Strichspuren über Savudrija

An der Küste der Halbinsel steht ein Leuchtturm, der Seglern beim Navigieren hilft. Am Himmel steht der Polarstern, um den scheinbar alle Sterne kreisen. Vorne ist eine felsige Küste.

Bildcredit und Bildrechte: Branko Nadj

In dieser Aufnahme des Nachthimmels scheint der Leuchtturm von Savudrija auf die Küste im Norden der Halbinsel Istrien. Der historische Leuchtturm wurde im frühen 19. Jahrhundert erbaut. Er dient als Navigationshilfe für Segler in der Adria.

Doch hoch am Himmel leuchtet eine viel ältere Navigationshilfe: Polaris, der Alphastern im Sternbild Ursa Minor (Kleiner Bär). Er ist auch als Nordstern bekannt. In dieser Aufnahme bildet Polaris den kürzesten hellen Bogen nahe dem Himmelsnordpol. Der Himmelsnordpol ist die Verlängerung der Erdrotationsachse ins All. Daher liegt er natürlich genau im Zentrum der konzentrischen Sternstrichspuren.

Die Fotomontage besteht aus 400 Einzelbelichtungen zu je 30 Sekunden, die digital übereinandergelegt wurden. Die Kamera stand dabei still, während unser Planet weiter rotierte.

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Ein milchiger Weg zum Rubin-Observatorium

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Bildcredit: NSF, DOE, Rubin Obs., Paulo Assunção Lago (Rubin Obs.)

Ist der Himmel jede Nacht gleich? Nein! Der Himmel verändert sich von Nacht zu Nacht in vielerlei Hinsicht. Um diese Änderungen besser zu erforschen, erbauten NSF und DOE der USA das Vera C. Rubin Observatorium auf dem Cerro Pachón in Chile.

Das Rubin-Observatorium wurde in diesem Frühjahr fertiggestellt. Es hat nun begonnen, die nächtlichen Veränderungen zu erforschen. Dabei geht es um kleinste Unterschiede, die uns viel über unser erstaunliches Universum und den Zoo an verschiedenen Objekten darin erzählen können. Das Teleskop hat einen Spiegel mit einem Durchmesser von mehr als 8 Metern. Damit wird der gesamte sichtbare Nachthimmel wieder und wieder fotografiert. Dabei sollen neue Supernovae, mögliche gefährliche Asteroiden, schwache Kometen und veränderliche Sterne entdeckt werden. Darüber hinaus kartiert man die großen Strukturen des Universums im sichtbaren Licht.

Im Bild fließt scheinbar das zentrale Band der Milchstraße aus dem neuen Observatorium. Die Aufnahme entstand im letzten Monat. Sie entstand aus 21 Einzelbildern quer über den Nachthimmel. Am Horizont ist Nachthimmellicht zu erkennen. Links unten ist die Kleine Magellansche Wolke zu sehen.

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Regenbogen-Nachthimmellicht über den Azoren

Über Wasser, Wolken und den Lichtern einer Stadt schimmert ein Sternenfeld. Seltsamerweise ist es nicht schwarz, sondern zeigt eine Mischung aus transparenten Farben, die sich diagonal wiederholen.

Bildcredit und Bildrechte: Miguel Claro (TWAN); überlagerte Beschriftung: Judy Schmidt

Warum leuchtet der Himmel wie ein gigantischer Regenbogen, der sich wiederholt? Die Antwort lautet: Nachthimmellicht (Airglow). Die Luft leuchtet ständig, doch normalerweise ist das kaum zu sehen. Eine Störung kann allerdings deutliche Wellen in der Erdatmosphäre erzeugen. Das kann z. B. ein herannahender Sturm sein. Solche Schwerewellen sind Schwingungen in der Luft, ähnlich wie Wellen, die entstehen, wenn man einen Stein in ruhiges Wasser wirft.

Diese lang belichtete Aufnahme betont die wellenförmigen Strukturen. Der Grund ist vermutlich, dass sie fast genau entlang der senkrechten Wände des Nachthimmellichtes aufgenommen wurde.

Soweit so gut, doch wie entstehen die Farben? Der dunkelrote Schein stammt vermutlich von OH-Molekülen in etwa 87 Kilometern Höhe. Sie werden dort vom ultravioletten Licht der Sonne angeregt. Airglow in Orange und Grün entsteht wohl, wenn Natrium- und Sauerstoffatomen etwas höher in der Atmosphäre angeregt werden.

