Milchstraße über Tunesien

Über einer bekannten Filmkulisse in Tunesien steigt die Milchstraße schräg nach links oben auf. Parallel dazu zeigt ein Lichtstrahl zum Himmel. Vor einem hellen Eingang steht die Silhouette einer Person mit Kapuze.

Bildcredit und Bildrechte: Makrem Larnaout

Das ist kein Mond. Es ist die Lars Homestead in Tunesien auf der Erde. Darüber leuchtet nicht nur „irgendeine Galaxie“, sondern da steht das zentrale Band unserer Galaxis. Was die Milchstraße markant unterstreicht, ist auch nicht „irgendeine Sternschnuppe“, sondern eine helle Feuerkugel. Sie stammt vermutlich vom Sternschnuppenstrom der Perseïden letztes Jahr.

Das Bild ist eine Kombination aufeinanderfolgender Aufnahmen, die mit derselben Kamera am selben Ort gemacht wurden.

Dieses Jahr erreichen die Perseïden ihren Höhepunkt nächstes Wochenende voraussichtlich nach dem Untergang des Halbmondes, also gegen Mitternacht. Um den Sternschnuppenschauer optimal zu erleben, sollten Sie einen klaren und dunklen Himmel, einen bequemen Sitzplatz und Geduld mitbringen.

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Zum Mond radeln

Eine Radtour zum Mond dauert für einen Rennfahrer der Tour de France circa 10.000 Stunden, das sind etwas mehr als 416 Tage.

Bildcredit und Bildrechte: Susan Snow

Letzte Nacht beobachteten wir, wie der erste Vollmond im Oktober aufging. Es war der Vollmond in größter zeitlicher Nähe zur Tag- und Nachtgleiche im Herbst. Manche fragten sich vielleicht: „Wie lang dauert es, wenn man zum Mond radelt?“

1969 schafften die Apollo-11-Astronauten die Reise – vom Start bis zur Mondlandung – in ungefähr 103 Stunden, das sind auf der Erde 4,3 Tage. Doch der Mond ist 400.000 Kilometer entfernt. Dieses Jahr schafften die besten Radfahrer der bekannten Tour de France auf der Erde fast 3500 Kilometer der 21 Etappen in ungefähr 87 Stunden auf der Straße. Das ergibt eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 40 Kilometern pro Stunde. Damit beträgt die Reisezeit für eine Radtour zum Mond 10.000 Stunden, das sind etwas mehr als 416 Tage.

Das Ziel dieser Radfahrerin ist nicht klar, aber ihre Reise begann am 27. September etwa bei Mondaufgang in der Nähe von Cleeve Hill bei Bishops Cleeve in Cheltenham (UK).

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Der Tag nach Mars

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri (CARA-Projekt, CAST)

Beschreibung: Der 31. Oktober 1938 war der Tag, nachdem Marsbewohner den Planeten Erde erreicht hatten, und alles war ruhig. Es stellte sich heraus, dass die Berichte von der Invasion Teil einer Halloween-Radiosendung waren – dem inzwischen berühmten Hörspiel, das auf dem Science-Fiction-Roman „Der Krieg der Welten“ von H.G. Wells basiert.

Auch auf dem Mars war der 20. Oktober 2014 ruhig. Es war der Tag nach seiner nahen Begegnung mit dem Kometen Siding Spring (C/2013 A1). Das war keine Falschmeldung – dieser Komet kam tatsächlich etwa 140.000 Kilometer an den Mars heran, das entspricht etwa einem Drittel der Erde-Mond-Distanz. Die Rover und Raumsonden der Erde in der Marsumlaufbahn und auf der Oberfläche berichteten von keinen schädlichen Auswirkungen, doch sie hatten einen Logenplatz, als der Besucher aus dem äußeren Sonnensystem vorüberzog.

Dieser farbenprächtige Teleskop-Schnappschuss ist breiter als 2 Grad und zeigt die Sterne im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus) sowie unsere Sicht auf den Mars am Tag danach. Der bläuliche Stern 51 Ophiuchi steht rechts oben, und der Komet taucht gerade aus dem hellen Glanz des Roten Planeten auf.

