Encke und die Kaulquappen

Rechts leuchtet ein rötlicher, stark strukturierte, runder Nebel. links die kleine grünliche Koma des Kometen Encke.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett

Komet Encke (2P/Encke) ist der zweite periodische Komet der Geschichte. Enckes Bahn führt ihn auf seinem Weg durchs innere Sonnensystem vom Aphel zum Perihel, dem sonnennächsten Punkt seiner Bahn, der knapp innerhalb der Merkurbahn liegt. Das Aphel ist die größte Entfernung zur Sonne, Enckes Aphel liegt innerhalb der Jupiterbahn. Encke kehrt alle 3,3 Jahre zu seinem Perihel zurück, somit hat er von allen großen Kometen im Sonnensystem die kürzeste Periode.

Man bringt den Kometen Encke auch mit (mindestens) zwei jährlichen Meteorschauern auf dem Planeten Erde in Verbindung: den nördlichen und den südlichen Tauriden. Die beiden Meteorströme sind Ende Oktober und Anfang November aktiv. Ihre beiden Radianten liegen nahe beim hellen Stern Aldebaran im kopflastigen Sternbild Stier.

Der blasse Komet Encke wurde am Morgen des 24. August auf diesem Teleskopsichtfeld fotografiert. Damals befand sich Enckes hübsche grünliche Koma am Himmel in der Nähe des Emissionsnebels IC 410, in dem sich ein junger, eingebetteter Sternhaufen und zwei kaulquappenförmige, je ein Lichtjahr lange Sternbildungswolken befinden.

Derzeit bewegt sich Komet Encke in der Nähe des hellen Sterns Spica in der Jungfrau. Er passierte sein Perihel vor fünf Tagen, und zwar am 22. Oktober 2023.

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Galaxien und Komet

Unten in der Mitte leuchtet ein Komet mit grünlicher Koma und einem dünnen, blassen Schweif. Links oben ist eine Galaxie schräg von der Seite zu sehen, rechts über der Mitte sind mehrere kleine Galaxien verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett

Dieses scharfe Teleskopbild zeigt Galaxien in Hülle und Fülle. Es wurde am 12. Oktober am dunklen Himmel über dem June Lake in Kalifornien fotografiert. Die himmlische Szene zeigt fast zwei Grad im gut abgerichteten nördlichen Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici).

Links oben tritt die 23,5 Millionen Lichtjahre entfernte große, schöne Spiralgalaxie NGC 4258 markant hervor, manche kennen sie als Messier 106. Die prachtvolle, von der Seite sichtbare Spirale NGC 4217 rechts über der Mitte ist etwa 60 Millionen Lichtjahre entfernt.

Gerade zieht der Komet C/2023 H2 Lemmon, der letzten April auf Bilddaten der Mount-Lemmon-Durchmusterung entdeckt wurde, durch das hübsche Sichtfeld. Der Komet zeigt seine limettengrüne Koma und einen blassen, dünnen Ionenschweif, der im Bild nach oben gerichtet ist. Dieser Besucher des inneren Sonnensystems ist derzeit weniger als 7 Lichtminuten entfernt und immer noch schwierig mit Fernglas erkennbar, doch er wird immer heller.

Komet C/2023 H2 Lemmon erreicht am 29. Oktober das Perihel, das ist der sonnennächste Punkt seiner Bahn. Das Perigäum, seine größte Annäherung an unseren Planeten, erreicht er am 10. November, wenn er vom Morgen- zum Abendhimmel wechselt.

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Sonne im Perihel 2023

Dieses Bild der Sonne in H-alpha-Licht wurde kurz vor dem Perihel aufgenommen, man sieht die Granulation, Protuberanzen und helle Flecken.

Bildcredit und Bildrechte: Peter Ward (Barden-Ridge-Observatorium)

Das Perihel 2023, die größte Annäherung der Erde an die Sonne, war am 4. Januar um 16:17 UTC. Das war weniger als 24 Stunden, nachdem dieses scharfe Bild der Sonnenscheibe mit Teleskop und H-alpha-Filter auf dem Planeten Erde in Sidney, Australien, aufgenommen wurde.

