Der große Eidechsen-Nebel

Der Eidechsen-Nebel im Bild leuchtet rot und wirkt sehr markant, doch am Himmel ist er schwer erkennbar, obwohl er ziemlich groß ist.

Bildcredit und Bildrechte: Ian Moehring und Kevin Roylance

Er ist einer der größten Nebel am Himmel. Warum ist er dann also nicht bekannter? Er hat ungefähr dieselbe Winkelbreite wie die Andromedagalaxie. Man findet den großen Eidechsen-Nebel im Sternbild Eidechse (Lacerta).

Der Emissionsnebel ist mit Weitwinkel-Ferngläsern schwer zu erkennen, weil er so lichtschwach ist. Aber auch mit einem großen Teleskop ist er nur schwer sichtbar, da er so ausgedehnt ist. Immerhin ist er am Himmel etwa drei Grad breit. Der Nebel steht als Sharpless 126 (Sh2-126) in den Katalogen. Seine Tiefe, Größe, seine Wellen und seine Schönheit kann man am besten auf einer Aufnahme mit langer Belichtungszeit erkennen und würdigen.

Dieses Bild ist so eine kombinierte Aufnahme. Sie wurde in drei Nächten im August unter dunklem Himmel bei Moses Lake im US-Bundesstaat Washington aufgenommen. Der Wasserstoff im großen Eidechsen-Nebel leuchtet rot, da es vom Licht des hellen Sterns 10 Lacertae angeregt wird. Er ist der helle blaue Sterne links vom Zentrum des rötlich leuchtenden Nebels. Die meisten Sterne und Nebel dieser Region sind rund 1.200 Lichtjahre entfernt.

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Der Pferdekopfnebel und der Flammennebel

Das Sternfeld zeigt den Stern Alnitak in Orions Gürtel, den Flammennebel und den Pferdekopfnebel.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel Stern

Der Pferdekopfnebel ist einer der berühmtesten Nebel am Nachthimmel. Er ragt als dunkler Schatten in den rötlichen Emissionsnebel hinein, der am rechten Bildrand leuchtet. Die Struktur des Pferdekopfes ist dunkel. Sie ist eine undurchsichtige Staubwolke, die vor dem hellen Emissionsnebel liegt.

Wie Wolken in der Erdatmosphäre nahm auch diese Wolke zufällig eine erkennbare Form an. Im Lauf von vielen tausend Jahren verändern die Bewegungen im Inneren der Wolke sicherlich ihr Erscheinungsbild. Die rötliche Farbe des Emissionsnebels entsteht, wenn sich die Elektronen und Protonen im Nebel zu Wasserstoffatomen rekombinieren.

Auf der linken Seite des Bildes liegt der orange gefärbte Flammennebel mit seinen zarten Fasern aus dunklem Staub.

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Ein dunkler Schleier im Schlangenträger

Das Bild ist von einem rot leuchtenden Nebel durchzogen, durch den ein dunkler Schleier verläuft.

Bildcredit und Bildrechte: Katelyn Beecroft

Die Emissionsregion Sh2-27 leuchtet in diffusem Licht von H-Alpha. Es dominiert diese kosmische Szene. Das Sichtfeld reicht über fast 3 Grad quer im nebelreichen Sternbild Ophiuchus (Schlangenträger) zur zentralen Milchstraße hin.

Über den Vordergrund legt sich ein dunkler Schleier aus dünnen interstellaren Staubwolken. Er wird hauptsächlich als LDN 234 und LDN 204 bezeichnet. Die Bezeichnungen der Objekte stammen aus dem Dunkelnebel-Katalog von 1962. Er wurde von der amerikanischen Astronomin Beverly Turner Lynds erstellt.

Sh2-27 ist die große, aber schwache HII-Region, die den Ausreißerstern Zeta Ophiuchi umgibt. Die HII-Region Zeta Oph sowie LDN 234 und LDN 204 sind wahrscheinlich etwa 500 Lichtjahre von uns entfernt. Bei dieser Distanz zeigt das Teleskopbild einen Bereich, der ca. 25 Lichtjahre breit ist.

