Großes Finale in der Dämmerung

Über einem Gewässer, das am Horizont von einem dunklen Streifen begrenzt ist, über dem der Himmel mit braunrot beginnt, dann in hellgelb übergeht und nach oben hin dunkelblau verläuft, schwegen ein Sichelmond und helle Planeten.

Bildcredit und Bildrechte: Luis Argerich

Beschreibung: Nach mehr als einem Monat endet die hübsche Aufreihung der vier mit bloßem Auge sichtbaren Planeten am Morgenhimmel. Am 31. Mai schloss sich die schmale Mondsichel bei einer letzten himmlischen Begegnung am Osthorizont der Gruppe an. Sie ist auf dieser Morgenszene an einem Strand nahe Buenos Aires in Argentinien zu bewundern.

Das Foto zeigt den Blick auf die Anordnung am Herbsthimmel der Südhalbkugel. Es wurde etwa 30 Minuten vor Sonnenaufgang fotografiert. Von unten nach oben sind die wandernden Planeten Merkur, Venus, Mars und Jupiter auf der ekliptischen Ebene verteilt. Die sonnenbeleuchtete Mondsichel versinkt in der farbenprächtigen Dämmerung links neben Merkur. In den nächsten Tagen steigen Mars und Jupiter weiter auf. Venus und Merkur sinken zum Horizont und nähern sich der aufgehenden Sonne.

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Sonnenfinsternis um Mitternacht

Über ein paar von hinten beleuchteten Wolken leuchtet eine breite Sonnensichel am dunklen Himmel.

Credit und Bildrechte: Catalin Beldea (Stiinta si Tehnica Team)

Beschreibung: Am 1. Juni warf der Neumond bei der zweiten partiellen Sonnenfinsternis des Jahres seinen Schatten auf ein Land der Mitternachtssonne. Das Bild des geozentrischen Himmelsereignisses nördlich vom Polarkreis wurde kurz vor Mitternacht im Norden von Finnland am Kaunispää in Lappland fotografiert. Auch Rentiere in der Region konnten sehen, wie der Mond die Sonne am Nordhorizont knapp über einer Wolkenbank berührte.

Die Finsternis war auch in Teilen von Alaska und Kanada zu sehen. Sie begann um 19:25 UT in Sibirien und Nordchina bei Sonnenaufgang und endete etwa 3,5 Stunden später nördlich von Neufundland im Atlantischen Ozean.

Nur einen Mondzyklus später, am 1. Juli, erreicht der Schatten des Neumondes die Erde noch einmal bei einer partiellen Sonnenfinsternis. Die Sichtbarkeit dieser Finsternis ist auf eine relativ kleine Region im Südpolarmeer beschränkt. Auf die Julifinsternis folgt am 25. November die vierte und letzte partielle Sonnenfinsternis des Jahres 2011. Diese Finsternis ist dann in einem südlichen Land der Mitternachtssonne sichtbar.

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Endeavours sternklare Nacht

Die Raumfähre Endeavour schwebt aufgerichtet mit geöffneter Ladebucht, die innen beleuchtet ist, über der Erde, die unten vorbeizieht. Auf der Erde sind Stadtlichter als Streifen zu sehen.

Credit: ISS Expedition 28, STS-134, NASA

Beschreibung: Diese Nachtaufnahme vom 28. Mai zeigt die Endeavour, die ein letztes Mal an die Internationale Raumstation angedockt ist. Die Raumfähre kreist 350 Kilometer über dem Planeten Erde. Die Ladebucht der Endeavour ist beleuchtet, während sie mit 28.000 Kilometern pro Stunde durch den Erdschatten rast.

Am oberen Bildrand seht ihr die Silhouette der gelenkigen Gliedmaßen des Raumstations-Roboters Dextre. Die Bewegung im Orbit während der Langzeitbelichtung führte zu Streifen auf dem sternklaren Hintergrund und bei den Stadtlichtern des dunklen Planeten unten. Die Mission der Endeavour dauerte 16 Tage, danach folgte ihre letzte Landung am Kennedy-Raumfahrtzentrum in den dunklen Morgenstunden des 1. Juni.

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Die Erde rotiert unter den Very Large Telescopes

Credit: S. Guisard und J. F. Salgado, ESO, Bulletpeople.com; Musik: Arcadia (Lizenz: Kevin Macleod)

Beschreibung: Warum bewegt sich auf diesem Video die Erde? Die meisten Zeitraffervideos des Nachthimmels zeigen, wie sich die Sterne und der Himmel über einer fest stehenden Erde bewegen. Doch hier wurden die Bildfelder digital gedreht, sodass die Sterne (fast) ruhig bleiben und die Erde sich unter ihnen dreht.

Das Video zeigt eindrucksvoll die Rotation der Erde, als ob die Kamera frei im Raum schweben würde. Sie wird als tägliche Bewegung bezeichnet. Die Teleskope im Video sind die Very Large Telescopes VLT in Chile. Es sind vier der größten optischen Teleskope, die weltweit betrieben werden.

Wenn ihr das oben gezeigte Zeitraffervideo genau betrachtet, erkennt ihr auch die Verwendung von Laser-Leitsternen, das Zodiakallicht, die Große und die Kleine Magellansche Wolke und schnell wandernde Erdbeobachtungssatelliten, die Sonnenlicht reflektieren. Das Originalvideo, aus dem diese Abschnitte stammen, seht ihr hier.

