Der wechselhafte Ionenschweif des Kometen Pons-Brooks

Das Bild zeigt acht Darstellungen von verschiedenen Tagen übereinander angeordnet: Links sind die Köpfe der Kometenfotos, nach rechts fächern sich die unterschiedlich langen Schweife auf.

Bildcredit und Bildrechte: Shengyu Li und Shaining

Wie sich der Schweif eines Kometen verändert, kommt auf den Kometen an. Der Ionenschweif von Komet 12P/Pons–Brooks hat sich immer wieder stark verändert, wie in der hier gezeigten Bildfolge zu sehen ist. Die Bilder entstanden in den neun Tagen vom 6. bis 14. März (von oben nach unten). An manchen, aber nicht an allen Tagen war der Ionenschweif des Kometen relativ lang und komplex.

Gründe für Veränderungen im Schweif sind beispielsweise die Rate des vom Kometenkern ausgeworfenen Materials, die Stärke und Komplexität des Sonnenwindes sowie die Rotationsgeschwindigkeit des Kometen. Auch die Veränderung der Perspektive von der Erde aus macht sich im Laufe einer Woche im Erscheinungsbild des Kometenschweifs bemerkbar. Im Allgemeinen zeigt der Ionenschweif eines Kometen von der Sonne weg, weil das ausgestoßene Gas vom Sonnenwind nach außen gedrückt wird.

Heute könnte Pons-Brooks zu einem seltenen Kometen werden. Für alle, die die totale Sonnenfinsternis beobachten, könnte er plötzlich mitten am Tag zu sehen sein.

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Komet Pons-Brooks bei Nacht

Der Komet im Bild hat links eine grünliche Koma, darüber leuchtet ein orangefarbener Stern mit Zacken. Nach rechts fächern sich die Schweife auf, die meisten davon wirkden strahlenförmig, nur der Schweif in der Mitte erinnert an eine Rauchschwade.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett

Am dunklen Abendhimmel über June Lake auf der Nordhalbkugel des Planeten Erde stand Komet 12P/Pons-Brooks am 30. März knapp über dem Westhorizont.

Die Aufnahme des zwei Grad weiten Teleskop-Gesichtsfelds zeigt den turbulenten Ionenschweif und die diffuse, grünliche Koma des Kometen sowie den hellen, gelblichen Stern Hamal, auch bekannt als Alpha Arietis.

Mittlerweile ist Pons-Brooks allerdings vom nächtlichen Nordhimmel verschwunden und nähert sich dem Perihel am 21. April. Am 8. April könnte der Komet noch am Taghimmel zu sehen sein, aber suchen Sie ihn besser nicht! Sie müssten sich dazu nämlich in der Totalitätszone befinden und wären vom Schauspiel der faszinierenden Sonnenkorona und der komplett verfinsterten Sonne abgelenkt.

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Der Ionenschweif des Kometen Pons-Brooks

Links strahlt der Kopf eines Kometen, vorne ist er von einer türkis-grünen Koma umgeben, nach rechts oben breitet sich ein langer, stark aufgefächerter Schweif aus.

Bildcredit und Lizenz: James Peirce

Komet Pons-Brooks kann eine schöne Geschichte erzählen. Dieser eruptive schmutzige Schneeball wurde im Jahr 1385 zum ersten Mal entdeckt und kehrt alle 71 Jahre in das innere Sonnensystem zurück. Dieses Mal ist er ein Spektakel für lange Belichtungszeiten.

Im heutigen Bild ist der hellblaue Streifen der Ionenschweif, der aus geladenen Molekülen besteht, die vom Sonnenwind vom Kern des Kometen weggeblasen werden. Der Ionenschweif erhält vom Sonnenwind und der Rotation des Kometenkerns seine Form und zeigt immer von der Sonne weg.

