Sterne gegen Staub im Carinanebel

Hier sind braune Staubsäulen im Carina-Nebel abgebildet. Viele sehen wie Fackeln aus, da ihre Enden vom Sternenlicht beleuchtet werden.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnis (STScI/AURA); Bearbeitung: Franco Meconi (Terraza al Cosmos)

Im Carinanebel treten Sterne gegen Staub an, und die Sterne gewinnen. Genauer gesagt verdampft das energiereiche Licht der massereichen, neu entstandenen Sterne die staubhaltigen Sternbildungsstätten, in denen sie entstanden sind, und die Winde zerstreuen sie.

Die Säulen liegen im Carinanebel und werden informell Mystischer Berg genannt. Ihr Aussehen wird von undurchsichtigem braunem Staub geprägt, obwohl dieser großteils aus durchsichtigem Wasserstoff besteht. Einige der Staubsäulen sehen zwar wie Fackeln aus, doch an ihren Enden brennt kein Feuer. Stattdessen werden sie von Sternen in der Nähe beleuchtet.

Dieses Bild ist etwa 7500 Lichtjahre entfernt und entstand mit dem Weltraumteleskop Hubble. Es zeigt eine innere Region von Carina, die fast ein Lichtjahr lang ist. In wenigen Millionen Jahren gewinnen wohl die Sterne, und die Staubfackeln verdampfen ganz.

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Webb zeigt das Verborgene in Orion

Das Zentrum des Orionnebels ist im Infrarotlicht zu sehen, aufgenommen vom James-Webb-Weltraumteleskop. In der Mitte ist der Trapezsternhaufen. Das Hauptbild wurde im nahen Infrarotlicht, das Rollover-Bild im mittleren Infrarotlicht aufgenommen. Information im Text.

Bildcredit und Lizenz: NASA, ESA, CSA, JWST; Bearbeitung: M. McCaughrean und S. Pearson

Im großen Nebel in Orion sind Sterne verborgen. Mit bloßem Auge sieht man im sichtbaren Licht im Sternbild Orion einen kleinen, verschwommenen Fleck. Doch dieses Bild wurde mit dem Weltraumteleskop James Webb in einer repräsentativen Farbkomposition aus rotem und sehr nahem Infrarotlicht aufgenommen. Es bestätigt mit eindrucksvollen Details, dass der Orionnebel eine turbulente Umgebung mit jungen Sternen, heißem Gas und dunklem Staub ist.

Das überlagerte Bild zeigt denselben Bildausschnitt in repräsentativen Farben tiefer im Nahinfrarot. Die Energie für einen Großteil des Orionnebels (M42) liefert das Trapez, das ist ein Haufen heller Sterne mitten im Nebel. Das diffuse, faserartige Leuchten um die hellen Sterne ist großteils erwärmter interstellarer Staub.

Wenn man diese Bilder genau untersucht, zeigt sich eine unerwartet große Zahl an binären Objekten mit Jupitermasse (JUpiter-Mass Binary Objects, JuMBOs). Diese könnten Hinweise zur Entstehung von Sternen liefern. Der ganze Wolkenkomplex des Orionnebels, zu dem auch der Pferdekopfnebel zählt, wird in den nächsten Millionen Jahren langsam zerstreut.

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NGC 7023: Der Irisnebel

Im Bild leuchtet fast bildfüllend ein blauer Nebel mit einem hellen Stern in der Mitte. Er erinnert an die Blüte einer Iris. Er wird als NGC 7023 oder Irisnebel bezeichnet.

Bildcredit und Bildrechte: Lorand Fenyes

Diese kosmischen Wolken blühten 1300 Lichtjahre entfernt in den fruchtbaren Feldern im Sternbild Kepheus. NGC 7023 wird auch Irisnebel genannt. Er ist nicht der einzige Nebel, der an das Bild einer Blume erinnert. Dieses detailreiche Teleskopbild zeigt die Bandbreite an Farben und Symmetrien im Irisnebel, eingebettet in Felder aus interstellarem Staub.

