Propellerschatten auf Saturns Ringen

Der obere Rand der Saturnringe, deren Struktur an eine Schallplatte erinnert, ist von Erhebungen gesäumt, die mehrere Kilometer hoch sein müssen. Diese Erhebungen werfen Schatten auf die Ringe.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Space Science Institute

Beschreibung: Wie entstanden diese ungewöhnlich langen Schatten auf den Saturnringen? Die dunklen Schatten nahe der Bildmitte laufen von der Sonne weg und stammen – angesichts ihrer Länge – von Objekten, die bis zu einige Kilometer hoch sind.

Die normale Dicke von Saturns A- und B-Ring beträgt etwa 10 Meter, daher waren die langen Schatten unerwartet. Die abgehackten, länglichen Formen am Rand des B-Rings führten zu einer plausiblen Theorie, nämlich dass es dort Minimonde gibt, die einige Kilometer groß sind, und deren Gravitation ausreicht, um diese und sogar größere senkrechte Ablenkungen kleiner Ringteilchen in der Nähe zu verursachen. Die Ringwellen werden wegen ihres Aussehens als Propeller bezeichnet. Vermutlich werfen einheitlichen Gruppen kleiner Ringteilchen diese langen Schatten.

Das Bild wurde 2009 von der Roboter-Raumsonde Cassini fotografiert, die derzeit um Saturn kreist. Es entstand fast genau zu Saturns Tag- und Nachtgleiche, als das Sonnenlicht direkt über die Ringebene strömte, sodass es die längsten Schatten warf.

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Saturn von oben

Saturn ist von schräg oben zu sehen, die Ringe füllen von links nach rechts die ganze Bildbreite. Am Pol des goldbraun beleuchteten Planeten ist eine sechseckige Wolkenstruktur.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Space Science Institute

Dieses Bild von Saturn hätte man auf der Erde nicht fotografieren können. Kein Bild, das auf der Erde fotografiert wurde, könnte einen Blick auf Saturns Nachtseite und seinen Schatten auf den Saturnringen zeigen. Die Erde ist der Sonne viel näher als Saturn, daher ist von der Erde aus nur die Tagseite des Ringplaneten sichtbar.

Die Raumsonde Cassini kreist derzeit um Saturn. Das Bildmosaik wurde zu Beginn des Jahres von der Raumsonde aufgenommen. Danach filmte sie ein 44-Stunden-Video des sich drehenden Planeten. Die schönen Saturnringe sind ganz ausgebreitet. Man sieht Details der Wolken und das Sechseck um den Nordpol.

Die Mission Cassini hat ihr letztes Jahr erreicht. Nächsten September taucht die Raumsonde bei einem geplanten Manöver in Saturns Atmosphäre.

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Drei Planeten vom Pic du Midi

Nebeneinander sind die Planeten Mars, Saturn und Jupiter abgebildet. Sie leuchten derzeit hell am Nachthimmel.

Bildcredit und Bildrechte: JL. Dauvergne, E. Kraaikamp, F. Colas / S2P / IMCCE / OMP

Habt ihr kürzlich Planeten gut gesehen? Das Bild zeigt alle drei Planeten, die jetzt hell am Nachthimmel leuchten. Sie wurden kürzlich mit dem 1-Meter-Teleskop am Observatorium auf dem Pic du Midi fotografiert. Es steht in den französischen Pyrenäen.

Mars ist fast in Opposition. Am 30. Mai erreichte er die größte Erdnähe. Derzeit bietet er die besten Fototermine der letzten 10 Jahre. Das scharfe Bild zeigt Wolken über dem Nordpol des Roten Planeten oben. Am rechten Rand stehen hohe Vulkane.

Saturn erreicht heute Nacht seine Opposition. Seine hellen Ringe und Lücken erkennt ihr deutlich auf dem Porträt, das mit Teleskop fotografiert wurde. Jupiter steht jetzt in der Abenddämmerung am höchsten. Er zeigt in dieser Szene seine Wolkenbänder, die um den ganzen Planeten verlaufen, und den Großen Roten Fleck. Nach Ankunft der solarbetriebenen Raumsonde Juno und JunoCam erwarten wir im Juli neue Nahaufnahmen des Gasriesen.

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SDP.81 – eine Galaxie mit Einsteinring

In der Mitte schimmert ein blauer Fleck, er ist eine Galaxie, die durch ihre Gravitation das Bild einer weiter entfernten Galaxie wie einen Bogen um sich krümmt.

Bildcredit: Y. Hezaveh (Stanford) et al., ALMA (NRAO/ESO/NAOJ), NASA/ESA Weltraumteleskop Hubble

Kann sich eine Galaxie hinter einer anderen verstecken? Nicht im Fall von SDP.81. Die Galaxie im Vordergrund wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble fotografiert. Sie ist blau dargestellt und verhält sich wie eine riesige Gravitationslinse, die das Licht einer Galaxie dahinter um sich herum krümmt. So wird diese sichtbar.

Die hinten gelegene Galaxie ist rot dargestellt. Sie wurde vom Atacama Large Millimeter Array (ALMA) in Radiowellenlängen abgebildet. Die Ausrichtung ist so präzise, dass das Bild der fernen Galaxie zu einer Art Teilring um die Vordergrundgalaxie gekrümmt ist. Solche Gebilde werden als Einsteinring bezeichnet.

