Drei Planeten vom Pic du Midi

Nebeneinander sind die Planeten Mars, Saturn und Jupiter abgebildet. Sie leuchten derzeit hell am Nachthimmel.

Bildcredit und Bildrechte: JL. Dauvergne, E. Kraaikamp, F. Colas / S2P / IMCCE / OMP

Habt ihr kürzlich Planeten gut gesehen? Das Bild zeigt alle drei Planeten, die jetzt hell am Nachthimmel leuchten. Sie wurden kürzlich mit dem 1-Meter-Teleskop am Observatorium auf dem Pic du Midi fotografiert. Es steht in den französischen Pyrenäen.

Mars ist fast in Opposition. Am 30. Mai erreichte er die größte Erdnähe. Derzeit bietet er die besten Fototermine der letzten 10 Jahre. Das scharfe Bild zeigt Wolken über dem Nordpol des Roten Planeten oben. Am rechten Rand stehen hohe Vulkane.

Saturn erreicht heute Nacht seine Opposition. Seine hellen Ringe und Lücken erkennt ihr deutlich auf dem Porträt, das mit Teleskop fotografiert wurde. Jupiter steht jetzt in der Abenddämmerung am höchsten. Er zeigt in dieser Szene seine Wolkenbänder, die um den ganzen Planeten verlaufen, und den Großen Roten Fleck. Nach Ankunft der solarbetriebenen Raumsonde Juno und JunoCam erwarten wir im Juli neue Nahaufnahmen des Gasriesen.

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Valles Marineris: Die große Schlucht auf dem Mars

Quer über den Mars verläuft die längste, breiteste und tiefste Schlucht des Sonnensystems, das Valles Marineris. Es wurde hier von den Viking-Sonden aufgenommen.

Bildcredit: Viking-Projekt, USGS, NASA

In den nächsten Tagen sieht Mars am Himmel der Erde gut aus – aber nicht so gut wie hier. Für diese tolle Ansicht musste ein Raumschiff den Roten Planeten besuchen. Mitten durchs Bild verläuft eine der größten Schluchten im Sonnensystem.

Das große Tal wird Valles Marineris genannt. Es ist mehr als 3000 Kilometer lang (das ist ungefähr so weit wie von Wien bis Tromsø*), ganze 600 Kilometer breit (das ist etwa die Entfernung von Wien bis Zürich*) und immerhin 8 Kilometer tief (fast so tief wie die höchsten Berge der Erde*). Zum Vergleich: Die große Schlucht der Erde in Arizona (USA) ist 800 Kilometer lang, 30 Kilometer breit und 1,8 Kilometer tief.

Wie das Valles Marineris entstand, ist nicht bekannt. Eine glaubhafte These besagt, dass es vor Milliarden Jahren als Riss begann, als der Rote Planet abkühlte. In der Schlucht wurden mehrere geologische Prozesse beobachtet. Das Mosaik entstand aus mehr als 100 Bildern des Mars. Sie wurden in den 1970er-Jahren von den Viking-Sonden aufgenommen.

Morgen erreichen Mars und Erde die größte Nähe in 11 Jahren. Dann steht der Rote Planet nach Sonnenuntergang ziemlich markant im Südosten.

*) Anm. d. Übersetzerin

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Volle Venus und Sichelmond gehen auf

Hinter den Silhouetten der Teleskope auf der Kanarischen Insel Teneriffa gehen Mond und Venus auf. Die schmale Mondsichel bedeckt dabei den Morgenstern. Von der schmalen Mondsichel sind drei Bilder zu sehen, von der Venus nur zwei.

Bildcredit und Bildrechte: A. Rosenberg, D. López (El Cielo de Canarias) / IAC

Der innere Planet Venus und ein dünner Sichelmond sind am irdischen Himmel niemals weit von der Sonne entfernt. Dieses Zeitraffer-Komposit wurde am 6. April in der Dämmerung fotografiert. Es zeigt, wie beide kurz vor der Sonne aufgehen. Die Kuppeln des Observatoriums auf dem Vulkan Teide zeichnen sich als Silhouetten in der Dämmerung ab. Sie stehen auf der Kanarischen Insel Teneriffa.

