Nahaufnahme des Pelikannebels

Unten im Bild breitet sich ein Staubnebel aus. Daraus ragt ein brauner Staubhügel auf, aus dem eine kleine dunkle Röhre mit zwei Herbig-Haro-Strahlen ragt. Über dem blau leuchtenden Hintergrund sind dunkle Staubfasern verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Sara Wager

Der markante Emissionsgrat in dieser lebhaften Himmelslandschaft heißt IC 5067. Er ist Teil einer größeren Emissionsregion mit markanter Form. Diese kennt man landläufig als Pelikannebel.

Der Grat ist etwa 10 Lichtjahre groß und folgt der Kurve von Kopf und Hals des kosmischen Pelikans. Die fantastischen dunklen Formen im Sichtfeld sind Wolken aus kühlem Gas und Staub. Sie werden von der energiereichen Strahlung heißer, massereicher junger Sterne geformt.

Doch auch in den dunklen Formen entstehen Sterne. Die Zwillingsstrahlen an der Spitze des langen dunklen Tentakels links neben der Mitte sind verräterische Zeichen eines eingebetteten Protosterns. Er ist als Herbig-Haro 555 (HH 555) katalogisiert. Auch andere Herbig-Haro-Objekte im Bildfeld sind Hinweise auf Protosterne.

Der Pelikannebel ist auch als IC 5070 bekannt. Er ist etwa 2000 Lichtjahre entfernt. Ihr findet ihn nordöstlich vom hellen Sterns Deneb im hoch fliegenden Sternbild Schwan.

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Das Staubungeheuer in IC 1396

Eine dunkle Wolke ragt von unten ins Bild. Ihr Kopf hat eine Höhlung, die an ein Auge erinnert. Auf größeren Bildern der Region erinnert diese dunkle Wolke im Sternbild Kepheus an einen Elefantenrüssel.

Bildcredit und Bildrechte: Anis Abdul

Gibt es ein Ungeheuer in IC 1396? Manche kennen es als Elefantenrüsselnebel. Teile der Gas- und Staubwolken in dieser Sternbildungsregion nehmen unheimliche Formen an. Manche wirken fast menschlich. Doch das einzige Monster ist hier ein heller junger Stern. Er ist zu weit von der Erde entfernt, um uns gefährlich zu werden.

Das energiereiche Licht des Sterns frisst am oberen Bildrand den Staub der dunklen kometenhaften Globule. Die Teilchenstrahlen und -winde dieses Sterns verdrängen auch Gas und Staub in der Umgebung. Der relativ blasse Komplex IC 1396 ist fast 3000 Lichtjahre entfernt. Er bedeckt am Himmel eine viel größere Region als die hier abgebildete. Diese Region ist scheinbar mehr als 10 Vollmonde breit.

APOD-Rückblick: 2. August

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Perseïden über der Türkei

Über einer einsamen Berglandschaft in der Türkei regnen Meteore der Perseiden vom Himmel. Das Bild ist eine Kombination aus vielen Aufnahmen. Die Spuren der Meteore zeigen zum Sternbild Perseus links oben. Die Kamera blickt einen Weg entlang, der abwärts führt. Links am Horizont stehen zwei Nadelbäume vor dem Himmel, hinten ist eine bergige Landschaft am Horizont.

Bildcredit und Bildrechte: Tunç Tezel (TWAN)

Die Perseïden sind meist der beste Meteorstrom des Jahres. Sie erreichen nächste Woche ihren Höhepunkt. Wer an einem dunklen Ort den klaren Himmel beobachtet, sieht vielleicht jede Minute einen hellen Meteor. Die Meteore sind Splitter aus Gestein, das vom Kometen Swift-Tuttle abgebrochen ist. Sie kreisen um die Sonne, bis sie in der Erdatmosphäre verdampfen.

Das Kompositbild zeigt einen heftigen Schauer der Perseïden. Er trat letztes Jahr über der Türkei auf. Das Bild zeigt genügend Meteore, um dem Radianten des Stroms zum Sternbild Perseus ganz links zu folgen. Das Ende der Perseïden reicht noch bis zur totalen Sonnenfinsternis am 21. August. Mit etwas Glück bietet das ein paar Astrofotografinnen die seltene Gelegenheit, bei Tag einen Perseïden zu fotografieren.

