Olympus Mons, der größte Vulkan im Sonnensystem

In der Bildmitte liegt der Schildvulkan Olympus Mons, er ist der größte Vulkan im Sonnensystem. Die Marsoberfläche ist rötlichbraun, der Vulkan wirkt wie eine flache Flade mit einer goßen Vertiefung in der Mitte. Rund um den Krater am Gipfel befindet sich eine dunklere Region.

Bildcredit: ESA, DLR, FU Berlin, Mars Express; Bearbeitung und CC-Lizenz 2.0: Andrea Luck

Der größte Vulkan im Sonnensystem befindet sich auf dem Mars. Der Olympus Mons ist dreimal so hoch wie der Mount Everest auf der Erde. Trotzdem wäre er wegen der geringen Schwerkraft und der relativ flachen Hänge für Menschen nicht schwer zu besteigen.

Die Hänge des Olympus Mons bedecken einen Bereich, der größer ist als die gesamte hawaiianische Vulkankette. Sie haben ein Gefälle von meist nur wenigen Grad. Olympus Mons ist ein gewaltiger Schildvulkan, der vor langer Zeit aus flüssiger Lava entstand. Dank einer relativ statischen Oberflächenkruste konnte er sich mit der Zeit aufbauen. Sein letzter Ausbruch fand vermutlich vor etwa 25 Millionen Jahren statt.

Dieses Bild wurde von der Roboter-Raumsonde Mars Express der Europäischen Weltraumagentur ESA aufgenommen, die derzeit um den Roten Planeten kreist.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

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Der Radiobogen im galaktischen Zentrum

Rechts unten im Bild leuchtet ein helles orangefarbenes Objekt, von dem nach links oben wolkige, dunklere orangefarbene Strukturen verlaufen. Oben verlaufen von links unten nach rechts oben orangefarbene Bögen.

Bildcredit: Ian Heywood (Oxford U.), SARAO

Wie entsteht diese ungewöhnliche gekrümmte Struktur nahe dem Zentrum unserer Galaxis? Die langen, parallelen Strahlen, die schräg über dieses Radiobild verlaufen, sind kollektiv als die Radiobögen im galaktischen Zentrum bekannt. Sie ragen aus der galaktischen Ebene heraus.

Der Radiobogen ist mit dem galaktischen Zentrum durch seltsame, gekrümmte Filamente verbunden, die als Arches bekannt sind. Die helle Radiostruktur rechts unten umgibt ein Schwarzes Loch im galaktischen Zentrum, das als Sagittarius A* bekannt ist.

Eine Ursprungshypothese besagt, dass die Geometrie des Radiobogens und der Arches entsteht, weil sie heißes Plasma enthalten, das entlang der Linien eines konstanten Magnetfeldes fließt. Bilder des Röntgenobservatoriums Chandra der NASA zeigen anscheinend, wie dieses Plasma mit einer kalten Gaswolke in der Nähe kollidiert.

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Hubble zeigt den Ringnebel M57

Vor einem dunklen Hintergrund leuchtet ein Ring in Regenbogenfarben, der innen ein zart blau leuchtendes Zentrum hat.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnisarchiv; Bearbeitung: Judy Schmidt

Er wurde vor Hunderten Jahren von Sternkundigen entdeckt, die seine ungewöhnliche Form nicht verstanden. Er sah aus wie ein Ring am Himmel. Nach Saturns Ringen ist der Ringnebel (M57) der vielleicht berühmteste Himmelsring. Heute kennen wir seine Natur und wissen, dass wir seine kultige Form unserer Perspektive verdanken.

Die aktuellste Kartierung der 3-D-Struktur des expandierenden Nebels basiert zum Teil auf diesem klaren Hubblebild. Sie führt zu der Vermutung, dass der Nebel ein relativ dichter, wulstähnlicher Ring ist, der sich um die Mitte einer leuchtenden Gaswolke in Form eines amerikanischen Footballs legt. Vom Planeten Erde aus blicken wir entlang der Achse des Footballs von oben auf den Ring.