Wenn man die Verzerrung durch die Gravitationslinse genau analysiert, zeigt sich, dass eine kleine, dunkle Begleitgalaxie zur Ablenkung beiträgt. Das ist ein weiterer Hinweis, dass viele Begleitgalaxien ziemlich schwach sind und von Dunkler Materie beeinflusst werden. Die kleine Galaxie ist der kleine weiße Punkt links. Der Einsteinring ist zwar nur ein paar Bogensekunden breit. Er ist in Wirklichkeit Zigtausende Lichtjahre groß.

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Cassini nähert sich Saturn

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SWRI, JPL, ESA, NASA

Die robotische Raumsonde Cassini der NASA startete 1997. Sie erreichte 2002 ihren Zielplaneten Saturn und konnte endlich viele Ringe und Monde auflösen. Bei einem Test der Technik schoss Cassini mehrere Bilder. Einige davon wurden zu diesem Farbkomposit kombiniert, bei dem der Kontrast verstärkt ist.

Unten sind Saturns Ringe und Wolkenoberflächen. Sein größter Mond Titan ist der Fleck oben. Nachdem Cassini im Juli 2004 bei Saturn angekommen war, begann der Orbiter im Saturnsystem zu kreisen und untersuchte es. Ein Höhepunkt war der Start der Sonde Huygens. Die Sonde führte 2005 eine beispiellose Landung auf Titan durch und schickte detailreiche Bilder.

Nun nähert sich das Ende der Mission. Cassini soll Ende 2016 ein gigantisches Finale beginnen. Dabei pendelt die Sonde wiederholt zwischen dem Riesenplaneten und den innersten Ringen.

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Neon-Saturn

Saturn wurde von der Raumsonde Cassini in mehreren Farben von Infrarot aufgenommen. Diese Aufnahmen sind in Falschfarben dargestellt. Optisch leuchtet Saturn wie eine Neonreklame.

Bildcredit: VIMS Team, U. Arizona, ESA, NASA

In einem gewissen Licht leuchtet Saturn wie ein Neonschild. Dieses Kompositbild zeigt drei Infrarot-Frequenzbereiche in Falschfarben. Saturn hat zwar einen relativ geringen Anteil an dem Element Neon. Doch die Details des beringten Gasriesen erinnern hier an ein Leuchtschild.

Das bläulichste Band von Infrarotlicht ist oben in Falschfarben-Blau gezeigt. In diesem Licht erscheint Saturn dunkel, doch die dünnen Saturnringe reflektieren stark das Licht der Sonne. Saturns B-Ring ist so dick, dass nur wenig reflektiertes Licht durchkommt. Daher erscheint er als dunkler Bereich zwischen Saturns A- und C-Ring.

Der röteste Infrarotbereich ist oben in Falschfarben-Rot gezeigt. In diesem Licht strahlt Saturn ein überraschend detailreiches thermisches Leuchten ab. Es zeigt Bänder aus riesigen orkanartigen Stürmen, die um den ganzen Planeten verlaufen. Am Nordpol ist in dieser Farbe ein rätselhaftes sechseckiges Wolkensystem erkennbar. Das mittlere Infrarotband ist in Falschfarbengrün dargestellt. In diesem Licht reflektiert Saturns Atmosphäre stark, wenn sie von der Sonne beleuchtet wird.

Das Bild wurde 2007 von der Roboter-Raumsonde Cassini aufgenommen. Sie kreist in einer Distanz von ungefähr 1,6 Millionen Kilometern um Saturn.

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Prometheus und der F-Ring

Der von Kratern übersäte Mond Prometheus schwebt mitten im Bild, oben verläuft der dünne F-Ring im Hintergrund.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

In der griechischen Mythologie war Prometheus ein Titan, der das Feuer vom Olymp brachte. Heute trägt ein kleiner Saturnmond diesen Namen. Er kreist knapp innerhalb von Saturns F-Ring. Der winzige kartoffelförmige Mond wechselwirkt auf komplexe Weise mit den eisigen Ringteilchen. Dabei erzeugt er Strukturen im F-Ring, die immer noch nicht genau erforscht sind.

Prometheus ist etwa 86 Kilometer groß. Dieses Bild ist eine der am höchsten aufgelösten Ansichten seiner narbenübersäten Oberfläche. Oben verläuft der dünne F-Ring im Hintergrund. Das Bild entstand bei der größten Annäherung der Raumsonde Cassini am 6. Dezember 2015.

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Sternfarben und Pinyon-Kiefer

Vor einem Hintergrund verschwommener bunter Sterne ist die Silhouette eines Nadelzweigs zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Stan Honda

Der schöne, leuchtende Schmuck dieser Pinyon-Kiefer sind helle Sterne im Sternbild Skorpion und das zarte Leuchten der zentralen Milchstraße. Das flach wirkende Bild ist auf die Nähe fokussiert. Das Bild wurde im Juni am nördlichen Rand des Grand Canyon auf der Erde fotografiert. Es zeigt die Kiefernnadeln auf dem Zweig scharf. Die fernen Sterne sind verschwommen, sodass ihr Licht farbige Scheiben bildet. Die Farbe jedes Sterns zeigt seine Temperatur.

Die meisten unscharfen hellen Sterne im Skorpion haben einen bläulichen Farbton. Ihre Oberflächentemperatur ist viel höher als die der Sonne. Der Riesenstern Antares mitten im Skorpion ist kühler, größer und deutlich röter als die Sonne. Auf scharf gestellten Teleskopansichten wäre die weißliche Scheibe rechts oben sofort erkennbar. Es ist der beringte Gasriese Saturn, der Sonnenlicht reflektiert.

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