Messier 10 und Komet

Komet C/2017 K2 PanSTARRS trifft bei einem Messier-Moment den Kugelsternhaufen Messier 10.

Bildcredit und Bildrechte: German Penelas Perez

Komet C/2017 K2 (PanSTARRS) wurde am 15. Juli 2022 fotografiert, als er bei einem Messier-Moment dieses weite Teleskopsichtfeld mit dem Kugelsternhaufen Messier 10 teilte. Kometenjäger Charles Messier katalogisierte M10 im 18. Jahrhundert als 10. Objekt auf seiner Liste an Dingen, die definitiv keine Kometen sind.

M10 ist etwa 14.000 Lichtjahre entfernt, der Komet PanSTARRS war hingegen bei seiner größten Annäherung an unseren hübschen Planeten am 14. Juli nur 15 Lichtsekunden entfernt. Seine grünliche Koma und sein Staubschweif faszinieren Kometenbeobachter*innen des 21. Jahrhunderts. C/2017 K2 bleibt noch eine Weile ein hübscher Teleskop-Komet am nördlichen Sommerhimmel.

Komet PanSTARRS wurde im Mai 2017 bei seiner ersten Reise aus der fernen Oortschen Wolke in unser Sonnensystem noch außerhalb der Saturnbahn entdeckt. Damals war er der am weitesten entfernte aktive ankommende Komet, den wir kennen. Seine größte Annäherung an die Sonne am 19. Dezember wird bei 1,8 Astronomischen Einheiten liegen, das ist mehr als die Bahndistanz des Mars.

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Komet C/2017 K2 (PanSTARRS)

Komet C/2017 K2 (PanSTARRS) neben dem offenen Sternhaufen IC 4665 und dem hellen Stern Beta Ophiuchi im Sternbild Schlangenträger

Bildcredit und Bildrechte: Jose J. Chambo (Cometografia)

Komet C/2017 K2 (PanSTARRS) teilt dieses Weitwinkel-Teleskopsichtfeld vom Juni 2022 mit dem offenen Sternhaufen IC 4665 und dem hellen Stern Beta Ophiuchi am sternenreichen Rand der Milchstraße.

Dieser Komet PanSTARRS wurde vor über fünf Jahren – im Mai 2017 – auf seiner ersten Reise von der dunklen, fernen Oortschen Wolke ins innere Sonnensystem entdeckt. Er war etwa 2,4 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt. Damals war er der fernste aktive ankommende Komet, der je entdeckt wurde. Seine Entfernung lag damals zwischen den Bahnen von Uranus und Saturn. Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop Hubble zeigten, dass der Komet einen fast 18 Kilometer großen Kern hatte.

C/2017 K2 ist schon jetzt mit kleinen Teleskopen sichtbar. Er erreicht am 14. Juli seine größte Annäherung an den Planeten Erde und im Dezember die größte Annäherung an die Sonne. Seine ausgedehnte Koma und der sich entwickelnde Schweif sind hier in einer Entfernung von etwa 290 Millionen Kilometern zu sehen, das sind nur 16 Lichtminuten.

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Junger Stern-Strahl MHO 2147

Strahlen an MHO 2147, aufgenommen von Gemini Süd in den chilenischen Anden.

Bildcredit und Lizenz: Internationales Gemini-Observatorium / NOIRLab / NSF / AURA; Danksagung: L. Ferrero (Nationale Universität Córdoba)

Beschreibung: Dieses tolle, auf der Erde fotografierte Bild zeigt stellare Strahlen. Es wurde vom Gemini-Süd-Observatorium in den chilenischen Anden aufgenommen und mit Laserleitsternen und adaptiver Optik geschärft.

Die Ausströmungen auf beiden Seiten von MHO 2147 stammen von einem jungen, noch entstehenden Stern. Er ist geschätzte 10.000 Lichtjahre entfernt und liegt in Richtung des Zentrums der Milchstraße an der Grenze der Sternbilder Schütze und Schlangenträger.

Der Stern im Zentrum ist von einer dichten Region aus kaltem Staub verdeckt. Das Infrarotbild zeigt auch die gekrümmten Strahlen in einem Bildausschnitt, der in der geschätzten Entfernung des Systems etwa fünf Lichtjahre umfasst.