Ein H-alpha-Filter ist für das typische rote Licht von Wasserstoffatomen durchlässig. Wenn man damit die Sonne betrachtet, zeigt er die Chromosphäre der Sonne, das ist die Region, die über der Photosphäre der Sonne liegt – der normalerweise sichtbaren Sonnenoberfläche.

Auf diesem H-alpha-Bild der immer aktiveren Sonne werden planetengroße Sonnenfleckenregionen von hellen Klecksen geprägt, die als „solar plages“ bezeichnet werden. Dunkle Plasmafilamente, die sich über die Sonnenscheibe schlängeln, gehen am Sonnenrand in helle Protuberanzen über.

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Hale-Bopp: Der große Komet 1997

Dieses Diapositiv zeigt C/1995 O1, den legendären Kometen Hale-Bopp nach seinem Periheldurchgang.

Bildcredit und Bildrechte: Stefan Seip (TWAN)

Beschreibung: Vor 25 Jahren umrundete Komet Hale-Bopp die Sonne und bot am Nachthimmel des Planeten Erde ein faszinierendes Schauspiel. Dieses klassische Bild des großen Kometen von 1997 wurde wenige Tage nach seinem Periheldurchgang am 1. April 1997 auf 35 mm-Dia-Farbfilm fotografiert.

Das Original-Astrofoto wurde hier digitalisiert. Es entstand mit Kamera und Teleobjektiv, die huckepack auf ein kleines Teleskop montiert waren, es zeigt die unvergesslichen Schweife von Hale-Bopp: den weißen Staubschweif und den blauen Ionenschweif. Der Ionenschweif reicht mehr als zehn Grad über den Nordhimmel.

Hale-Bopp, der auch als C/1995 O1 bezeichnet wird, war Berichten zufolge von Ende Mai 1996 bis September 1997 mit bloßem Auge sichtbar. Er war ein Besucher aus der fernen Oortschen Wolke und zählt zu den Kometen mit der ursprünglichsten Zusammensetzung, die je durchs innere Sonnensystem zogen. Sein nächster Periheldurchgang findet um das Jahr 4385 n. Chr. statt.

Erinnert ihr euch an Hale-Bopp?

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Der interstellare Komet 2I Borisov

Das Weltraumteleskop Hubble zeigt den Kometen 2I/Borisov Ende 2019.

Bildcredit: NASA, ESA und D. Jewitt (UCLA) et al.

Beschreibung: Von irgendwo in der Milchstraße besuchte der Komet 2I/Borisov kürzlich das Sonnensystem. Der Amateurastronom Gennadi Borissow entdeckte ihn am 30. August 2019. Der erste bekannte interstellare Komet ist auf diesen beiden Bildern des Weltraumteleskops Hubble vom November und Dezember 2019 abgebildet.

Links seht ihr im Hintergrund eine ferne Galaxie nahe der Sichtlinie zu Borisov. Sie ist verschwommen, weil Hubble dem schnellen Kometen und seinem Staubschweif folgte, der ungefähr 327 Millionen Kilometer von der Erde entfernt war. Im rechten Bildfeld seht ihr 2I/Borisov kurz nach seinem Perihel, das war seine größte Annäherung an die Sonne.

Beobachtungen der Europäischen Südsternwarte lassen vermuten, dass dieser Komet vor seiner Perihel-Passage 2019 noch nie nahe an einem Stern vorbeigezogen ist. Am 28. Dezember 2019 erreichte Borisov seine größte Annäherung an die Erde, er war an diesem Tag ungefähr 290 Millionen Kilometer von uns entfernt. Hubbles scharfe Bilder konnten zwar den Kometenkern nicht auflösen, doch wir können seinen Durchmesser auf weniger als einen Kilometer genau abschätzen.

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Der lange Schweif des Kometen Leonard

Der 60 Grad lange Schweif des Kometen Leonard im Sternbild Mikroskop.

Bildcredit und Bildrechte: Daniele Gasparri

Beschreibung: Komet Leonard ist der hellste Komet des Jahres 2021. Auf diesen beiden Bildern, die am 29. Dezember unter dem dunklen Himmel der Atacamawüste fotografiert wurden, befindet er sich links unten.

