Kombinierte Sonnenfinsternis-Korona von der Erde und aus dem Weltraum

Das Bild erinnert an eine graue Iris in einem Auge vor einem roten Hintergrund. In der Mitte ist ein schwarzer Kreis - der Mond, umgeben von den feinen Schlieren der Sonnenkorona und einer rosaroten Protuberanz auf 11 Uhr, der grau-weiße Bereich um geht in rot über, dort sind weitläufige Strahlen der Sonnenkorona abgebildet.

Bildcredit: J. Vilinga (Angola, IAP), LASCO, NRL, SOHO, ESA, NASA; Bearbeitung: R. Wittich; Komposition und Bildrechte: S. Koutchmy (IAP, CNRS)

Manchmal ist eine totale Finsternis eine gute Gelegenheit, um die Sonne zu betrachten. Dieses Bild nützt die Chance einer seltenen Anordnung von Erde, Mond und Sonne. Es zeigt die totale Sonnenfinsternis vom letzten Monat. So sah sie fast gleichzeitig auf der Erde und im Weltraum aus. Das innere Bild zeigt die totale Finsternis am Boden. Die „Pupille“ in der Mitte entsteht, indem der dunkle Mond die helle Sonne verdeckt. Die abgedeckte Sonne ist von der zarten Korona umgeben. Sie ist in weißem Licht abgebildet. Vom Boden aus sieht man sie nur bei einer Sonnenfinsternis leicht.

Normalerweise ist die Korona, die weit von der Sonne entfernt ist, schwierig zu beobachten. Doch auf dieser Montage sind Falschfarbenbilder der Sonne eingepasst. Sie wurden mit dem Sonnen- und Heliosphären-Weltraum-Observatorium (SOHO) der NASA und ESA im Sonnenorbit aufgenommen. Solche Beobachtungen machen es möglich, die ständig wechselnde magnetische Aktivität nahe und fern der Sonne zu untersuchen. Es ist dieselbe Aktivität, die später zu auf der Erde zu Polarlichtern führt.

APOD ist in den Weltsprachen Arabisch, Bulgarisch, Chinesisch (Peking), Chinesisch (Taiwan), Deutsch, Englisch (GB), Französisch (Frankreich), Hebräisch, Indonesisch, Japanisch, Katalanisch, Kroatisch, Montenegrinisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch (Brasilien), Russisch, Serbisch, Slowenisch, Spanisch, Syrisch, Taiwanesisch, Tschechisch, Türkisch, Türkisch und Ukrainisch verfügbar.

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Das Blitzspektrum der Sonne

Das Blitzspektrum der Sonne wurde kurz vor Beginn der Totalität fotografiert. Es zeigt die Emissionen der Chromosphäre der Sonne, die nur bei einer Finsternis zu sehen sind.

Bildcredit und Bildrechte: Len Fulham

Das sichtbare Spektrum der Sonne änderte sich blitzartig von Absorption zu Emission. Es geschah am 9. März bei einer totalen Sonnenfinsternis. Der flüchtige Augenblick wurde zu Beginn der Totalität mit Teleobjektiv und einem Beugungsgitter fotografiert. Die Finsternis war über der indonesischen Insel Ternate zu sehen, als der Himmel aufklarte.

Links bedeckt der Mond gerade das grelle Licht der Sonne. Dabei bedeckte er das sonst sichtbare Absorptionsspektrum der Photosphäre. Rechts neben der verfinsterten Sonne fächert ein Diffraktionsgitter den Rest zu einem Farbspektrum auf. Es besteht aus Einzelbildern der Finsternis. Jede Wellenlänge im Licht erzeugt ein Bild. Das Licht wird von den Atomen im dünnen Bogen der Sonnenchromosphäre und in einer gewaltigen Protuberanz oben abgestrahlt.

Die hellsten Bilder und die stärksten Emissionslinien in der Chromosphäre stammen von Wasserstoff-Atomen. Sie erzeugen die rote H-Alpha-Emission ganz rechts und die blaue H-Beta-Emission links. Die hellgelben Emissionsbilder dazwischen stammen von Helium-Atomen. Das Element Helium wurde erstmals im Blitzspektrum der Sonne beobachtet.

