Halloween und der Zauberernebel

Das Bild ist voller gefaserter Nebel, unten wabert eine braune Nebelwand, darüber leuchten blaue Schleier, die von dunklen Fasern durchzogen sind.

Bildcredit und Bildrechte: Richard McInnis

Der Ursprung von Halloween ist uralt und astronomisch. Schon im fünften Jahrhundert v. Chr. wurde Halloween als Kreuzvierteltag gefeiert. Der Kreuzvierteltag liegt zeitlich auf halbem Weg zwischen Äquinoktium (gleicher Tag / gleiche Nacht) und Sonnenwende (kürzester Tag / längste Nacht auf der Nordhalbkugel).

Im neuzeitlichen Kalender wird Halloween zwar heute gefeiert, doch der echte Kreuzvierteltag findet erst nächste Woche statt. Ein weiterer Kreuzvierteltag ist der Murmeltiertag. Die Verkleidung moderner Halloweenfeiern hat historische Wurzeln, sie sollte die Geister der Toten verscheuchen.

Diese Nahaufnahme des Hexernebels (NGC 7380) ist eine vielleicht passende Anspielung auf diesen urzeitlichen Feiertag. Das Zusammenspiel von Sternen, Gas und Staub erzeugte eine Form, die manche an einen fiktiven urzeitlichen Zauberer erinnert. Der Nebel besteht vielleicht nur wenige Millionen Jahre, doch einige Sterne, die durch gewaltige Gravitationskräfte aus dem Gas gezaubert werden, überleben vielleicht sogar unsere Sonne.

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Die Reflexionen des Geistnebels

Aus den bräunlich leuchtenden Nebeln im sternbedeckten Bild scheinen Gespenster aufzusteigen oder Gesichter zu schreien.

Bildcredit und Bildrechte: Bogdan Jarzyna

Erkennt ihr in diesem interstellaren Feld mit Sternen und Staub irgendwelche Gestalten? Die juwelengeschmückte Weite ist voller Wolken, die das Sternenlicht schwach reflektieren. Sie treiben im königlichen Sternbild Kepheus durch die Nacht.

Diese geisterhaften Erscheinungen sind weit von eurer Nachbarschaft auf dem Planeten Erde entfernt. Sie lauern in der Ebene der Milchstraße am Rand des Kepheus-Fackel-Molekülwolkenkomplexes, der etwa 1200 Lichtjahre entfernt ist.

VdB 141 oder Sh2-136 ist auch als Geistnebel bekannt. Er misst mehr als zwei Lichtjahre und ist heller als die anderen spukhaften Schimären. Er befindet sich im unteren Teil des Bildes. Im Reflexionsnebel befinden sich verräterische Anzeichen dichter Kerne, die in einem frühen Stadium der Sternbildung kollabieren.

Reise durchs Universum: APOD-Zufallsgenerator

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Eine partielle Mondfinsternis

Links ist der Mond stark belichtet abgebildet, am unteren Ende ist der Schatten der Erde zu sehen. Rechts ist der Mond dunkler mit größerem Schatten zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Orazio Mezzio

Was ist mit dem Mond passiert? Während des letzten Tages bewegte sich ein Teil des Mondes durch den Erdschatten. Das passiert etwa ein- bis zweimal pro Jahr, aber nicht jeden Monat, weil die Mondbahn um die Erde leicht geneigt ist.

Diese beiden Bilder zeigen die Vorderseite eines vollen Jagdmondes, sie wurden während der partiellen Mondfinsternis in Italien aufgenommen. Links ist der Großteil des Mondes bis auf den verfinsterten rechten unteren Rand überbelichtet, im Schatten seht ihr einige vertraute Details der Mondoberfläche. Rechts dagegen ist der Großteil des(selben) Mondes normal belichtet, nur der rechte untere Rand erscheint dunkel.

Alle Mondfinsternisse sind auf der ganzen Erdhälfte zu sehen, die während der Finsternis zum Mond gerichtet ist. Diese Finsternis war in Europa, Afrika, Asien und Australien sichtbar, soweit die Wolken es zuließen. Nächsten April ist in Nordamerika eine totale Sonnenfinsternis zu sehen.

