Österreichisches Analemma

Über steirischen Weinbergen mit einem Klapotetz und einem Gebirge im Hintergrund wölbt sich am klaren blauen Himmel eine 8-förmige Schleife, die aus Einzelbildern der Sonne in leicht unregelmäßigen Abständen geformt wird.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Pölzl

Heute kreuzt die Sonne um 14:49 Universalzeit den Himmelsäquator und wandert nach Süden. Dieses astronomische Ereignis heißt Äquinoktium (gleiche Nacht). Es markiert auf der Nordhalbkugel den ersten Herbsttag und im Süden den Beginn des Frühlings.

Wenn die Sonne am Himmelsäquator steht, erleben Erdbewohner fast genau 12 Stunden Tageslicht und 12 Stunden Dunkelheit. Betrachtet zur Feier des Tages dieses sorgfältig erstellte Bild vom Süden Österreichs. Es zeigt die jährliche Reise der Sonne am Himmel.

Die Szenerie entstand aus Bildern, die immer zur gleichen Zeit am selben Ort fotografiert wurden. Sie dokumentieren die Positionen der Sonne an Tagen zwischen dem 29. September 2011 und dem 9. September 2012. Die Sonnenbilder folgen einer Kurve, die sich etwa in der Mitte überschneidet. Die Kurve ist als Anelemma bekannt.

Die beiden Äquinoktien des vergangenen Jahres entsprechen der Mitte (nicht dem Kreuzungspunkt) der Kurve. Die Sommer- und Winter-Sonnenwende sind am oberen und am unteren Ende.

Manche meinen, es wäre eine gute Idee, der Bergstraße links zu folgen, vorbei an den Weingärten am Weg, um im nahen Ort Kitzeck mit einem Glas Wein auf die Tag- und Nachtgleiche anzustoßen. Neben dem Straßenrand steht ein windmühlenähnliches Klapotetz, das traditionellerweise in dieser Weinregionen Vögel verscheuchen soll.

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