 von ihrer Begegnung mit dem fernsten Gasriesenplaneten des Sonnensystems entdeckt.

Bei Durchsicht der Daten von Voyager 2 entdeckte der Amateur-Bildbearbeiter (und Philosophieprofessor) Ted Stryk 20 Jahre später etwas, das niemand zuvor bemerkt hatte: Bilder, auf denen der Schatten Despinas über Neptuns blaue Wolkenoberfläche wandert. Sein Kompositbild von Despina mit Schatten wurde aus vier Archivbildern vom 24. August 1989 erstellt, die in zeitlichem Abstand von 9 Minuten fotografiert wurden. Despina wurde künstlich aufgehellt, um sie besser sichtbar zu machen.

In der antiken griechischen Mythologie ist Despina eine Tochter Poseidons (der römische Gott Neptun).

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D. rad Bakterien: Astronautenkandidaten

Eine Kultur des Deinococcus radiodurans: Vor einem blauen Hintergrund ist ein rundes Glas mit gelben Streifen und orangefarbenen Punkten zu sehen.

Credit: Michael Daly (Uniformed Services University of the Health Sciences), DOE

Beschreibung: Diese Bakterien könnten auf einem fremden Planeten überleben. In einem irdischen Labor überlebt Deinococcus radiodurans (D. rad, auch „Conan the Bacterium“) extreme Strahlungsdosen, extreme Temperaturen, Dehydration und genotoxische Chemikalien. Erstaunlicherweise haben sie sogar die Fähigkeit ihre eigene DNS zu reparieren – üblicherweise in 48 Stunden.

Bakterien wie D. rad sind als Extremophile bekannt und für die NASA teils deshalb interessant, weil sie menschlichen Astronauten helfen könnten auf anderen Welten zu überleben. Eine aktuelle Sequenzierung der DNA des Deinococcus radiodurans könnte Biologen eine Erhöhung ihrer Überlebensfähigkeit ermöglichen, und zwar durch die zusätzliche Möglichkeit Medizin, sauberes Wasser und Sauerstoff zu produzieren.

Schon jetzt wurden sie gentechnisch weiterentwickelt, um die Reinigung von Verschmutzung durch toxisches Quecksilber zu unterstützen. D. rad, wahrscheinlich eine der ältesten überlebenden Lebensformen, wurden zufällig in den 1950er Jahren entdeckt, als Wissenschaftler sie bei der Untersuchung von Techniken zur Lebensmittelkonservierung nicht so leicht töten konnten. Im obigen Bild wachsen Deinococcus radiodurans in einer Schale still vor sich hin.

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Morning Glory Clouds über Australien

Unter dem Flügel eines Kleinflugzeugs sind walzenförmige Wolkenwülste zu sehen.

Credit und Lizenz: Mick Petroff; Dank für den Hinweis: James Holmes (Cairns)

Beschreibung: Was verursacht diese langen, seltsamen Wolken? Das weiß niemand genau. Eine seltene Art von Wolken, die als Morning Glory Cloud bekannt sind, kann 1000 Kilometer lang werden und tritt in Höhen von bis zu zwei Kilometern auf. Obwohl ähnliche Roll clouds an besonderen Orten auf der ganzen Welt beobachtet wurden, treten jene über Burketown (Queensland, Australien) vorhersehbarerweise jeden Frühling auf. Lange, waagrechte zirkulierende Röhren aus Luft können sich bilden, wenn strömende, feuchte abkühlende Luft auf eine Inversionsschicht trifft, das ist eine Atmosphärenshicht, an der die Lufttemperatur atypisch mit der Höhe steigt. Diese Röhren und die sie umgebende Luft können für Flugzeuge gefährliche Turbulenzen erzeugen, wenn es klar ist. Morning Glory Clouds können angeblich eine Luftgeschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde über einer Oberfläche mit wenig wahrnehmbarem Wind erreichen. Der Fotograf Mick Petroff fotografierte nahe den Golf von Carpentaria in Australien von seinem Flugzeug aus einige Morning Glory Clouds, die im Bild zu sehen sind.

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Laserangriff auf das galaktische Zentrum

Zwischen zwei Teleskoptürmen steigt die Milchstraße mit markanten Staubwolken auf, vom linken Teleskop leuchtet ein Laserstrahl in die Sternwolken.

