Die vielen Schweife des Kometen G3 ATLAS

Über einem dunklen Hang breitet Komet C/2024 G3 (ATLAS) seine breit aufgefächerten Schweife aus.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Mašek (FZU, Czech Academy of Sciences) und Jakub Kuřák

Warum hat dieser Komet nur so zahlreiche Schweife?

C/2024 G3 (ATLAS) hat im Lauf der letzten zwei Wochen zahlreiche lange, verschlungene Schweife entwickelt. Sie waren auf der Südhalbkugel ganz wunderbar zu sehen. Viele Beobachter berichteten, dass sie der eindrucksvollen Kometen-Erscheinung ohne optische Hilfsmittel über dem Westhorizont direkt nach Sonnenuntergang gewahr wurden.

Dieses Bild zeigt mindestens sechs unterschiedliche Schweife. Es wurde vor fünf Tagen an den dunklen Himmeln über dem Paranal-Observatorium in Chile aufgenommen.

Ein möglicher Grund für die Vielfalt der Schweife ist, dass Staub und Gas von einem rotierenden Kometenkern ausgestoßen werden. Der nach außen gerichtete Druck des komplexen Sonnenwinds unseres Zentralgestirns mag dabei auch eine Rolle spielen.

Der große eisbergähnliche Kern des Kometen ATLAS ist anscheinend während der Annäherung an die Sonne vor zwei Wochen zerbrochen. Leider wird erwartet, dass die Helligkeit des Kometen ATLAS und seiner Schweife in den nächsten Wochen deutlich abnimmt.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

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Komet G3 ATLAS mit Schweif und Teleskop

Am Horizont ragt der riesige Staubschweif über der Plattform des Paranal-Observatoriums auf. Er breitet sich diagonal über den Himmel aus, der unten orangerot leuchtet und oben in ein dunkles Blau übergeht. Rechts steht ein Hilfsteleskop mit geschlossener Kuppel.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Carnegie Las-Campanas-Observatorium, TWAN)

Der Komet C/2024 G3 ATLAS legte einen dramatischen Auftritt am Himmel der Erde hin. Der Komet stammt aus der fernen Oortschen Wolke. Er erreichte am 13. Januar sein Perihel (die größte Annäherung an die Sonne). Am 19. Januar wurde der helle Komet hier vom Paranal-Observatorium der ESO in der Atacama-Wüste in Chile aufgenommen.

Mit seinem spektakulären Staubschweif geht der Komet ATLAS in der Dämmerung auf der Südhalbkugel unter. Dabei ist er auch mit bloßem Auge gut sichtbar. Im Vordergrund ist die geschlossene Kuppel eines der berühmten Hilfsteleskope der Sternwarte zu sehen.

Die helle Koma des Kometen, der die Beobachter der südlichen Hemisphäre immer noch begeistert, ist diffus geworden. Offenbar hat sich der eisige Kern nach der Annäherung an die Sonne aufgelöst.

Galerie: Komet ATLAS (G3)

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Komet ATLAS über Brasilien

Die Gebäude einer Stadt ragen über eine dunkle Wasserstraße. Über der Stadt sind einige dunkle Wolken und darüber blauer Himmel. Am blauen Himmel, teilweise verdeckt von einigen Wolken, ist ein Komet mit einem sehr langen Schweif zu sehen, der von der Mitte bis zum oberen Rand des Bildes reicht.

Bildcredit: Frederico Danin

Was ist das am Himmel? Über der Stadt, über den meisten Wolken, weit in der Ferne: Es ist ein Komet. Das Bild zeigt den beeindruckenden Schweif des Kometen C/2024 G3 (ATLAS), der vor vier Tagen von Brasilia, Brasilien, aus aufgenommen wurde.

Letzte Woche umrundete der sich entwickelnde Komet die Sonne weit innerhalb der Umlaufbahn des Planeten Merkur und kam dabei so nahe, dass schon früh befürchtet wurde, er könnte auseinanderbrechen – und jüngst bewiesen wurde, dass er es tatsächlich tat.

An einem Punkt in der Nähe des Perihels war der Komet ATLAS so hell, dass aufmerksame Beobachter sogar tagsüber Sichtungen am hellen Himmel in der Nähe der Sonne meldeten. In den letzten Tagen hat der Komet ATLAS einen langen Schweif entwickelt, der teilweise nach Sonnenuntergang mit bloßem Auge sichtbar war, vor allem auf der südlichen Hemisphäre der Erde.

