62 Kilometer über dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko

Die Oberfläche des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko ist zerklüftet und dunkel wie Kohle. Das Farbbild wirkt schwarz-weiß.

Bildcredit: ESA / Rosetta / MPS für das OSIRIS Team; MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA; Zusätzliche Bearbeitung und Bildrechte: Elisabetta Bonora und Marco Faccin (Alive Universe Images)

Die Raumsonde Rosetta nähert sich dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko. Sie umkreist und kartiert ihn. Die Roboter-Raumsonde kreuzte zehn Jahre lang durchs innere Sonnensystem. Letzten Monat kam sie beim Kometen an. Seither fotografiert sie seinen ungewöhnlichen zweilappigen Kern.

Dieses Farbbild entstand vor ungefähr zehn Tagen. Es zeigt, wie dunkel der Kometenkern ist. Die Oberfläche des Kometen reflektiert nur um die vier Prozent des einfallenden sichtbaren Lichts. Damit ist er so dunkel wie Kohle.

Komet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko ist ungefähr vier Kilometer lang. Er hat eine so geringe Oberflächenbeschleunigung, dass ein Astronaut* wegspringen könnte. In etwa zwei Monaten soll Rosetta die erste Sonde freisetzen, die je kontrolliert auf einem Kometenkern landet.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator

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M27 – der Hantelnebel

Im Bild leuchtet ein innen zyklamefarbener, außen lila gefärbter Nebel inmitten von Sternen. Seine Form erinnert an eine Hantel.

Bildcredit und Bildrechte: Bill Snyder (Bill Snyder Photography)

Der erste Hinweis darauf, was aus unserer Sonne werden könnte, wurde 1764 versehentlich entdeckt. Damals erstellte Charles Messier eine Liste diffuser Objekte, die man nicht mit Kometen verwechseln sollte. Das 27. Objekt auf Messiers Liste ist als M27 oder Hantelnebel bekannt. Es ist ein planetarischer Nebel. So einen Nebel erzeugt später auch unsere Sonne, wenn die Kernfusion in ihrem Inneren zu Ende geht.

M27 ist einer der hellsten planetarischen Nebel am Himmel. Man sieht ihn mit einem Fernglas im Sternbild Füchslein (Vulpecula). Licht von M27 braucht etwa 1000 Jahre, um uns zu erreichen. Er ist oben in Farben dargestellt, die von Wasserstoff und Sauerstoff abgestrahlt werden.

Die Physik und Bedeutung von M27 zu verstehen überstieg die Wissenschaft des 18. Jahrhunderts. Noch heute gibt es viele Rätsel um bipolare planetarische Nebel wie M27. Dazu gehört der physikalische Mechanismus, bei dem die gasförmige äußere Hülle eines Sterns mit geringer Masse abgestoßen wird. Am Ende bleibt ein heißer Weißer Zwerg übrig, der Röntgenlicht abstrahlt.

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Collage des Mittelwerts: Hubbles 100 beste Bilder

Das Bild wirkt wolkig. Es ist eine abstrakte digitale Kombination der 100 besten Bilder des Weltraumteleskops Hubble.

Bildcredit und Bildrechte: Michael West (Maria-Mitchell-Observatorium)

Während ihr an eurem Kosmisch-Latte nippt, seht ihr 100 Bilder des Weltraumteleskops Hubble gleichzeitig. Die bekanntesten Szenen im Kosmos wurden im niedrigen Erdorbit abgebildet und digital zu dieser Collage kombiniert.

Dafür wurden die besten 100 Bilder von Hubble ausgewählt und auf identische Pixelmaße skaliert. An jedem Punkt wurden die 100 Pixelwerte vom niedrigsten zum höchsten Wert sortiert. Für das Ergebnisbild wurde der mittlere Wert oder Median ausgewählt. Das kombinierte Bild ist eine visuelle Abstraktion. Es ist Licht aus dem Universum, umgeben von Dunkelheit.

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Supernovaüberrest Puppis A

Die faserartige bunte Wolke im Bild zeigt den Supernovaüberrest Puppis A im Sternbild Achterdeck des Schiffes. Die expandierende Wolke wurde in Röntgen- und Infrarotlicht aufgenommen und farbcodiert abgebildet.

Bildcredit: Röntgen: NASA/CXC/IAFE/ G. Dubner et al., ESA/XMM-Newton; Infrarot: NASA/ESA/JPL-Caltech/GSFC/ R. Arendt et al.

Der Supernovaüberrest Puppis A entstand durch die Explosion eines massereichen Sterns. Er breitet sich ins interstellare Medium aus. Seine Entfernung beträgt etwa 7000 Lichtjahre. In dieser Distanz ist die Sondierung in Falschfarben der komplexen Expansion etwa 180 Lichtjahre groß.

Das Bild basiert auf den vollständigsten Daten, die bislang in Röntgen- und Infrarotlicht erhoben wurden. Die Röntgendaten stammen von Chandra und XMM/Newton, die Infrarot-Daten vom Weltraumteleskop Spitzer.

Das faserartige Röntgenlicht ist in Blau abgebildet. Es stammt von Gas, das durch die Stoßwelle der Supernova aufgeheizt wurde. Das rot und grün dargestellte Infrarotlicht stammt von warmem Staub. Die hellen Pastelltöne zeigen Regionen, wo sich komprimiertes Gas und aufgewärmter Staub mischen.

Die Supernova wurde durch einen Kollaps im massereichen Sterneninneren ausgelöst. Ihr Licht erreichte die Erde vor etwa 3700 Jahren. Der Supernovaüberrest Puppis A ist weiterhin eine starke Quelle am Röntgenhimmel.