Bei diesem gut untersuchten planetarischen Nebel stammt das leuchtende Material nicht von Planeten, sondern die gasförmige Hülle entstand aus den äußeren Schichten, die vom vergehenden, einst sonnenähnlichen Stern ausgestoßen werden. Dieser Stern ist nun ein winziger Lichtpunkt in der Mitte des Nebels. Das intensive Ultraviolettlicht des heißen Zentralsterns ionisiert die Atome im Gas.

Der Ringnebel ist ungefähr ein Lichtjahr groß und 2500 Lichtjahre entfernt.

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NGC 2442: Galaxie im Fliegenden Fisch

Im Bildfeld mit lose verstreuten, gezackten Sternen liegt in der Mitte eine S-förmige Balkenspiralgalaxie, links daneben eine kleinere, elliptisch wirkende Galaxie.

Bildcredit und Bildrechte: Nicolas Rolland, Martin Pugh

Die verzerrte Galaxie NGC 2442 ist etwa 50 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie befindet sich im südlichen Sternbild Fliegender Fisch (Piscis Volans). Die beiden Spiralarme der Galaxie hängen an einem markanten Zentralbalken, daher wirkt sie auf diesem scharfen, farbenprächtigen Bild hakenförmig.

Die gezackten Sterne im Teleskopfeld liegen im Vordergrund. Das Bild zeigt auch die undurchsichtigen Staubbahnen der fernen Galaxie, ihre jungen blauen Sternhaufen und rötlichen Sternbildungsregionen. Diese umgeben einen gelblich leuchtenden Kern, dessen Licht hauptsächlich von einer älteren Sternpopulation stammt. Die Sternbildungsregionen befinden sich hauptsächlich an den herausgezogenen Spiralarmen rechts oben.

Die verzerrte Struktur ist wahrscheinlich das Ergebnis einer urzeitlichen engen Begegnung mit der kleineren Galaxie links oben. In der geschätzten Entfernung von NGC 2442 sind die beiden wechselwirkenden Galaxien ungefähr 150.000 Lichtjahre voneinander entfernt.

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Titan sehen

Rund um ein Bild des Saturnmondes Titan mit gelber, glatter Atmosphäre sind 6 Bilder angeordnet, auf denen die Oberfläche von Titan zu sehen ist.

Bildcredit: VIMS-Team, U. Arizona, U. Nantes, ESA, NASA

Saturns größter Mond Titan ist von einer dichten Atmosphäre verhüllt, daher ist es wirklich schwierig, ihn zu sehen. Kleine Teilchen, die in der oberen Atmosphäre verteilt sind, bilden einen fast undurchdringlichen Dunst, der Licht in sichtbaren Wellenlängen stark streut und Titans Oberfläche vor neugierigen Augen versteckt. Doch in Infrarotwellenlängen kann Titans Oberfläche abgebildet werden. Diese werden schwächer gestreut und die atmosphärische Absorption reduziert.

Rund um das Titan-Bild in sichtbarem Licht (Mitte) sind einige der bisher klarsten globalen Infrarotansichten des interessanten Mondes angeordnet. Die sechs Bildfelder in Falschfarben sind Infrarotbilddaten, die im Laufe von 13 Jahren mit dem visuellen und infraroten Kartierungs-Spektrometer (VIMS) an Bord der Raumsonde Cassini gewonnen und einheitlich bearbeitet wurden. Die Raumsonde kreiste von 2004 bis 2017 um Saturn. Sie bieten einen interessanten Vergleich mit Cassinis Ansicht in sichtbarem Licht.

Im Jahr 2027 soll die revolutionäre Rotorflugzeugmission Dragonfly der NASA zu Titan aufbrechen.

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NGC 4372 und das dunkle Dingsda

Vor einem Bildfeld voller Sterne verläuft ein dunkler Strang mit einem gelblichen Kugelsternhaufen am oberen Ende.

Bildcredit und Bildrechte: Matias Tomasello

Der dunkle Dingsda-Nebel treibt am südlichen Himmel. Er ist ein hübsches Fernglas-Ziel im Sternbild Fliege (Musca). Die staubige kosmische Wolke liegt vor einem reichhaltigen Sternfeld südlich vom Kohlensacknebel und dem Kreuz des Südens.

