Das Blitzspektrum der Sonne

Das Blitzspektrum der Sonne wurde kurz vor Beginn der Totalität fotografiert. Es zeigt die Emissionen der Chromosphäre der Sonne, die nur bei einer Finsternis zu sehen sind.

Bildcredit und Bildrechte: Len Fulham

Das sichtbare Spektrum der Sonne änderte sich blitzartig von Absorption zu Emission. Es geschah am 9. März bei einer totalen Sonnenfinsternis. Der flüchtige Augenblick wurde zu Beginn der Totalität mit Teleobjektiv und einem Beugungsgitter fotografiert. Die Finsternis war über der indonesischen Insel Ternate zu sehen, als der Himmel aufklarte.

Links bedeckt der Mond gerade das grelle Licht der Sonne. Dabei bedeckte er das sonst sichtbare Absorptionsspektrum der Photosphäre. Rechts neben der verfinsterten Sonne fächert ein Diffraktionsgitter den Rest zu einem Farbspektrum auf. Es besteht aus Einzelbildern der Finsternis. Jede Wellenlänge im Licht erzeugt ein Bild. Das Licht wird von den Atomen im dünnen Bogen der Sonnenchromosphäre und in einer gewaltigen Protuberanz oben abgestrahlt.

Die hellsten Bilder und die stärksten Emissionslinien in der Chromosphäre stammen von Wasserstoff-Atomen. Sie erzeugen die rote H-Alpha-Emission ganz rechts und die blaue H-Beta-Emission links. Die hellgelben Emissionsbilder dazwischen stammen von Helium-Atomen. Das Element Helium wurde erstmals im Blitzspektrum der Sonne beobachtet.

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Mondschattentransit

Auf der sonnenbeleuchteten Erde ist links oben ein dunkler Fleck. Es ist der Schatten des Mondes. Leute, die im Schatten stehen, sehen eine totale Sonnenfinsternis. Das Bild stammt vom Deep Space Climate Observatory (DSCOVR).

Bildcredit: NASA, NOAA / DSCOVR

Dieser Schnappschuss aus dem All zeigt den Planeten Erde am 9. März. Der Schatten ihres großen Mondes fällt auf die Hälfte der Erde, die von der Sonne beleuchtet ist. Der Mondschatten zieht über ostwärts (von links nach rechts) über eine Welt, die von Ozeanen bedeckt ist. Er wanderte sehr schnell in die Rotationsrichtung des Planeten. Leute auf der Erde, die den Transit des Mondschattens an der Zentrallinie des Schattenpfades beobachteten, sahen ihn als kurze totale Sonnenfinsternis.

Dieser Anblick stammt von einer Beobachtung im Weltraum zwischen Erde und Sonne. Das Bild wurde mit der Earth Polychromatic Imaging Camera (EPIC) des Klimaobservatoriums Deep Space Climate Observatory (DSCOVR) fotografiert.

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Dunkle Sonne über Ternate

Der Himmel über Vulkankegeln, die aus dem Meer ragen, ist dunkelblau und von Wolken überzogen. Am Horizont ist ein heller Rand. Links oben ist die dunkle Silhouette des Mondes von der hellen Sonnenkorona umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Auf einem vulkanischen Planeten klarte der Himmel auf. Diese Landschaft am Meer wurde am Morgen fotografiert. Am Himmel hängt eine dunkle Sonne. Der dramatische Schnappschuss entstand diese Woche. Er zeigt eine totale Sonnenfinsternis, die auf dem schmalen Pfad der Totalität zu sehen war, den der dunkle Schatten des Neumondes zog.

Vorne liegt die indonesische Insel Ternate. Sie gehört zu Maluku Utara (Nordmolukken). Hinter den flachen Vulkankegeln in der Region ist der Himmel am östlichen Horizont hell, weil er dort außerhalb vom Kernschatten des Mondes liegt. Nahe am Äquator raste der dunkle Mondschatten mit etwa 1700 km/h nach Osten über die Erdoberfläche.

Um die Silhouette des Mondes glänzt hinter dünnen Wolken das faszinierende Schimmern der Korona. Man kann sie nur bei der Totalität leicht sehen. Die Sonnenkorona ist ein faszinierender Anblick bei einer Finsternis. Sie ist die blasse, heiße äußere Atmosphäre der Sonne.

