KMA, Komet und Planet Erde

Das Schwarz-Weiß-Bild zeigt die Erde, den Kometen PanSTARRS und einen koronalen Massenauswurf, der von links ins Bild strömt.

Bildcredit: NRL / SECCHI / STEREO / NASA; Bearbeitung: Karl Battams (NRL und @SungrazerComets)

Komet PanSTARRS ist weiterhin mit bloßem Auge sichtbar. Er stand zusammen mit dem jungen Sichelmond bei einem hübschen Fototermin nach Sonnenuntergang im Westen. Nun steigt am Himmel der Nordhalbkugel höher.

Auf dieser interplanetaren Ansicht vom 13. März posiert der Komet neben der Erde – aus Sicht der Raumsonde STEREO Behind. Die Raumsonde zieht auf ihrer Bahn hinter der Erde her. Sie steht fast gegenüber der Sonne und blickt zum Kometen und zur Erde. Die Sonne steht außerhalb des linken Bildrandes.

Links strömt ein gewaltiger koronaler Massenauswurf (KMA) aus einer aktiven Sonnenregion. Der Komet, der KMA und der Planet Erde sind unterschiedlich weit von der Raumsonde entfernt.

Das bearbeitete Digitalbild entstand aus zwei Bildern, die nacheinander aufgenommen wurden. Die Einzelbilder stammen von SECCHI, dem Heliosphären-Aufnahmegerät der Raumsonde. Aus den beiden Bildern wurde die Differenz berechnet. So entstanden die dunklen Schatten bei Objekten, die sich während der Aufnahmen bewegt haben.

Helle Objekte erzeugen die scharfen senkrechten Linien. Die Bearbeitung zeigt komplexe federartige Strukturen im ausladenden Staubschweif des Kometen PanSTARRS.

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Koronaler Regen auf der Sonne

Videocredit: Solar Dynamics Observatory, SVS, GSFC, NASA; Musik: Thunderbolt von Lars Leonhard

Regnet es auf der Sonne? Ja. Aber das, was herunterfällt, ist kein Wasser, sondern extrem heißes Plasma. Das geschah zum Beispiel Mitte Juli 2012 nach einem Ausbruch auf der Sonne. Dieser Ausbruch erzeugte einen koronalen Massenauswurf und eine mittelgroße Sonnenfackel.

Noch ungewöhnlicher war jedoch, was danach geschah. Der Film zeigt Plasma in der nahen Sonnenkorona, das abkühlte und zurückfiel. Dieses Phänomen wird als koronaler Regen bezeichnet. Die geladenen Elektronen, Protonen und Ionen im Regen wurden elegant entlang der Magnetfeldschleifen auf der Sonnenoberfläche kanalisiert. Die Szene erinnert an eineinen surrealen dreidimensionalen Wasserfall ohne Quelle.

Das überraschend ruhige Spektakel ist hier in Ultraviolettlicht abgebildet. Es zeigt Materie, die mit einer Temperatur von etwa 50.000 Kelvin leuchtet. Jede Sekunde im Zeitraffervideo dauert in Echtzeit etwa 6 Minuten. Somit dauerte die ganze koronale Regenszene etwa 10 Stunden.

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Curiositys Selbstporträt-Panorama

Mitten in einer stark gekrümmten Landschaft hockt ein Marsrover. Der Arm, mit dem die Einzelbilder aufgenommen wurden, ist nicht abgebildet. Im Hintergrund leuchtet die blasse Sonne hinter Nebelschleiern.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, MSSSPanorama von Andrew Bodrov

Dieses ungewöhnliche Selbstporträt des NASA-Marsfahrzeugs Curiosity ist eine weite Panoramasicht. Das Bild entstand an seinem aktuellen Aufenthaltsort in der Yellowknife-Bucht im Krater Gale auf dem Roten Planeten. Der flache, felsige Standort wurde „John Klein“ genannt. Hier führte Curiosity seine ersten Felsbohrungen durch.

