Polarlicht über isländischem Wasserfall

Über einem Wasserfall leuchtet ein grünes Polarlicht,im Hintergrund steht über dem Horizont der Mond.

Bildcredit und Bildrechte: Cari Letelier

Es schien, als wäre der Himmel explodiert. Die ursprüngliche Idee war, ein Polarlicht über einem Wasserfall zu fotografieren. Doch nach stundenlangem Warten unter den dichten Wolken schwand die Hoffnung. Einige gingen fort.

Dann verzogen sich plötzlich die Wolken. Auf einmal waren die Teilchen eines großen magnetischen Sonnensturms zu sehen, die mit voller Wucht auf die obere Erdatmosphäre trafen. Der Nachthimmel füllte sich mit Farben und der Bewegung eines lebhaften Polarlichts. Mit Mühe wurde die Kamera im starken irdischen Wind stabilisiert. So entstanden 34 Aufnahmen, aus denen dieses Bild kombiniert wurde.

Das Ergebnisbild zeigt den fotogenen Wasserfall Goðafoss im Norden von Island Ende Februar vor einem sehr aktiven Polarlicht. Die Explosion auf der Sonnenoberfläche, bei der die energiereichen Teilchen ausgestoßen wurden, fand einige Tage zuvor statt.

Unsere Sonne zeigt eine beeindruckende Oberflächenaktivität, da sie sich einem Sonnenmaximum nähert. Das lässt hoffen, dass in den nächsten Jahren noch eindrucksvollere Polarlichter am Nord- und Südhimmel der Erde auftreten.

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Akatsuki zeigt die Venus in Ultraviolett

Die bildfüllend dargestellte Venus ist zu drei Vierteln beleuchtet und zeigt deutliche Wolkenstrukturen.

Bildcredit und Bildrechte: JAXA, Planet-C Projekt-Team; h/t: Mehmet Hakan Özsaraç

Warum unterscheidet sich die Venus so sehr von der Erde? Um das herauszufinden, startete Japan die Roboter-Raumsonde Akatsuki, die Ende 2015 nach einem ungeplanten fünfjährigen Abenteuer im inneren Sonnensystem in einen Orbit um die Venus eintrat. Obwohl Akatsuki schon ihre geplante Funktionsdauer bereits überschritten hatte, funktionierten Raumsonde und Instrumente so gut, dass ein Großteil ihrer ursprünglichen Mission wieder aufgenommen wurde.

Akatsuki ist auch als Venus Climate Orbiter bekannt. Ihre Instrumente untersuchten Unbekanntes über den Schwesterplaneten der Erde, zum Beispiel, ob es noch aktive Vulkane gibt, ob in der dichten Atmosphäre Blitze entstehen und warum die Windgeschwindigkeiten viel höher sind als die Rotationsgeschwindigkeit des Planeten.

Dieses Bild wurde mit Akatsukis UVI-Kamera in drei Ultraviolettfarben aufgenommen. Auf der Tagseite der Venus ist das planetenweite, V-förmige Wolkenmuster zu sehen. In der relativ hohen Konzentration an Schwefeldioxid ist ein geringeres Vorkommen in zartem Blau angedeutet. Die Auswertung der Akatsuki-Bilder und Daten zeigte unter anderem, dass die Venus Äquatorströme besitzt, ähnlich den Westwindströmen der Erde.

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Milchstraße und Polarlicht über der Antarktis

Das Panorama zeigt ein Himmelsband von Horizont zu Horizont einer verschneiten Landschaft. Die Milchstraße mit Dunkelwolken verläuft entlang des Bildes, an den Horizonten oben und unten leuchten Polarlichter.

Bildcredit und Bildrechte: LI Hang

Es war einer der besseren Himmel in dieser langen Nacht. In Teilen der Antarktis ist nicht nur Winter, sondern die Sonne bleibt auch wochenlang unter dem Horizont. In der chinesischen Station Zhongshan wagen sich manchmal Menschen in die Kälte hinaus, um einen spektakulären Nachthimmel zu fotografieren.

Dieses Bild wurde Mitte Juli 2015 bei so einem Ausgang kurz vor Ende der Polarnacht fotografiert. Das nach oben gerichtete Weitwinkelobjektiv zeigt nicht nur unten den Boden, sondern auch oben. Im Vordergrund knipste ein Kollege. Im Hintergrund seht ihr einen kugelförmigen Satellitenempfänger und mehrere Windmühlen.

