Juno zeigt Wolken um Jupiters Südpol

Jupiters Südpol ist unten an der Grenze zur Dunkelheit. An der Schattengrenze sind einige kleine weiße Ovale verteilt. Um den Südpol sind die Wirbelstürme klarer ausgeprägt als weiter oben zum Äquator hin.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, SwRI, MSSS; Bearbeitung und CC: Alex Mai

Was passiert bei Jupiters Südpol? Die Roboter-Raumsonde Juno der NASA schickte Bilder mit einer interessanten Ansammlung wirbelnder Wolken und weißer Ovale. Juno kam im Juli bei Jupiter an. Die Sonde wird nun in einem weiten, schleifenförmigen Orbit geführt. Er bringt sie nahe an den Gasriesen und seine Pole heran. Etwa zweimal pro Monat nähert sich Juno dem Planeten.

Dieses Bild ist ein Komposit. Es wurde mit JunoCam aufgenommen und von einem digital begabten Laienwissenschaftler bearbeit. Weiße Ovale gibt es auch anderswo auf Jupiter. Es sind vermutlich gewaltige Sturmsysteme. Beobachtungen zeigten, dass sie Jahre bestehen bleiben. Die Windgeschwindigkeit darin gehört meist zur Kategorie 5. Das sind etwa 350 km/h.

Bei Zyklonen und Wirbelstürmen auf der Erde kreisen starke Winde um Regionen mit niedrigem Druck. Im Gegensatz dazu gibt es Hinweise, dass die weißen Ovale auf Jupiter Antizyklone sind. Das sind Wirbel mit umgekehrter Rotationsrichtung. Sie sind auf Hochdruckregionen zentriert.

Juno umkreist Jupiter noch mehr als dreißig Mal. Dabei zeichnet sie optische, spektrale und gravitative Daten auf. Sie sollen helfen, Jupiters Aufbau und Entwicklung zu bestimmen.

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HI4PI: Der Himmel im Licht von Wasserstoff

Hier ist HI4PI, der ganze Himmel im Licht von Wasserstoff. Waagrecht verläuft ein blaugrünes Band, es ist die Milchstraße. Rechts unten sind die Flecken der Magellanschen Wolken.

Bildcredit: Benjamin Winkel und die HI4PI-Arbeitsgemeinschaft

Wo sind die Gaswolken der Milchstraße, und wohin ziehen sie? Um das herauszufinden, wurde kürzlich HI4PI veröffentlicht. Das ist eine neue, hoch aufgelöste Karte. Sie zeigt, wie Wasserstoff verteilt ist. Er ist das häufigste Gas im Universum. Die Daten, auf denen die Karte basiert, sind einsehbar.

Die Karte zeigt den ganzen Himmel im Licht der 21-cm-Emissionslinie von Wasserstoff. Die Häufigkeit von Wasserstoff ist als Helligkeit abgebildet. Die Geschwindigkeit ist als Farbe gezeigt. Geringe Radialgeschwindigkeit, die zu uns gerichtet ist, wurde blau gefärbt. Geringe Radialgeschwindigkeit, die von uns weg verläuft, ist grün dargestellt. Das Band in der Mitte ist die Ebene unserer Milchstraße. Die hellen Flecken rechts unten sind die benachbarten Magellanschen Wolken.

Die HI4PI-Karte kombiniert Daten, die bei Millionen Beobachtungen gewonnen wurden. Sie stammen vom nördlichen 100-Meter-Radioteleskop Effelsberg in Deutschland und dem südlichen 64-Meter-Parkes-RadioteleskopThe Dish“ in Australien. Die Details der Karte informieren, wie Sternbildung und interstellares Gas in unserer Milchstraße verteilt sind. Doch wir erfahren auch, wie viel Licht dieses lokale Gas wahrscheinlich absorbiert, wenn man das äußere Universum beobachtet. Viele Details der Karte sind noch nicht gut geklärt.

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Adlerpolarlicht über Norwegen

Über einem norwegischen Fjord schimmert ein prachtvolles grünes Polarlicht, das an einen Adler erinnert.

