MWC 922: das Rote Quadrat

Mitten im Bild leuchtet ein rotes Quadrat, in der Mitte leuchtet ein helles X in Form der Diagonalen. Das Rechteck ist von roten Rändern in regelmäßigen Abständen umgeben.

Credit und Bildrechte: Peter Tuthill (Sydney U.) und James Lloyd (Cornell)

Beschreibung: Warum sieht dieser Nebel wie ein Quadrat aus? Niemand weiß das genau. Das heiße Sternsystem ist als MWC 922 bekannt, und es ist offensichtlich in einen Nebel mit genau dieser Form eingebettet.

Dieses Bild kombiniert Infrarotaufnahmen des Hale-Teleskops auf dem Mt. Palomar in Kalifornien und des Keck-2-Teleskops auf dem Mauna Kea auf Hawaii. Die führende Hypothese zur Entstehung des Quadratnebels besagt, dass der Zentralstern oder die Zentralsterne in einem späten Entwicklungsstadium Gaskegel ausschleuderten. Bei MWC 922 bilden diese Kegel zufällig fast genau rechte Winkel und sind von der Seite zu sehen.

Ein Hinweis, der die Kegelhypothese stützt, sind die sternförmigen Speichen im Bild, welche vielleicht die Kegelwände entlanglaufen. Forscher vermuten, dass die Kegel aus einem andern Blickwinkel so ähnlich aussehen wie die riesigen Ringe der Supernova 1987A. Das lässt die Vermutung zu, dass ein Stern in MWC 922 eines Tages selbst als ähnliche Supernova explodieren könnte.

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NGC 6384: die Spirale hinter den Sternen

In der Bildmitte ist das Zentrum der Galaxie NGC 6384 im Sternbild Schlangenträger, es hat einen schwach ausgeprägten Balken und ist von eng gewundenen Spiralarmen umgeben.

Credit: ESA, Hubble, NASA

Beschreibung: Das Universum ist voller Galaxien. Doch um sie zu sehen, müssen Astronominnen und Astronomen hinter die Sterne unserer Milchstraße blicken. Nehmen wir zum Beispiel diese farbige Teleskopansicht der Spiralgalaxie NGC 6384, die etwa 80 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus) liegt. In dieser Entfernung ist NGC 6384 ungefähr 150.000 Lichtjahre breit.

Das scharfe Bild zeigt Details in den fernen blauen Spiralarmen und im gelblichen Kern der Galaxie. Doch die Einzelsterne im Bild liegen allesamt im nahen Vordergrund, weit innerhalb unserer Galaxis. Die helleren Milchstraßensterne zeigen deutliche Lichtkreuze oder Beugungsspitzen, die vom Teleskop stammen.

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Die kalte CMB-Stelle

Eine ovale Scheibe mit der Grundfarbe Cyan ist von grünen, gelben, dunkelblauen und wenigen roten Flecken übersät.

Credit: WMAP-Wissenschaftsteam, NASA

Beschreibung: Wie konnte ein Teil des frühen Universums so kalt sein? Niemand weiß das mit Sicherheit. Viele Forschende glauben, dass die kalte Stelle in der kosmischen Mikrowellen-Hintergrundstrahlung (CMB) nicht besonders ungewöhnlich ist. Als das frühe Universum sich ausdehnte und abkühlte, wurde es plötzlich und vorhersagbar transparent.

Die Photonen, die aus dieser Epoche zu uns kommen, sind überall um uns herum als kosmische Hintergrundstrahlung zu sehen. Nun ist dieses Strahlungsfeld zwar ziemlich gleichförmig, es hat aber etwas wärmere und kühlere Stellen, die uns viel über das frühe Universum verraten, in dem der Hintergrund geprägt wurde. Bis auf vielleicht eine Stelle.

