ALMA-Teleskopanordnung in Zeitraffer

Videocredit: ESO, José Francisco Salgado, NRAO; Musik: Flying Free (Jingle Punks)

Es ist das bisher größte und komplexeste erdgebundene Astronomieprojekt. Was sieht es heute Nacht? Das Projekt Atacama Large Millimeter Array ALMA besteht aus 66 schüsselförmigen Antennen. Viele davon sind so groß wie ein kleines Haus. Sie befinden sich in der Atacamawüste im Norden Chiles in großer Höhe.

ALMA beobachtet den Himmel in hochfrequentem Radiolicht. Dieser Frequenzbereich wird normalerweise nur für die lokale Kommunikation verwendet, weil feuchte Luft ihn stark absorbiert. Die dünne Atmosphäre und die geringe Luftfeuchtigkeit über ALMA machen es jedoch möglich, auf neue und einzigartige Weise in diesem Frequenzbereich tief in unser Universum zu blicken.

Das erlaubt zum Beispiel die Sondierung des frühen Universums nach Chemikalien, die an Sternbildung beteiligt waren. Auch die Suche in lokalen Sternsystemen nach Anzeichen von Scheiben, in denen Planeten entstehen, ist möglich.

Dieses Zeitraffervideo zeigt die Bewegung von vier ALMA-Antennen im Laufe einer Nacht. Der Mond geht im Video früh unter, während sich drei Schüsseln gemeinsam ausrichten. Hintergrundsterne wandern unaufhörlich hinauf. Das Zentralband unserer Milchstraße dreht sich und tritt schließlich rechts ab. In der Mitte gehen die Kleine und Große Magellansche Wolke am Horizont auf. Es sind Begleitgalaxien unserer Milchstraße.

Scheinwerfer von Autos beleuchten die Schüsseln für kurze Augenblicke. Oben zieht gelegentlich ein Satellit vorbei, der die Erde umkreist. Das Tageslicht beendet das Video, nicht aber die Beobachtungen von ALMA, die üblicherweise Tag und Nacht durchgeführt werden.

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Camelopardaliden und ISS

Über einem beleuchteten Zeltlager am Eriesee ziehen am sternklaren Himmel leuchtende Spuren. Die kurzen stammen von Meteoren der Camelopardaliden, die lange helle ist die Internationale Raumstation ISS.

Bildcredit und Bildrechte: Malcolm Park (North York Astronomical Association)

Dieses Lager steht am nördlichen Ufer des Eriesees. Auf der zusammengesetzten Nachthimmelslandschaft verlaufen drei kurze, helle Meteorstreifen. Die Meteore wurden am frühen Morgen des 24. Mai fotografiert. Es sind flüchtige Camelopardaliden.

Ihre Spuren zeigen rückwärts zum Radianten des Stroms. Er liegt nahe dem Polarstern im großen, blassen Sternbild Camelopardalis. Es ist der Kamel-Leopard oder etwas moderner die Giraffe. Zwar traten einige Meteore auf. Doch anders als erwartet war der Strom nicht sehr aktiv, als die Erde durch die von Geröll übersäte Bahn des periodischen Kometen 209P/LINEAR zog.

Aber der lange, helle Streifen im Bild wurde so vorhergesagt. Am Morgen des 24. Mai fand ein heller Vorbeiflug der Internationalen Raumstation ISS am Nordhimmel statt.

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Ein Zirkumhorizontalbogen über Ohio

Über den Silhouetten von Bäumen verläuft am wolkigen Himmel ein waagrechter Streifen, der wie ein Regenbogen schillert. Der Himmel wirkt sehr dunkel, weil für das Foto eine Polarisationslinse eingesetzt wurde.

Bildcredit und Bildrechte: Todd Sladoje

Warum schimmern Wolken in verschiedenen Farben? In diesem Fall verhalten sich Eiskristalle in fernen Zirruswolken wie kleine, schwebende Prismen. Manche nennen einen Zirkumhorizontalbogen auch Feuerregenbogen. Er verläuft parallel zum Horizont. Der Name bezieht sich auf seine flammenartige Erscheinung.