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Die unerwartete Flugbahn des interstellaren Asteroiden 'Oumuamua


Videocredit: NASA, JPL, Caltech

Beschreibung: Warum weicht 'Oumuamua von seiner erwarteten Flugbahn ab? Letztes Jahr wurde 1I/2017 U1 'Oumuamua zum ersten uns bekannten Asteroiden aus dem interstellaren Raum, der unser Sonnensystem passierte. Vor etwas mehr als einem Jahr zog dieser taumelnde interstellare Gesteinsbrocken sogar recht nahe an der Erde vorbei.

Die weitere Bahn des Asteroiden hätte mithilfe der Standardgravitation leicht berechenbar sein sollen, doch 'Oumuamuas Bahn wich leicht davon ab. Diese Animation zeigt, wie sich 'Oumuamua der Umgebung der Sonne nähert und sie wieder verlässt. Beide Bahnen – die anhand der Gravitation erwartete sowie die beobachtete – sind beschriftet. Die führende natürliche Hypothese führt diese unerwartete Abweichung auf interne Gasströme zurück, die auf dem von der Sonne erwärmten Asteroiden aktiv wurden – doch es werden weiterhin Vermutungen angestellt und Computersimulationen durchgeführt.

'Oumuamua kehrt nie zurück, doch heutige Himmelsüberwachungen werden voraussichtlich innerhalb der nächsten Jahre ähnliche interstellare Asteroiden finden und verfolgen.

Radiotipp:

Ö1-SendungSternderl schauen – dem Himmel so nah“ – online nachhören!

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ʻOumuamua: Interstellarer Asteroid

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Illustrationscredit: Europäische Südsternwarte, M. Kornmesser

Beschreibung: Noch nie zuvor war etwas Vergleichbares zu sehen. Der ungewöhnliche Weltraumfels ʻOumuamua fasziniert, hauptsächlich, weil er der erste Asteroid von außerhalb unseres Sonnensystems ist, der je entdeckt wurde – doch angesichts moderner computergestützter Himmelsüberwachung werden wohl viele weitere folgen. Daher nahmen die Teleskope der Menschheit – fast jeglicher Art – ʻOumuamua in ihren Beobachtungsplan auf, um mehr über diesen ungewöhnlichen interstellaren Besucher zu erfahren.

Diese künstlerische Illustration zeigt, wie ʻOumuamua aus der Nähe aussehen könnte. ʻOumuamua fasziniert auch, weil er unerwartete Parallelen mit Rama aufweist, einem berühmten fiktiven interstellaren Raumschiff aus dem Spätwerk des Sciencefiction-Schriftstellers Arthur C. Clarke. Wie Rama ist auch ʻOumuamua ungewöhnlich länglich, rotiert um seine Längsachse, muss aus festem Material bestehen, um nicht auseinanderzubrechen, zieht durch unser Sonnensystem hindurch und zog für etwas, das nicht durch Gravitation gebunden ist, ungewöhnlich nahe an der Sonne vorbei.

Anders als bei einem Raumschiffbesucher passen jedoch ʻOumuamuas Flugbahn, Geschwindigkeit, Farbe und sogar die Wahrscheinlichkeit der Entdeckung zu einer natürlichen Entstehung vor vielen Millionen Jahren bei einem gewöhnlichen Stern, einer Abstoßung nach einer Gravitationsbegegnung mit einem normalen Planeten, um anschließend unsere Galaxis alleine zu umkreisen. Trotz ʻOumuamuas wahrscheinlich gewöhnlichem Ursprung darf die Menschheit hoffen, dass wir eines Tages die Technik besitzen, um ʻOumuamua – oder einen anderen Eindringling ins Sonnensystem – in unser eigenes interstellares Rama umzubauen.

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Heliopause Electrostatic Rapid Transit System (HERTS)

Links ist die beleuchtete Sichel der Erde. Vor der dunklen Nachtseite breitet ein Raumschiff seinen futuristischen Antrieb aus.

Bildcredit: NASA, Marshall-Raumfahrtzentrum

Möchtet ihr schnell mal zum Rand des Sonnensystems gelangen? Dann wäre vielleicht eine Reise mit einem Heliopause Electrostatic Rapid Transit System (HERTS) interessant. Das Konzept wird derzeit getestet.