Am Fuß des stolz blickenden Rovers befinden sich ein flaches Testbohrloch und ein Loch zum Sammeln von Proben. Beide haben einen Durchmesser von 1,6 Zentimetern. Das Mosaik wurde aus Bildern des Mars Hand Lens Imager (MAHLI) und der Mastkamera des Rovers erstellt.

Die Mastkamera wurde für die Bilder der Panoramalandschaft verwendet. Sie ragt über dem Verdeck des Rovers auf. MAHLI hingegen ist für Nahaufnahmen vorgesehen. Sie ist am Ende des Roboterarms montiert.

Bei den MAHLI-Bildern, aus denen das Selbstporträt Curiositys entstand, wurden Abschnitte ausgeschlossen, die den Arm zeigen. Daher sind MAHLI und der Roboterarm nicht abgebildet. Es gibt auch eine interaktive Version von Curiositys Selbstporträt.

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Ein Sonnenballett


Videocredit: NASA/Goddard/SDO-AIA-Team

Manchmal scheint die Sonne zu tanzen. Am vergangenen Silvesterabend zeigte die NASA-Raumsonde Solar Dynamics Observatory SDO eine eindrucksvolle Protuberanz, die auf der Sonnenoberfläche ausbrach. SDO befindet sich in einer Umlaufbahn um die Sonne.

Dieses Zeitraffervideo komprimiert vier Stunden. Es zeigt die dramatische Explosion im Ultraviolettlicht. Besonders interessant ist das verschlungene Magnetfeld. Es inszeniert eine Art Sonnenballett für das heiße Plasma, während das Plasma zur Sonne zurückfällt. Die Größenordnung der zerfallenden Protuberanz ist gewaltig – die ganze Erde würde leicht unter den fließenden Vorhang aus heißem Gas passen.

Eine reglose Protuberanz bleibt normalerweise etwa einen Monat lang bestehen. Sie kann als koronaler Massenauswurf (KMA) ausbrechen, der heißes Gas ins Sonnensystem schleudert. Der Energiemechanismus, der zu einer Sonnenprotuberanz führt, wird weiterhin erforscht. Dieses Jahr nähert sich die Sonne einem Sonnenmaximum. Sonnenaktivitäten wie ausbrechende Protuberanzen treten dann wohl häufiger auf.

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Schattenwelt

Am blauen Himmel schwebt ein kleiner Planet mit einem Strand, über dem eine totale Sonnenfinsternis stattfindet. Das Bild entstand aus einem Panorama von Green Island an der Küste von Queensland.

Bildcredit und Bildrechte: Dennis L. Mammana (TWAN)

Am Morgen des 14. November versammelten sich Himmelsbeobachter aus aller Welt auf diesem kleinen Planeten. Sie wollten im dunklen Kernschatten des Mondes stehen. Der Mond warf bei der totalen Sonnenfinsternis letzten Monat seinen Schatten.

Der kleine Planet liegt eigentlich am Strand von Green Island vor der Küste von Queensland in Australien. Das Bild ist die vielleicht erste Kleiner-Planet-Projektion einer totalen Sonnenfinsternis. Es ist ein digital gekrümmtes Panorama, das aus 8 Bildern zusammengefügtes wurde. Die Bilder decken 360 mal 180 Grad ab.

Für dieses Panorama musste sich der furchtlose Fotograf am Riemen reißen und während der aufregenden Finsternisphase nicht nur zur Sonne fotografieren, sondern auch in die Gegenrichtung.

Nahe am Horizont dieses kleinen Planeten steht die verfinsterte Sonne genau über der Mitte, umgeben vom Glanz der Sonnenkorona. Am oberen Bildrand leuchtet die Venus. Rechts unten strahlt der helle Stern Sirius an der Spitze eines beängstigend großen Baumes.