Credit: Yuri Beletsky (ESO)

Beschreibung: Warum schießen diese Leute einen mächtigen Laserstrahl ins Zentrum der Galaxis? Zum Glück ist dies nicht der erste Schritt zu einem galaktischen Krieg. Sondern Astronomen am Very Large Telescope (VLT) in Chile versuchen, die Verzerrungen der sich ständig verändernden Erdatmosphäre zu messen. Das ständige Abbilden hoch liegender Atome, die vom Laser angeregt werden – was einen künstlicher Stern erscheinen lässt -, erlaubt den Astronomen, die Unschärfe der Atmosphäre sofort zu messen. Diese Information wird in einen Teleskopspiegel des VLT gespeist, der dann leicht deformiert wird, um die Unschärfe zu minimieren. In diesem Fall beobachtete das VLT das Zentrum unserer Galaxis, daher wurde die atmosphärische Unschärfe in diese Richtung benötigt. Was die intergalaktische Kriegsführung betrifft, werden im Zentrum unserer Galaxis keine Opfer erwartet. Das Licht dieses mächtigen Lasers würde zusammen mit dem Licht unserer Sonne nur so hell wie ein blasser ferner Stern erscheinen.

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Im Barringer-Krater

Eine Gruppe Menschen steht am Rand eines riesigen kahlen Kraters.

Credit und Bildrechte: Tony Rowell

Beschreibung: Was geschieht, wenn ein Meteor die Erde trifft? Üblicherweise nicht allzu viel, da die meisten Meteore klein sind und die Einkerbungen, die sie verursachen, nach kurzer Zeit wegerodieren. Doch vor etwa 50.000 Jahren schuf ein riesiger Meteor den Barringer-Meteoritenkrater in Arizona in den USA. Das dabei entstandene Einschlagbecken, auch schlicht als Meteor Crater bekannt, erstreckt sich über einen Kilometer. Anfang letzten Jahres besichtigte, wie oben zu sehen, eine Reisegruppe das Innere des Barringer-Kraters. Dieser war die erste Struktur auf der Erde, die 1920 als Einschlagkrater erkannt wurde. Bis heute wurden weltweit mehr als 100 irdische Einschlagstrukturen erkannt. Computermodellrechnungen lassen den Schluss zu, dass manche der Canyon-Diablo-Meteorite bei dem Einschlag, der den Barringer erzeugte, schmolzen.

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Dreifacher Sonnenaufgang über der Danziger Bucht

Bei diesem seltsamen Sonnenuntergang sind mehrere Abbildungen der Sonne zu sehen.

Credit und Bildrechte: Barry und Noemi Diacon (McMaster U.)

Beschreibung: Wie kann ein und dieselbe Sonne dreimal aufgehen? Am Freitag, 10. Juli 2009, wurde um etwa 4:30 Uhr über der Danziger Bucht in Danzig (Polen) ein spektakulärer Dreifach-Sonnenaufgang fotografiert. Natürlich geht unsere Sonne nur einmal auf. Irgendein optischer Effekt erzeugt mindestens zwei Trugbilder der Sonne – doch welcher?

Die überwiegende Mehrheit ähnlicher gemeldeter Fälle an Trugbildern des hellsten Objekts im Bildfeld kann auf Blendenflecke im Inneren der Kamera, mit der das Bild aufgenommen wurde, zurückgeführt werden. Dennoch ist das obige Bild verblüffend, weil ein ehrlicher Fotograf meint, der Effekt wäre mit bloßem Auge sichtbar gewesen, und weil der Fotograf mehrere weitere Bilder fotografierte, welche Varianten desselben Effekts zeigen.

Daher sind die Leser eingeladen, darüber zu beraten ob das obige Bild ein besonders spektakuläres Beispiel gewöhnlicher Reflexionen in einer Standard-Digitalkamera oder eines der spektakulärsten Beispiele atmosphärischer Brechung, die je aufgezeichnet wurden, ist, oder ob es durch etwas völlig anderes hervorgerufen wurde. Falls die Diskussion zu einem Ergebnis kommt, wird der Konsens zu einem späteren Zeitpunkt hier veröffentlicht.

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