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Eine Geschichte von zwei Nebeln

Mitten im Bild ist der bunte Ring M57, er leuchtet außen rot und innen gelb und blau. Links ist eine sehr blasse Spiralgalaxie, die scheinbar gleich groß ist wie M57.

Bildcredit und Bildrechte: Kent Biggs

Dieser farbenfrohe Ausblick bietet sich uns im musikalischen Sternbild Leier. Er zeigt die lichtschwachen äußeren Hüllen und auch den helleren Zentralbereich des ringförmigen Nebels M57. Er ist auch als Ringnebel bekannt. In der modernen Astronomie ist M57 ein gut untersuchter planetarischer Nebel. Der zentrale Ring ist etwa ein Lichtjahr groß.

Doch M57 ist bestimmt kein Planet, sondern die gasförmige Hülle eines vergehenden Sterns. Er war der Sonne sehr ähnlich. Links daneben befindet sich die schwächere und oft übersehene Spiralgalaxie IC 1296. Ihre scheinbare Größe ist fast gleich wie die von M57. Vor gut 100 Jahren wurde IC 1296 tatsächlich noch als spiralförmiger Nebel bezeichnet.

Zufällig befinden sich die beiden im selben Bildfeld. Sie erscheinen etwa gleich groß, doch in Wirklichkeit sind extrem weit voneinander entfernt. M57 ist etwa 2000 Lichtjahre entfernt und befindet sich in der Milchstraße in unserer galaktischen Nachbarschaft. IC 1296 hingegen ist extragalaktisch und gut 200.000.000 Lichtjahre von uns entfernt. Das ist etwa 100.000-mal weiter weg als M57. Da die beiden etwa gleich groß erscheinen, muss der Spiralnebel IC 1296 auch etwa 100.000-mal größer sein als der planetarische Nebel M57.

Wenn ihr genau schaut, erspäht ihr in dem scharfen, modernen Bild sogar noch weiter entfernte Galaxien im Hintergrund. Sie sind im ganzen Bildfeld verteilt.

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Das Trapez mitten im Orion

Das Innere des Orionnebels füllt das Bild. In der Mitte leuchten vier helle Sterne, sie sind das Trapez. Gemeinsam bringen sie den Orionnebel zum Leuchten.

Bildcredit: Bilddaten: Hubble-Vermächtnisarchiv, Bearbeitung: Robert Gendler

Was befindet sich im Zentrum des Orion? Das Trapez: Das sind die vier hellen Sterne mitten in diesem scharfen kosmischen Porträt. Diese Sterne befinden sich in einer Region, die einen Radius von etwa 1,5 Lichtjahren hat. Sie dominieren das Zentrum des dichten Sternhaufens im Orionnebel. Ultraviolette, ionisierende Strahlung der Trapezsterne – vor allem des hellsten Sterns Theta-1 Orionis C – sorgt für das gesamte sichtbare Leuchten in dieser komplexen Region, in der Sterne entstehen.

Der Sternhaufen im Orionnebelhaufen ist etwa drei Millionen Jahre alt und war in seiner frühen Phase noch kompakter. Eine dynamische Untersuchung legt nahe, dass es in der Anfangszeit zu wilden Sternkollisionen gekommen sein könnte. Dabei entstand vielleicht ein Schwarzes Loch mit mehr als der 100-fachen Masse unserer Sonne.

Wenn es im Haufen ein Schwarzen Loch gibt, könnte das die ungewöhnlich hohen Geschwindigkeiten der Trapezsterne erklären. Der Orionnebel ist rund 1.500 Lichtjahre entfernt. Damit gehört er zu den erdnächsten Orten, an denen ein Schwarzes Loch vermutet wird.

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Helixnebel mit vielen Details

Zwischen lose verteilten Sternen leuchtet ein roter Nebel. In der Mitte ist eine runde Öffnung, die mattblau beleuchtet ist. Das Loch in der Mitte ist von einem helleren Rand umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: George Chatzifrantzis

Sieht dich der Helixnebel an? Nun, sicher nicht im biologischen Sinne, aber seine Form ähnelt schon sehr einem Auge. Den Namen Helixnebel hat er erhalten, da es so aussieht, als würde man von oben auf eine Helix oder Spirale blicken. Inzwischen ist bekannt, dass seine geometrische Form viel komplizierter ist. Dazu zählen auch die faserartigen Strukturen, die speichenförmig verlaufen. Weiter außen liegen Bögen.