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Ströme der ungewöhnlichen Galaxie Centaurus A

Die Galaxie Centaurus A ist von einem mächtigen Staubwulst umgeben. Lotrecht auf diesen Staubwulst schießen Ströme aus dem Zentrum. Im Hintergrund sind Sterne verteilt.

Credit: ESO/WFI (sichtbares Licht); MPIfR/ESO/APEX/A. Weiss et al. (Mikrowellen); NASA/CXC/CfA/R. Kraft et al. (Röntgen); Einschub: NASA/TANAMI/C. Müller et al. (Radio)

Beschreibung: Das zentrale Schwarze Loch einer massereichen Spiralgalaxie stößt Ströme aus Plasma aus. Sie beleuchten dieses Kompositbild von Centaurus A. Die Jets, die von Cen A ausströmen, sind länger als eine Million Lichtjahre. Wie das zentrale Schwarze Loch die einfallende Materie ausstößt, ist noch nicht bekannt.

Nach der Räumung der Galaxie blähen die Strahlen große, im Radiobereich strahlende Höhlungen auf. Diese werden wahrscheinlich Millionen Jahre leuchten. Wenn sie von einer vorbeiziehenden Front angeregt werden, können solche Radioblasen sogar nach Milliarden Jahren wieder aufleuchten.

Röntgenstrahlen wurden auf diesem Kompositbild blau abgebildet, Mikrowellen in Falschfarben-Orange. Der Bildeinschub rechts oben zeigt im Radiolicht neu abgebildete, noch nie zuvor gesehene Details im innersten Lichtjahr des zentralen Strahls.

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Letztes Marspanorama des Rovers Spirit

Das Bild wurde aus mehreren Aufnahmen zusammengesetzt. Links vorne ist ein Teil des Marsrovers Spirit zu sehen, dahinter eine rotbraune Geröllebene, die bis zum Horizont reicht.

Credit: Mars Exploration Rover Mission, NASA, JPL, Cornell; Bildbearbeitung: Kenneth Kremer, Marco Di Lorenzo

Beschreibung: Dies ist das Letzte, was der Rover Spirit auf dem Mars jemals sah. Spirit war Jahre über die geplante Funktionsdauer hinaus in Betrieb, bis er schließlich im Marsstaub stecken blieb. Dann ging seine Energie zur Neige, während er die ungewöhnliche Oberflächenstruktur Homeplate auf dem Mars untersuchte.

Im Vordergrund des Panoramas sind Steine und Abhänge zu sehen, sie umgeben die Columbia Hills auf dem Mars. Der seltsame Hügel mit der hell gefärbten Spitze nahe der oberen Bildmitte wurde „von Braun“ genannt und war ein Reiseziel, bevor Spirit stecken blieb. Möglicherweise entstand von Braun im Zusammenhang mit Vulkanismus.

Letzte Woche stellte die NASA nach zahllosen vergeblichen Versuchen ihre Kontaktaufnahme mit Spirit ein. Eine halbe Welt entfernt rollt Spirits Schwesterroboter Opportunity weiterhin in Richtung des Kraters Endeavour; falls er dort ankommt, wäre es der größte Krater, der von einem auf der Erde geschaffenen Roboter besucht wird.

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Komet zwischen Blitzen und Feuerwerk

Im Vordergrund ist ein Strand, links hinter einer Bucht leuchtet ein Feuerwerk, rechts ein Gewitter mit Wolken, in der Mitte leuchtet in einer Wolkenlücke ein Komet.

Credit und Bildrechte: Antti Kemppainen

Beschreibung: Manchmal bietet der Himmel die beste Schau der Stadt. Im Jänner 2007 versammelten sich Leute im australischen Perth am örtlichen Strand, um den Himmel mit nahen und fernen Lichtern zu bewundern.

In der Nähe explodierte ein Feuerwerk – zur Feier des Australia Day. Rechts leuchteten in einiger Entfernung Blitze eines Gewitters. Nahe der Bildmitte war, wenn auch von Wolken umrahmt, der ungewöhnlichste Anblick von allen: Komet McNaught. Der fotogene Komet war so hell, dass er trotz der dröhnenden Erdblitze sichtbar blieb.

Komet McNaught ist inzwischen ins äußere Sonnensystem zurückgekehrt und nur noch mit einem großen Teleskop zu sehen. Dieses Bild ist ein Panorama aus drei Bildern, die digital überblendet wurden, um die roten Reflexionen des explodierenden Feuerwerks zu reduzieren.

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Der Kilometersand des Lichts

Auf dem Armaturenbrett eines Fahrzeugs ist der Meilenstand 186.282 zu lesen, dieser wurde in einem Einschub vergrößert. Durch die Windschutzscheibe sieht man die Milchstraße.

Komposit: Bildcredit und -rechte: Dennis L. Mammana (TWAN)

Beschreibung: Wenn ihr in einer sternklaren Nacht auf einer dunklen Straße fahrt, solltet ihr ab und zu den Kilometerstand prüfen. Anfang des Monats tat das der reisende Astronom Dennis Mammana und wurde mit dem bemerkenswerten Stand von 186.282 Meilen überrascht. So viele Meilen legt Licht in einer Sekunde zurück. Wenn ihr Kilometer bevorzugt, wäre die Zahl, die ihr seht, 299.792.

Mammana überlegte, dass er für Fahrten mit seinem altmodischen Sportfahrzeug aus dem Jahr 1998 zu zahllosen Sternwarten, Beobachtungstreffen und nächtlichen Fototerminen mehr als 13 Jahre brauchte, um diese Entfernung zurückzulegen. Sein nächster interessanter Kilometerstand wäre wohl die Entfernung zum Mond.

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