Juno zeigt ein Gesicht in Jupiters Wolken

Die Raumsonde Juno fotografierte bei Perijove 6, ihrem 6. Vorbeiflug an Jupiter, das Gesicht Gesicht Jovey McJupiter.

Bildcredit: NASA/JPL-Caltech/SwRI/MSSS/Jason Major

Beschreibung: Was seht ihr in den Wolken von Jupiter? Im größten Maßstab besitzt Jupiter helle Zonen und rötlich-braune Gürtel, die den Planeten umkreisen und einander abwechseln. Aufsteigendes Zonengas, das großteils Wasserstoff und Helium besteht, wirbelt normalerweise um Regionen mit hohem Druck. Umgekehrt wirbelt das sinkende Gas in den Bändern normalerweise um Regionen mit geringem Druck, ähnlich wie Zyklone und Wirbelstürme auf der Erde.

Stürme in Bändern können sich zu großen, langlebigen weißen Ovalen und länglichen roten Flecken entwickeln. Die Roboter-Raumsonde Juno der NASA fotografierte 2017 die meisten dieser Wolkenstrukturen während Perijovum 6, ihrem sechsten Flug auf ihrem langgezogenen 2-monatigen Umlauf über den riesigen Planeten.

Doch es sind wohl nicht nur die Wolken, die auf diesem Bild eure Aufmerksamkeit erregen, sondern auch ihre Anordnung. Das auffällige Gesicht „Jovey McJupiter“ bestand vielleicht ein paar Wochen, dann waren die benachbarten Sturmwolken weiter rotiert.

Juno hat inzwischen 33 Umläufe um Jupiter vollendet und absolvierte erst gestern einen engen Vorbeiflug an Ganymed, dem größten Mond in unserem Sonnensystem.

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Utopia auf dem Mars

Landeplatz einer Viking-Sonde 1976 in der Utopia Planitia auf dem Mars.

Bildcredit: NASA, das Viking-Projekt, M. Dale-Bannister (Universität Washington)

Beschreibung: Die ausgedehnte Utopia Planitia auf dem Mars ist auf diesem Bild aus dem Jahr 1976 von Geröll und Felsbrocken übersät. Die Landschaft der hoch im Norden liegenden Marsebene wurde aus Farb- und Schwarz-weiß-Bilddaten der Landesonde Viking 2 erstellt und entspricht etwa dem Eindruck des menschlichen Auges.

Zum Vergleich: Der markente abgerundete Fels nahe der Mitte ist etwa 20 Zentimeter groß. Der dunkle, eckige Fels rechts weiter hinten im Bild hat einen Durchmesser von ungefähr 1,5 Metern. Im Sichtfeld seht ihr auch zwei Gräben, die der Probengreifarm der Sonde gezogen hat, weiters die abgeworfene Schutzhülle, die den Kopf des Probengreifarms bedeckt hatte, und rechts unten eine der staubbedeckten Standfläche der Landesonde.

Am 14. Mai landete der chinesische Marsrover Zhurong erfolgreich auf dem Mars und schickte die ersten Bilder seines Landeplatzes in der Utopia Planitia.

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Ingenuity: Erster Flug über den Mars


Videocredit: NASA, JPL-Caltech, ASU, MSSS

Beschreibung: Wie kann man den Mars am besten erforschen? Vielleicht gibt es keinen bestimmten besten Weg, doch eine neu erprobte Methode ist sehr vielversprechend: ein Flug. Der motorisierte Flug. Damit kann man weite Regionen absuchen und besonders interessante Gebiete für genauere Untersuchungen auskundschaften.

Gestern wurde zum ersten Mal auf dem Mars mit einem kleinen Hubschrauber namens Ingenuity ein motorbetriebener Flug getestet. Dieses Video zeigt Ingenuitys ersten Flug, gefilmt vom Rover Perseverance, der ruhig auf der Marsoberfläche hockt. Nach wenigen Sekunden drehen sich Ingenuitys lange Rotorblätter, und ein paar Sekunden später wird Geschichte geschrieben, als Ingenuity tatsächlich abhebt, einige Sekunden lang schwebt und sicher wieder landet.