Die oben gezeigte Karte des ganzen Himmels wurde von WMAP im Laufe von 7 Jahren erstellt. Die darauf erkennbare kalte Stelle in der Hintergrundstrahlung fiel auf, weil sie vielleicht zu groß und zu kalt ist, um leicht erklärt werden zu können. Zu den Vermutungen zählen spektakuläre Hypothesen wie eine riesige Leere, eine kosmische Textur oder sogar Quantenverschränkung mit einem Paralleluniversum.

Gut möglich ist aber auch, dass man sogar in einem gewöhnlicheren Universum eine solche statistische Eigenart erwarten kann. Daher sagen die Erklärungen der kalten CMB-Stelle vielleicht mehr über die menschliche Phantasie aus als über das frühe Universum.

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Messier 106

Eine Spiralgalaxie mit blauen Spiralarmen ist von Sternen und Galaxien umgeben. Vor der Galaxie verlaufen sehr auffällige rote Filamente.

Bildcredit und Bildrechte: R Jay Gabany

Beschreibung: Dieses Himmelswunder in der Nähe der Großen Bärin (Ursa Major) ist von den Sternen der Jagdhunde (Canes Venatici) umgeben. Es wurde 1781 von dem metrischen französischen Astronomen Pierre Mechain entdeckt. Später wurde es dem Katalog seines Freundes und Kollegen Charles Messier als M106 hinzugefügt.

Moderne Detailansichten mit Teleskop zeigen, dass das Gebilde ein Inseluniversum ist. Die Spiralgalaxie hat einen Durchmesser von etwa dreißigtausend Lichtjahren und ist nur 21 Millionen Lichtjahre von den Sternen der Milchstraße entfernt.

Dieses farbige Kompositbild zeigt junge blaue Sternhaufen und rötliche Sternbildungsgebiete an den Spiralarmen der Galaxie sowie einen hellen zentralen Kern. Die Galaxie besitzt auch auffallend rötliche Ströme aus leuchtendem Wasserstoff. Zusammen mit der kleinen Begleitgalaxie NGC 4248 (rechts unten) sind im ganzen Bild Hintergrundgalaxien verteilt.

M106 alias NGC 4258 ist ein nahe gelegenes Beispiel für eine aktive Seyfertgalaxie, die im ganzen Spektrum von Radio- bis Röntgenstrahlen leuchtet. Die Energie aktiver Galaxien stammt vermutlich von Materie, die in ein massereiches zentrales schwarzes Loch fällt.

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Merkur und Jupiter bei Sonnenuntergang

Über der dunklen Landschaft reicht der heitere Himmel mit wenigen Wolkenstreifen von intensiv Orange bis Mittelblau am oberen Rand. Im Westen leuchten zwei Lichtpunkte, Merkur und Jupiter.

Bildcredit und Bildrechte: Göran Strand

Beschreibung: Wenn die warmen Farben bei Sonnenuntergang verblassen, leuchten derzeit zwei Himmelslichter in der Abenddämmerung: Merkur und Jupiter. Merkur wandert am Himmel gerade von der Sonne weg und bietet diesen Monat gute Möglichkeiten, ihn zu beobachten, da auf der Nordhalbkugel der Frühling kommt und die Ekliptik-Ebne in einem steilen Winkel auf den westlichen Horizont steht.

Jupiter sinkt jedoch nach Sonnenuntergang weiterhin tiefer. Normalerweise ist Merkur schwer zu beobachten, doch an diesem heiteren Himmel leuchtet er sogar ein gutes Stück über Jupiter im orangefarbenen Licht des Sonnenuntergangs.

Die Szenerie wurde Anfang dieser Woche auf der Insel Frösön im Norden von Schweden aufgenommen. Sie blickt über den Storsjøen in Richtung des Dorfes Hallen und in der Ferne liegende Berge. Noch bessere Ansichten von Merkur bekommt natürlich die Raumsonde MESSENGER, die derzeit den innersten Planeten im Sonnensystem umkreist.

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Saturns Schlangensturm

Im Bild schwebt der Planet Saturn, wir sehen ihn schräg von oben. Der Planet ist in zarten Pastellfarben abgebildet, die Ringe sind markant von der Cassini-Teilung unterbrochen.