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NGC 5866 – die Kante einer Galaxie

Die von der Seite sichtbare Galaxie sieht wie ein ovaler Nebel aus, der in der Mitte von einem dunklen, ausgefransten Staubband durchzogen ist.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnisarchiv; Bearbeitung und Bildrechte: Hunter Wilson

Die Galaxie NGC 5866 ist sehr dünn – warum? Eigentlich sind viele Scheibengalaxien so schmal wie die oben gezeigte Galaxie. Doch wir sehen sie nicht von der Kante. Eine Galaxie, die wir von der Seite sehen, ist unsere Milchstraße.

NGC 5866 ist als linsenförmige Galaxie klassifiziert. Sie besitzt viele komplexe Staubbahnen, die dunkel und rot erscheinen, während viele helle Sterne in der Scheibe ihr einen bläulicheren Grundton verleihen. Die blaue Scheibe aus jungen Sternen reicht über den Staub in der extrem dünnen galaktischen Ebene hinaus. Die Wölbung im Zentrum der Scheibe ist von älteren, röteren Sternen, die sich wohl dort befinden, orangefarben getönt.

Die Galaxie besitzt eine ähnliche Masse wie unserer Milchstraße. Doch Licht braucht nur ungefähr 60.000 Jahre, um NGC 5866 zu durchqueren. Das sind zirka 30 Prozent weniger, als Licht zum Queren der Milchstraße braucht. Viele Scheibengalaxien sind sehr dünn, weil das Gas, aus dem sie entstanden sind, bei der Rotation um das Gravitationszentrum mit sich selbst kollidierte.

Die Galaxie NGC 5866 ist ungefähr 50 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie befindet sich im Sternbild Drache (Draco).

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Sonnenfinsternis-Schuhe im Klassenzimmer

Auf einem Parkettboden stehen mehrere Leute mit Schuhen. Dazwischen verläuft eine Perlenkette mit Sonnenbildern, die angeknabbert sind. Es sind Lochkamerabilder der teilweise verfinsterten Sonne.

Bildcredit und Bildrechte: Astronomie-AG, Progymnasium Rosenfeld, Till Credner, AlltheSky.com

Die totale Sonnenfinsternis von 8. auf 9. März ist die einzige totale Finsternis im Jahr 2016. Dabei kreuzt der dunkle Schatten des Neumondes die internationale Datumsgrenze. Er folgt einem schmalen Pfad, dort ist die totale Phase sichtbar.

Bei Indonesien trifft der Schatten auf Land. Er zieht großteils über den Pazifischen Ozean. In einer viel größeren Region ist die Sonne teilweise verfinstert zu sehen. Am Morgen des 9. März sieht man die Finsternis in Südostasien und Nordostaustralien. Am 8. März ist die Sonne vor Sonnenuntergang auf Hawaii und in Alaska verfinstert.

Es kann sehr einfach sein, eine Sonnenfinsternis sicher zu sehen. Dieses Porträt zeigt eine Schuhgruppe in einem Klassenzimmer im deutschen Rosenfeld. Es wurde bei der Sonnenfinsternis im März 2015 fotografiert. Die Beobachter*innen hatten eine simple Technik. Sie dunkelten den Raum mit Jalousien ab. Die Halterungslöcher in den Lamellen verhielten sich wie Lochkameras. Sie projizierten die wandernden Bilder der verfinsterten Sonne auf den Boden.

Eine andere Möglichkeit zur Beobachtung sind Finsternisbrillen und ein bequemer Stuhl. Tragt außerdem ein schickes Finsternishemd.

NASA-TV: Der Finsternis-Livebericht beginnt morgen um 2h nachts

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Rätselhafte Struktur verschwindet in Titansee

Das große Bild rechts zeigt einen dunklen See, der von goldfarbenen Landmassen umgeben ist. Mittig ist eine Form mit einem weißen Rand markiert, dieser Ausschnitt ist links viermal abgebildet. Die vier Details wurden 2007, 2013, 2014 und 2015 mit Radar aufgenommen.

