Äquinoktium + 1

Am Ende eines langen Kanals mit Strommasten links und rechts geht die Sonne unter, der Sonnenuntergang spiegelt sich im ruhigen Gewösser. Der Himmel leuchtet orangefarben, die Landschaft links und rechts vom Kanal ist dunkel.

Credit und Bildrechte: Joe Orman

Zweimal im Jahr, etwa zur Frühlings- und Herbst-Tag- und Nachtgleiche, geht die Sonne genau im Osten auf. Der Fotograf Joe Orman nahm dieses beeindruckende Bild als eindrucksvolle Demonstration dieser Himmelsausrichtung auf. Es zeigt, wie die Sonne exakt hinter dem Ost-West-gerichteten Western Canal in Tempe im US-amerikanischen Arizona aufging.

Er fotografierte diese bemerkenswerte Ansicht im Jahr 2001, und zwar einen Tag nach dem nördlichen Frühlingsäquinoktium. Warum stand die aufgehende Sonne einen Tag nach dem Äquinoktium genau im Osten? Auf der geographischen Breite von Tempe geht die Sonne in einem nach Süden weisenden Winkel auf, wenn sie über den Horizont steigt. Die Berge in der Ferne erhöhen den Horizont. Daher ist die Sonne durch die Zeit, in der sie noch hinter den Berggipfeln steht, leicht nach Süden verschoben. 24 Stunden später geht die Sonne ein klein wenig weiter nordöstlich auf und wandert dann für das Foto genau nach Osten.

Heute ist wieder ein Äquinoktium+1-Tag. Die Sonne kreuzte gestern um etwa 17:32 Universalzeit den Himmelsäquator.

Zur Originalseite

Neujahrs-Sonnenstreifer

Mitten in diesem roten Bild leuchtet die Sonne, die von einer Blende umgeben ist. Außen um die Blende strömt Sonnenwind aus, links bewegt sich ein Komet auf die Sonne zu.

Credit: LASCO, SOHO Consortium, NRL, ESA, NASA

Beschreibung: Das intensive und unermesslich blendende Licht der Sonne ist auf diesem Bild der die Sonne beobachtenden Raumsonde SOHO durch eine flache Scheibe abgedeckt. Ein Bild der Sonne im extremen Ultraviolettlicht wurde zum Größenvergleich über die Mitte dieses Bildes vom 3. Januar gelegt. Außerhalb der Scheibe ist ein Sonnenstreifer-Komet zu sehen, einer der hellsten, die je von SOHO beobachtet wurden. Der Komet wurde von dem australischen Amateurastronomen Alan Watson entdeckt (Link zum Film), während er ältere Bilder einer anderen Sonnensonde, STEREO-A, untersuchte. Aufgrund ihrer Bahnen wird vermutet, dass Sonnenstreifer zur Kreutz-Kometengruppe gehören, die durch das schrittweise Auseinanderbrechen eines einzigen großen Ursprungskometen, der im zwölften Jahrhundert sehr knapp an der Sonne vorbeizog, entstand. Dieser Sonnenstreiferkomet war starken Gezeitenkräften und intensiver Sonnenhitze unterworfen und überlebte diese nahe Begegnung nicht.

Zur Originalseite

Tutulemma: Sonnenfinsternis-Analemma

Über einem Horizont mit Palmen leuchtet ein schmaler heller Streifen, datüber leuchtet am dunklen Himmel ein Sonnen-Analemma mit einem hellen Bild einer totalen Sonnenfinsternis ("Tutulemma").

Credit und Bildrechte: Cenk E. Tezel und Tunç Tezel (TWAN)

Beschreibung: Welche Bahn zieht die Sonne scheinbar, wenn ihr jeden Tag zur gleichen Zeit nach draußen geht und sie fotografiert? Für so aufwändige Bildserien braucht man genaue Planung. Die 8-förmige Schleife, welche die Sonne im Laufe eines Jahres täglich zur gleichen Zeit zieht, wird Analemma genannt.

Nächsten Dienstag, am Wintersonnwendtag auf der Nordhalbkugel der Erde, steht die Sonne am unteren Ende des Analemmas. Analemmas von verschiedenen geographischen Breiten sind leicht unterschiedlich, aber auch Analemmas, die zu verschiedenen Tageszeiten fotografiert werden.