Album: Ausgewählte Bilder der partiellen Mondfinsternis, die an APOD geschickt wurden

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Die Geister von Gamma Cas

Rechts oben leuchtet ein blauer Stern mit Zacken, von links oben breitet sich nach unten ein rötlich leuchtender Nebel aus.

Bildcredit und Bildrechte: Guillaume Gruntz, Jean-François Bax

Gamma Cassiopeiae leuchtet im Herbst hoch am nördlichen Abendhimmel. Der helle, gezackte Stern im Teleskopsichtfeld befindet sich im Sternbild Kassiopeia. Gamma Cas teilt sich die spukhafte Szene mit den gespenstischen interstellaren Wolken IC 59 (links oben) und IC 63, die aus Gas und Staub bestehen.

Die Wolken sind etwa 600 Lichtjahre entfernt. Sie sind keine Geister, doch sie verschwinden langsam, weil sie unter dem Einfluss der energiereichen Strahlung des heißen, leuchtstarken Sterns Gamma Cas abgetragen werden. Gamma Cas ist physisch nur 3 bis 4 Lichtjahre vom Nebel entfernt.

IC 63 liegt etwas näher an Gamma Cas. Er strahlt in rotem H-alpha-Licht, das abgestrahlt wird, wenn Wasserstoffatome mit Elektronen rekombinieren, nachdem sie zuvor von der Ultraviolettstrahlung des Sterns ionisiert wurden. IC 59 ist weiter vom Stern entfernt. Er hat einen geringeren Anteil an H-alpha-Emission, aber mehr von dem blauen Farbton, der charakteristisch ist für Staub, der Sternenlicht reflektiert.

Die kosmische Bühne umfasst am Himmel mehr als 1 Grad oder 10 Lichtjahre in der geschätzten Entfernung von Gamma Cas mit Begleitung.

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Encke und die Kaulquappen

Rechts leuchtet ein rötlicher, stark strukturierte, runder Nebel. links die kleine grünliche Koma des Kometen Encke.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett

Komet Encke (2P/Encke) ist der zweite periodische Komet der Geschichte. Enckes Bahn führt ihn auf seinem Weg durchs innere Sonnensystem vom Aphel zum Perihel, dem sonnennächsten Punkt seiner Bahn, der knapp innerhalb der Merkurbahn liegt. Das Aphel ist die größte Entfernung zur Sonne, Enckes Aphel liegt innerhalb der Jupiterbahn. Encke kehrt alle 3,3 Jahre zu seinem Perihel zurück, somit hat er von allen großen Kometen im Sonnensystem die kürzeste Periode.

Man bringt den Kometen Encke auch mit (mindestens) zwei jährlichen Meteorschauern auf dem Planeten Erde in Verbindung: den nördlichen und den südlichen Tauriden. Die beiden Meteorströme sind Ende Oktober und Anfang November aktiv. Ihre beiden Radianten liegen nahe beim hellen Stern Aldebaran im kopflastigen Sternbild Stier.

Der blasse Komet Encke wurde am Morgen des 24. August auf diesem Teleskopsichtfeld fotografiert. Damals befand sich Enckes hübsche grünliche Koma am Himmel in der Nähe des Emissionsnebels IC 410, in dem sich ein junger, eingebetteter Sternhaufen und zwei kaulquappenförmige, je ein Lichtjahr lange Sternbildungswolken befinden.

Derzeit bewegt sich Komet Encke in der Nähe des hellen Sterns Spica in der Jungfrau. Er passierte sein Perihel vor fünf Tagen, und zwar am 22. Oktober 2023.

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Orioniden im Stier

Über einen sternbedeckten Himmelsausschnitt zischen zwei Meteorspuren fast waagrecht durchs Bild. Rechts unten ist der kompakte Sternhaufen der Plejaden.

Bildcredit und Bildrechte: David Cortner

Der erste bekannte periodische Komet der Geschichte, Komet Halley (1P/Halley), kehrt alle 76 Jahre ins innere Sonnensystem zurück. Zuletzt war der berühmte Komet 1986 mit bloßem Auge zu sehen. Doch zweimal im Jahr regnen staubige Trümmer des Kometen Halley bei zwei jährlichen Meteorschauern am irdischen Himmel: bei den Eta-Aquariiden im Mai und den Orioniden im Oktober.

