Das X auf dem Mond

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Bildcredit und Bildrechte: Alessandro Marchini (Astronomical Observatory, DSFTA – Univ. von Siena), Liceo „Alessandro Volta“ Astronomiestudenten

Beschreibung: Das markante X auf dieser Mondlandschaft ist leicht mit Fernglas oder einem kleinen Teleskop sichtbar. Dennoch haben es noch nicht allzu viele Menschen gesehen. Der Haken daran ist, dass dieses Mond-X flüchtig ist – es erscheint nur wenige Stunden vor der zunehmenden Halbmondphase. Am Terminator entsteht die X-Täuschung durch eine Anordnung der Krater Blanchinus, La Caille und Purbach.

Der Terminator ist die Schattenlinie zwischen Mondtag und -nacht. Ein Astronaut in der Nähe dieser Krater würde kurz vor der zunehmenden Halbmondphase sehen, wie die Sonne sehr langsam am Horizont aufgeht. Vorübergehend wären die Kraterwände im Sonnenlicht, während die Kraterböden noch dunkel wären.

Vom Planeten Erde aus sieht der Kontrast aus hellen Wänden vor den dunklen Böden zufällig wie ein markantes X aus. Dieses scharfe Bild des Mond-X wurde am 6. Dezember 2016 etwa um 16:45 UT fotografiert. Wenn Sie mehr sehen möchten, folgen Sie der Mondschattengrenze, dann finden Sie auch das Mond-V.

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Norden und Süden auf Jupiter

Zwei Bilder zeigen Jupiters Nordpol (links) und Südpol je zur Hälfte beleuchtet. Andere Raumsonden und Teleskope auf der Erde können die Polregionen von Jupiter nicht abbilden.

Bildcredit: NASA, JPL, Mission Juno

Eine stark elliptische Umlaufbahn brachte Juno am 27. August nahe an Jupiter heran. Die Raumsonde überflog die Pole des Riesenplaneten. Dabei nahm JunoCam diese direkten Polansichten auf. Sie unterscheiden sich von den Bildern, die wir von Raumsonden erhalten, die das Sonnensystem verlassen, oder den Aufnahmen von erdgebundenen Teleskopen. Sie zeigen nur den üblichen Blick auf den Äquator.

Links ist Jupiters Nordpolregion von der Sonne beleuchtet. Sie wurde zwei Stunden vor Junos größter Annäherung aufgenommen. Die Sonde befand sich etwa 125.000 Kilometer über den Wolkenoberflächen.

Eine Stunde nach der Annäherung an Jupiter bildete Juno die Südpolregion ab. Dabei war sie 94.500 Kilometer entfernt. Die Wolken der Polregion wirken auffallend anders als die hellen Zonen um die vertraute Äquatorregion. Sie wechseln sich mit dunkleren Gürteln ab. Die Wolken an den Polen wirken verschlungener. Viele rotierende Sturmsysteme sind dort verteilt. Sie rotieren sowohl im als auch gegen den Uhrzeigersinn.

Für die Mission Juno sind noch weitere 35 nahe Vorbeiflüge im Orbit geplant.

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Schlangenhaut-Gelände auf Pluto

Die Oberfläche auf Pluto, die hier abgebildet ist, liegt nahe der Schattengrenze zur Nacht. Sie wirkt schuppig wie Schlangenhaut.

Bildcredit: NASA, Johns Hopkins Univ./APL, Southwest Research Institute

Diese bergige Region ist informell als Tartarus Dorsa bekannt. Sie reicht etwa 530 km über diese plutonische Landschaft. Für das Bild wurden Aufnahmen von New Horizons, die kürzlich empfangen wurden, zu einer ausgedehnten Farbansicht kombiniert. Die Aufnahmen entstanden am 14. Juli, etwa zur größten Annäherung der Raumsonde an Pluto, in den Farben Blau, Rot und Infrarot.