Am Nachthimmel funkeln Sterne, zum Beispiel Sirius und Kanopus. Weit hinten reicht das zentrale Band unserer Milchstraße von Horizont zu Horizont. Oben leuchten die Große und Kleine Magellansche Wolke als ausgedehnte Flecken, sie sind noch weiter entfernte Begleitgalaxien in der Nähe unserer riesigen Milchstraße.

Das Universum erforschen: APOD-Zufallsgenerator

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Drei Galaxien im Drachen (Draco)

Drei Galaxien in einer Reihe, die linke hat eine ausgeprägte Spiralstruktur und ist schräg von seitlich oben zu sehen, die mittlere ist elliptisch fast ohne Struktur, und die rechte ist von der Kante zu sehen und daher sehr schmal.

Bildcredit und Bildrechte: David Vernet, Jean-François Bax, Serge Brunier, OCA/C2PU

Dieses hübsche Galaxientrio wird manchmal als Draco-Gruppe bezeichnet, es liegt (erraten!) im nördlichen Sternbild Drache. Links seht ihr die Spirale NGC 5985 von oben, in der Mitte die elliptische Galaxie NGC 5982 und rechts die von der Seite sichtbare Spirale NGC 5981. Das Teleskopsichtfeld mit allen drei Galaxien ist etwas breiter als der Vollmond.

Die Gruppe ist zwar viel zu klein für einen Galaxienhaufen und ist nicht als kompakte Galaxiengruppe katalogisiert, doch alle drei Galaxien sind ungefähr 100 Millionen Lichtjahre vom Planeten Erde entfernt. Sie ist weniger bekannt als andere enge Galaxien-Gruppierungen, doch der Kontrast an visueller Erscheinung macht dieses Trio immer wieder zu einem attraktiven Astrofoto-Objekt.

Bei näherer Untersuchung mit einem Spektrografen zeigt der helle Kern der markanten Spirale NGC 5985 auffällige Emissionen in spezifischen Lichtwellenlängen, daher wurde sie als Seyfertgalaxie klassifiziert. Seyfertgalaxien zählen zu den aktiven Galaxien.

Diese detailreiche Aufnahme zeigt einen zarten, blassen Halo sowie scharf umrandete Hüllen um die elliptische Galaxie NGC 5982. Das sind Hinweise auf Verschmelzungen von Galaxien in der Vergangenheit. Im Hintergrund befinden sich noch weiter entfernte Galaxien.

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Bahnen potenziell gefährlicher Asteroiden

Die Sonne und die Bahnen der inneren Gesteinsplaneten sind von zahllosen blau gefärbten Bahnen von Asteroiden umgeben und durchzogen.

Illustrationscredit: NASA, JPL-Caltech

Sind Asteroiden gefährlich? Manche schon, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein gefährlicher Asteroid in einem beliebigen Jahr die Erde trifft, ist gering. Weil jedoch einige frühere Massenaussterben mit Asteroideneinschlägen einhergingen, setzte sich die Menschheit das Ziel, alle Asteroiden zu finden und zu katalogisieren, die eines Tages das Leben auf der Erde gefährden könnten.

Hier seht ihr die Bahnen der mehr als 1000 bekannten potenziell gefährlichen Asteroiden (PHA). Diese registrierten taumelnden Brocken aus Gestein und Eis sind größer als 140 Meter und ziehen weniger als 7,5 Millionen Kilometer an der Erde vorbei – das ist etwa die 20-fache Entfernung zum Mond. Zwar wird keiner davon in den nächsten 100 Jahren die Erde treffen. Bisher wurden jedoch nicht alle PHAs entdeckt, und nach 100 Jahren sind viele Bahnen schwer vorherzusagen.

Wenn ein Asteroid dieser Größe die Erde trifft, könnte er zum Beispiel schwere Tsunamis auslösen. Letztes Jahr führte die NASA erfolgreich die Mission Double Asteroid Redirection Test (DART) durch. Diese Mission untersuchte Strategien zum Schutz der Erde. Natürlich treffen täglich viel kleinere Teilchen aus Gestein und Eis die Erde. Üblicherweise stellen sie keine Gefahr dar, doch manchmal entstehen dabei eindrucksvolle Feuerkugeln und Meteore.

Heute ist Asteroidentag

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Nachricht aus dem Gravitationsuniversum

Die Illustration zeigt die Strahlen von Pulsaren im Bild und links oben ein Paar verschmelzender schwarzer Löcher. Über die Bildmitte verteilt sich ein Gitter, das die Verformung der Raumzeit durch vorbeiziehende Gravitationswellen darstellt.