Die Aufnahmeserie entstand mit Teleobjektiv. Sie zeigt die Bedeckung der Venus durch den Mond in drei Bildern. Die Venus war auf ihrer Bahn weit von der Erde entfernt. Sie war in fast voller Phase zu 96 Prozent beleuchtet. Die schmale Mondsichel befindet sich nahe dem Perigäum. Das ist der erdnächste Punkt der Mondbahn. Nur etwa 2 Prozent der Mondscheibe sind von der Sonne beleuchtet.

Der gleißende Morgenstern ist auf den ersten beiden Bildern sichtbar und blitzt hinter dem hellen Mondrand hervor. Auf dem dritten Bild verschwindet er. Fünf Minuten der dramatischen Bedeckung in der Dämmerung sind auf diesem Zeitraffervideo (vimeo) zu 15 Sekunden komprimiert.

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Ein grüner Frühlingsblitz

Hinter einer Wolkenbank geht die Sonne auf. Am oberen Rand leuchtet ein grüner Blitz. Der Aussichtspunkt ist die Caldera auf dem Haleakala auf der Insel Maui.

Bildcredit und Bildrechte: Murray Schukar

Dieser Schnappschuss entstand am 20. März auf dem Gipfel des Haleakala auf der Insel Maui bei einem Urlaub auf der Erde. Er zeigt den ersten Sonnenaufgang im nördlichen Frühling. Die Aussicht wurde mit Teleobjektiv fotografiert. Sie reicht von der vulkanischen Caldera über ein Wolkenmeer. Am oberen Sonnenrand zeigt sich ein flüchtiger grüner Blitz.

Wenn die Sonne hinter einer fernen Wolkenbank aufgeht, können Schichten in der Atmosphäre mit stark unterschiedlichen Temperaturen zu einem farbigen Blitz führen. Die Lichtbrechung erzeugt in der Sichtlinie Mehrfachbilder der Sonne. Diese werden von den Luftschichten verzerrt. Für einen Augenblick können diese Schichten die kürzeren Wellenlängen des grünen Lichtes deutlich ablenken.

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Orions Gürtel und Schwert über dem Gipfel des Teide

Über dem Gipfel des Vulkans Teide auf der Kanarischen Insel Teneriffa leuchten berühmte Nebel im Sternbild Orion: der Orionnebel, der Flammennebel und der Pferdekopfnebel.

Bildcredit und Bildrechte: Cesar und Carlos Tejedor

Orion ist der berühmte mythologische Jäger. Hier posiert der südliche Teil malerisch über dem berühmten Vulkan Teide auf der Kanarischen Insel Teneriffa. Er ist einer der größten Vulkane der Erde. Die Inseln liegen vor der Nordwestküste von Afrika. Unter dem schneebedeckten Gipfel des Vulkans schimmern die Lichter einer Klettergruppe. Sie plant einen Aufstieg zum Gipfel des Teide noch vor der Dämmerung.

Das Komposit entstand aus Einzelbildern, die in einer Nacht letzten Monat an einem einzigen Ort fotografiert wurden. Die drei kultigen Gürtelsterne des Orion stehen knapp über dem Gipfel. Der berühmte Orionnebel und der Rest von Orions Schwert prangen neben der linken Flanke des Vulkans. Der Pferdekopfnebel ist die dunkle Einkerbung im roten Emissionsnebel links neben dem Gürtel. Rechts über dem Pferdekopf befindet sich der Flammennebel auf dem lang belichteten Bild des Himmels.

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Dunkle Sonne über Ternate

Der Himmel über Vulkankegeln, die aus dem Meer ragen, ist dunkelblau und von Wolken überzogen. Am Horizont ist ein heller Rand. Links oben ist die dunkle Silhouette des Mondes von der hellen Sonnenkorona umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Auf einem vulkanischen Planeten klarte der Himmel auf. Diese Landschaft am Meer wurde am Morgen fotografiert. Am Himmel hängt eine dunkle Sonne. Der dramatische Schnappschuss entstand diese Woche. Er zeigt eine totale Sonnenfinsternis, die auf dem schmalen Pfad der Totalität zu sehen war, den der dunkle Schatten des Neumondes zog.

