Illusion der gleichen Farben

Das Bild zeigt ein Schachbrett mit hell- und dunkelgrauen Quadraten. Eine grüne Röhre auf dem Brett wirft einen Schatten. Auf einem dunklen Quadrat ist ein Buchstabe A und im Schatten ein Buchstabe B auf einem hellen Quadrat. Die Frage lautet, ob die beiden Quadrate A und B dieselbe Farbe haben.

Bildcredit: Edward H. Adelson, Wikipedia

Haben die Quadrate A und B die gleiche Farbe? Ja! Um das zu beweisen können Sie entweder Ihren Cursor über das Bild fahren oder hier klicken, um sie verbunden zu sehen.

Die oben gezeigte optische Täuschung ist ein Beispiel für Farbgleichheitsillusionen. Sie zeigt, dass die menschliche Wahrnehmung in der Wissenschaft zu zwielichtigen oder falschen Ergebnissen führen kann, auch und insbesondere bei so scheinbar unmittelbaren Wahrnehmungen wie die der relativen Farbe. Ähnliche optische Täuschungen gibt es auch am Himmel, beispielsweise die Größe des Monds am Horizont, oder die scheinbare Form von astronomischen Objekten. Das Aufkommen von automatischen, reproduzierbaren Messinstrumenten wie CCDs haben die Wissenschaft im Allgemeinen und Astronomie im Besonderen weniger anfällig für – obschon nicht frei von – Täuschungen gemacht, die durch die menschliche Wahrnehmung beeinflusst sind.

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Polarlichtwesen über Norwegen

Hinter den Silhouetten von Bäumen in einer verschneiten Landschaft entfaltet sich ein dramatisches Polarlicht, das von grünen Strahlen umgeben ist.

Bildcredit und Bildrechte: Ole C. Salomonsen (Arktisches-Licht-Fotografie)

Es war Halloween und der Himmel sah aus wie eine Gestalt. Der Astrofotograf wusste nicht, welche – ihr könnt Vorschläge machen. Doch es war klar, was diese schaurige Erscheinung war: Eines der schönsten Polarlicht-Schauspiele des Jahres 2013.

Dieses prachtvolle Polarlicht war sehr detailreich. Die leuchtend grünen und violetten Polarlichtfarben entstehen durch Sauerstoff und Stickstoff in der oberen Atmosphäre, wenn sie auf einen Ausbruch eintreffender Elektronen reagieren.

Die Birken im norwegischen Tromsø waren ein ebenfalls schauriger Vordergrund. Immer wieder gehen neue fotogene Polarlichter mit neuen geomagnetischen Stürmen einher.

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Gespenstisches Polarlicht über Kanada

Über einer verschneiten Landschaft mit Wald und Bäumen leuchtet am Himmel ein grünes Polarlicht, dessen Form an einen Geist erinnert.

Bildcredit und Bildrechte: Yuichi Takasaka, TWAN

Woran erinnert euch dieses Polarlicht? Als der Fotograf 2013 am frühen Morgen der Kälte trotzte und im Norden von Kanada den Himmel beobachtete, tauchte ein sehr ungewöhnliches Polarlicht auf. Es hatte eine klare Form, aber welche? Der Astrofotograf notierte zwei gespenstische Vorschläge: „Hexe“ und „Göttin der Dämmerung“. Weitere auf Halloween bezogene Vorschläge sind willkommen.

Neben fantasievollen Pareidolie-Interpretationen hatte das Polarlicht eine typische grüne Farbe. Es entstand sicherlich durch die wissenschaftlich alltägliche Wechselwirkung von energiereichen Teilchen aus dem Weltall, die auf Sauerstoff in der oberen Erdatmosphäre prallten.

Im Vordergrund seht ihr am unteren Bildrand den gefrorenen Alexandrafall, in der Mitte stehen immergrüne Bäume.

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Eine verzerrte Sonnenaufgangsfinsternis

Am Horizont eines Meeres ist rechts ein Schiff zu sehen, links geht eine sichelförmige, matte rote Sonne auf, die stark verzerrt ist.

Bildcredit und Bildrechte: Elias Chasiotis

Habt ihr jemals so einen Sonnenaufgang gesehen? 2019 ging die Sonne nach anfänglicher Bewölkung bei einer partiellen Finsternis scheinbar zweigeteilt auf. Der Fotograf meinte, es war der faszinierendste Sonnenaufgang seines Lebens.

Der dunkle Kreis oben über der Sonne, die in der Atmosphäre gerötet war, ist der Mond – aber auch die dunkle Kuppe darunter, denn in der Erdatmosphäre lag über dem Meer eine Schicht ungewöhnlich warmer Luft, die wie eine riesige Linse wirkte und ein zweites Bild erzeugte. Bei einem normalen Sonnenaufgang oder -untergang wird dieses seltene Phänomen der Atmosphärenoptik als Etruskische Vase bezeichnet.

Dieses Bild wurde im Dezember 2019 in al-Wakra in Katar fotografiert. Leute auf einem schmalen, nach Osten verlaufenden Pfad auf der Erde sahen eine vollständige ringförmige Sonnenfinsternis. Dabei war der Mond vollständig von der Sonne im Hintergrund in Form eines Feuerringes umgeben. Die nächste Sonnenfinsternis – für Leute mit guter Planung ebenfalls eine ringförmige Sonnenfinsternis – findet nächsten Samstag statt.