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Ausbruch einer Protuberanz von SDO

Videocredit: NASA / Goddard / SDO-AIA-Team

Wenn Protuberanzen ausbrechen, gehört das zu den spektakulärsten Ansichten auf der Sonne. Die NASA-Raumsonde Solar Dynamics Observatory SDO kreist auf ihrer Behn um die Sonne. 2011 bildete SDO eine eindrucksvoll große Protuberanz ab, die auf der Oberfläche ausbrach.

Dieses Zeitraffervideo wäre in Echtzeit 90 Minuten lang. Alle 24 Sekunden wurde dafür ein neues Bild in Ultraviolettlicht fotografiert. Das Video zeigt die dramatische Explosion der gewaltigen Protuberanz. Die ganze Erde passt leicht unter den wallenden Schleier aus heißem Gas.

Das Magnetfeld der Sonne lenkt eine Protuberanz. Manchmal schwebt eine Protuberanz längere Zeit über der Sonnenoberfläche. Das kann sogar etwa einen Monat dauern. Eine Protuberanz kann als koronaler Massenauswurf (KMA) ausbrechen. Dann schleudert sie heißes Gas ins Sonnensystem.

Der Energiekreislauf, bei dem eine Sonnenprotuberanz entsteht, wird noch erforscht. Inzwischen ist das Maximum an Aktivität auf der Sonne vorbei. Daher nehmen Phänomene auf der Sonne wie ausbrechende Protuberanzen in den nächsten Jahren ab.

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Protuberanz auf der Sonne

Die Sonne ist teilweise invertiert dargestellt. Sonnenflecken und der Sonnenrand sind hell. Auf Bildern in sichtbarem Licht sind diese Merkmale dunkler. Über dem Horizont schwebt eine riesige Sonnenfackel, die sogar größer ist als der Planet Jupiter.

Bildcredit und Bildrechte: Alan Friedman (Averted Imagination)

In der schaurigen Landschaft schwebt weiß glühendes Plasma im schleifenförmigen Magnetfeld der Sonne über dem Sonnenrand. Die Ansicht vom 16. September reicht bis zum östlichen Horizont. Die Szene wurde mit einem Gartenteleskop fotografiert. Schmalbandfilter nahmen das Licht von ionisiertem Wasserstoff auf.

Die magnetische Plasmawand ist etwa 600.000 km breit. Dagegen wirken andere Welten im Sonnensystem zwergenhaft. Der majestätische Gasriese Jupiter hat einen Durchmesser von nur 143.000 km, der Planet Erde ist sogar kleiner als 13.000 km. Die gewaltige Struktur wird wegen ihrer Erscheinung als Heckenprotuberanz bezeichnet, doch sie ist alles andere als stabil. So große Sonnenprotuberanzen sind relativ häufig.

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Über die Sonne

Die Sonne mit Granulation schwebt wie ein Flauschball mitten im Bild. Links oben ist ein Filament, das so lang ist wie die Entfernung zwischen Erde und Mond. Die Sonne ist in Falschfarben dargestellt.

Bildcredit und Bildrechte: Göran Strand

Ein langes Sonnenfilament breitet sich über die relativ ruhige Oberfläche der Sonne aus. Das Teleskopbild stammt vom 27. April. Das negative oder invertierte Schmalbandbild wurde im Licht ionisierter Wasserstoffatome aufgenommen.

Links oben türmt sich ein prächtiger Schleier aus magnetisiertem Plasma über der Oberfläche auf. Er reicht über den Sonnenrand hinaus. Wie lang ist das Sonnenfilament? Es ist fast so lang wie die Entfernung zwischen Erde und Mond. Das zeigt die Skala links.

Das lange Filament wanderte einen Tag später über die Sonnenscheibe nach rechts. Es brach aus und ragte von der Sonnenoberfläche auf. Es stieß auch einen koronalen Massenauswurf (CME) aus. Das wurde von Sonnensatelliten beobachtet. Der CME treibt wahrscheinlich weit neben unserem Planeten vorbei.

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Korona über Spitzbergen

Um den dunklen Mond strömt die Sonnenkorona in langen Strahlen. Protuberanzen ragen über den Rand. Auf der Nachtseite des Mondes sind einige Details der Oberfläche erkennbar. Der Vollmond wird von der Vollerde beleuchtet, daher ist es auf der erdzugewandten Seite nie ganz dunkel.