Weitere Tests von Ingenuitys einzigartiger Fähigkeit sind für die nächsten Monate geplant. Flüge können der Menschheit helfen, nicht nur den Mars besser zu erforschen, sondern in den nächsten Jahrzehnten auch den Saturnmond Titan.

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Polarlichter und Blitze auf dem Jupiter

Blitze und Polarlichter an Jupiters Polen.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, SwRI; Text: Natalia Lewandowska

Beschreibung: Warum treten so viele von Jupiters Blitzen in der Nähe seiner Pole auf? Ähnlich wie auf der Erde gibt es auf Jupiter sowohl Polarlichter als auch Blitze. Doch anders als auf hier treten Jupiters Blitze für gewöhnlich in der Nähe seiner Pole auf, während auf der Erde Blitze meist nahe dem Äquator auftreten. Um den Unterschied zu verstehen, beobachtete die NASA-Raumsonde Juno, die derzeit Jupiter umrundet, zahlreiche Polarlichter und Blitzereignisse.

Dieses Bild, das am 24. Mai 2018 mit Junos stellarer Referenz-Einheits-Kamera aufgenommen wurde, zeigt Jupiters nördliches Polarlichtoval und mehrere helle Punkte und Streifen. Rechts im Einschub ist ein auffälliges Ereignis abgebildet, es ist ein Blitz eines Gewitters auf Jupiter. Das Bild entstand in einer der geringsten Distanzen, in der je Bilder von Polarlichtern und Blitzen gemacht wurden.

Auf der Erde (die viel näher an der Sonne kreist als Jupiter) ist das Sonnenlicht intensiv genug, um die Atmosphäre am Äquator viel stärker aufzuheizen als an den Polen. Das ruft Turbulenzen, Stürme und Blitze hervor. Auf Jupiter hingegen kommt die Erwärmung der Atmosphäre großteils aus seinem Inneren (die Wärme stammt noch von seiner Entstehung). Das führt zu der Hypothese, dass intensiveres äquatoriales Sonnenlicht die Temperaturunterschiede zwischen höheren Atmosphäreschichten reduziert, und daher auch weniger äquatoriale Stürme mit Blitzen entstehen.

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Venera 13 zeigt die Oberfläche der Venus

Aussicht der Landesonde Venera 13 auf der Oberfläche der Venus. In einer trostlosen Landschaft sind flache Felsen verteilt, unten sieht man den Rand der Sonde.

Bildcredit: Sowjetisches Programm zur Planetenerforschung, Venera 13;
Bearbeitung und Bildrechte: Donald Mitchell und Michael Carroll (mit Genehmigung verwendet)

Wenn wir auf der Venus stehen könnten, was würden wir sehen? Das Bild zeigt die Ansicht der sowjetischen Roboter-Landesonde Venera 13. Sie stieg im März 1982 mit Fallschirmen und Luftbremse in der dicken Venusatmosphäre ab. In der trostlosen Landschaft lagen flache Felsen in einem weiten, leeren Gelände. Oben ist ein strukturloser Himmel über Phoebe Regio nahe am Venusäquator.

Links unten ist das Penetrometer der Raumsonde zu sehen. Damit wurden wissenschaftliche Messungen durchgeführt. Der helle Teil rechts gehörte zu einer abgeworfenen Linsenabdeckung. Die Temperaturen betragen ständig um die 450 Grad Celsius. Der Druck ist 75-mal so hoch wie auf der Erde. Daher hielt die robuste Venera-Raumsonde nur etwa zwei Stunden durch.

Die Daten von Venera 13 wurden vor fast 40 Jahren durch das innere Sonnensystem geschickt. Doch Veneras ungewöhnlichen Bilder sind noch heute interessant. Aktuelle Analysen der Infrarotmessungen der ESA-Raumsonde Venus Express aus dem Orbit lassen vermuten, dass es auf der Venus noch heute aktive Vulkane gibt.

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Ma’az, das SuperCam-Ziel

Die 6 Zentimeter große Zielregion Ma'az des SuperCam-Lasers des Rovers Perseverance.

Bildcredit: NASA/JPL-Caltech/LANL/CNES/CNRS

Beschreibung: Wie klingt das Klatschen eines Lasers? Ihr braucht dazu keinen Zen-Meister befragen. Lauscht einfach den ersten akustischen Aufnahmen von Laser-Impulsen auf dem Mars.

