NGC 4762: Eine Galaxie von der Seite

Diagonal verläuft eine helle Linie durchs Bild, sie wirkt verschwommen und hat ein helles Zentrum. Zu welcher Galaxienart sie gehört, sehen wir nicht. Im Hintergrund sind weitere Galaxien verteilt.

Bildcredit: ESA/Hubble und NASA

Warum ist diese helle Linie am Himmel? Es ist eigentlich eine Scheibengalaxie, die fast genau von der Seite zu sehen ist. Das Bild stammt vom Weltraumteleskop Hubble. Es ist ein visueller Hinweis, wie dünn Galaxienscheiben sein können. NGC 4762 ist eine Galaxie im nahen Virgo-Galaxienhaufen. Sie ist so dünn, dass es schwer zu sagen ist, welche Art Scheibengalaxie sie ist.

Ihr Mangel an sichtbaren Staubspuren lässt vermuten, dass sie eine staubarme linsenförmige Galaxie ist. Doch es wäre auch möglich, dass sie von oben gesehen eine Spiralstruktur hätte. Die ungewöhnliche Sternenlinie ist von Rand zu Rand etwa 100.000 Lichtjahre lang. In der Mitte von NGC 4762 befindet sich eine leichte Wölbung aus Sternen. Im Hintergrund sind viele Galaxien verteilt.

Galaxien, die so dünn wirken, sind selten, denn unsere Erde muss (fast) genau in der verlängerten Ebene ihrer dünnen Galaxienscheibe liegen. Galaxien, die tatsächlich so dünn sind, kommen relativ häufig vor. Auch unsere Galaxis, die Milchstraße, ist vermutlich so dünn.

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Mond und Erde, gesehen von Chang’e 5-T1

Zwei kugelförmige Himmelskörper sind im Bild, vorne der Mond, den wir von hinten sehen, oben klein die blau-weiße Erde.

Bildcredit: Nationale Raumfahrtbehörde Chinas, Xinhuanet

Gelegentlich wurde sie als große blaue Murmel bezeichnet. Aus manchen Blickwinkeln sieht die Erde eher wie eine kleine blaue Murmel aus, zum Beispiel auf diesem kultigen Bild des Erde-Mond-Systems. Es wurde letzte Woche von der Mission Chang’e 5-T1 fotografiert.

Der Mond erscheint größer als die Erde, weil er der Kamera der Raumsonde viel näher war. Er zeigt einen großen Teil der Oberfläche, der vor der Erde verborgen ist. Verglichen mit dem stärker reflektierenden bunten Planeten, den er umrundet, wirkt er dunkel und grau.

Die Roboter-Raumsonde Chang’e 5-T1 ist vorwiegend eine Technik-Testmission. Sie umrundete letzten Dienstag den Mond und kehrte am Freitag zur Erde zurück.

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In grüner Gesellschaft: Polarlicht über Norwegen

Die Szene ist grün beleuchtet. Auf einem hohen, spitzen, schneebedeckten Gipfel steht eine Person und hebt die Arme vor einem Himmel voller Polarlichter.

Bildcredit und Bildrechte: Max Rive

„Hebe die Arme, wenn du ein Polarlicht siehst.“ Mit dieser Anweisung vergingen zwei Nächte – großteils mit, nun ja, Wolken. Bei der Rückkehr in der dritten Nacht zum gleichen Gipfeln klarte der Himmel jedoch nicht nur auf, er bot sogar eine spektakuläre Polarlichtschau.

Die Arme flogen hoch in die Luft. Geduld und Erfahrung hatten sich gelohnt, und dieses faszinierende Bild wurde fotografiert. Die Kulisse ist ein Gipfel des Fjordes Austnesfjorden nahe der Stadt Svolvær auf Lofoten im Norden von Norwegen. Es war Anfang März. Unsere Sonne sorgte kürzlich für eine Fülle malerischer Polarlichter, da sie sich nahe am Höhepunkt im 11-Jahres-Zyklus ihrer magnetischen Oberflächenaktivität befindet.

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Titan hinter den Ringen

Vor dem wolkigen, ockerfarbenen Mond Titan ragen die Saturnringe von links ins Bild. Sie sind von einer breiten Lücke unterteilt. Über den Ringen schwebt der kleine Mond Epimetheus.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, ISS, JPL, ESA, NASA

Wenn ihr um Saturn kreist, werft unbedingt einen Blick auf atemberaubende Reihen von Monden und Ringen. Vor einiger Zeit bot sich der Roboter-Raumsonde Cassini eine malerische Aussicht. Cassini umkreist derzeit Saturn.

Im April 2006 fotografierte Cassini Saturns A– und F-Ring. Sie türmen sich vor dem wolkenbedeckten Titan auf. Nahe der Ringe stand Epimetheus knapp über Titan. Dieser Mond kreist knapp außerhalb des F-Ringes. Der dunkle Raum im A-Ring ist die Encke-Teilung. Dort kreisen mehrere dünne, verknotete Ringe und sogar der kleine Mond Pan.

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Der Tag danach auf dem Mars

Links ist der helle, rote Planet Mars. Rechts oben ist der Komet Siding Spring kaum zu sehen. Sein Schweif zeigt zum hellen Planeten. Rechts oben leuchtet der bläuliche Stern 51 Ophiuchi im Sternbild Schlangenträger.

Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri (CARA-Projekt, CAST)

Der 31. Oktober 1938 war der Tag nach der Ankunft der Marsianer auf dem Planeten Erde, und alles war ruhig. Berichte von der Invasion entpuppten sich als Teil eines Halloween-Hörspiels. Es war eine inzwischen berühmte Sendung, deren Handlung frei nach H. G. Wells‘ Science-Fiction-Roman „Der Krieg der Welten“ verläuft.

Auf dem Mars war der 20. Oktober 2014 der Tag nach seiner engen Begegnung mit dem Kometen Siding Spring, und es war ebenfalls ruhig. Das hier ist keine Ente. Der Komet kam tatsächlich etwa 140.000 Kilometer an den Mars heran. Das ist ungefähr ein Drittel der Entfernung Erde-Mond.

Die Raumsonden und Fahrzeuge der Erde im Marsorbit und auf der Oberfläche berichteten von keinem Unheil. Sie waren an vorderster Front, als der Besucher aus dem äußeren Sonnensystem vorüberzog.

Dieser farbige Schnappschuss entstand mit einem Teleskop. Er zeigt mehr als 2 Grad im Sternbild Schlangenträger und unsere Sicht auf den Mars am Tag nach der Begegnung. Rechts oben steht der bläuliche Stern 51 Ophiuchi. Der Komet entfernt sich gerade vom hellen Glanz des Roten Planeten.

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Milchstraße über dem Teufelsturm

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: David Lane

Das rätselhafte Gebilde ist der Teufelsturm. Er ragt auf diesem Panoramabild aus 16 Aufnahmen in der Dunkelheit auf. Der Teufelsturm steht in der nordöstlichen Prärie in Wyoming. Sternhaufen und Nebel wölben sich im zentralen Band der Milchstraße. Ihr Zentrum ist rechts im Bild. Auch dünne, blasse Wolken und unheimlich grünes Nachthimmellicht sind zu sehen.

Die Szene enthält auch spukhafte, grausige Halloween-Visagen in der Milchstraße. Es sind Geister, ein lodernder Schädel, ein leuchtendes Auge und ein Hexenbesen. Um sie zu finden, schiebt einfach den Mauspfeil über das Bild oder folgt diesem Link, wenn ihr euch traut. Fröhlichen und sicheren Allerheiligen-Vorabend!

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Geist im östlichen Schleier

Vor einem Hintergrund aus kleinen, dicht verteilten Sternen leuchtet ein verworrener Nebel aus roten und blauen Fasern. Es ist ein Teil des Schleiernebels im Sternbild Schwan.

Bildcredit und Bildrechte: Ken Crawford (Rancho Del Sol Observatory)

Am Abend vor Allerheiligen sieht man furchterregende Formen und unheimliche Mienen. Sie spuken auch auf dieser kosmischen Nahaufnahme, die den östlichen Schleiernebel zeigt. Er ist ein großer Supernovaüberrest. Das ist die sich ausdehnende Trümmerwolke der finalen Explosion eines massereichen Sterns. Der ganze Schleier ist fast rund. Er bedeckt am Himmel ungefähr 3 Grad im Sternbild Schwan.

Der hier gezeigte Teil im östlichen Schleier ist nur ½ Grad groß. Das ist etwa die scheinbare Größe des Mondes. Der Schleiernebel ist beruhigende 1400 Lichtjahre von der Erde entfernt. Dort entspricht diese Winkelbreite 12 Lichtjahren. Das Komposit entstand aus Bilddaten, die mit Breit- und Schmalbandfiltern aufgenommen wurden. Emissionen von Wasserstoffatomen im Überrest sind rot dargestellt. Dazu kommt starkes Licht von Sauerstoffatomen in blau-grünen Farbtönen.

Im östlichen Schleier liegt eine weitere saisonale Erscheinung: der Hexenbesen.

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Schillernder Wolkenrand über Colorado

Vor einem dunklen Hintergrund verläuft oben waagrecht eine Wolkenschicht, die links unten bunt schillert. Rechts verläuft senkrecht ein Stück Kondensstreifen eines Flugzeugs.

Bildcredit und Bildrechte: Phil Plait (Bad Astronomy Blog, Slate)

Manchmal geht die Beobachtung einer Finsternis auf interessante Weise schief. Letzten Donnerstag beobachtete und fotografierte ein bekannter Astronomieblogger die partielle Sonnenfinsternis. Dabei litt wegen der langen Zeitabschnitte, in denen Wolken die Sonne verdeckten. Doch eine Wolke in der Nähe zeigte plötzlich einen seltenen Effekt: Sie begann zu schillern.

Irisieren ist ein bekannter Effekt bei einem Hof um die Sonne. Er entsteht durch die Brechung von Sonnenlicht in einer dünnen Schicht aus fast gleich großen Wassertröpfchen. Die einzelnen Farben des Sonnenlichts werden in verschiedenen Winkeln abgelenkt. Sie gelangen daher aus leicht unterschiedlichen Richtungen zur Beobachterin.

Die Schau war ziemlich hell und zeigte ungewöhnlich viele Farben. Rechts seht ihr den Kondensstreifen eines Flugzeugs.

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