Bildcredit und Bildrechte: Brian Combs

Beschreibung: Ende letzten Jahres brach ein außergewöhnlich heller Wirbelsturm auf Saturns Nordhalbkugel aus. Die Störung wurde „Schlangensturm“ genannt, sie hat immer noch eine große Ausdehnung und kreist fast um den ganzen Planeten.

Der Sturm bietet der Raumsonde Cassini, die Saturn umkreist, spektakuläre Weltraumansichten. Er ist mit seinen gestreiften Wolkenoberflächen kontrastreich genug, dass er sogar mit einfacher Ausrüstung von der Erde aus zu sehen ist, zum Beispiel auf diesem scharfen Bild, das in Buena Vista in Georgia (USA) fotografiert wurde.

Amateurastronominnen und -astronomen bemerkten den hellen Sturm erstmals Anfang Dezember 2010, als der beringte Gasriese am Morgenhimmel aufging. Seither überwachen sie die Entwicklung des Sturms.

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Die von der Seite sichtbare Galaxie NGC 3628

Diagonal im Bild schwebt eine Spiralgalaxie, die wir von der Seite sehen. Sie beseitzt eine markante Staubteilung.

Bildcredit und Bildrechte: Ken Crawford (Rancho Del Sol Obs.)

Beschreibung: Dunkle Staubbänder schneiden durch die Mitte dieses prächtigen Inseluniversums. Sie sind ein deutlicher Hinweis, dass NGC 3628 eine von der Seite sichtbare Spiralgalaxie ist. NGC 3628 ist etwa 35 Millionen Lichtjahre entfernt und befindet sich im nördlichen Frühlingssternbild Löwe (Leo).

Die Galaxie NGC 3628 ist das einzige Mitglied des bekannten Leo-Galaxientripletts, das nicht in Charles Messiers berühmtem Katalog verzeichnet ist. Die Scheibe von NGC 3628 ist ähnlich groß wie unsere Milchstraße und an den Rändern deutlich aufgefächert. Ein blasser Arm aus Materie reicht nach links oben links. Die verzerrte Form und der zarte Gezeitenschweif lassen vermuten, dass NGC 3628 mit den anderen Spiralgalaxien des Leo-Tripletts, M66 und M65, in gravitativer Wechselwirkung steht.

Die staubhaltige Scheibe von NGC 3628 ist auf dieser detailreichen Aufnahme auch von verräterischen rötlichen Farbtönen von Sternbildungsregionen gesprenkelt. Hier findet ihr die voll aufgelöste Version.

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Cassini nähert sich Saturn

Credit und Bildrechte: Cassini-Bildgebungsteam, ISS, JPL, ESA, NASA, S. Van Vuuren et al.; Musik: Adagio for Strings (NY Philharmonic)

Beschreibung: Was sieht man, wenn man in einem Raumschiff zum Saturn fliegt? Dazu braucht man keine Phantasie. Die Raumsonde Cassini hat das im Jahr 2004 gemacht. Sie schickte auf dem Weg dorthin Tausende Bilder und nochmals Tausende, seit sie in den Orbit einschwenkte. Kürzlich wurden einige dieser Bilder digital justiert, beschnitten und zu dem oben gezeigten Video kombiniert, das Teil eines größeren, noch unfertigen IMAX-Filmprojektes mit dem Namen „Outside In“ ist.

Im letzten Abschnitt ragt Saturn bei der Annäherung immer größer auf. Der wolkige Titan schießt unten vorbei. Mit dem rotierenden Saturn im Hintergrund wird Cassini danach beim Flug über Mimas gezeigt, dabei ist der riesige Krater Herschel deutlich zu sehen. Dann bieten Saturns majestätische Ringe eine Schau, während Cassini Saturns dünne Ringebene kreuzt. Dunkle Ringschatten tauchen auf Saturn auf. Am Ende kommt der rätselhafte Mond Enceladus mit seinen Eis-Geysiren in der Ferne zum Vorschein, er wird am Ende des Videoclips erreicht.

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