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Äquinoktium an der Pyramide der Gefiederten Schlange

Eine gewaltige Maya-Pyramide steht unter einem Sternenhimmel mit der Milchstraße und den Planeten Saturn und Jupiter.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Fedez

Um zu sehen, wie die gefiederte Schlange die Maya-Pyramide herabsteigt, braucht ihr eine hervorragende Zeitplanung. Ihr müsst etwa zu einer Tagundnachtgleiche El Castillo auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán besuchen. Wenn der Himmel klar ist, bilden die Schatten der Pyramide am späten Nachmittag Dreiecke, die zur berühmen Illusion einer gleitenden Schlange verschmelzen.

Die eindrucksvolle Stufenpyramide ist auch als der Tempel des Kukulcán bekannt. Sie ist 30 Meter hoch und an der Basis 55 Meter breit. Die präkolumbianische Zivilisation errichtete sie zwischen dem 9. und dem 12. Jahrhundert in Form von quadratischen Terrassen. Die Struktur kann als Kalender genützt werden und ist für astronomische Ausrichtungen bekannt. Dieses Kompositbild entstand 2019, als Jupiter und Saturn das diagonale zentrale Band unserer Milchstraße flankierten.

Morgen findet wieder ein Äquinoktium statt – nicht nur beim Tempel des Kukulcán, sondern auf der ganzen Welt.

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CG4: Die Globule und die Galaxie

Die Kometare Globule CG4 verspeist scheinbar eine Galaxie.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Selby und Mark Hanson

Kann eine Gaswolke eine Galaxie verspeisen? Nicht einmal ansatzweise. Die „Klaue“ dieser seltsamen „Kreatur“ im Bild ist eine Gaswolke, die als kometare Globule bezeichnet wird. Doch diese Globule ist geplatzt.

Kometare Globulen haben in der Regel staubige Köpfe und längliche Enden. Durch diese Strukturen haben kometare Globulen eine optische Ähnlichkeit mit Kometen, doch in Wirklichkeit sind sie etwas ganz anderes. Häufig sind Globulen Entstehungsorte von Sternen, und in vielen ihrer Köpfe sind sehr junge Sterne zu finden. Der Grund für den Riss im Kopf dieses Objekts ist noch nicht bekannt.

Die Galaxie links neben der Globule ist riesig, aber sehr weit entfernt und liegt nur durch eine zufällige Überlagerung in der Nähe von CG4.

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NGC 6188: Die Drachen des Altars

Das Bild zeigt Drachen aus Gas und Staub im Nebel NGC 6188 sowie den planetarischen Nebel NGC 6164 im Sternbild Altar.

Bildcredit und Bildrechte: Shaun Robertson

Kämpfen Drachen auf dem Altar des Himmels? Es scheint so, doch diese Drachen sind Illusionen aus dünnem Gas und Staub. Die Emissionsnebel NGC 6188, in dem die Wolken leuchten, liegt etwa 4000 Lichtjahre entfernt am Rand einer großen Molekülwolke im südlichen Sternbild Ara (Altar). In sichtbaren Wellenlängen ist er unsichtbar.

Die massereichen jungen Sterne der eingebetteten Ara-OB1-Assoziation in dieser Region entstanden vor wenigen Millionen Jahren. Sie formten mit ihren Sternwinden und der intensiven Ultraviolettstrahlung die dunklen Gestalten und liefern auch die Energie für das Leuchten des Nebels. Die aktuelle Sternbildung wurde wahrscheinlich durch Winde und Supernovaexplosionen von früheren Generationen massereicher Sterne ausgelöst, die das molekulare Gas auffegten und komprimierten.

Neben NGC 6188 ist rechts unten auf dieser kosmischen Leinwand auch der einzigartige Emissionsnebel NGC 6164 zu sehen, der ebenfalls von einem der massereichen O-Sterne in der Region erzeugt wurde. Wie bei vielen anderen planetarischen Nebeln umgibt eine auffallend symmetrische Hülle aus Gas und ein blasser Halo den hellen Zentralstern von NGC 6164 nahe dem unteren Rand.

Dieses eindrucksvolle Weitwinkel-Sichtfeld umfasst mehr als 2 Grad (vier Vollmonde), das entspricht in der geschätzten Entfernung von NGC 6188 mehr als 150 Lichtjahren.

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Video eines grünen Blitzes


Videocredit und -rechte: Paolo Lazzarotti

Beschreibung: Viele halten ihn für einen Mythos. Andere denken, er ist echt, aber seine Ursache wäre unbekannt. Abenteurerinnen sind stolz darauf, wenn sie einen gesehen haben. Es ist ein grüner Blitz von der Sonne. Tatsache ist, dass es den grünen Blitz gibt und seine Ursache gut bekannt ist.

Kurz bevor die untergehende Sonne ganz verschwindet, leuchtet ein letzter Schimmer auf, der auffallend grellgrün ist. Der Effekt ist meist nur an Orten mit einem niedrigen, weit entfernten Horizont sichtbar und dauert nur wenige Sekunden. Ein grüner Blitz ist auch bei Sonnenaufgang sichtbar, aber man muss die Zeit besser planen, um ihn zu erspähen.

Letzten Monat wurde ein dramatischer grüner Blitz auf Video gefilmt, als die Sonne hinter dem Ligurischen Meer in der Toskana in Italien unterging. Der zweite Ablauf im Video zeigt den grünen Blitz in Echtzeit, der erste läuft schneller und der letzte in Zeitlupe. Die Sonne selbst wird nicht teilweise grün – der Effekt entsteht durch die Schichten der Erdatmosphäre, die sich wie ein Prisma verhält.

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