Die Schatten am Terminator zeigen eine raue, schuppige Struktur. Der Terminator ist die Grenze zwischen Plutos blassem Tag und der Nacht. Das atemberaubende Bild zeigt Details der fernen Welt, die etwa 1,3 km groß sind. Tartarus Dorsa ist in der antiken griechischen Mythologie ein Teil des Hades und grenzt im Osten an Tombaugh Regio.

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Zwergplanet, heller Fleck

Der Zwergplanet Ceres ist fast bildfüllend dargestellt. Oben ist die Schattenlinie zur Nacht, an der Krater besonders plastisch hervortreten. In der Mitte leuchten helle Flecken in einem größeren Krater.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, UCLA, MPS/DLR/IDA

Die Raumsonde Dawn ist nun bei Ceres. Ihre Kamera fotografierte am 4. Mai diese Nahaufnahme. Sie zeigt die Nordhalbkugel des Zwergplaneten und einen seiner rätselhaften hellen Flecken.

Das Porträt zeigt die kleine, dunkle Welt von der Sonne beleuchtet. Sie hat einen Durchmesser von etwa 950 km. Das Bild stammt aus einer Serie, die beim Kartierungsumlauf RC3 der solarbetriebenen Raumsonde in einer Distanz von 13.600 Kilometern fotografiert wurden. Die Kartierung dauerte 15 Tage.

Diese Animation zeigt die Rotation von Ceres. Ihr Nordpol ist am oberen Bildrand. Der helle Fleck wurde 2004 von Hubble aufgenommen. Später fotografierte ihn Dawn, als sie 2015 Ceres erreichte. Nun stellte sich heraus, dass er aus kleineren Flecken eines Materials besteht, das viel Licht reflektiert. Vielleicht ist es freigelegtes Eis, das in der Sonne glänzt.

Am Samstag wurde Dawns Ionenantrieb eingeschaltet. Es soll die Raumsonde bis 6. Juni auf einer spiralförmigen Bahn in einen tieferen Umlauf mit einer Distanz von 4350 Kilometern absenken.

Demnächst bekommt ein weiterer unerforschter Zwergplanet Besuch von der Erde. Die Raumsonde New Horizons erreicht Mitte Juli den Zwergplaneten Pluto.

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Raumstation über dem Mondterminator

Mitten durchs Bild verläuft die Grenze zwischen Tag und Nacht auf dem Mond, der sogenannte Terminator. An dieser Grenze sind Krater besonders gut erkennbar. Vor der dunklen Nachtseite leuchtet die winzige Internationale Raumstation ISS.

Bildcredit und Bildrechte: Dani Caxete

Was ist da vor dem Mond? Es ist die Internationale Raumstation (ISS). Die ISS in der Erdumlaufbahn wurde letztes Jahr vor dem teilweise beleuchteten Mond fotografiert. Das klappte mit präziser zeitlicher Planung. Das Bild wurde in der spanischen Hauptstadt Madrid mit nur 1/1000 Sekunde Belichtungszeit fotografiert.

Der Transit der ISS vor dem Mond dauerte etwa ½ Sekunde. Die Station funkelt in der Sonne. Ihr seht sie auf der dunklen Seite der Grenze zwischen Tag und Nacht. Diese Schattengrenze ist der Terminator. Auf dem fernen Mond sieht man viele runde Krater. Das vergleichsweise raue, helle Gelände sind sogenannte Hochländer. Die relativ glatten, dunklen Bereiche nennt man Maria.

Onlinedienste verraten, wann und wo ihr die Internationale Raumstation in eurer Gegend seht.

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Die Erde bei Tag- und Nachtgleiche

Videocredit: Roscosmos / NTSOMZ / zelenyikot.livejournal.com; Dank an: Igor Tirsky, Vitaliy Egorov

Auf der Erde ist Tag- und Nachtgleiche. In den nächsten 24 Stunden sind Tag und Nacht auf dem ganzen Planeten ungefähr gleich lang. Technisch gesehen findet die Tag- und Nachtgleiche morgen um 2:29 UTC (Weltzeit) statt, doch in Nord- und Südamerika ist sie heute. Zum September-Äquinoktium nähert sich auf der Nordhalbkugel der Winter und im Süden der Sommer.