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Zeitraffer einer totalen Sonnenfinsternis

Videocredit und -rechte: Colin Legg

Habt ihr schon einmal eine totale Sonnenfinsternis gesehen? Dieses dramatische, detailreiche Zeitraffervideo zeigt eine Finsternis. Diese war letzten Monat in Australien zu sehen. Zu Beginn des Videos ist die leichte Abdunkelung der Sonne und der umgebenden Landschaft kaum erkennbar. Während der Mond weiterwandert und schon fast die ganze Sonne bedeckt, fegt plötzlich von links die Dunkelheit heran. Sie kommt vom vollständig bedeckten Teil der Sonne.

Während der Totalität ragt nur die helle Sonnenkorona über den Mondrand. Alles ist in Dunkelheit getaucht. Doch der ferne Horizont ist noch hell, weil er nicht im dunkelsten Teil des Schattens liegt.

Zur Mitte der Totalität ist der Horizont unter der abgedunkelten Sonne in die Dunkelheit getaucht, die vom Schattenkegel stammt. Dieser Schattenkorridor reicht bis zum Mond. Gegen Ende der totalen Sonnenfinsternis – meist wenigen Minuten später – dreht sich der Prozess um, und der Mondschatten wandert weiter auf die andere Seite.

Sonnenfinsternisse sind häufig Anlass für Gemeinschaftsreisen, aber auch für spezielle Kreuzfahrten und Flüge zur Beobachtung auf dem schmalen Pfad der Totalität.

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Diamantring und fliegende Schatten

Die Sonnenfinsternis mit Diamantring ist durch eine dünne Wolkenschicht zu sehen. Auf den Wolken sind fliegende Schatten. Sie entstehen durch Brechung des Sonnenstreifchens in der Erdatmosphäre.

Bildcredit und Bildrechte: Stephen Mudge

Am Ende der totalen Phase der Sonnenfinsternis von letzter Woche strömte Sonnenlicht am Mondrand vorbei. Dabei entstand der flüchtige Eindruck eines gleißenden Diamantringes am Himmel.

Die meisten Beobachtenden der Finsternis waren nicht über die Wolken erfreut. Dieses Bild zeigt einen Blick durch dünne Wolken nördlich von Cairns im australischen Queensland. Auf den Wolken zeigten sich außergewöhnliche flackernde fliegende Schatten. Die Schattenbänder wurden auf die Wolkenschicht projiziert. Sie verlaufen parallel zum schmalen Streifen des auftauchenden Sonnenlichts.

Die schmalen Bänder entstehen durch die Brechung des Sonnenstreifchens durch Turbulenzen in der Erdatmosphäre. Die schmalen Bänder wurden auf dieser Aufnahme mit einer Belichtungszeit von 1/1000stel Sekunde festgehalten.

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Mondschattenserie

Links neben einem Baumgerippe entwickelt sich eine totale Sonnenfinsternis. Hinter dem Baum ist der Himmel hell von der Sonne beleuchtet, oben ist er dunkel, weil vom Mond beschattet.

Bildcredit und Bildrechte: Ben Cooper (Launch Photography)

Am Morgen des 14. November zog der Kernschatten des Mondes über Nordaustralien, dann wanderte er weiter über den Südpazifik. Auf einer Hügelkuppe knapp 50 Kilometer westlich der Buschstadt Mount Carbine in Queensland wurde eine Bildserie fotografiert. Das dramatische Kompositbild zeigt den Ablauf der totalen Sonnenfinsternis.

Die Bildserie beginnt beim Horizont. Der Mond schiebt sich langsam vor die gerötete Vorderseite der Sonne und steigt auf, während die Finsternis voranschreitet. Die totale Phase dauerte an diesem Ort etwa 2 Minuten. Währenddessen schimmert eine an sich sehr zarte Sonnenkorona um den Rand der verfinsterten Scheibe.

Der Hintergrund wurde während der Totalität aufgenommen. Er zeigt am Horizont den sonnigen Abschnitt unter dem Teil des Himmels, den der Schatten des Mondes verdunkelte.

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