Bildcredit: Cassini-Radarkartograf, Cornell, JPL, ESA, NASA

Auf Titan ist ein kaltes Meer aus Kohlenwasserstoff. Darin befindet sich ein veränderliches Objekt – was ist es? Die Raumsonde Cassini im Orbit um Saturn dokumentierte jahrelang mit Radar die Oberfläche des Mondes Titan, der von Wolken bedeckt ist. Die Oberfläche des Methan- und Ethansees namens Ligeia Mare ist flach, daher ist sie für Radar dunkel. Auf Radar-Bildern des Ligeia Mare erschien im Juli 2013 ein neues Objekt. Es war 2007 noch nicht da.

Im August 2014 wurde es wieder beobachtet. Dabei fand man das Objekt erneut, doch es hatte sich verändert. Auf einem aktuellen Bild vom Jänner 2015, das letzte Woche veröffentlicht wurde, war das rätselhafte Objekt anscheinend verschwunden.

Dieses Falschfarbenbild zeigt, wie das 20 km lange Objekt auftauchte. Dann veränderte es sich und verschwand schließlich wieder. Was den Ursprung betrifft, vermutet man verschiedene Dinge: Wellen, sprudelnden Schaum oder treibende Festkörper. Doch nichts davon ist sicher. Cassinis letzter naher Vorbeiflug an Titan findet im April 2017 statt. Entweder lüftet diese künftige Beobachtung das Geheimnis, oder sie eröffnet weitere Spekulationen.

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Ausbruch einer Protuberanz von SDO

Videocredit: NASA / Goddard / SDO-AIA-Team

Wenn Protuberanzen ausbrechen, gehört das zu den spektakulärsten Ansichten auf der Sonne. Die NASA-Raumsonde Solar Dynamics Observatory SDO kreist auf ihrer Behn um die Sonne. 2011 bildete SDO eine eindrucksvoll große Protuberanz ab, die auf der Oberfläche ausbrach.

Dieses Zeitraffervideo wäre in Echtzeit 90 Minuten lang. Alle 24 Sekunden wurde dafür ein neues Bild in Ultraviolettlicht fotografiert. Das Video zeigt die dramatische Explosion der gewaltigen Protuberanz. Die ganze Erde passt leicht unter den wallenden Schleier aus heißem Gas.

Das Magnetfeld der Sonne lenkt eine Protuberanz. Manchmal schwebt eine Protuberanz längere Zeit über der Sonnenoberfläche. Das kann sogar etwa einen Monat dauern. Eine Protuberanz kann als koronaler Massenauswurf (KMA) ausbrechen. Dann schleudert sie heißes Gas ins Sonnensystem.

Der Energiekreislauf, bei dem eine Sonnenprotuberanz entsteht, wird noch erforscht. Inzwischen ist das Maximum an Aktivität auf der Sonne vorbei. Daher nehmen Phänomene auf der Sonne wie ausbrechende Protuberanzen in den nächsten Jahren ab.

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Japanische Städte bei Nacht

Der Astronaut Scott Kelly zeigt uns Japan aus der Perspektive der Internationalen Raumstation ISS. Links sind zwei Raumkapseln angedockt, eine Sojus und eine Progress. Hinten leuchtet über dem gekrümmten Erdrand ein zarter Streifen Nachthimmellicht.

Bildcredit und Bildrechte: NASA, Scott Kelly

Dieser atemberaubende Schnappschuss blickt in 400 km Höhe im Orbit des Planeten Erde nach Süden. Er zeigt die hellen Lichter von Tokio und Städten in Zentral- und Südjapan. Sie leuchten zwischen Wolkenlücken hinauf. Der Astronaut Scott Kelly fotografierte das Bild einer Perspektive aus der Raumfahrt letzten Juli bei seinem Aufenthalt auf der Internationalen Raumstation ISS.

An der Krümmung der dunklen Erde verlaufen Streifen aus Nachthimmellicht. Dahinter leuchten die Sterne im Sternbild Zentaur am Südhimmel. Unten ist eine Sojus-Kapsel mit breiten Solarpaneelen angedockt. Auch eine Progress-Kapsel posiert im Vordergrund.

Kelly kehrte diese Woche zur Erde zurück. Seine Weltraummission dauerte ein ganzes Jahr.

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