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Der Komet ATLAS umrundet die Sonne

Oben im Bild breitet ein Komet einen prächtigen Schweif aus. Unten in der Mitte ist eine dunkle Scheibe eines Sonnenteleskops, sie verdeckt die Sonne.

Bildcredit: NASA, Raumsonde SOHO, LASCO C3; Bearbeitung: Rolando Ligustri

Warum hat Komet ATLAS so farbige Schweife? Letzte Woche erreichte Komet C/2024 G3 (ATLAS) seine größte Annäherung an die Sonne. Diese lag weit innerhalb der Merkurbahn. Dabei wurde er drastisch heller. Leider hatte der Komet dabei einen so kleinen Winkelabstand zur Sonne, dass es für Menschen sehr schwierig war, ihn zu sehen.

Doch die Raumsonde SOHO der NASA sah ihn. Hier ist ein Bild des Kometen ATLAS von SOHO (LASCO C3). Das Komposit wurde mit Filtern für verschiedene Farben erstellt.

Der Komet zeigt mehrere Schweife. Die mittleren weißen Schweife bestehen wahrscheinlich aus Staub, der Sonnenlicht reflektiert. Die Schweife in Rot, Blau und Grün sind wahrscheinlich Ionenschweife. Ihre Farben stammen von Licht, das von bestimmten Gasen abgestrahlt wird, die der Kometen ausgestoßen hat. Sie werden von der Sonne angeregt.

Derzeit zeigt Komet ATLAS lange Schweife am Südhimmel. Doch er verblasst, während er aus dem inneren Sonnensystem hinauswandert.

Galerie: Komet ATLAS (G3)

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Komet ATLAS vor Sonnenaufgang

Über einer Baumreihe ist am Morgenhimmel ein Komet zu sehen. Der Komet ist links oben in einem kleineren Bild detaillierter dargestellt.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horalek / Institut für Physik Opava

Der Komet C/2024 G3 (ATLAS) ist zurzeit sehr hell – aber er befindet sich auch sehr nahe der Sonne. Wäre das nicht der Fall, so wäre er einer der bemerkenswertesten Kometen der letzten Jahre. Er reflektiert ungefähr gleich viel Licht zur Erde wie der Komet Tsuchinshan-ATLAS im Oktober 2024 und kommt derzeit sogar an die Helligkeit des Planeten Venus heran! Der riesige Schneeball ist aber so nahe an der Sonne, dass man ihn nur durch das Licht der frühen Morgen- oder Abenddämmerung sehen kann.

Heute befindet sich ATLAS in seinem Perihel – dem sonnennächsten Punkt seiner Umlaufbahn. Obwohl die zukünftige Helligkeit von Kometen sehr schwer vorherzusagen ist, besteht Hoffnung, dass der Komet seinen Vorbeiflug an der Sonne übersteht und hell genug bleibt, um in den nächsten Tagen auch mit freiem Auge sichtbar zu sein. Sollte das der Fall sein, so bleibt der Komet auch ein schönes Objekt für Kameras über die nächsten Wochen hinweg.

Das Foto wurde gestern am frühen Morgen nahe Tornal’a in der Slowakei aufgenommen.

Morgen: Zoom-APOD-Vortrag / Veranstalter: Vereinigung der Amateurastronomen New York

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Kilometerhohe Klippe auf dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko

Hinter einer glatten Lichtung mit einigen großen Felsbrocken ragt eine steile Klippe auf. Die Landschaft befindet sich auf dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko.

Bildcredit und Lizenz (CC BY-SA 3.0 IGO): ESA, Raumsonde Rosetta, NAVCAM; Zusätzliche Bearbeitung: Stuart Atkinson

Diese kilometerhohe Klippe befindet sich auf der Oberfläche eines Kometen. Sie wurde auf dem dunklen Kern des Kometen Tschurjumow-Gerassimenko entdeckt. Der Entdecker war Rosetta, ein kleines robotisches Raumschiff der ESA, welches den Kometen von 2014 bis 2016 umrundete.