In der Iris umgibt staubiges Nebelmaterial einen heißen jungen Stern. Die Hauptfarbe des helleren Reflexionsnebels ist Blau, was charakteristisch ist für Staubkörnchen, die Sternenlicht reflektieren.

Einige Fasern im Zentrum des Reflexionsnebels leuchten blass rötlich, da einige Staubkörnchen die unsichtbare Ultraviolettstrahlung des Sterns in sichtbares rotes Licht umwandeln. Infrarotbeobachtungen lassen den Schluss zu, dass dieser Nebel komplexe Kohlenstoffmoleküle enthält, die als PAK bezeichnet werden. Die blauen Blütenblätter des Irisnebels sind etwa sechs Lichtjahre lang.

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Galaktische Zirren: Mandel Wilson 9

Vor einem Hintergrund voller bunter Sterne schweben beigefarbene Wolken.

Bildcredit und Bildrechte: Gabriel Rodrigues Santos

Diese kosmischen Staubwolken schweben etwa 300 Lichtjahre über der Ebene unserer Galaxis und reflektieren das gemeinsame Licht der Sterne in der Milchstraße. Die Wolken werden auch als integrierter Flussnebel bezeichnet. Die blassen, staubigen galaktischen Zirren befinden sie meist in hohen galaktischen Breiten. Doch sie sind zu den galaktischen Nord- und Südpolen hin über weite Himmelsbereiche zu erkennen.

Studien zeigen, dass die Staubwolken neben der Reflexion von Sternenlicht auch ein blasses, rötliches Leuchten, da interstellaren Staubkörnchen unsichtbare Ultraviolettstrahlung in sichtbares rotes Licht umwandeln.

Das äußerst detailreiche Weitwinkelbild zeigt auch Milchstraßensterne in der Nähe sowie ferne Hintergrundgalaxien. Es erforscht einen Komplex blasser galaktischer Zirren, die als Mandel Wilson 9 bekannt sind. Der Wolkenkomplex umfasst am irdischen Himmel mehr als drei Grad im fernen südlichen Sternbild Paradiesvogel (Apus).

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Messier 24, die Sagittarius-Sternwolke

Messier 24 ist eine Lücke in einer Staubwolke im Sternbild Schütze, durch die man ferne Sterne sieht.

Bildcredit und Bildrechte: Emmanuel Astronomono

Anders als die meisten Einträge in Charles Messiers berühmtem Katalog nebeliger Objekte ist M24 keine helle Galaxie, kein Sternhaufen oder Nebel. Es ist eine Lücke in den nahen, undurchsichtigen interstellaren Staubwolken, die einen Blick auf die fernen Sterne im Sagittarius-Spiralarm unserer Milchstraße bietet.

Wenn ihr den Blick mit Fernglas oder einem kleinen Teleskop auf diese Lücke richtet, seht ihr durch ein mehr als 300 Lichtjahre breites Fenster. Dahinter sind Sterne, die 10.000 Lichtjahre oder mehr von der Erde entfernt sind. Leuchtstarke Sterne in M24 füllen diese prächtige Sternenlandschaft, die manchmal die kleine Sagittarius-Sternwolke genannt wird.

Das Teleskopfeld im Sternbild Schütze misst etwa 3 Grad, es ist also 6 Vollmonde breit. Nahe der Mitte sind die dunklen Markierungen B92 und B93, zusammen mit anderen Staubwolken und leuchtenden Nebeln im Zentrum der Milchstraße.

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Das belebte Zentrum des Lagunennebels

Im Zentrum des Lagunennebels verdecken dunkle Staubwolken junge Sterne. Das Bild zeigt eine turbulente Wolkenlandschaft und zwei lange Trichter, Beschreibung im Text.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung: Francisco Javier Pobes Serrano

Das Zentrum des Lagunennebels ist ein Wirbelwind spektakulärer Sternbildung. Mitten im Bild seht ihr mindestens zwei lange trichterförmige Wolken, beide sind etwa ein halbes Lichtjahr lang. Sie sind durch extreme Sternwinde und starkes energiereiches Sternenlicht entstanden.