Für einen Zirkumhorizontalbogen muss vieles passen. Die Sonne muss mindestens 58 Grad hoch stehen. Am Himmel schweben Zirruswolken. Die vielen flachen sechsseitigen Eiskristalle in der Zirruswolke schweben waagrecht. Dann brechen sie Sonnenlicht gemeinsam auf ähnliche Weise. Alles zusammen passiert nur selten. Daher sind Zirkumhorizontalbögen kaum jemals zu sehen.

Dieser Zirkumhorizontalbogen wurde 2009 über Dublin in Ohio fotografiert. Das Objektiv enthielt eine polarisierte Linse.

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Rosettas Zielkomet

Das animierte GIF entstand aus 9 Bildern. Es zeigt, wie der Komet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko durch das Sternbild Schlangenträger wandert, vorbei am Kugelsternhaufen M107.

Bildcredit: ESA / Rosetta / MPS OSIRIS-Team

Die Raumsonde Rosetta fotografierte diese interessante Serie aus 9 Bildern von 27. März bis 4. Mai. Damals näherte sie sich ihrem Zielkometen von 5 auf 2 Millionen Kilometer. Die Bildserie zeigt, wie der periodische Komet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko vor dem Hintergrund der Sterne im Schlangenträger und am Kugelsternhaufen M107 vorbeizieht.

Tschurjumow-Gerassimenko wandert alle 6,5 Jahre seine Bahn entlang. Nächstes Jahr erreicht er die größte Annäherung an die Sonne. Am Ende der Bildfolge sieht man sogar die sich entfaltende Koma des Kometen. Sie reicht etwa 1300 km in den Raum hinaus.

Rosettas Rendezvous mit dem Kometenkern ist für Anfang August geplant. Der Kern ist eindeutig aktiv. Er ist etwa 4 Kilometern groß und bildet eine staubhaltige Koma. Sein schmutziges Eis beginnt im Sonnenlicht zu sublimieren. Der Kontakt von Rosettas Landesonde mit der Oberfläche des Kerns ist für November geplant.

Meteorjagd heute Nacht: Sucht nach Camelopardaliden

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Ein Halo für NGC 6164

Mitten im Bild ist ein verläuft Nebel mit roten Enden um einen Stern, In einiger Entfernung sind außen herum zarte, schwach leuchtende blattartige Hüllen erkennbar.

Bildcredi und Bildrechtete: Martin Pugh und Rick Stevenson

Der schöne Emissionsnebel NGC 6164 wurde von einem seltenen O-Stern gebildet. O-Sterne sind heiß und strahlend hell. Dieser Stern besitzt etwa 40 Sonnenmassen. Der Stern in der kosmischen Wolke ist etwa 3 bis 4 Millionen Jahre alt. In drei oder vier Millionen Jahren endet er mit einer Supernovaexplosion.

Der Nebel ist etwa 4 Lichtjahre breit. Er hat eine bipolare Symmetrie. Dadurch ähnelt er einem der häufigeren, vertrauteren planetarischen Nebel. Diese gasförmigen Hüllen umgeben vergehende sonnenähnliche Sterne. Ähnlich wie bei vielen planetarischen Nebeln wurde bei NGC 6164 ein ausgedehnter, blasser Halo entdeckt. Dieses detailreiche Teleskopbild der Region zeigt diesen Hof. Die Materie im Halo breitet sich in das umgebende interstellare Medium aus. Sie stammt wahrscheinlich von einer früheren aktiven Phase des O-Sterns.

Die prächtige Himmelslandschaft ist ein Komposit aus Schmalband-Bilddaten. Sie zeigt leuchtenden atomaren Wasserstoff in Rot und Sauerstoff in blauen Farbtönen. Das Bild wird durch Breitbanddaten für das umgebende Sternfeld ergänzt. NGC 6164 ist 4200 Lichtjahre entfernt. Er liegt im rechtwinkeligen südlichen Sternbild Winkelmaß (Norma).

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Superzellen-Sturmwolke über Wyoming

Das Video ist nicht mehr verfügbar. Hier ist der Videokanal der Basehunters.