Mit noch mehr Planung und Aufwand kann so eine Serie das Bild einer totalen Sonnenfinsternis enthalten. Hier ist so ein Analemma mit totaler Sonnenfinsternis zu sehen. Die Fotografen nannte es „Tutulemma“, abgeleitet vom türkischen Begriff für „Finsternis“. Die Komposit-Bildfolge wurde ab 2005 in der Türkei fotografiert. Das Basisbild der Bildserie stammt von der Totalitätsphase einer Sonnenfinsternis, die am 29. März 2006 in Side in der Türkei stattfand. Rechts unten leuchtete während der Totalität die Venus.

Zur Originalseite

Blaue borstige Sonne

Das blau dargestellte Objekt ist die Sonne, die Kugel ist in der Mitte dunkler und am Rand hell, sie wirkt sehr gleichförmig, nur am Rand sind ein paar Protuberanzen zu sehen.

Credit und Bildrechte: Alan Friedman (Averted Imagination)

Beschreibung: Unsere Sonne mag ja weich und flauschig aussehen, aber sie ist es nicht. Die Sonne ist eine extrem große Kugel aus brodelndem heißem Gas, hauptsächlich Wasserstoff. Das obige Bild unserer Sonne wurde letzten Monat im Spektralbereich einer speziellen roten Lichtfarbe mit der Bezeichnung H-alpha aufgenommen, die von Wasserstoffgas ausgestrahlt wird. Danach wurden die Farben umgekehrt, sodass das Bild blau erscheint. In diesem Licht sind Details der Chromosphäre der Sonne besonders gut zu sehen, zahlreiche dünne Röhren aus magnetisch gebündeltem heißem Gas, bekannt als Spikulen, die von der Sonne wie Borsten aus einem Zottelteppich aufsteigen, werden hervorgehoben. Unsere Sonne leuchtet, weil sie heiß ist, aber sie brennt nicht. Feuer ist die rasante Verbindung mit Sauerstoff, und es gibt nur sehr wenig Sauerstoff auf der Sonne. Die Energiequelle unserer Sonne ist die Kernfusion von Wasserstoff zu Helium, die tief in ihrem Kern stattfindet. An diesem Tag waren keine Sonnenflecken oder große aktive Regionen auf der Sonne zu sehen, obwohl einige Sonnenprotuberanzen am Rand sichtbar sind.

Zur Originalseite

Eine Sonnenprotuberanz bricht in STEREO aus

Die Sonne ist zur Hälfte dargestellt, sie ist orange und rot gefleckt mit einigen weißen Flecken. Oben ist eine rötliche Struktur hochgeschleudert.

Credit: Prljekt STEREO, NASA

Beschreibung: Wie sieht eine Sonnenprotuberanz drei Dimensionen aus? Um das herauszufinden startete die NASA die STEREO-Satelliten, um ständig von zwei verschiedenen Beobachtungspunkten aus ein Auge auf die Sonne werfen zu können. Die STEREO-Satelliten umkreisen die Sonne fast im Erdorbit, aber einer („Ahead“ genannt) reist derzeit der Erde voraus, während der andere (mit der Bezeichnung „Behind“) zurzeit nachläuft. Vor drei Wochen brach eine mächtige Protuberanz aus und verharrte fast 30 Stunden lang über der Sonne, was den STEREO-Satelliten ermöglichte zahllose Ansichten der Protuberanz aus verschiedenen Winkeln aufzunehmen. Oben ist ein hoch aufgelöstes Bild des Ereignisses des STEREO-Satelliten Ahead zu sehen. Ein Video des Protuberanzausbruchs, von beiden Raumsonden aus gesehen, ist hier abzurufen. Die ungewöhnlich ruhige Natur der Sonne während der vergangenen zwei Jahre macht große Protuberanzen wie diese zu einem relativ seltenen Ereignis. Die kombinierten Perspektiven von STEREO helfen den Astronomen die Wirkungsmechanismen der Entstehung und Entwicklung von Protuberanzen, koronalen Massenauswürfen und Flares besser zu verstehen.

Zur Originalseite

Die große Korona

Die dunkle Scheibe in der Mitte ist der Mond, der die Sonne verdeckt, er ist von einer gefaserten Sonnenkorona umgeben.