Die Richtung der Strahlen, die der junge rotierende Stern ausstößt, wandert anscheinend – vermutlich wegen der Präzession. Der junge Stern ist Teil eines Mehrfachsternsystems, daher präzediert seine Rotationsachse unter dem Gravitationseinfluss seiner nahen Begleiter. Das bedeutet, seine Achse wackelt langsam wie ein Kreisel.

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Palomar 6: Kugelsternhaufen

Palomar 6 ist einer von ungefähr 200 Kugelsternhaufen in unserer Milchstraße, er enthält ungefähr 500.000 Sterne und ist etwa 25.000 Lichtjahre entfernt.

Bildcredit: ESA/Hubble und NASA, R. Cohen

Beschreibung: Woher kommt diese riesige Sternenkugel? Palomar 6 ist einer von ungefähr 200 Kugelsternhaufen, die in unserer Milchstraße überlebt haben. Diese kugelförmigen Sternhaufen sind nicht nur älter als unsere Sonne, sondern auch älter als die meisten Sterne, die in der Scheibe unserer Galaxis kreisen. Palomar 6 ist schätzungsweise 12,5 Milliarden Jahre alt. Damit kommt er nahe an das Alter des gesamten Universums heran – und begrenzt es somit.

Palomar 6 enthält ungefähr 500.000 Sterne und ist etwa 25.000 Lichtjahre entfernt, befindet sich aber in der Nähe des Zentrums unserer Galaxis. In dieser Entfernung umfasst dieses scharfe Bild des Weltraumteleskops Hubble zirka 15 Lichtjahre.

Nach gründlicher Untersuchung, unter anderem anhand von Hubble-Bildern, besagt eine führende Ursprungshypothese, dass Palomar 6 nicht im fernen Hof der Galaxis entstand, wo sich nun die meisten anderen Kugelsternhaufen befinden, sondern in der zentralen Wölbung aus Sternen um das Zentrum der Milchstraße – und dort überlebte er bis heute.

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Die zentrale Milchstraße von der Lagune bis zur Pfeife

Pfeifennebel, Lagunennebel und Trifidnebel in der Milchstraße in den Sternbildern Schlangenträger und Schütze.

Bildcredit und Bildrechte: Gabriel Rodrigues Santos

Beschreibung: Diese Sternenlandschaft ist voller dunkler Markierungen und farbiger Wolken. Die detailreiche, weitläufige Ansicht der dicht gedrängten Sternenfelder um das Zentrum unserer Milchstraße ist breiter als 30 Vollmonde.

Die undurchsichtigen interstellaren Staubwolken auf der rechten Seite wurden im frühen 20. Jahrhundert vom Astronomen E. E. Barnard als B59, B72, B77 und B78 katalogisiert, sie gehören zum 450 Lichtjahre entfernten Ophiuchus-Molekülwolkenkomplex. Die Kombination ihrer Formen erinnert an Pfeifenstiel und Pfeifenkopf, daher heißt der Dunkelnebel im Volksmund Pfeifennebel.

Die drei hellen Nebel links sind etwa 5000 Lichtjahre entfernte Sternbildungsstätten im Schützen. Im 18. Jahrhundert nahm der Astronom Charles Messier zwei davon in seinen Katalog heller Haufen und Nebel auf. M8 ist der größte dieser Dreiergruppe, knapp darüber liegt der farbenprächtige M20. Die dritte markante Emissionsregion ist NGC 6559 ganz links. M20 is auch als Trifidnebel bekannt, er wird von undurchsichtigen Staubbahnen geteilt. M8 wird landläufig Lagunennebel genannt.

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Explosionen des Weißen Zwergsterns RS Oph

Im Doppelsternsystem RS Ophiuchi strömt Materie von einem Roten Riesen zu einem Weißen Zwerg und löst immer wieder Nova-Explosionen aus.