Komet 12P/Pons-Brooks ist jetzt im Nordwesten mit einem einfachen Fernglas am frühen Abendhimmel sichtbar und bewegt sich sichtbar von Nacht zu Nacht. Der Komet, der oft zum Ausbruch neigt, sollte sogar noch heller werden und womöglich – bei Tag! – mit freiem Auge sichtbar werden für jene, die sich am 8. April im Bereich der totalen Sonnenfinsternis befinden.

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Komet Pons-Brooks‘ wirbelnde Koma

Rechts unten sind der Kern und die Koma des Kometen Pons-Brooks zu sehen. Die Koma leuchtet grünlich, der Kern ist von spiralförmigen Ausgasungen umgeben, ein Hinweis, dass er sich vermutlich dreht. Nach rechts oben verlaufen die Schweife in Strähnen. Im Hintergrund sind lose Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Jan Erik Vallestad

Bei der totalen Sonnenfinsternis nächsten Monat ist ein heller Komet zu sehen. Dieser sehr ungewöhnliche Zufall tritt ein, weil Komet 12P/Pons-Brooks bei seiner Rückkehr ins innere Sonnensystem zufällig nur 25 Grad von der Sonne entfernt sein wird, wenn am 8. April die totale Sonnenfinsternis in den USA stattfindet.

Derzeit ist der Komet beinahe mit bloßem Auge sichtbar, am besten sieht man ihn am frühen Abendhimmel mit einem Fernglas im Sternbild Fische (Pisces). Doch schon jetzt bietet Komet Pons-Brooks auf detailreichen Kamerabildern eine ziemliche Schau.

Dieses Bild ist ein Komposit aus drei spezifischen Farben, sie zeigen den sich ständig verändernden Ionenschweif des Kometen in hellblau, seine äußere Koma in grün und betont etwas von dem rot leuchtenden, spiralförmigen Gas um die Koma. Die Spirale wird vermutlich durch Gas verursacht, das vom langsam rotierenden Kern des riesigen Kometeneisbergs ausgestoßen wird.

Es ist zwar immer schwierig, die künftige Helligkeit von Kometen vorherzusagen, und Komet Pons-Brook neigt anscheinend sehr zu Ausbrüchen. Das macht es noch schwieriger, vorherzusagen, wie hell er tatsächlich ist, wenn sich am 8. April der Mond vor die Sonne schiebt.

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Drei Galaxien und ein Komet

Rechts unten in einem Bildfeld voller Galaxien ist eine Gruppe, die aus einem Kometen und drei Galaxien besteht. Die Galaxien sind schräg von der Seite zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett

In diesem ein Grad breiten Sichtfeld im südlichen Sternbild Kranich (Grus) gibt es reichlich weit entfernte Galaxien. Die drei Spiralgalaxien rechts unten sind besonders auffällig. Alle drei Galaxien bilden eine etwa 70 Millionen Lichtjahre entfernte Gruppe, manchmal werden sie als Grus-Trio bezeichnet.

Der hübsche Teleskopausschnitt wurde am 13. Dezember aufgenommen. Die Galaxien teilen ihn sich mit dem Kometen C/2020 V2 ZTF. Der Komet reist aus dem inneren Sonnensystem ab und schwingt sich auf einer hyperbolischen Bahn unter die Ebene der Ekliptik. Im Bild war der Komet etwa 29 Lichtminuten von unserem Planeten entfernt.

Der Komet ZTF war zwar viel heller, als er letzten Mai die größte Annäherung an die Sonne erreichte und im September 2023 der Erde am nächsten kam, doch er leuchtet in Teleskopen, die zum südlichen Nachthimmel zeigen, immer noch hell, fast so hell wie die Galaxien im Grus-Trio.

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Komet Nishimura wächst

Rechts unten im Bild leuchtet ein Kometenkopf mit grünlicher Koma, der weißliche Schweif verläuft nach links oben.