Illustrationscredit: NANOGrav Physics Frontier Center; Text: Natalia Lewandowska (SUNY Oswego)

Das Nordamerikanische Nanohertz-Observatorium für Gravitationswellen (NANOGrav) beobachtet mit sehr großen Radioteleskopen 68 Pulsare. NANOGrav fand Hinweise auf einen Hintergrund an Gravitationswellen (GW), als es leichte Verschiebungen der Ankunftszeiten von Pulsen sorgfältig maß. Diese Verschiebungen korrelieren zwischen einzelnen Pulsaren so, dass ihre Ursache wahrscheinlich GW sind. Dieser GW-Hintergrund entsteht wahrscheinlich durch Hunderttausende oder sogar Millionen sehr massereicher binärer Schwarzer Löcher.

Teams in Europa, Asien und Australien veröffentlichten heute unabhängig voneinander ihre Ergebnisse. Zuvor fanden die Detektoren LIGO und Virgo GW mit höheren Frequenzen, die von den Verschmelzungen einzelner Paare massereicher Objekte stammten, die umeinander kreisen, zum Beispiel von Schwarzen Löchern mit stellarer Masse.

Diese Illustration zeigt das Ergebnis, das die Raumzeit erschüttert, anhand von zwei umeinander kreisenden, sehr massereichen Schwarzen Löchern und mehreren Pulsaren, die anscheinend leichte Zeitverschiebungen aufweisen. Der Einfluss dieser GW auf die Raumzeit wird durch ein verzerrtes Gitter dargestellt.

Offene Wissenschaft: 3000+ Codes in der Quellcodebibliothek für Astrophysik

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Messier 24, die Sagittarius-Sternwolke

Messier 24 ist eine Lücke in einer Staubwolke im Sternbild Schütze, durch die man ferne Sterne sieht.

Bildcredit und Bildrechte: Emmanuel Astronomono

Anders als die meisten Einträge in Charles Messiers berühmtem Katalog nebeliger Objekte ist M24 keine helle Galaxie, kein Sternhaufen oder Nebel. Es ist eine Lücke in den nahen, undurchsichtigen interstellaren Staubwolken, die einen Blick auf die fernen Sterne im Sagittarius-Spiralarm unserer Milchstraße bietet.

Wenn ihr den Blick mit Fernglas oder einem kleinen Teleskop auf diese Lücke richtet, seht ihr durch ein mehr als 300 Lichtjahre breites Fenster. Dahinter sind Sterne, die 10.000 Lichtjahre oder mehr von der Erde entfernt sind. Leuchtstarke Sterne in M24 füllen diese prächtige Sternenlandschaft, die manchmal die kleine Sagittarius-Sternwolke genannt wird.

Das Teleskopfeld im Sternbild Schütze misst etwa 3 Grad, es ist also 6 Vollmonde breit. Nahe der Mitte sind die dunklen Markierungen B92 und B93, zusammen mit anderen Staubwolken und leuchtenden Nebeln im Zentrum der Milchstraße.

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MAVENs ultravioletter Mars

Das linke Marsbild zeigt den Planeten mit einer großen weißen Polkappe unten, die rechte Abbildung ist von grünem Dunst überzogen und oben von violett gefärbten Wolken gekrönt.

Bildcredit: MAVEN, Labor für Atmosphären- und Weltraumphysik, Univ. Colorado, NASA

Die beiden globalen Ansichten des Mars wurden in ultravioletten Wellenlängen aufgenommen, diese liegen außerhalb des Spektrums, das menschliche Augen sehen können.

Die Aufnahmen des Abbildenden Ultraviolett-Spektrografen der Raumsonde MAVEN vom Juli 2022 (links) und Jänner 2023 zeigen drei sonst unsichtbare Ultraviolettbänder, die in roten, grünen und blauen Farben abgebildet sind. Das Farbschema zeigt die Strukturen der Oberfläche des Roten Planeten in hellbraunen und grünen Schattierungen. Dunst und Wolken erscheinen weiß oder blau. Ozon, das in großer Höhe vorkommt, ist in einem violetten Farbton dargestellt.

Die Eiskappe am Südpol des Mars, die im Sommer der Südhalbkugel schrumpft, ist links unten in gleißendem Weiß zu sehen. Die Polarregion der Nordhalbkugel rechts ist in Wolken und atmosphärisches Ozon gehüllt. Die Raumsonde MAVEN (Mars Atmosphere and Volatile EvolutioN) erforscht seit 2014 die dünne obere Atmosphäre und Ionosphäre des Mars sowie deren Wechselwirkung mit Sonne und Sonnenwind.

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