Denkwürdige APODs: Meteorschauer

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New Horizons: Flug über Pluto

Credit: NASA, JHUAPL, SwRI, P. Schenk und J. Blackwell (LPI); Musik: Open Sea Morning von Puddle of Infinity

Was sieht man bei einem Flug über Pluto? Die Raumsonde New Horizons flog im Juli 2015 über die ferne Welt. Ihre Geschwindigkeit betrug ungefähr 80.000 km/h. Kürzlich wurden viele Bilder des spektakulären Vorbeiflugs digital und farbverstärkt. Dann kombinierte man sie zu diesem zwei Minuten langen Zeitraffervideo.

Zu Beginn des Films dämmert das Licht auf Bergen. Sie bestehen vermutlich aus Wassereis, das von gefrorenem Stickstoff gefärbt ist. Bald sehen wir rechts ein flaches Meer, das großteils aus festem Stickstoff besteht. Es ist in seltsame Vielecke gegliedert. Daher vermutet man, dass sie aus einem vergleichsweise warmen Inneren hochgekocht sind. Die Krater und Eisberge unten sind ein vertrauter Anblick. Das Video wird trübe und endet über einem Gelände, das man als schartig bezeichnen könnte. Auf diesem Gelände ragen 500 Meter hohe Grate auf, die durch kilometergroße Lücken getrennt sind.

Die Roboter-Raumsonde New Horizons hat zu viel Schwung, um je zu Pluto zurückzukehren. Doch sie wird nun zum Kuipergürtelobjekt 2014 MU 69 gelenkt. Am Neujahrstag 2019 schießt sie daran vorbei.

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Eine totale Finsternis am Ende der Welt

Über dem Horizont aus Schnee und Eis bedeckt der Mond die Sonne, sodass man ihre strahlende Korona sieht. Vor dem Schauspiel prüft gerade ein Fotograf seine Kamera. Links neben ihm steht seine Ausrüstung.

Bildcredit und Bildrechte: Fred Bruenjes (moonglow.net)

Würdet ihr ans Ende der Welt reisen, um eine totale Sonnenfinsternis zu sehen? Und wärt ihr dann überrascht, wenn dort noch jemand wäre? 2003 standen die Sonne, der Mond, die Antarktis und zwei Fotografen bei einer ungewöhnlichen totalen Sonnenfinsternis in einer Reihe. Trotz der extremen Lage wagte sich eine Gruppe an den untersten Rand der Welt, um zu erleben, wie die Sonne auf surreale Weise hinter dem Mond verschwand.

Dieses Bild war einer der Schätze, die gesammelt wurden. Es ist ein digitales Komposit aus vier Einzelbildern. Es zeigt auf realistische Weise, was das menschliche Auge, das sich sehr gut anpassen kann, bei der Finsternis sah. Sonne und Mond ragten zusammen gerade noch über einen antarktischen Bergrücken. In der plötzlichen Finsternis leuchtete die prächtige Korona der Sonne um den Mond herum auf. Zufällig geriet ein weiterer Fotograf auf eines der Bilder, als er seine Videokamera überprüfte. Links neben ihm stehen eine Gerätetasche und ein Klappstuhl.

In drei Wochen ist in den USA eine Sonnenfinsternis, die man leichter beobachten kann.

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Polarlicht bedeckt den Himmel

Die Erde ragt von unten ins Bild, darüber leuchten Sterne. Oben ist Polarlicht dick aufgeschmiert. Darüber krümmt sich ein Rand aus Nachthimmellicht, über dem rotes Polarlicht blass schimmert. Rechts ragt ein Teil der ISS ins Bild.

Bildcredit: Jack Fischer, Expedition 52, NASA

Dieser Schnappschuss entstand am 25. Juni auf der Internationalen Raumstation ISS. Am Himmel ist grünes Polarlicht dick aufgetragen. Es erinnert an Salsa Verde auf einem Burrito. Die Raumstation im Orbit befindet sich ungefähr 400 Kilometer über der Erde. Sie liegt im oberen Bereich der Polarlichtschau.