Bildcredit und Bildrechte: Peter Kennett

Komet Nishimura wächst. Genauer gesagt wachsen die Schweife von C/2023 P1 (Nishimura), während er sich der Sonne nähert. Der Komet wurde erst letzten Monat entdeckt und ist schon jetzt fast hell genug für das bloße Auge, während er die Erdbahn einwärts überschreitet.

Nächste Woche erreicht der Komet die größte Annäherung an die Erde und in der Woche darauf – am 17. September – die größte Annäherung an die Sonne. Man vermutet, dass aus dem Eis und Staub, welche Komet Nishimura beim letzten Besuch im inneren Sonnensystem ausstieß, der Meteorstrom der Sigma Hydriden entstand, der jedes Jahr Anfang Dezember seinen Höhepunkt erreicht. In diesem Fall wird der Meteorstrom vielleicht aktiver, weil er mit neuen Kometenstücken aufgefrischt wird.

Hier wurde der Komet Nishimura vor vier Nächten in Edgewood im US-amerikanischen New Mexico mit einem langen Ionenschweif fotografiert. Die Struktur entsteht durch Wechselwirkung mit dem Sonnenwind.

In den nächsten Tagen findet ihr diesen Kometen kurz vor Sonnenaufgang an eurem Osthorizont oder nächste Woche nach Sonnenuntergang beim Westhorizont. Seine Koma wird weiterhin heller und seine Schweife wachsen weiterhin.

Galerie: ausgewählte Bilder des Kometen Nishimura, die bei APOD eingereicht wurden

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Fragmente des Kometen Schwassmann-Wachmann 3

Diagonal im Bild sind leuchtende Trümmer des Kometen Schwassmann-Wachmann 3, umgeben von einem Schweif der von links oben nach links unten verläuft.

Bildcredit: NASA, ESA, H. Weaver (JHU / APL), M. Mutchler und Z. Levay (STScI)

Der periodische Komet 73P/Schwassmann-Wachmann 3 ist mindestens zweimal zerbrochen. Dieser Komet ist ein kosmisches Soufflé aus Eis und Staub, das aus dem frühen Sonnensystem übrig blieb. Als er 1995 auf seiner Umlaufbahn näherkam, wurde erstmals beobachtet, wie er in mehrere große Stücke zerbrach. Bei seiner Passage 2006 zerfiel er in Dutzende Bruchstücke, die am Himmel über mehrere Grad reichten.

Da Kometen relativ zerbrechlich sind, sind wahrscheinlich die Belastungen durch Hitze, Gravitation und Ausgasen dafür verantwortlich, dass sie auf so spektakuläre Weise zerbrechen, wenn sie sich der heißen Sonne nähern.

Das Weltraumteleskop Hubble fotografierte 2006 diese scharfe Ansicht des kleinteiligen Fragments B, das eine Vielzahl kleiner Teile hinter sich herzieht. Jeder davon besitzt eine eigene Koma und einen Schweif. Das Bild umfasst in der Entfernung des Kometen mehr als 3000 Kilometer, dieser ist 32 Millionen Kilometer vom Planeten Erde entfernt.

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Drei Galaxien und ein Komet

Am dunklen Himmel sind unter der diagonalen Milchstraße die beiden Magellanschen Wolken und ein heller Komet zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Miloslav Druckmuller (Technische Universität Brünn)

Diffuses Sternenlicht und dunkle Nebel in der südlichen Milchstraße wölben sich über dem Horizont und breiten sich diagonal über diese prächtige Nachthimmelslandschaft aus. Das atemberaubende Mosaik ist ganze 100 Grad breit, im Vordergrund seht ihr das zerklüftete Gelände der argentinischen Region von Patagonien.

Neben der Innenansicht auf unsere Galaxis zeigt das Bild unsere Außensicht auf zwei irreguläre Begleitgalaxien, die Große und die Kleine Magellansche Wolke. Die Szene zeigt auch den breiten Schweif und die helle Koma des Kometen McNaught, des großen Kometen 2007.

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