Zur Tag-und-Nachtgleiche läuft die Trennlinie zwischen der sonnigen und der nächtlichen Erdhälfte für kurze Zeit vom Nordpol zum Südpol. Auf diesem Video sieht man die Trennlinie deutlich. Der Film entstand letztes Jahr aus Bildern des russischen Wettersatelliten Elektro-L zum September-Äquinoktium.

Der Satellit Elektro-L kreist in einem geosynchronen Orbit an einem Punkt über dem Erdäquator. Er blickt immer direkt zur Erde. Das Video zeigt die Zeitraffer eines ganzen Tages zum Äquinoktium. Alle 30 Minuten wurde ein Bild aufgenommen. Man sieht auch Wolkenbewegungen und die Reflexion der Sonne im Lauf des Tages.

Das nächste Äquinoktium auf der Erde ist im März.

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Vorbeiflug am Neptunmond Triton


Bildcredit: Voyager 2, JPL, NASA; Digitale Zusammenstellung: Paul Schenk (LPI, USRA)

Was sieht man, wenn man an Triton vorbeifliegt? Triton ist der größte Mond des Planeten Neptun. Nur eine Raumsonde hat das je getan. Am 25. August 1989 raste die Raumsonde Voyager 2 mit klickender Kamera durch das Neptunsystem. Nun wurden erstmals Bilder dieser Begegnung zu einem Film kombiniert.

Triton ist etwas kleiner als der Erdmond, doch er hat Eisvulkane und eine Oberfläche, die mit gefrorenem Stickstoff angereichert ist. Der erste Teil im Video zeigt Voyagers Annäherung an Triton. Trotz des ungewöhnlich grünen Farbtons erscheint er annähernd in Echtfarben. Das rätselhafte Gelände unter der Raumsonde wurde dunkel, nachdem unten die Schattenlinie zur Nacht vorbeizog. Nach der engsten Begegnung schwenkte Voyager und entfernte sich. Der Mond ist als schrumpfende Sichel zu sehen.

Wenn alles gut geht, macht die Roboter-Raumsonde New Horizons nächsten Juli einen ähnlichen Vorbeiflug an Pluto. Diese Kugel ist ähnlich groß wie Triton.

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Saturns wirbelnde Wolkenlandschaft

Saturns Nordpol rückte 2012 ins Sonnenlicht. Hier befindet er sich an der Licht-Schatten-Grenze, dem Terminator. In der Mitte ist ein dunkelroter runder Strudel, außen herum verläuft eine sechsseitige Sturmstruktur. Rechts oben leuchten die Saturnringe in hellem Blau.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Die Weitwinkelkamera der Raumsonde Cassini schickte Ende 2012 ihre ersten Ansichten von Saturns hohem Norden, die von der Sonne beleuchtet wurden. Dazu gehört dieses faszinierende Falschfarbenbild vom Nordpol des Ringplaneten. Das Komposit entstand aus Bilddaten im nahen Infrarot. Die niedrigen Wolken sind rot gefärbt und hohen grün. Daher wirkt Saturns Wolkenlandschaft sehr lebhaft.

Der orkanartige Sturm am Nordpol ist in irdischen Maßstäben gewaltig tief, rot und etwa 2000 Kilometer groß. Die Wolken am äußeren Rand rasen mit mehr als 500 Kilometern pro Stunde. Der große, gelblich-grüne sechsseitigen Strahlstrom ist als Hexagon bekannt. In seinem Inneren wirbeln auch andere atmosphärische Strudel. Die Bögen der augenfälligen Ringe des Planeten leuchten in hellem Blau. Sie verlaufen rechts über den Wolkenoberflächen.

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