Videocredit: Basehunters (BasehuntersChasing)

Wie entstehen Superzellen-Sturmwolken? Hier war früher ein Zeitraffervideo eingebettet. Es zeigte, wie im Osten des US-Bundesstaates Wyoming eine Superzelle entsteht. Die Superzelle begann als Teil eines langen, dunklen, komplexen Gewitters. Dann ging sie in einen großen, rotierenden Mesozyklon über. Ein Mesozyklon ist ein Luftaufwind.

Mesozyklone entstehen, wenn sich Geschwindigkeit, Richtung und Höhe des Windes rasch ändern. Das kann zu sintflutartigen Regenfällen, zerstörerischem Hagel und Wirbelstürmen führen. Manchmal entstehen auch Tornados. Sturmjäger untersuchten die Sturmwolken. Sie fotografierten sie und flüchteten am Ende.

Die kilometerbreite Superzelle mit fast flacher Unterseite wirbelte bedrohlich. Dann entstand eine weitere wirbelnde Superzelle. Sie löste sich aber rasch wieder auf.

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Im Zentrum der Spiralgalaxie M61

Hubble zeigt die Zentralregion der Spiralgalaxie M61 im Sternbild Jungfrau. In der Mitte ist ein kleiner hellgelber Kern, von dem zwei dunkle Staubbahnen auslaufen. Um den hellen Kern ist ein etwas dunklerer Bereich, der wiederum von Spiralarmen mit markanten blauen Sternbildungsgebieten umgeben ist.

Bildcredit: ESA/Hubble, NASA; Danksagung an G. Chapdelaine und L. Limatola

M61 ist eine Balkenspiralgalaxie im nahe gelegenen Virgo-Galaxienhaufen. Die Galaxie besitzt viele Bestandteile, die in Spiralgalaxien häufig vorkommen: helle Spiralarme, einen Zentralbalken, Staubbahnen und helle Knoten aus Sternen. M61 ist auch als NGC 4303 bekannt. Sie ist ähnlich aufgebaut wie unsere Galaxis, die Milchstraße.

M61 wurde 1779 an einem Tag gleich zweimal mit Teleskopen entdeckt. Einer der Beobachter hielt die Galaxie zunächst für einen Kometen.

Licht braucht etwa 55 Millionen Jahre, um von M61 zu uns zu kommen. Dieses Bild zeigt die Zentralregionen von M61. Es wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen. Für die Veröffentlichung beim Wettbewerb für Bildbearbeitung „Hubbles versteckte Schätze“ wurde es neu aufbereitet.

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Meteore, Flugzeuge und eine Galaxie über Bryce Canyon

Über dem malerischen nächtlichen Bryce Canyon wölbt sich die Milchstraße. Rechts ist das helle Zentrum im Sternbild Schütze. Die Streifen stammen von Flugzeugen und Meteoren der Eta-Aquariiden.

Bildcredit und Bildrechte: Dave Lane

Manchmal sind Land und Himmel belebt und schön zugleich. Die Landschaft im Vordergrund zeigt den Bryce Canyon im US-amerikanischen Utah. Er ist berühmt für viele interessante Felsgestalten. Sie wurden im Laufe von Millionen Jahren erodiert.

Auch die Himmelslandschaft darüber ist sehr fotogen. Sie zeigt die gewölbte Zentralscheibe unserer Milchstraße. Die Lichtstreifen stammen drei vorbeifliegenden Flugzeugen und vier Eta-Aquariiden-Meteoren. Zu den hellen Sternen gehört unter anderem das Sommerdreieck.

Das Bild ist ein Digitalpanorama. Es entstand aus 12 kleineren Bildern, die in der Nacht des 6. Mai fotografiert wurden. Keine Sorge, wenn ihr kürzlich den Meteorstrom der Eta-Aquariiden verpasst habt. Vielleicht habt ihr eine unerwartete neue Chance.

Viele warten schon, ob am 24. Mai in den frühen Morgenstunden ein neuer Meteorstrom zu sehen ist. Dann wandert die Erde durch eine möglicherweise dichte Wolke aus Staub und Teilchen, die vom Kometen 209P/LINEAR ausgestoßen wurde.

Seht selbst: Astronomiefest im Bryce-Canyon-Nationalpark von 25.-28. Juni

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