Das dunkle Dingsda ist 3 Grad breit und liegt in der Mitte dieses Teleobjektivbildes. Am südlichen Ende (rechts oben) wird es vom gelblichen Kugelsternhaufen NGC 4372 markiert. NGC 4372 ist etwa 20.000 Lichtjahre entfernt und liegt im Hintergrund. Der Kugelsternhaufen wandert durch den Halo unserer Milchstraße und liegt nur zufällig in derselben Sichtlinie wie das dunkle Dingsda.

Die klar definierte Silhouette des dunklen Dingsda gehört zur Musca-Molekülwolke. Der Astrofotograf und Schriftsteller Dennis di Cicco prägte den stabgereimten Spitznamen im Jahr 1986, als er im australischen Hinterland den Kometen Halley beobachteten. Das dunkle Dingsda ist ungefähr 700 Lichtjahre entfernt und länger als 30 Lichtjahre.

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Sh2-308: Eine Sternenblase in Form eines Delfins

Die pink-violette Wolke rechts im Bild wirkt faserig und erinnert an den Kopf eines Delfins.

Bildcredit und Bildrechte: Aleix Roig (AstroCat)

Welcher Stern erzeugte diese Blase? Es war nicht der helle Stern rechts neben der Blase. Die Blase ist auch kein riesiger Weltraumdelfin. Es war der Stern in der Mitte des blauen Nebels, ein energiereicher Wolf-Rayet-Stern.

Wolf-Rayet-Sterne haben im Allgemeinen mehr als 20 Sonnenmassen und verströmen schnelle Teilchenwinde, aus denen kultig aussehende Nebel entstehen können. In diesem Fall ist die Sternenblase größer als 60 Lichtjahre. Sie ist etwa 70.000 Jahre alt und sieht zufällig wie der Kopf eines Delfins aus. Die Gaskugel ist als Sh2-308 katalogisiert und wird landläufig als Delfinkopfnebel bezeichnet. Sie ist ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt und bedeckt am Himmel etwa gleich viel wie der Vollmond – doch die Blase ist viel blasser.

Die nahen, rötlichen Wolken links im Bild verdanken ihre Form und ihr Leuchten vielleicht ebenfalls dem energiereichen Licht, das vom Wolf-Rayet-Stern abgestrahlt wird.

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Ein grüner Mehrfachblitz bei Sonnenuntergang

Hinter der Silhouette eines Berges ist eine Wolkendecke zu sehen, die unten grau ist und oben einen geraden, gekräuselten Rand hat, hinter dem die Sonne versinkt und dabei oben einen grünen Blitz bildet. Über der Wolkendecke ist der Himmel orangefarben.

Bildcredit und Bildrechte: T. Slovinský und P. Horálek (Institut für Physik in Opava)

Kann euer grüner Blitz das auch? Ein grüner Blitz bei Sonnenuntergang ist ein seltenes Ereignis. Daher freuen sich Sonnenbeobachter*innen, wenn sie einen sehen. Lange galten grüne Blitze als Mythos. Heute kennt man ihn als Phänomen, bei dem sich die Erdatmosphäre wie Prisma und gleichzeitig wie eine Linse verhält.

Schichten in der Atmosphäre erzeugen eine unterschiedliche Brechung, die von der Höhe abhängt. Das Licht vom oberen Rand der Sonne wird dadurch in seine Farben aufgeteilt, sodass zwei Bilder entstehen. Diese wirken vergrößert. So erscheint ein kurzer, grüner, schmaler Splitter, der gleich wieder verschwindet.

Hier seht ihr einen noch ungewöhnlicheren Sonnenuntergang. Am hoch gelegenen Interamerikanischen Observatorium Cerro Tololo in Chile wurde im vergangenen April ein Sonnenuntergang hinter einer geschichteten Atmosphäre mit stark unterschiedlichen Temperaturen fotografiert. Dabei entstanden mehrere Pseudobilder der Sonne, und an diesem Ort führten viele Schichten gleichzeitig zu einem grünen Blitz.

Nur wenige Sekunden, nachdem zwei überraschte Astrofotografen dieses Ereignis mit mehreren grünen Blitzen fotografiert hatten, ging die Sonne hinter den Wolken unter.

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