Marsannäherung 2020

Der Planet Mars nähert sich seiner Opposition.

Bildcredit: Jonathan T. Grayson

Beschreibung: Wenn wir heute Abend nach Sonnenuntergang nach Osten blicken, sehen wir einen sehr eindrucksvollen Mars. Heute Nacht erreicht der Mars seine größte und hellste Erscheinung des Jahres, wenn die Erde dem Roten Planeten näher kommt als sonst je in den letzten zwei Jahren – aber auch in den nächsten beiden Jahren.

In einer Woche ist der Mars fast genauso hell – aber in Opposition, was bedeutet, dass er direkt gegenüber der Sonne steht. Wegen der leicht ovalen Form der Bahnen von Mars und der Erde liegen die größte Annäherung und die Opposition ein paar Tage auseinander.

Diese Bildfolge zeigt, wie der Winkeldurchmesser des Mars während seiner Annäherung in den vergangenen Monaten größer wurde. Der merklich orangefarbene Mars ist nun fast die ganze Nacht sichtbar und  reflektiert mehr Sonnenlicht zur Erde als Saturn oder Jupiter. Doch sogar bei seiner größten Annäherung erscheint der Mars immer noch mehr als 100 Mal kleiner als der Vollmond.

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Solis Lacus: Das Auge des Mars

Solis Lacus, das Auge des Mars, beobachtet uns.

Bildcredit und Bildrechte: Damian Peach

Beschreibung: Während sich der Mars seiner Opposition am 13. Oktober 2020 nähert, wird er am Nachthimmel heller. Teleskope auf dem ganzen Planeten Erde beobachten ihn, doch auf dieser Ansicht vom 22. September sieht der Rote Planet aus, als würde er auch uns beobachten.

Für Teleskope auf der Erde hat die Marsscheibe schon fast das Maximum ihrer scheinbaren Größe erreicht, diese beträgt weniger als 1/80 des scheinbaren Vollmond-Durchmessers. Die jahreszeitlich schrumpfende Südpolkappe ist unten, und oben sind nebelige nördliche Wolken.

Links unter der Scheibenmitte befindet sich ein rundes, dunkles Albedomerkmal: Solis Lacus (der Sonnensee). Solis Lacus liegt in einer hellen Region südlich von Valles Marineris und sieht aus wie eine planetare Pupille, die als Auge des Mars bekannt ist.

An der Wende zum 20. Jahrhundert assoziierte der Astronom und passionierte Marsbeobachter Percival Lowell das Auge des Mars mit einem Knotenpunkt von Kanälen, die er auf seinen Zeichnungen des Roten Planeten eingezeichnet hatte. Anhand hoch aufgelöster Oberflächenbilder werden umfassende, sichtbare Veränderungen der Größe und Form des Marsauges heute als Staub betrachtet, der von Winden in der dünnen Marsatmosphäre transportiert wird.

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ISS überquert den Mars

Seltener Anblick: Die Internationale Raumstation ISS zieht vor dem Roten Planeten vorbei.

Bildcredit und Bildrechte: Tom Glenn

Beschreibung: Habt ihr schon einmal die Raumstation so gesehen? Wenn ihr wisst, wann und wo ihr hinsehen müsst, ist es faszinierend zu beobachten, wie die helle Internationale Raumstation ISS über euren Nachthimmel zieht – aber das ist nicht besonders ungewöhnlich.

Es gibt Bilder der ISS, wie sie vor dem einen halben Winkelgrad großen Mond oder der Sonne vorbeizieht. Solche Bilder sind schon seltener, weil man dafür viel Planung und Geduld braucht. Doch die ISS zu fotografieren, während sie vor dem winzigen Mars vorbeizieht, ist auf einem ganz anderen Nivea.

Mithilfe einer online verfügbaren Software erfuhr der Fotograf dieses Bildes, dass er den ungewöhnlichen Transit einen kurzen Moment auf einem sehr schmalen, nur 90 Meter breiten Landstrich in der Nähe sehen könnte. Auf diesem Landstrich hätte das vorüberziehende Bild der ISS eine Bodengeschwindigkeit von 7,4 Kilometern pro Sekunde.