Credit und Bildrechte: Koen van Gorp

Die meisten Fotos zeigen die Sonnenkorona nicht in voller Pracht. Den besten Blick hat man, wenn man die Korona während einer totalen Sonnenfinsternis direkt beobachtet. Das menschliche Auge erkennt meist viel mehr Strukturen und Bereiche, als ein Fotofilm abbilden kann.

Willkommen im digitalen Zeitalter! Dieses Bild ist ein Komposit aus dreiunddreißig Fotos. Sie wurden digital bearbeitet, um auch zarte Strukturen der totalen Finsternis im März 2006 zu zeigen. Die Bilder der Sonnenkorona wurden digital bearbeitet, um die schwachen, weit außen liegenden Wellen und Fasern zu betonen. Schattensucher brauchen sich dennoch nicht zu ärgern. Auch die beste digitale Bildbearbeitung kann nicht den Spaß vermitteln, den man hat, wenn man eine totale Finsternis direkt beobachtet.

Letzte Woche fand über Südasien die längste totale Sonnenfinsternis des 21. Jahrhunderts statt. Die nächste totale Sonnenfinsternis ist am 11. Juli 2010 im Südpazifik zu sehen.

Zur Originalseite

Eine Sonnenprotuberanz von SOHO

Bildfüllend ist die Sonne dargestellt, sie ist links und unten angeschnitten. Rechts oben steigt eine riesige Protuberanz über den Sonnenrand.

Credit: SOHO-EIT Konsortium, ESA, NASA

Beschreibung: Wie kann Gas über der Sonne treiben? Gekrümmte Magnetfelder, die sich über der Sonnenoberfläche aufwölben, können ionisiertes Gas einfangen und in gewaltigen schleifenförmigen Strukturen in Schwebe halten. Diese majestätischen Plasmabögen sind als Protuberanzen über der Sonnenoberfläche zu sehen. Im September 1999 wurde dieses dramatische und detailreiche Bild vom EIT-Experiment an Bord des im Weltraum stationierten SOHO-Observatoriums in von ionisiertem Helium abgestrahltem Licht aufgenommen. Es zeigt heißes Plasma, das in den Raum entweicht, während sich eine feurige Protuberanz hunderttausend Kilometer über der Sonnenoberfläche von ihrer magnetischen Sperre befreit. Diese phantastischen Ereignisse müssen beobachtet werden, da sie die Kommunikation und Stromversorgung auf dem mehr als 100 Millionen Kilometer entfernten Planeten Erde beeinflussen können. In letzter Zeit war unsere Sonne ungewöhnlich ruhig.

Zur Originalseite

Atlantis und Hubble Seite an Seite

Die fast strukturlose Sonne hat einen Fleck, der auf einem Einschub vergrlößert abgebildet ist: das Weltraumteleskop Hubble und die Raumfähre Atlantis.

Credit und Bildrechte: Thierry Legault

Beschreibung: Am Mittwoch, dem 13. Mai, kreuzten zwei winzige, sich rasch bewegende Punkte die ansonsten fleckenlose Sonnenscheibe. Die dunklen Punkte waren keine Sonnenflecken, sondern die Silhouetten der Raumfähre Atlantis und des Hubble-Weltraumteleskops, Seite an Seite. Um dieses scharfe Bild des Paares im Orbit vor der Sonnenfläche aufzunehmen, montierte der Astronom Thierry Legault sorgfältig Kamera und Teleskop nahe der Mitte eines 5 Kilometer breiten Sichtbarkeitspfades mit einer Länge von etwa 100 Kilometern südlich des Kennedy Space Centers in Florida. Er öffnete um 12:17 EDT den Verschluss für 1/8.000 Sekunde und fing so Atlantis und Hubble in einer Höhe von 600 Kilometern ein, während sie sich mit 7 Kilometern pro Sekunde vorwärtsbewegten. Der Transit (vor der Sonne) dauerte insgesamt 0,8 Sekunden. Vergrößert eingefügt ist die Raumfähre Atlantis (oben)bei der Annäherung an Hubble, bevor sie das Weltraumteleskop einfängt. Am Donnerstag begannen die Astronauten mit einer Serie von Außenbordmanövern, um als Teil der letzten Mission zu Hubble die Wartung durchzuführen.

Zur Originalseite