Die Reise wäre weiter als 100 Astronomische Einheiten (AE), das sind 15 Mrd. km und würde etwa 10 bis 15 Jahren dauern. Das ist schnell, wenn man es mit der Reisezeit der aktuell fernsten Raumsonde der Menschheit vergleicht. Die Raumsonde ist Voyager 1, sie brauchte 35 Jahre bis zur Heliopause, das ist die äußere Grenze, wo der Einfluss des Sonnenwindes endet.

HERTS verwendet ein modernes elektrisches Sonnensegel. Es hat mehrere positiv geladene Drähte, die etwa 20 km lang und 1 mm dünn sind. Sie sind von einer rotierenden Raumsonde ausgebreitet. Dabei wird eine elektrostatische Kraft erzeugt, die schnelle Protonen im Sonnenwind abstößt. So entsteht Schub.

Ein Sonnenlichtsegel ist ein weiteres treibstoffloses Antriebssystem für den fernen Weltraum. Anders als ein reflektierendes Sonnenlichtsegel könnte das elektrische Sonnenwindsegel auch in größerer Entfernung zur Sonne weiter beschleunigen und immer noch Schub generieren, während es zu den äußeren Planeten reist.

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Europa: Leben unter dem Eis entdecken

Ein Plakat in blauen Farbtönen wirbt für Europas Wasserwelt. Im Vordergrund sind drei dunkle Silhouetten vor einem runden Fenster, das Ausblick auf Wasserlebewesen bietet.

Plakat-Illustrationscredit: NASA, JPL, Visions of the Future

Sucht ihr ein interplanetares Reiseziel? Wie wäre es mit einem Besuch auf Europa? Er ist einer der interessantesten Monde im Sonnensystem. Europa ist mit Eis bedeckt und wandert einmal in 85 Stunden auf einer elliptischen Bahn um den markanten Gasriesen Jupiter.

Jupiters Gravitation sorgt für starke Gezeiten. Diese erzeugen eine Wärme, die Europas salzige Ozeane unter der Oberfläche das ganze Jahr flüssig hält. Daher bekommt Europa auch ohne Sonnenlicht genug Energie, um einfache Lebensformen zu ermöglichen.

Leider ist es derzeit nicht möglich, in Restaurants auf Europa Tische zu reservieren, wo vielleicht ein Gericht mit regionalen Extremkrabben geboten wird. Doch ihr könnt jederzeit ein anderes Urlaubsziel bei Visionen der Zukunft wählen.

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Auf Kepler-16b ist ein Schatten nicht allein

Eine Frau steht im Raumanzug auf einem rot-violetten Planeten. Am gelben Himmel leuchten zwei Sterne, ein weißer und ein orangefarbener. Daher wirft die Frau zwei Schatten.

Poster-Illustrationscredit: NASA, JPL, Exoplaneten-Reisebüro

Wie wäre es mit einem entspannten interstellaren Urlaub? Vielleicht ist Kepler-16b interessant. Es ist eine Welt in einem Doppelsternsystem. Kepler-16b ist der erste circumbinäre Planet, der je entdeckt wurde. Man fand ihn in einer weiten Bahn, in der er alle 229 Tagen um ein enges Paar kühler Sterne mit geringer Masse wandert. Die Sterne sind etwa 200 Lichtjahre von uns entfernt.

Die Zentralsterne bedecken einander auf ihren Bahnen. Dabei beobachten wir eine Abdunklung im Sternenlicht. Bei diesen Transiten wurde eine zusätzliche, sehr schwache Abdunklung beobachtet. Das führte zur Entdeckung von Kepler-16b. Auf dem Science-Fiction-Planeten Tatooine in der Star-Wars-Saga gehen am Horizont zwei Sonnen unter. So etwas würden wir auch auf Kepler-16b sehen.

Doch vielleicht ist Kepler 16b keine Wüstenwelt ähnliche wie Tatooine, sondern ein kalter, unbewohnbarer Planet, der ungefähr die gleiche Masse hat wie Saturn. Vielleicht hat er auch eine gasförmige Oberfläche … nehmt also genug passende Kleidung mit. Oder wählt ein anderes Urlaubsziel von Visionen der Zukunft.

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