Die typischen Farben von Polarlichtern entstehen, wenn Moleküle und Atome bei niedriger Dichte in großer Höhe angeregt werden. Die Emission von atomarem Sauerstoff prägen dieses Bild. Das reizende Leuchten ist in geringer Höhe grün. Doch über dem Horizont der Raumstation ragen seltenere rötliche Bänder auf.

Die Szene aus dem Weltraum entstand südöstlich von Australien. Die Sterne rechts über dem Horizont gehören zum Sternbild Großer Hund (Canis Major). Es ist Orions großer Hund. Der Alphastern von Canis Major ist Sirius. Er ist der hellste Stern beim Erdrand.

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Nudelmosaik von Saturn

137 niedrig aufgelöste Bilder der Raumsonde Cassini wurden zu einem Mosaik kombiniert, das an eine Nudel erinnert. Es zieht von links oben nach rechts unten. Links oben ist der Nordpol.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Space Science Institute, Hampton-Universität

Am 26. April sauste die Raumsonde Cassini zwischen Saturn und den Ringen durch. Es war ein Saturn-Tauchgang beim Großen Finale. Das lange, dünne Mosaik erinnert an eine Nudel. Es zeigt die Reise über die wirbelnden Oberflächen der Wolken auf dem Gasriesen.

Das Mosaik ist eine schnelle Folge aus 137 Bildern mit niedriger Auflösung. Sie wurden mit Cassinis Weitwinkelkamera fotografiert. Die Mosaikprojektion kartiert den Bogen von Saturns gekrümmter Atmosphäre auf eine flache Bildebene. Das oberste Mosaikfeld ist auf 90 Grad Nord zentriert. Dort ist der dunkle Wirbel am Nordpol. Cassini flog dabei etwa 72.400 km über Saturn.

Nach unten hin wird das Mosaik schmäler. Das Maß schrumpft von 8,7 Kilometer auf 1 Kilometer pro Bildpunkt. Im letzten Bildfeld war die Raumsonde 8374 Kilometer von einer Region entfernt, die 18 Grad nördlich von Saturns Äquator liegt. Die Ausrichtung der Bilder ändert sich am unteren Rand, weil Cassini rotiert, um ihre große schüsselförmige Hochleistungsantenne nach vorne zu richten. Die Antenne diente als Schutzschild, als Cassini die Ringebene kreuzte.

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Eine Dreiergruppe im Schützen

Zwischen zarten Sternen sind leuchtende Emissionsnebel verteilt. Unten ist der Trifidnebel, der von dunklen Staubbahnen dreigeteilt ist. Oben ist der rötliche Lagunennebel.

Bildcredit und Bildrechte: Josep Drudis

Diese drei hellen Nebel sind beliebte Ziele bei Teleskopreisen im Sternbild Schütze und in den dicht gefüllten Sternfeldern der zentralen Milchstraße. Im 18. Jahrhundert kartierte der kosmische Tourist Charles Messier zwei davon. Der große Nebel links oben ist M8. Am unteren Bildrand leuchtet der farbenprächtige M20. Die dritte Emissionsregion ist NGC 6559. Sie liegt rechts neben M8. Eine dunkle Staubbahn trennt ihn vom größeren Nebel.

In allen drei Gebieten entstehen Sterne. Die Regionen sind ungefähr 5000 Lichtjahre von uns entfernt. Der ausgedehnte M8 ist mehr als 100 Lichtjahre breit. Man nennt ihn auch Lagunennebel. Der landläufige Name von M20 ist Trifid. Darin erzeugt leuchtender Wasserstoff die markante rote Farbe im Emissionsnebel. Die blauen Farbtöne im Trifid bilden einen starken Kontrast dazu. Sie stammen von Sternenlicht, das vom Staub reflektiert wird.

Das farbige Komposit der Landschaft am Himmel entstand mit zwei Teleskopen. Mit einem Teleskop entstand ein Weitwinkelbild der Region. Das andere Fernrohr nahm Bildausschnitte in höherer Auflösung auf.

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