Dieses Bild wurde bei einer Besteigung des Mount Pico auf den Azoren in Portugal aufgenommen. Der Lichtschein vom Boden stammt von der Insel Faial im Atlantischen Ozean. Hinter den Bändern des Nachthimmellichtes ist ein spektakulärer Himmel zu sehen. Mitten im Bild verläuft das Zentralband unserer Milchstraße. Die Andromedagalaxie (M31) ist oben links zu erkennen.

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Schleiernebel: Fasern einer alten Supernova

Am Nachthimmel ist eine große, komplexe Nebelwolke in Rot und Blau. Der Schleiernebel hat mehrere bekannte Teile, zum Beispiel den Fledermausnebel und den Hexenbesen.

Bildcredit und Bildrechte: Abdullah Alharbi

Diese Wolkenfetzen sind die letzten sichtbaren Reste eines Sterns in der Milchstraße. Vor etwa 7000 Jahren explodierte der Stern als Supernova und hinterließ den Schleiernebel. Zu dieser Zeit war die sich ausdehnende Wolke so hell wie eine Mondsichel. Für Menschen, die zu Beginn der Geschichtsaufzeichnung lebten, war dieses Phänomen für mehrere Wochen zu sehen.

Heutzutage ist der Supernovaüberrest auch als Cygnus-Bogen bekannt. Inzwischen ist er verblasst und nur mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Schwan (Cygnus) zu sehen. Der verbliebene Schleiernebel ist riesig, obwohl er 1400 Lichtjahren entfernt ist. Er umspannt einen Bereich, der mehr als fünf Vollmonde breit ist.

Dieses Bild wurde Mitte 2024 in Kuwait aufgenommen, wobei Emissionen von Wasserstoff in Rot und Emissionen von Sauerstoff in Blau dargestellt sind. In Aufnahmen des gesamten Schleiernebels haben selbst fachkundige Augen Schwierigkeiten, die einzigartigen Fasern zu erkennen.

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UGC 1810: Hubble zeigt einen wilden Galaxienkampf

Die Galaxie UGP 1810 im Sternbild Andromeda hat wild geschlungene Spiralarme. In der Mitte sind das Zentrum und die Spiralarme gelb, außen herum blau und teilweise fleckig.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble, HLA; Barbeitung und Bildrechte: Domingo Pestana

Was passiert denn mit dieser Spiralgalaxie? Es muss sich wohl um die Folgen eines galaktischen Kampfes handeln. Auch wenn einige Details noch ungewiss sind, ist klar, dass der Mitstreiter eine kleinere Nachbargalaxie ist und der Kampf noch andauert. Die Galaxie im Bild ist unter dem Namen UGC 1810 bekannt. In Kombination mit ihrem Kollisionspartner wird sie auch Arp 273 genannt.

Ihre Form – insbesondere den äußeren blauen Ring – verdankt sie wohl heftigen gravitativen Wechselwirkungen. Die blaue Farbe des Rings wird von massereichen Sternen verursacht. Diese Sterne sind erst vor einigen Millionen Jahren entstanden, sie sind sehr heiß und strahlen daher blau. Der innere Teil der Galaxie erscheint älter, röter und ist von kühlen Staubbändern durchzogen. Im Vordergrund sind auch einige helle Sterne zu sehen, die aber keinen Bezug zu UGC 1810 haben. Gleiches gilt für die Galaxien, die im Hintergrund gut zu erkennen sind.

Arp 273 ist in einer Entfernung von 300 Millionen Lichtjahren im Sternbild Andromeda zu finden. Höchstwahrscheinlich wird UGC 1810 ihren galaktischen Partner in den nächsten Milliarden Jahren verschlingen und die Form einer klassischen Spiralgalaxie annehmen.

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Nachbild des Sonnenuntergangs

Hinter der Silhouette, die einen Kirchturm in Ragusa auf Sizilien zeigt, geht eine blaue Sonne auf einem roten Himmel unter. Wenn man das Bild länger betrachtet und dann die Augen schließt, sieht man ein Nachbild in natürlichen Farben.