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Zodiakallicht vor der Dämmerung

Am dunklen Himmel steigt Zodiakallicht auf, darin leuchten Aldebaran und die Plejaden. Links hängt der Orion.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Las-Campanas-Observatorium, Carnegie Institution)

Kaum zu glauben, aber diese Nachtlandschaft wurde Stunden vor Sonnenaufgang fotografiert. Sie zeigt den Blick über den östlichen Horizont einer einsamen Gegend in der chilenischen Atacamawüste.

Am sonst dunklen, sternklaren Himmel steigt ein ungewöhnlich helles, kegelförmiges Leuchten auf. Es ist Sonnenlicht, das vom Staub in der Ebene der Ekliptik im Sonnensystem gestreut wird. Es wird Zodiakallicht oder auch „falsche Dämmerung“ genannt. In der Mitte sind der helle Stern Aldebaran und der Sternhaufen der Plejaden ins Zodiakallicht getaucht. Orion hängt am rechten Bildrand. Die rötliche Emission von NGC 1499, dem Kaliforniennebel, sind vom Nachthimmellicht am Horizont farblich getönt.

Schiebt den Mauspfeil über das Bild (oder klickt diesen Link), dann wird der Himmel beschriftet. An diesem Ort wird das Giant Magellan Telescope des Las-Campanas-Observatoriums gebaut.

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Laniakea: Unser Heimat-Supergalaxienhaufen

Vor einem türkis-blau gefleckten Hintergrund ist eine Struktur aus weißen Linien, die alle zu zwei sehr dicken Strichen zusammenlaufen. Außen um die Struktur verläuft eine unregelmäßige orangefarbene geschlossene Linie.

Bildcredit: R. Brent Tully (U. Hawaii) et al., SDvision, DP, CEA/Saclay

Es ist nicht bloß eine der größten Strukturen, wie wir kennen. Es ist unsere Heimat. Der Supergalaxienhaufen Laniakea wurde kürzlich beschrieben. Er enthält Tausende Galaxien. Dazu gehören unsere Milchstraße, die Lokale Gruppe und der nahe Virgo-Galaxienhaufen.

Die Visualisierung des kolossalen Superhaufens wurde mit Computern generiert. Grüne Bereiche enthalten viele Galaxien. Sie sind als weiße Punkte dargestellt. Die weißen Linien zeigen die Bewegung zum Zentrum des Superhaufens. Der Umriss von Laniakea ist orange dargestellt. Der blaue Punkt zeigt unsere Position. Außerhalb der orangefarbenen Line fließen die Galaxien zu anderen Ansammlungen.

Der Superhaufen Laniakea ist etwa 500 Millionen Lichtjahre groß. Er enthält ungefähr die 100.000-fache Masse unserer Milchstraße. Die Entdecker von Laniakea gaben ihm den Namen. Er ist hawaiisch und bedeutet „unermesslicher Himmel“.

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Ein Polarlichttörtchen mit Milchstraßenglasur

Über Östersund in Schweden leuchten ovale grüne Polarlichter, sie haben oben einen purpurfarbenen Saum.

Bildcredit und Bildrechte: Göran Strand

Der Himmel wirkte köstlich. Letzte Woche leuchteten Ovale aus Doppelpolarlicht über den Stadtlichtern von Östersund in Schweden. Diese grünen Ovale waren näher am Boden als die violetten Polarlichtstrahlen oben. Die ganze Darstellung erinnert ein bisschen an ein Törtchen.

Weit entfernt verläuft das Zentralband unserer Milchstraße schräg nach links unten. Die Polarlichter wurden durch unsere Sonne ausgelöst. Sie katapultierte wenige Tage zuvor Plasmawolken aus ionisierten Teilchen ins Sonnensystem. Diese Teilchen trafen später auf das Magnetfeld der Erde. Die ganze Woche könnten noch Polarlichter auftreten. Denn erst vor wenigen Tagen rotierte eine aktive Sonnenfleckengruppe in unsere Richtung.

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Supermond versus Mikromond

Ein Supermond ist neben einem Mikromond dargestellt. Am Himmel ist nur schwer erkennbar, wann ein Mikromond oder ein Supermond stattfindet, das fällt nur bei der Gegenüberstellung leicht.

Bildcredit und Bildrechte: Catalin Paduraru

Was ist so super am Supermond? Morgen ist der Vollmond etwas größer und heller als sonst. Die voll beleuchtete Phase des Mondes tritt nämlich fast genau im Perigäum auf. Das ist der erdnächste Punkt der elliptischen Mondbahn. Die exakte Definition für einen Supermond variiert. Doch morgen findet der dritte Supermond des Jahres statt. Es ist der dritte Monat in Folge mit einem Supermond.

Supermonde sind teils deshalb so beliebt, weil man sie so leicht sieht. Geht einfach bei Sonnenuntergang hinaus und beobachtet, wie der imposante Vollmond aufgeht! Da der Mond heute das Perigäum erreicht, sollte auch der heutige Mondaufgang kurz vor Sonnenuntergang eindrucksvoll wirken.

Der oben gezeigte Supermond wurde 2012 fotografiert und mit einem Mikromond kombiniert. Ein Mikromond ist ein Vollmond beim erdfernsten Punkt der Mondbahn. Dort wirkt er kleiner und dunkler als sonst. Angesichts vieler Definitionen gibt es mindestens einen Supermond pro Jahr. Der nächste findet am 30. August 2015 statt.

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