Die zerklüftete Klippe, wie sie auf dem Bild zu sehen ist, wurde schon zu Beginn der Mission von Rosetta fotografiert. Obwohl sie einen Kilometer hoch ist, könnte ein Mensch einen Sprung zur Kometenoberfläche überleben! Schuld daran ist die niedrige Schwerkraft auf dem Kometen.

Am Fuße der Klippe befindet sich ein eher ebenes Gebiet. Hier liegen viele Felsen, manche davon bis zu 20 Meter groß. Daten der Rosetta Mission deuten darauf hin, dass das Wassereis des Kometen einen anderen Anteil an Deuterium hat als Wasser in den Ozeanen der Erde. Wahrscheinlich hat es also einen anderen Ursprung als das Erdwasser.

Die Sonde wurde übrigens nach dem Stein von Rosetta benannt: Auf diesem Stein fanden Ärchäologen denselben Text in drei verschiedenen Sprachen geschrieben. Dadurch konnten viele Texte aus dem Alten Ägypten übersetzt und verstanden werden.

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Die Xuyi-Station und die Feuerkugel

Hinter der Kuppel der Xuyi-Station des Purple-Mountain-Observatoriums (Tsuchinshan) leuchtet eine helle Feuerkugel auf. Das Bild wurde während des Meteorstroms der Perseïden fotografiert.

Bildcredit und Bildrechte: Hao Liu (Stanford-Universität)

Dieser farbenfrohe und helle Feuerball-Meteor wurde an der Xuyi-Station des Purple Mountain (Tsuchinshan)-Observatoriums aufgenommen. Das Foto entstand im Jahr 2020 beim jährlichen Perseïden-Meteorschauer. Die Kuppel im Vordergrund beherbergt das China Near Earth Object Survey Telescope (CNEOST). Es ist das größte Mehrzweck-Schmidt-Teleskop in China. Die Station steht im Kreis Xuyi in der Provinz Jiangsu. Sie wurde 2006 als Erweiterung des chinesischen Purple Mountain Observatory in Betrieb genommen.

Der helle Komet Tsuchinshan-ATLAS (C/2023 A3) verzauberte im Jahr 2024 den Nachthimmel der Erde. Er wurde auf Bildern entdeckt, die am 9. Januar 2023 aufgenommen wurden. Diese Entdeckung wird dem ATLAS-Roboter-Teleskop der NASA am Sutherland-Observatorium in Südafrika zugeschrieben. Andere Kometenentdeckungen stehen ebenfalls mit dem historischen Purple Mountain Observatory in Verbindung. Sie tragen den transliterierten Mandarin-Namen des Observatoriums. Dazu gehören beispielsweise die periodischen Kometen 60/P Tsuchinshan und 62/P Tsuchinshan.

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Meteor und Komet

Links verläuft ein oben türkisfarbener, unten weißer Streifen von einem Meteor durchs gestirnte Bild. In der Mitte fächert sich eine rot leuchtende Verdunstungsspur auf. Rechts zeigt der Schweif des Kometen Tsuchinsan-Atlas fast in dieselbe Richtung.

Bildcredit und Bildrechte: Wang Hao; Bearbeitung: Song Wentao

Wie unterschiedlich sind diese beiden Streifen?

Der Streifen rechts oben ist der Komet Tsuchinshan-Atlas mit einem beeindruckenden Staubschweif. Ein Komet ist ein großer und schmutziger Eisberg, der in das innere Sonnensystem eingetreten ist und Gas und Staub abwirft, während er vom Sonnenlicht erwärmt wird.

Der Streifen links unten ist ein Meteor, der eine beeindruckende Verdunstungsspur zeigt. Ein Meteor ist ein kleiner, kalter Felsbrocken, der in die Erdatmosphäre eindrang und Gas und Staub abgibt, während er durch Molekülkollisionen erhitzt wird.

Der Meteor war wahrscheinlich einst Teil eines Kometen oder Asteroiden – vielleicht bildete er später einen Teil seines Schweifs. Der Meteor war blitzschnell verschwunden und wurde nur zufällig während einer Belichtungsreihe aufgenommen, die den langen Schweif des Kometen dokumentierte.

Dieses Bild wurde vor etwas mehr als einem Monat in der Provinz Sichuan in China aufgenommen.

Galerie: Komet Tsuchinshan-ATLAS in 2024

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