Ein riesiger Tintenfisch und die fliegende Fledermaus

Mitten im Bild schimmert eine fragile längliche weiß-bläuliche Form. Es ist der Nebel Ou4. Er ist von einer rot leuchtenden Gashülle umschlossen. Möglicherweise ist Ou4 ein Ausfluss des Sterns HR8119.

Bildcredit und Bildrechte: Rolf Geissinger

Diese kosmische Szene liegt im königlichen Sternbild Kepheus. Darauf sind sehr blasse Nebel zu sehen, doch sie sind am Himmel des Planeten Erde sehr groß. Der riesige Tintenfischnebel ist als Ou4 katalogisiert. Sh2-129 kennt man auch als Fliegenden Fledermausnebel. Das Teleskopfeld ist 4 Grad breit, das entspricht 8 Vollmonden. Es entstand aus Schmalband-Bilddaten, die im Laufe von fast 17 Stunden gewonnen wurden.

Der französische Astrofotograf Nicolas Outters entdeckte den 2011 den Tintenfischnebel. Er hat eine zweipolige Form. Man erkennt sie hier an den blaugrünen Emissionen doppelt ionisierter Sauerstoffatome.

Anscheinend ist der Tintenfischnebel ganz von der rötlichen Wasserstoff-Emissionsregion Sh2-129 umschlossen. Doch es ist es schwierig, seine tatsächliche Entfernung und Natur zu erkennen. Eine aktuelle Untersuchung lässt vermuten, dass Ou4 tatsächlich in Sh2-129 liegt, der etwa 2300 Lichtjahre entfernt ist. Wenn das stimmt, wäre Ou4 ein eindrucksvoller Ausfluss von HR8119. Das ist ein Dreifachsystem heißer, massereicher Sterne, die mitten im Nebel liegen. Der riesige Tintenfischnebel ist fast 50 Lichtjahre lang.

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