Verlorene Milchstraße: Kollision mit Andromeda steht bevor

Das Bild ist ein Grafik-Komposit, es zeigt die Andromeda-Galaxie Messier 31 im Anflug auf unsere Milchstraße, mit der sie in etwa 4,5 Milliarden Jahren kollidieren wird.

Bildcredit: NASA, ESA, Z. Levay und R. vun der Marel (STScI), T. Hallas und A. Mellinger

Kollidiert unsere Milchstraße eines Tages mit ihrer größeren Nachbarin, der Andromedagalaxie? Ja, wahrscheinlich. Wenn man auf aktuellen Bildern des Weltraumteleskops Hubble leichte Verschiebungen der Sterne in M31 vor den Hintergrundgalaxien sorgfältig vermisst, lässt das vermuten, dass das Zentrum von M31 auf direktem Kollisionskurs mit dem Zentrum unserer Heimatgalaxie sein könnte.

Die Abweichungen der Seitwärtsgeschwindigkeit reichen anscheinend für eine gute Chance, dass die zentralen Teile der beiden Galaxien einander geringfügig verfehlen, doch sie kommen einander nahe genug, dass ihre äußeren Halos gravitativ verbunden werden. Wenn das geschieht, werden die beiden Galaxien verbunden, tanzen umeinander, verschmelzen schließlich und werden – im Laufe von Milliarden Jahren – zu einer großen elliptischen Galaxie.

Diese Kombination an Bildern zeigt den Himmel einer Welt (der Erde?) in ferner Zukunft, wenn die äußeren Teile der Galaxien zu kollidieren beginnen. Die genaue Zukunft unserer Milchstraße und der ganzen umgebenden Lokalen Gruppe bleibt wohl in den nächsten Jahren ein aktives Forschungsthema.

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Zwei Schwarze Löcher tanzen in 3C 75

Diese Darstellung der Radioquelle 3C 75 im Galaxienhaufen Abell 400 wurde aus Röntgen- und Radio-Aufnahmen kombiniert.

Bildcredit: Röntgen: NASA/CXC/D. Hudson, T. Reiprich et al. (AIfA); Radio: NRAO/VLA/ NRL

Was passiert im Zentrum der aktiven Galaxie 3C 75? Die beiden hellen Quellen im Zentrum dieses zusammengesetzten Röntgen- (blau) und Radiobildes (rosa) sind supermassive schwarze Löcher, die um einen gemeinsamen Schwerpunkt kreisen. Zusammen liefern sie die Energie der riesigen Radioquelle 3C 75.

Die sehr massereichen Schwarzen Löcher sind 25.000 Lichtjahre voneinander entfernt. Sie befinden sich in einer Umgebung von viele Millionen Grad heißem Gas, das Röntgenlicht abstrahlt, und stoßen Strahlen aus relativistischen Teilchen aus. Sie befinden sich in den Kernen zweier verschmelzender Galaxien im Galaxienhaufen Abell 400, ihre Entfernung beträgt etwa 300 Millionen Lichtjahre.

Es wird vermutet, dass die beiden sehr massereichen Schwarzen Löcher in einem Doppelsystem durch Gravitation aneinander gebunden sind, denn die einheitlich nach hinten gefegte Erscheinung der Strahlen ist sehr wahrscheinlich auf eine gemeinsame Bewegung zurückzuführen. Man vermutet, dass sie zusammen mit etwa 1200 Kilometern pro Sekunde durch das heiße Gas im Haufen rasen.

Solche spektakulären kosmischen Verschmelzungen kommen in den Umgebungen dicht gedrängter Galaxienhaufen im fernen Universum vermutlich häufig vor. In ihren Endstadien sind Verschmelzungen wahrscheinlich intensive Quellen von Gravitationswellen.

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Tau-Herkuliden aus dem Weltraum

Das Weltraumteleskop Yangwang-1 zeigt Meteore des Tau-Herkuliden-Meteorstroms aus dem All.

Bildcredit und Bildrechte: Zhuoxiao Wang, Weltraumteleskop Yangwang-1, Origin.Space

Auf diesem 8 Grad weiten Sichtfeld vom 31. Mai, das den Rand des Planeten Erde im Weltall zeigt, wurden Dutzende parallele Meteorstreifen aufgenommen. Das Bild stammt aus einer Serie von 5-minütigen Beobachtungen des Weltraumteleskops Yangwang-1. Es entstand um 03:43 UT nahe dem Höhepunkt des Tau-Herkuliden-Meteorstroms.

Wie vorhergesagt, war der Meteorstrom dieses Jahr sehr aktiv, da die Erde durch einen relativ dichten Trümmerstrom des zerfallenden Kometen 73P/Schwassmann-Wachmann 3 fegte, doch es gab keine hellen Meteore. Fast alle Meteore der Tau-Herkuliden im Bild von Yangwang-1 sind zu blass, um sie mit bodenbasierten Instrumenten zu erfassen. Doch geduldige Beobachtende auf der Erde erlebten an diesem Tag bei klarem Himmel ein denkwürdiges Schauspiel der Tau-Herkuliden.