Auf dem Weg zum Perihel am 3. Januar wurde Komet Leonards sichtbarer Schweif länger. Kombinierte Aufnahmen, die mit einer Weitwinkellinse fotografiert wurden (für besseren Kontrast hier auch als umgekehrtes Schwarz-Weiß-Bild gezeigt), zeigen den komplexen Ionenschweif, der erstaunliche 60 Grad lang ist. Der helle Jupiter leuchtet rechts unten nahe am Horizont.

Der lange Schweif besteht aus ionisiertem Gas, das im Sonnenlicht fluoresziert. Das Material des Schweifes verdampft vom Kern des Kometen Leonard, einer etwa einen Kilometer großen Masse aus Staub, Gestein und Eis. Wahrscheinlich führten Ausbrüche auf dem Kometenkern und Stöße von Magnetfeldern und dem Sonnenwind in den letzten Wochen zu dem unregelmäßigen, geknickten und verdrehten Aussehen des Schweifes.

In wenigen Tagen erreicht Komet Leonard den sonnennächsten Punkt. Seine Aktivität sollte anhalten, während er südlich der Ekliptik durch das Sternbild Mikroskop zieht.

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Perihel und Aphel

Vergleich zwischen dem scheinbaren Durchmesser der Sonne zum Perihel (Sonnennähe) und Aphel (Sonnenferne).

Bildcredit und Bildrechte: Richard Jaworski

Beschreibung: Am 5. Juli 2021 erreichte die Erde das Aphel 2021, das ist der sonnenfernste Punkt auf ihrer elliptischen Bahn. Natürlich beeinflusst die Entfernung der Erde von der Sonne nicht die Jahreszeiten. Diese sind abhängig von der Neigung der Rotationsachse der Erde, daher ist im Juli auf der Nordhalbkugel immer noch Sommer und auf der Südhalbkugel Winter.

Doch es bedeutet, dass am 5. Juli die Sonne – vom Planeten Erde aus betrachtet – ihre kleinste scheinbare Größe hatte. Dieses Komposit vergleicht zwei Bilder der Sonne, die mit demselben Teleskop und derselben Kamera fotografiert wurden. Die linke Hälfte entstand nahe dem Perihel 2021 (2. Januar), dem sonnennächsten Punkt auf der Erdbahn. Das rechte Bild wurde kurz vor dem Aphel 2021 fotografiert.

Der Unterschied des scheinbaren Durchmessers der Sonne zwischen Perihel und Aphel ist normalerweise schwierig zu erkennen, da er nur etwas mehr als 3 Prozent beträgt.

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Von Perihel bis Aphel

Siehe Beschreibung. Vergleich der scheinbaren Sonnengröße in Sonnennähe (Perihel) und Sonnenferne (Aphel); Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Ian Griffin (Otago Museum)

Beschreibung: Am 5. Januar erreichte die Erde das Perihel für 2020 – das ist der Punkt auf ihrer elliptischen Bahn, an dem sie der Sonne am nächsten steht. Die Entfernung von der Sonne hat aber keinen Einfluss auf die Jahreszeiten. Diese werden von der Neigung der Rotationsachse der Erde bestimmt, daher ist im Januar auf der Nordhalbkugel immer noch Winter und im Süden Sommer. Doch es bedeutet, dass der scheinbare Durchmesser der Sonne am 5. Januar am größten war.

Dieses Bildkomposit vergleicht anschaulich zwei Bilder der Sonne, die beide auf dem Planeten Erde mit demselben Teleskop und derselben Kamera fotografiert wurden. Die linke Hälfte wurde am Tag des Perihels von 2020 fotografiert. Die rechte Hälfte entstand nur eine Woche vor dem Aphel am 4. Juli 2019, dem sonnenfernsten Punkt der Erdbahn.

Die Änderung des scheinbaren Sonnendurchmessers zwischen Perihel und Aphel, der sonst schwer erkennbar ist, beträgt nur wenig mehr als 3 Prozent. Das Perihel 2020 und das vorangegangene Aphel 2019 waren das nächste und das fernste Perihel und Aphel im 21. Jahrhundert.

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