Illustrationscredit und -rechte: David A. Hardy und PPARC

Beschreibung: Im Doppelsternsystem RS Ophiuchi kommt es immer wieder zu spektakulären Explosionen. Etwa alle 20 Jahre hat der Rote Riese genug Wasserstoff auf seinen Begleiter, einen Weißen Zwerg, geladen, dass auf dessen Oberfläche eine gleißende thermonukleare Explosion ausgelöst wird. Die so entstehenden Nova-Explosionen führen dazu, dass das etwa 5000 Lichtjahre entfernte RS Oph-System um ein Vielfaches heller und mit bloßem Auge sichtbar wird.

Der Rote Riese ist rechts oben abgebildet, der Weiße Zwerg befindet sich links in der Mitte der hellen Akkretionsscheibe. Während die Sterne umeinander kreisen, wandert ein Gasstrom vom Riesenstern zum Weißen Zwerg. Astronominnen vermuten, dass sich irgendwann in den nächsten 100.000 Jahren genug Materie auf dem Weißen Zwerg angesammelt hat, dass er die Chandrasekhar-Grenze überschreitet, was eine viel mächtigere und endgültige Explosion auslöst, die als Supernova bekannt ist. Anfang des Monats wurde bei RS Oph eine neuerliche helle NovaExplosion beobachtet.

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Nachtlandschaft bei Yacoraite

Die Milchstraße über der historischen archäologischen Stätte Yacoraite mit den Nebeln um Antares und Rho Ophiuchi.

Bildcredit und Bildrechte: Franco Meconi

Beschreibung: Auf dieser stimmungsvollen Nachtszene geht die staubige zentrale Milchstraße über der historischen archäologischen Stätte Yacoraite in den Anden im Nordwesten von Argentinien auf. Die Erdbewohner, die sich zum Himmel recken, sind große argentinische Saguaro-Kakteen, die derzeit in der dürren Region heimisch sind.

Der ungewöhnliche gelbe Reflexionsnebel darüber entsteht durch Staub, der das Sternenlicht um den roten Riesenstern Antares streut. Antares ist der Alphastern im Sternbild Skorpion, er ist mehr als 500 Lichtjahre entfernt. Der daneben liegende helle, blaue Rho Ophiuchi ist in einen typischen staubigen bläulichen Reflexionsnebel eingebettet.

Die detailreiche Nachthimmelslandschaft entstand durch eine Serie aus Hintergrundaufnahmen der aufgehenden Sterne, bei denen die Kamera dem Himmel folgte, und einer Vordergrundaufnahme der Landschaft, bei der Kamera und Objektiv auf einem Stativ fixiert waren. Aus der Kombination entstand dieses atemberaubende Einzelbild mit einer Bandbreite an Helligkeit und Farben, die euer Auge so nicht erkennen kann.

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Molekulare Dunkelwolke Barnard 68

Absorptionsnebel wie Barnard 68 im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus) gehören zu den dunkelsten und kältesten Orten im Universum.

Bildcredit: FORS-Team, 8,2-Meter-VLT Antu, ESO

Beschreibung: Wohin sind all diese Sterne verschwunden? Das hier wurde einst für ein Loch im Himmel gehalten, doch Astronominnen kennen es nun als dunkle Molekülwolke. Eine hohe Konzentration an Staub und molekularem Gas absorbiert praktisch alles sichtbare Licht, das von den Sternen im Hintergrund abgestrahlt wird.

Wegen der unheimlichen dunklen Umgebung zählt das Innere solcher Molekülwolken zu den kältesten, isoliertesten Orten im Universum. Einer der interessantesten dieser dunklen Absorptionsnebel ist eine Wolke im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus), der hier abgebildete Barnard 68. Dass man im Zentrum keine Sterne sieht, lässt vermuten, dass Barnard 68 relativ nahe ist; Messungen zufolge ist er etwa 500 Lichtjahre entfernt und ein halbes Lichtjahr groß.

Es ist nicht genau bekannt, wie Molekülwolken wie Barnard 68 entstehen, doch man weiß, dass diese Wolken selbst wahrscheinlich Orte sind, in denen neue Sterne entstehen. Man fand sogar heraus, dass Barnard 68 wahrscheinlich kollabiert und ein neues Sternsystem bildet. In Infrarotlicht kann man direkt durch die Wolke hindurchblicken.

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