Bildcredit und Bildrechte: Marcella Giulia Pace

Dieses Landschaftsbild stammt vom 7. Mai. Es zeigt den Sonnenuntergang hinter einem Kirchturm in Ragusa auf Sizilien auf dem Planeten Erde, allerdings gefiltert und digital bearbeitet. In dieser Version des Bildes wirken die Farben seltsam. Den natürlichen Anblick der Szene könnt ihr dank einer faszinierenden optischen Täuschung aber trotzdem nachvollziehen. Probiert es aus!

Konzentriert euch dazu auf die Sonnenflecken der aktiven Region AR4079, die sich unten am Rand der blauen Sonnenscheibe befinden. Entspannt euch und starrt etwa 30 Sekunden lang auf die dunkle Sonnenfleckengruppe. Schließt die Augen oder richtet den Blick auf eine weiße Fläche. Für einen kurzen Moment erscheint dann das sogenannte Nachbild des Sonnenuntergangs. Das Nachbild hat die Komplementärfarben dieses Bildes und zeigt eine normalere gelbe Sonne vor einem vertrauten blauen Himmel.

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Mars in der Schlinge

Der Planet Mars zieht während der Opposition eine Schleife.

Bildcredit und Bildrechte: Tunc Tezel (TWAN)

Diese Bildkomposition entstand in wetterbedingten Abständen von 5 bis 9 Tagen vom 19. September 2024 (rechts oben) bis zum 18. Mai 2025 (links unten). Sie zeigt den rötlich gefärbten Mars auf seinem Weg im Uhrzeigersinn durch die Sternbilder Zwillinge und Krebs am Nachthimmel des Planeten Erde. Ihr könnt die Punkte und Daten verbinden, indem ihr den Mauszeiger über das Bild schiebt. Diese Animation zeigt die retrograde Bewegung des Roten Planeten in den Jahren 2024 bis 2025.

Natürlich kehrte der Mars auf seiner Umlaufbahn nicht wirklich um. Stattdessen spiegelt die scheinbare Rückwärtsbewegung vor den Sternen im Hintergrund die Bewegung der Erde. Ein Planet, der weiter von der Sonne entfernt kreist, bewegt sich scheinbar rückläufig, wenn die Erde diesen Planeten innen überholt. Dabei ist die Erde schneller, weil ihre Umlaufbahn näher an der Sonne liegt.

Hier begann Mars um den 8. Dezember herum auf seiner Bewegung nach Osten scheinbar umzukehren. Er blieb eine Weile nahe beim offenen Sternhaufen M44 im Sternbild Krebs. Danach wanderte er wieder nach Westen, bis er sich unter den hellen Zwillingssternen Castor und Pollux befand. Dann kehrte Mars bis Anfang Mai in die Nähe von M44 zurück. Den hellsten Punkt nahe der Opposition erreichte er am 16. Januar 2025. An diesem Tag war Mars nur 96 Millionen Kilometer von uns entfernt.

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Die irreguläre Zwerggalaxie Sextans A

Mitten in einem Sternfeld, in dem lose Sterne verteilt sind, schimmert ein Sternenbündel, das voller blauer Sternhaufen und rosaroter Sternbildungsregionen ist. Es ist die irreguläre Zwerggalaxie Sextans A.

Bildcredit und Bildrechte: Franz Hofmann, Gemsbock-Observatory

Prächtige Spiralgalaxien heimsen oft den ganzen Ruhm ein. Sie zeigen junge, helle, blaue Sternhaufen und rötliche Bereiche mit Sternbildung, die ihre eleganten, symmetrischen Spiralarme säumen. Doch auch in kleinen Galaxien entstehen Sterne. Ein Beispiel ist die irreguläre Zwerggalaxie Sextans A. Ihre jungen Sternhaufen und Gebiete mit Sternbildung sind in einem Raum versammelt, der nur 5000 Lichtjahre breit ist.

Die Zwerggalaxie hat eine Form wie ein Zuckerl. Sie liegt im nautischen Sternbild Sextant (Sextans). Die kleine Galaxie ist ungefähr 4,5 Millionen Lichtjahre entfernt. Damit liegt sie im Randbereich der Lokalen Gruppe. Auch die große, massereiche Andromeda-Spiralgalaxie und unsere Milchstraße gehören zur Lokalen Gruppe. Die hellen Sterne auf diesem bunten Teleskopbild von Sextans A liegen im Vordergrund in der Milchstraße. Sie wirken gezackt und gelblich.

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