Bei einer gemütlichen Aufnahmeserie wurden diese beiden hellen Meteore fotografiert. Es sind Teilchen von Halleys Staub. Sie verdampften in den frühen Morgenstunden des 23. Oktober vor dem sternklaren Hintergrund der Taurus-Molekülwolke.

Die Meteore trafen mit etwa 66 Kilometern pro Sekunde auf die Erdatmosphäre. Ihre grünlichen Spuren zeigen rückwärts zum Radianten des Schauers. Der Radiant befindet sich nördlich vom hellen Stern Beteigeuze im Orion links unten außerhalb des Bildes. Die Plejaden, ein vertrauter Sternhaufen, verankern rechts die staubige Himmelsszene.

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Nur 60 Sekunden: Ein Sonnenuntergang mit grünem Blitz

Videocredit und Bildrechte: Tengyu Cai

Nach 60 Sekunden wird diese untergehende Sonne grün. Eigentlich erscheint der obere Teil der Sonne schon zu Beginn nicht nur grün, sondern auch wellig – ebenso wie alle Ränder.

Die Sonne bleibt natürlich unverändert – beide Effekte entstehen, indem man durch heiße und kalte Schichten in der Erdatmosphäre blickt. Die ungewöhnliche Farbe ist als grüner Blitz bekannt. Sie tritt auf, weil die unterschiedlichen Schichten in der Atmosphäre nicht nur die Hintergrundbilder verschieben, sondern auch Farben in leicht unterschiedliche Richtungen streuen, ähnlich wie ein Prisma.

Dieses Video wurde zu Beginn des Monats vor der Küste von Hawaii in den USA gefilmt. Nach 60 Sekunden schwebt der obere Teil der Sonne am Ende des Videos scheinbar alleine im Raum, er wird nicht nur grün, sondern sogar blau. Dann schrumpft die Sonne plötzlich scheinbar zu einem Nichts – und kehrt am nächsten Tag wieder.

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Arp 87: Hubble zeigt verschmelzende Galaxien

Im Bild sind drei Galaxien zu sehen: Links eine von der Kante, eine zweite ebenfalls von der Kante, aber von Gezeitenschweifen umgeben, und eine dritte Spiralgalaxie rechts von oben.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung: Harshwardhan Pathak

Dieser Tanz dauert bis zum bitteren Ende. Die beiden großen Galaxien ringen miteinander und sind dabei durch eine kosmische Brücke aus Sternen, Gas und Staub miteinander verbunden, die 75.000 Lichtjahre lang ist. Diese Brücke ist ein starkes Indiz dafür, dass die beiden gewaltigen Sternsysteme in geringem Abstand aneinander vorbeigezogen sind und durch wechselseitige Gravitation gewaltige Gezeiten erlebten.

Ein weiterer Hinweis sind die vielen jungen blauen Sternhaufen in der von oben sichtbaren Spiralgalaxie auf der rechten Seite, die als NGC 3808A bekannt ist. Sie sind bei einem Ausbruch an Sternbildung entstanden. Die verwundene, von der Seite sichtbare Spirale links (NGC 3808B) ist anscheinend in Material gewickelt, das die Galaxien überbrückt, und sie ist von einem seltsamen Polarring umgeben.

Zusammen ist das System als Arp 87 bekannt. Solche Wechselwirkungen können Milliarden Jahre dauern. Die wiederholten engen Begegnungen führen schließlich zu einer einzigen verschmolzenen Galaxie. Dieses Szenario sieht zwar ungewöhnlich aus, doch galaktische Verschmelzungen finden vermutlich häufig statt. Arp 87 stellt ein Stadium in diesem unausweichlichen Prozess dar.

Das tanzende Paar Arp 87 ist etwa 300 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Löwe (Leo). Die markante, von der Kante sichtbare Spiralgalaxie links ist anscheinend eine weiter entfernte Hintergrundgalaxie und nicht an der Verschmelzung beteiligt.

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