Bildcredit und Bildrechte: Bjørn Jørgensen

Was schwebt da am Himmel? Ein Polarlicht, das 2012 fotografiert wurde. Fünf Tage davor fand auf unserer Sonne ein großer koronaler Massenauswurf statt. Er schleuderte eine Wolke schneller Elektronen, Protonen und Ionen zur Erde. Zwar zog ein Großteil dieser Wolke an der Erde vorbei. Doch ein Teil davon traf die Magnetosphäre unseres Planeten. Das führte in hohen nördlichen Breiten zu spektakulären Polarlichtern.

Diese Polarlichtkorona über dem Grøtfjorden in Norwegen war besonders fotogen. Das schimmernde grüne Leuchten entsteht, wenn Sauerstoff in der Atmosphäre rekombiniert. Manche erkennen in diesem Polarlicht einen großen Adler. Wenn ihr etwas anderes seht, teilt es uns mit!

Die stärkste Aktivität der Sonne ist inzwischen vorbei. Doch unsere Sonne ist weiterhin gelegentlich aktiv. Dann erzeugt sie eindrucksvolle Polarlichter auf der Erde – zum Beispiel letzte Woche.

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Strichspuren über dem Cerro Tololo

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN), AURA

Es war ein mondheller Abend. Die Schweinwerfer von Autos markierten die Straße zum Inter-American Observatory auf dem Cerro Tololo in Chile. Oben gingen die Sterne unter. Sie zogen die verwackelten Spuren am Himmel. Der Blick reicht vom Cerro Pachon, dem Sitz von Gemini Süd, zum bergigen Horizont. Die Szene wurde mit Teleobjektiv auf einem lang belichteten Bild und auf Video festgehalten.

Dank der Aussicht auf Bergspitze läuft eine sehr lange, klare Sichtlinie durch die Schichten der Atmosphäre. In den Schichten ändert sich die Brechung. Sie versetzt und verzerrt die sonst stabilen Spuren der untergehenden Sterne. Es ist der gleiche Effekt wie bei den verzerrten Formen von Sonne und Mond an einem fernen Horizont.

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Vollmond im Bergschatten

Hinter einem dunklen Gelände breitet sich eine Nebeldecke bis zum Horizont aus, dahinter steigt am Himmel im Abendrot der Schatten eines Vulkans auf. Im Schattenkegel leuchtet der aufgehende Mond.

Bildcredit und Bildrechte: Greg Chavdarian

Der Schnappschuss zeigt, wie der Vollmond im Schatten eines Vulkans aufgeht. Er entstand am 15. Oktober beim Gipfel des Mauna Kea auf Hawaii. Hinter dem Fotografen fand ein prächtiger Sonnenuntergang statt. Die Anordnung der Szene im Sonnensystem ist scheinbar ein Widerspruch, weil der helle Mond im dunklen Schatten steht.

Das unregelmäßige Profil des Berges wirft einen dreieckigen Schatten. Das ist normal. Die Form entsteht durch die Perspektive beim Blick vom Gipfel in die dichte Atmosphäre. Der antisolare Punkt – das ist der Punkt gegenüber der Sonne – geht auf, wenn die Sonne untergeht. Er liegt beim perspektivischen Fluchtpunkt des Bergschattens.

Wenn man den kegelförmigen Erdschatten in die Gegenrichtung der Sonne verlängert, ist er in der Entfernung des Mondes nur wenige Monddurchmesser groß. Daher reflektiert der Jagdvollmond im Oktober, den wir im abendlichen Bergschatten sehen, immer noch das Sonnenlicht. Für eine Finsternis ist er zu weit vom Gegensonnenpunkt und vom verlängerten Erdschatten entfernt.

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Die Tulpe im Schwan

Ein orangefarbener Nebel ist schalenförmig nach rechts geöffnet, darin schimmert ein blauer, gefaserter Nebel, links unten sind zwei kleine dunkle Staubranken. Außen herum sind viele kleine Sterne gleichmäßig verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Das Teleskopbild blickt auf die Ebene unserer Milchstraße zum nebelreichen Sternbild Schwan (Cygnus). Es rahmt eine helle Emissionsregion. Die leuchtende Wolke aus interstellarem Gas und Staub ist der Tulpennebel. Sie ist auch im Katalog des Astronomen Stewart Sharpless als Sh2-101 vermerkt. Der Katalog entstand 1959.