Der Helixnebel ist auch als NGC 7293 bekannt. Er ist einer hellsten und am nächsten gelegenen planetarischen Nebel. Das ist eine Gaswolke, die am Ende der Entwicklung eines sonnenähnlichen Sterns entsteht. Der Sternenüberrest im Zentrum entwickelt sich zu einem Weißen Zwerg. Seine Strahlung ist so energiereich, dass das Gas, das zuvor ausgestoßen wurde, zum Leuchten angeregt wird.

Dieses Bild wurde im roten, grünen und blauen Licht in einem Zeitraum von 12 Stunden aufgenommen. Die Aufnahme enthält auch Licht, das vorwiegend von Wasserstoff abgestrahlt wird. Sie entstand mit einem privaten Teleskop in Griechenland. Eine Nahaufnahme vom inneren Rand des Helixnebels zeigt komplexe Gasknoten, deren Ursprung noch erforscht wird.

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Weltraumteleskop Webb zeigt den Katzenpfotennebel

Drei rundliche bläuliche Nebelwolken mit einem bräunlichen Nebelrand eingehüllt in weitere bräunliche Nebelschwaden vor einem Sternenhintergrund. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: NASA, ESA, CSA, STScI

So wie Katzen häufig in Schwierigkeiten geraten, werden Nebel häufig nach bekannten Formen benannt. Doch keine Katze hätte den riesigen Katzenpfotennebel schaffen können. Er liegt in Richtung des Sternbilds Skorpion (Scorpius). Seine Entfernung beträgt rund 5700 Lichtjahre.

Der Katzenpfotennebel ist ein Emissionsnebel. Er liegt in einer größeren Molekülwolke, die als NGC 6334 katalogisiert ist. Sie ist auch als Bärenklauennebel bekannt. In ihr sind allein in den letzten Millionen Jahren Sterne entstanden, die fast die zehnfache Masse unserer Sonne haben.

Das James-Webb-Teleskop nahm dieses Bild der Katzenpfote vor Kurzem im Infrarotlicht auf. Dieser neue Detailblick in den Nebel liefert Erkenntnisse darüber, wie in turbulenten Molekülwolken aus Gas Sterne entstehen.

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DECam zeigt den Rosettennebel

Der Rosettennebel NGC 2237 ist bildfüllend dargestellt. Außen leuchtet er rot, innen sind gelbe Farbtöne. Innen gibt eine Höhlung den Blick auf einen Sternhaufen und blaue Schwaden frei.

Bildcredit: CTIO, NOIRLab, DOE, NSF, AURA; Bearbeitung: T. A. Rector (U. Alaska Anchorage), D. de Martin (NSF’s NOIRLab) und M. Zamani

Wäre der Rosettennebel mit einem anderen Namen genauso bezaubernd? Die nüchterne Katalogbezeichnung NGC 2237 aus dem New General Catalog (NGC) mindert keineswegs die eindrucksvolle Schönheit dieses blütenförmigen Emissionsnebels. Aufgenommen wurde das Bild von der Dark Energy Camera (DECam) am 4-Meter-Blanco-Teleskop des Cerro Tololo Inter-American Observatory (CTIO) der NSF in Chile.

Mitten im Nebel befindet sich der offene Sternhaufen NGC 2244. Er besteht aus jungen, leuchtkräftigen Sternen. Sie sind vor rund vier Millionen Jahren aus dem umgebenden Nebelmaterial entstanden. Ihre starken Sternwinde haben ein zentrales Loch freigeräumt, das von einer Hülle aus Staub und heißem Gas umgeben ist. Das intensive ultraviolette Licht der heißen Sterne bringt den umliegenden Nebel zum Leuchten und verleiht ihm seine charakteristische, rosengleiche Erscheinung.

Der Rosettennebel erstreckt sich über etwa 100 Lichtjahre und liegt rund 5.000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Mit einem kleinen Teleskop lässt er sich im Sternbild Einhorn (Monoceros) beobachten – ein faszinierender Anblick.

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