Der enorm helle Stern Herschel 36 in der Nähe beleuchtet die Region. Riesige Staubwälle verdecken und röten andere heiße junge Sterne. Die Energie dieser Sterne strömt in den kühlen Staub und das Gas. So können in angrenzenden Regionen große Temperaturunterschiede entstehen. Das führt zu Scherwinden, welche möglicherweise die Trichter erzeugen.

Dieses Bild ist etwa 15 Lichtjahre breit. Es kombiniert Bilder, die vom Weltraumteleskop Hubble in sechs Farben aufgenommen wurden. Der Lagunennebel wird auch als M8 bezeichnet. Er liegt etwa 5000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schütze (Sagittarius).

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Im Zentrum des Trifidnebels

Der rot leuchtende Teil des Trifidnebels ist in der Mitte abgebildet, am oberen Rand ist der blaue Teil des Nebels angeschnitten. Drei markante Staubbahnen laufen in der Mitte des roten Nebels zusammen.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Was passiert im Zentrum des Trifidnebels? Dort laufen drei markante Staubbahnen zusammen, die dem Trifidnebel seinen Namen geben. Unten erheben sich Berge aus undurchsichtigem Staub, weitere dunkle Staubfasern sind im ganzen Nebel zu sehen. Der einzelne massereiche Stern nahe der Mitte verursacht den Großteil des Leuchtens in Trifid.

Der Trifidnebel ist als M20 katalogisiert. Er ist nur etwa 300.000 Jahre alt und zählt somit zu den jüngsten Emissionsnebeln, die wir kennen. Der Sternbildungsnebel ist an die 9000 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Schütze (Sagittarius). Der hier abgebildete Bereich ist ungefähr 20 Lichtjahre breit.

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Die Staubscheibe um Fomalhaut

Die Infografik zeigt eine Staubscheibe, deren Teile links beschriftet sind, rechts unten sind zwei Einschübe zu sehen. Zu sehen sind die innere Scheibe, die innere Lücke, der dazwischenliegende Gürtel, die äußere Lücke, der äußere Ring und ein Halo. Die Einschübe zeigen einen Staubknoten im äußeren Ring.

Bildcredit: NASA, ESA, CSA, Bearbeitung: András Gáspár (Univ. v. Arizona), Alyssa Pagan (STScI), Wissenschaft: A. Gáspár (Univ. v. Arizona) et al.

Der helle Stern Fomalhaut ist etwa 25 Lichtjahre vom Planeten Erde entfernt. Er liegt im Sternbild Südlicher Fisch (Piscis Austrinus). Forschende entdeckten in den 1980er Jahren erstmals Fomalhauts übermäßige Infrarotemission.

Inzwischen fand man mit Teleskopen im Weltraum und auf der Erde heraus, dass die Quelle der Infrarotstrahlung eine Scheibe aus Staub und Trümmern ist, die den heißen jungen Stern umgibt. Diese Staubscheibe geht mit der fortschreitenden Entstehung eines Planetensystems einher.

Dieses scharfe Infrarotbild der MIRI-Kamera an Bord des Weltraumteleskops James Webb zeigt Fomalhauts Staubscheibe so detailreich wie nie zuvor. Dazu zählt eine große Staubwolke im äußeren Ring, die vielleicht ein Hinweis auf kollidierende Körper ist, weiters eine innere Staubscheibe und Lücken, die wahrscheinlich von eingebetteten, unsichtbaren Planeten geformt und erhalten wird.

Links unten ist ein Maßstabsbalken in Astronomischen Einheiten (AE) angebracht. Eine AE ist die durchschnittliche Entfernung zwischen Erde und Sonne. Der äußere zirkumstellare Staubring von Fomalhaut ist etwa doppelt so weit draußen wie der Kuipergürtel in unserem Sonnensystem. Der Kuipergürtel besteht aus kleinen eisigen Körpern und Trümmern, er befindet sich außerhalb der Neptunbahn.

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