An Sol 12 (2. März) der Mission Perseverance beschoss das Instrument SuperCam auf dem Mast des Rovers einen Felsen mit der Bezeichnung Ma’az, und zwar 30-mal aus einer Entfernung von ungefähr 3,1 Metern. Das Mikrofon erfasste die leisen Stakkato-Knallgeräusche der schnellen Serie an Laserimpulsen der SuperCam.

Die Stoßwellen, die in der dünnen Marsatmosphäre entstehen, wenn Gesteinsteilchen durch die Laserimpulse verdampfen, verursachen die Knallgeräusche. Diese wiederum liefern Hinweise auf die physikalische Struktur des Zielobjekts.

Diese Nahaufnahme der SuperCam der Zielregion Ma’az ist 6 Zentimeter groß. Ma’az bedeutet in der Sprache der Navajo Mars.


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Vorbeiflug an der Venus

Die NASA-Sonde Parker Solar Probe auf ihrer Mission zur Erforschung der inneren Heliosphäre und Sonnenkorona blickte am 11. Juli 2020 seitlich auf die Venus und das Hochland Aphrodite Terra.

Bildcredit: NASA, JHUAPL, Naval Research Lab, Guillermo Stenborg und Brendan Gallagher

Die NASA-Sonde Parker Solar Probe erforscht auf einer Mission die innere Heliosphäre und die Sonnenkorona. Am 11. Juli 2020 schickte ihre Weitwinkelkamera diesen überwältigenden Blick auf die Nachtseite der Venus. Die Entfernung betrug ungefähr 12.400 Kilometer.

Die Raumsonde führte das dritte von sieben Vorbeischwungmanövern am inneren Planeten durch. Bei jedem Vorbeiflug wird die Bahn der Raumsonde bei der Annäherung an die Venus so verändert, dass sich die Sonde Ende 2025 der Sonnenoberfläche auf etwa 6 Millionen Kilometer nähert.

Auf diesem Bild späht die Kamera seitlich scheinbar durch die Wolken. In der Mitte ist eine dunkle Struktur. Sie wird Aphrodite Terra genannt und ist das größte Hochland auf der Oberfläche der Venus. Am hellen Rand des Planeten leuchtet Nachthimmellicht. Es wird wahrscheinlich von angeregten Sauerstoffatomen abgestrahlt, wenn sie in der oberen Atmosphäre zu Molekülen rekombinieren.

Die hellen Streifen und Störungen im ganzen Bild stammen wahrscheinlich von energiereichen geladenen Teilchen und Staub in der Nähe der Kamera. Die Teilchen reflektieren Sonnenlicht. Leute vom Planeten Erde erkennen rechts unten die vertrauten Sterne im Gürtel und Schwert des Orion.

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Perseverance: Wie man auf dem Mars landet

Der Marsrover Perseverance hängt wenige Meter über der Marsoberfläche an seiner raketengetriebenen Abstiegsstufe.

Bildcredit: NASA, JPL, Mars 2020

Beschreibung: Perseverance hängt hier wenige Meter über der Marsoberfläche an seiner raketengetriebenen Abstiegsstufe, nur ein paar Augenblicke vor seinem Aufsetzen auf dem Roten Planeten am 18. Februar. Der atemberaubende Bildausschnitt entstand nach einer anstrengenden siebenminütigen Reise von ganz oben durch die Marsatmosphäre.

Das Bild stammt aus einem hoch aufgelösten Video, das die Abstiegsstufe während des finalen Himmelskran-Landemanövers filmte. Ihr seht, wie drei straff gespannte, etwa 7 Meter lange Kabel Perseverance absenken, außerdem eine elektrische Versorgungsleitung, die Signale (wie dieses Bild) an den Bordcomputer des fahrzeuggroßen Rovers überträgt. Die Abstiegsraketen wirbeln Marsstaub von der Oberfläche unter Perseverance auf.

Gleich nach dem Aufsetzen wurden die Kabel gelöst, sodass die Abstiegsstufe in eine sichere Entfernung fliegen konnte, bevor sie wie geplant ihren Treibstoff aufbrauchte.

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