Bildcredit und Bildrechte: Miloslav Druckmüller, Shadia Habbal, Peter Aniol, Pavel Starha

Bei einer totalen Sonnenfinsternis ist die ausgedehnte äußere Atmosphäre der Sonne – die Korona – ein schöner Anblick. Bänder und schimmernde Details faszinieren das Auge. Sie haben einen Helligkeitsumfang von mehr als 10.000 zu 1. Das macht es bekanntermaßen schwierig, sie auf einem einzigen Bild zu dokumentieren.

Das Komposit entstand aus 29 Teleskopbildern mit einer großen Bandbreite an Belichtungszeiten. Es zeigt die Korona der Sonne in all ihrer Pracht. Die Bilder wurden justiert und digital kombiniert. Die Aufnahmen entstanden bei der totalen Sonnenfinsternis am 20. März. Über dem arktischen Archipel von Spitzbergen in Norwegen war der Himmel sehr klar.

Protuberanzen ragen über den Rand der Sonnenscheibe. Spannend ist, dass auf der Nachtseite des Neumondes sogar kleine Details erkennbar sind. Sie werden vom Sonnenlicht beleuchtet, das von der Vollerde reflektiert wird. Am 4. April wendet sich das Blatt. Dann wandert der Vollmond bei einer totalen Mondfinsternis in den Schatten der Neuerde.

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Diamantenringe und Bailysche Perlen

Links und rechts neben der dunklen Mondscheibe am dunklen Himmel sind die Ränder der Sonne geschichtet. Je weiter der Sonnenrand von der Scheibe in der Mitte entfernt ist, desto mehr von der Sonne und ihren Protuberanzen ragt über den Rand.

Bildcredit und Bildrechte: Wang, Letian

Am 20. März war am kalten, klaren Himmel über Longyearbyen in Norwegen eine totale Sonnenfinsternis zu sehen. Sie trat zur Tag- und Nachtgleiche auf. Das Bildkomposit zeigt das geozentrische Himmelsereignis. Drei Minuten dauerte die Totalität. Kurz davor und danach funkelten Diamantringe und Perlen am Rand des Neumondes.

Die letzten und ersten flüchtigen Anblicke der Sonnenscheibe blitzen über den Mondrand. Sie erinnern an einen Diamantring am Himmel. Am Rand der Totalität strömt Sonnenlicht durch die Täler im unregelmäßigen Gelände am Mondrand. So entsteht der Effekt der Bailyschen Perlen. Er ist nach dem englischen Astronomen Francis Baily benannt. Dieser fand 1836 eine Erklärung für das Phänomen.

Die gestochen scharfe Komposition zeigt auch eine Reihe rötlicher Protuberanzen. Sie schweben über dem Rand der verfinsterten Sonne.

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Eine doppelte Sonnenfinsternis

Die Sonne wird vom Mond und von der Internationalen Raumstation verdeckt. Auf der Oberfläche ist die Granulation erkennbar, außerdem Filamente und am Rand Protuberanzen.

Bildcredit und Bildrechte: Thierry Legault

Kann die Sonne gleich zweimal verfinstert werden? Der letzte Freitag war denkwürdig, weil Teile der Erde eine seltene totale Sonnenfinsternis zu sehen bekamen. In einer Gegend auf der Erde, wo nur ein Teil der Sonne verfinstert wurde, gelangte gleichzeitig ein zweites Objekt davor. Es war die Internationale Raumstation ISS im Erdorbit. Finsternisse der Raumstation sind sehr kurz. Diese dauerte nur 0,6 Sekunden. Doch solche Bedeckungen sind nicht so selten.

Für das Kompositbild war viel Planung und etwas Glück nötig. Der Fotograf musste nämlich einer dritten Art von Objekten ausweichen. Sie lagen ärgerlicherweise ebenfalls in der Sichtlinie zur Sonne. Es waren Wolken.

Der Zeitrafferablauf ist oben als Bild gezeigt. Er wurde in Fregenal de la Sierra im Süden von Spanien aufgenommen. Der Mond ist die dunkle Scheibe rechts unten. Über die granulierte Sonnenoberfläche verlaufen mehrere Filamente, und über den Rand ragen Protuberanzen.

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