Vorne liegt die indonesische Insel Ternate. Sie gehört zu Maluku Utara (Nordmolukken). Hinter den flachen Vulkankegeln in der Region ist der Himmel am östlichen Horizont hell, weil er dort außerhalb vom Kernschatten des Mondes liegt. Nahe am Äquator raste der dunkle Mondschatten mit etwa 1700 km/h nach Osten über die Erdoberfläche.

Um die Silhouette des Mondes glänzt hinter dünnen Wolken das faszinierende Schimmern der Korona. Man kann sie nur bei der Totalität leicht sehen. Die Sonnenkorona ist ein faszinierender Anblick bei einer Finsternis. Sie ist die blasse, heiße äußere Atmosphäre der Sonne.

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Am höchsten, am größten und den Sternen am nächsten

Drei Bilder zeigen die höchsten Berge der Welt: Den Mount Everest, den Mauna Kea und den Chimborazo. Alle drei Gipfel wurden bei Nacht fotografiert. Das mittlere Bild zeigt das Observatorium auf dem Mauna Kea und Strichspuren am Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Dai, O Chul Kwon, Stéphane Guisard (Los Cielos de America), TWAN

Manche Leute auf der Erde kennen vielleicht die höchsten Berge. Dieses Panorama zeigt drei Bilder von The World at Night. Links ist der Mount Everest im Himalaja. Der Gipfel ist in Wolken gehüllt. Er ragt 8848 Meter über Meereshöhe auf.

Im mittleren Bildfeld ziehen Sterne über den Vulkan Mauna Kea auf der Insel Hawaii. Sein Gipfel mit den astronomischen Observatorien liegt nur 4168 Meter über Seehöhe. Trotzdem ist der Mauna Kea, von der Basis auf dem Meeresgrund aus gemessen, höher als 10.000 Meter. Er ist somit vom Boden bis zum Gipfel gemessen der höchste Berg der Erde.

Rechts liegt der Andenberg Chimborazo in Ecuador unter der Milchstraße. Der Vulkan Chimborazo ist der höchste Berg am Äquator. Die Gipfelhöhe beträgt 6268 Meter über Meereshöhe. Doch der rotierende Planet Erde hat die Form einer abgeflachten Kugel (Sphäroid).

Der Äquatordurchmesser ist größer als der Durchmesser von Pol zu Pol. Der Gipfel des Chimborazo sitzt fast genau auf der größten Äquatorwölbung. Daher ist er der Punkt auf der Oberfläche des Planeten, der vom Mittelpunkt der Erde am weitesten entfernt ist. Er ist mehr als 2000 Meter weiter von der Erdmitte entfernt als der Gipfel des Mount Everest. Damit ist der Gipfel des Chimborazo der Ort auf der Erdoberfläche, wo man den Sternen am nächsten kommt.

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Wright Mons in Farbe

Links ist der kugelförmige Zwergplanet Pluto, rechts die herzförmige Region. Links unten eine dunkle braune Region. Unten ist ein Rechteck markiert, das auf der rechten Seite vergrößert dargestellt ist.

Bildcredit: NASA, Johns Hopkins Univ./APL, Southwest Research Institute

Der Einschub im Bild zeigt einen Berg mit einer breiten, tiefen Gipfelsenke. Er ist etwa 150 km breit, 14 km hoch und wird informell Wright Mons genannt. Das Bild stammt vom Vorbeiflug von New Horizons an Pluto im Juli 2015. Natürlich finden wir breite Berge mit Gipfelkratern auch anderswo im Sonnensystem. Dazu gehören etwa der große Schildvulkan Mauna Loa auf dem Planeten Erde oder der gewaltige Olympus Mons auf dem Mars.

Plutos Wright Mons und der nahe Piccard Mons haben eine auffallende Ähnlichkeit mit großen Schildvulkanen. Daher vermuten Wissenschaftler von New Horizons, dass sie gewaltige Kryovulkane sind, durch die einst geschmolzenes Eis aus dem Inneren der kalten fernen Welt ausbrach. Wright Mons auf dem gefrorenen Zwergplaneten ist vielleicht sogar der größte Vulkan im äußeren Sonnensystem. Auf seinen Hängen wurde nur ein Einschlagkrater gefunden. Daher war Wright Mons vielleicht noch in Plutos später Geschichte aktiv.

Das hoch aufgelöste Farbbild zeigt auch rotes Material, das in der Region spärlich verteilt ist.

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