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Eine 10.000 Kilometer lange galaktische Brücke

Diese Brücke reicht entlang der Milchstraße vom Observatorium El Sauce in Chile (oben, auf dem Kopf stehend) zum Saint-Veran-Observatorium in den französischen Alpen.

Bildcredit und Bildrechte: Maxime Oudoux, Jean-Francois GELY

Diese kreative Astro-Kooperation überbrückt den Himmel von der nördlichen zur südlichen Halbkugel entlang der Ebene unserer Milchstraße. Für dieses weitläufige Komposit einer Nachtlandschaft wurde der Himmel über dem Observatorium El Sauce in Chile (oben) und dem Saint-Veran-Observatorium in den französischen Alpen am selben Tag fotografiert.

Durch eine Zeitverzögerung von 6 Stunden wurde die Milchstraße über den Sternwartekuppeln ausgerichtet. Die Aufnahmen entstanden mit ähnlichen Kameras und Objektiven, die an den beiden Orten auf einfache Stative montiert waren.

Am dunklen chilenischen Himmel leuchtet Nachthimmellicht bei der Kuppel des Observatoriums sowie die Große und die Kleine Magellansche Wolke. Bei der ähnlichen Aufnahme in den französischen Alpen ist die Lichtverschmutzung deutlich erkennbar, doch die ferne Andromedagalaxie ist in der nördlichen Nacht noch am Horizont zu sehen.

Die beiden Observatorien sind etwa 10.000 Kilometer voneinander entfernt.

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Mond bedeckt Venus

Animation: Der Mond bedeckt den Planeten Venus, beobachtet auf der Insel La Réunion im Pazifischen Ozean.

Bildcredit und Bildrechte: Quentin Gineys

Am 27. Mai stand die Venus in der Nähe des abnehmenden Sichelmondes als Morgenstern auf, als der Himmel in der Morgendämmerung schon voller Planeten war. Auf der ganzen Welt war eine Begegnung des zweit- und des dritthellsten Himmelslichtes zu sehen. Doch an Orten auf einem Pfad, der über Südostasien und den Indischen Ozean verlief, wanderte der Mond bei einer Planetenbedeckung tatsächlich vor der Venus vorbei.

Dieses animierte Gif zeigt, wie sich das zu 75 Prozent beleuchtete Venusscheibchen dem sonnenbeleuchteten südwestlichen Mondrand nähert und dahinter zu verschwinden beginnt. Die einzelnen Teleskopbilder der Animation wurden etwa um 4:50 Uhr Ortszeit auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean fotografiert, als Mond und Venus tief am östlichen Horizont standen. Zu diesem Zeitpunkt war die Venus mehr als 180 Millionen Kilometer von der Insel La Réunion entfernt, der Mond dagegen nur etwa 400.000 Kilometer. Ungefähr 50 Minuten später tauchte die Venus wieder hinter dem Mond auf.

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Tau-Herkuliden-Meteore über den Teleskopen des Kitt Peak

Das Bild zeigt Meteore aus dem meist schwachen Meteorstrom der Tau-Herkuliden. Es wurden 19 Bilder des Meteorschauers erstellt, wobei 3 weitere Meteore aufgenommen wurden. Im Vordergrund stehen zwei Teleskope von Kitt Peak: das 2,3-Meter-Bok-Teleskop und das 4-Meter-Mayall-Teleskop.

Bildcredit und Bildrechte: Jianwei Lyu (Steward Obs., U. Arizona)

Es war nicht der Sturm des Jahrhunderts, aber immerhin eine denkwürdige Nacht. Letzte Nacht erreichte der Meteorstrom der Tau-Herkuliden seinen Höhepunkt. Normalerweise ist ein moderates Tröpfeln gelegentlicher Meteore zu beobachten, die vom zerfallenden Kometen 73P/Schwassmann-Wachmann 3 stammen.

Doch für dieses Jahr zeigten Berechnungen, dass sich die Erde einen besonders dichten Strom an Kometentrümmern durchqueren würde, was bestenfalls zu einem Regen heller Meteore führen sollte, die vom Sternbild Herkules ausströmen. Doch was sich tatsächlich ereignete, war zwar kein Meteorsturm, aber immerhin ein respektabler Meteorstrom.

Dieses Kompositbild wurde am Nationalen Kitt-Peak-Observatorium in Arizona (USA) aufgenommen. Es kombiniert Bilder von 2,5 Stunden am späten Abend des 30. Mai. In diesem Zeitraum wurden 19 Meteore der Tau-Herkuliden erfasst sowie vier andere Meteore (Findet ihr sie?). Im Vordergrund steht das 2,3-Meter-Bok-Teleskop, direkt dahinter das 4-Meter-Mayall-Teleskop.

Nächstes Jahr kehren die jährlichen Tau-Herkuliden voraussichtlich zu ihrem üblichen niedrigen Rate zurück. Die nächste aktive Nacht wird 2049 erwartet.

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