Der komplexe, schöne Nebel ist etwa 8000 Lichtjahre entfernt und 70 Lichtjahre groß. Er blüht mitten im Bildkomposit. Rote, grüne und blaue Farbtöne zeigen das Leuchten ionisierter Atome von Schwefel, Wasserstoff und Sauerstoff. Am Rand der Cygnus-OB3-Assoziation sind junge, energiereiche Sterne verteilt. Sie ionisieren mit ihrer UV-Strahlung die Atome des Nebels. Einer davon ist der O-Stern HDE 227018. Es ist der helle Stern beim blauen Bogen in der Mitte der kosmischen Tulpe.

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M45: Der Sternhaufen der Plejaden

Der kompakte Sternhaufen der Plejaden (M45) ist von dichten Staubwolken umgeben. In der Nähe der Sterne sind sie bläulich beleuchtet. Außen herum sind weitere dunkle Staubwolken.

Bildcredit und Bildrechte: Hermann von Eiff

Habt ihr schon einmal die Plejaden gesehen? Vielleicht, aber bestimmt nicht so staubig wie hier. Die hellen Sterne der Plejaden sind der vielleicht berühmteste Sternhaufen am Himmel. Sogar mitten in einer lichtverschmutzten Stadt sieht man sie ohne Fernglas. Doch auf einer lang belichteten Aufnahme an einem dunklen Ort treten auch die Staubwolken deutlich hervor, die den Sternhaufen der Plejaden umgeben.

Das Bild wurde lange belichtet. Es zeigt eine Himmelsregion, die viele Vollmonde breit ist. Man kennt die Plejaden auch als die Sieben Schwestern oder M45. Sie sind ungefähr 400 Lichtjahre entfernt und stehen im Sternbild Stier (Taurus).

Eine bekannte Legende mit moderner Wende besagt, dass einer der helleren Sterne verblasst ist, seit der Haufen benannt wurde. Daher sind nur sechs Sterne übrig, die man mit bloßem Auge sieht. Die tatsächliche Zahl der sichtbaren Sterne der Plejaden kann größer oder kleiner als sieben sein. Sie hängt von der Dunkelheit der Himmelsumgebung und vom Sehvermögen der Beobachterin ab.

APOD-Rückblick: der Sternhaufen der Plejaden

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Der Antlia-Galaxienhaufen

Die Galaxien des Antila-Galaxienhaufens füllen das Bild. Der Haufen enthält mehr elliptische als spiralförmige Galaxien. Von links oben ragt ein roter Nebelstreif ins Bild, er gehört wahrscheinlich zu einem Supernovaüberrest.

Bildcredit und Bildrechte: Rolf Olsen

Dieses Bild zeigt den Antlia-Galaxienhaufen. Es ist eindrucksvoll breit und detailreich und mit Galaxien übersät. Der Antlia-Galaxienhaufen ist der Erde am drittnächsten nach Virgo und Fornax. Er ist bekannt für seine Kompaktheit und seinen hohen Anteil an elliptischen Galaxien gegenüber Spiralgalaxen.

Der Haufen im Sternbild Luftpumpe (Antlia) ist als Abell S0636 katalogisiert. Er ist ungefähr 2 Millionen Lichtjahre groß und 130 Millionen Lichtjahre entfernt. Zwei seiner mehr als 200 galaktischen Mitglieder sind markante Galaxiengruppen. Sie sind unten in der Mitte und links oben. Doch er hat keine einzelne zentrale markante Galaxie. Links ist ein senkrechtes rotes Band aus Gas. Es gehört wahrscheinlich zum Antlia-Supernovaüberrest im Vordergrund, nicht zum Haufen.

Das Kompositbild wurde in Neuseeland fotografiert. Es vereint 150 Stunden Belichtungszeit in einem Zeitraum von sechs Monaten.

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