Doch mit einer Standardkamera, einem kleinen Teleskop und einer genauen Position, um die Ausrüstung aufzubauen, sowie der exakten Ausrichtung für das Teleskop und einer zeitlichen Planung im Sub-Millisekundenbereich schuf er ein Video, aus dem diese 0,00035-Sekunden-Belichtung stammt. Auf dem so entstandenen Bildausschnitt seht ihr Details sowohl des Mars als auch der ISS.

Dieses Bild wurde letzten Montag um 05:15:47 Ortszeit nordöstlich von San Diego in Kalifornien (USA) aufgenommen. Der Winkeldurchmesser des Mars ist meist viel kleiner als die ISS, doch Mars erreicht in den nächsten Wochen seine größte Winkelgröße, weil der Blaue Planet (Erde) und der Rote Planet (Mars) auf ihren jeweiligen Bahnen um die Sonne die kürzeste Entfernung erreichen.

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Biomarker Monophosphan in der Venusatmosphäre entdeckt

Könnte Monophosphat in der Venusatmosphäre von Leben stammen?

Bildcredit: ISAS, JAXA, Akatsuki; Bearbeitung: Meli thev

Beschreibung: Könnte in der Venusatmosphäre schwebendes Leben geben? Vermutlich ist die Oberfläche auf dem Nachbarplaneten der Erde zu extrem für jegliche bekannte Art von Leben, doch vielleicht ist die obere Atmosphäre der Venus mild genug für winzige schwebende Mikroben. Diese meist verpönte Ansicht erfuhr gestern einen unerwarteten Aufschwung, als die Entdeckung von Monophosphan auf der Venus bekannt gegeben wurde.

Die chemische Verbindung Monophosphan (PH3) gilt als Biomarker, weil es anscheinend nur sehr schwer durch jene chemischen Prozesse entsteht, von denen man annimmt, dass sie auf einer Gesteinswelt wie der Venus stattfinden. Doch man weiß, dass Monophosphan durch Mikroben auf der Erde entsteht.

Dieses Bild der Venus mit ihren dichten Wolken wurde in zwei Spektralbereichen des ultravioletten Lichtes vom japanischen Roboter-Satelliten Akatsuki im Venusorbit fotografiert, der seit 2015 um die wolkenverhüllte Welt kreist.

Falls die Entdeckung von Monophosphat bestätigt wird, führt das vielleicht zu neuem Interesse bei der Suche nach weiteren Anzeichen für Leben, das hoch oben in der Atmosphäre des zweiten Planeten unseres Sonnensystems schwebt.

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TYC 8998-760-1: Mehrere Planeten um einen sonnenähnlichen Stern

Das Very Large Telescope der ESO entdeckt ein Planetenpaar im Infrarotlicht um den Stern TYC 8998-760-1.

Bildcredit: ESO, A. Bohn et al.

Beschreibung: Haben andere Sterne Planeten wie unsere Sonne? Frühere Hinweise – nämlich leichte Verschiebungen im Licht eines Sterns, die durch Planeten in einer Umlaufbahn verursacht werden – zeigen, dass dem so ist. Doch nun wurde erstmals ein Planetenpaar, das um einen sonnenähnlichen Stern kreist, direkt abgebildet. Diese Exoplaneten umrunden einen Stern mit der Bezeichnung TYC 8998-760-1. Sie sind auf diesem Infrarotbild mit Pfeilen markiert.

Der 17 Millionen Jahre alte Heimatstern ist viel jünger als unsere 5 Milliarden Jahre alte Sonne. Außerdem sind die Exoplaneten massereicher und kreisen weiter von ihrem Heimatstern entfernt als ihre Entsprechungen im Sonnensystem: Jupiter und Saturn.

Die Exoplaneten wurden mit dem Very Large Telescope der ESO in Chile durch ihr Infrarotleuchten entdeckt – nachdem das Licht ihres Heimatsterns künstlich verdeckt wurde. Wenn das Teleskop und die Technologie im Lauf des nächsten Jahrzehnts verbessert werden, hofft man, auch Planeten direkt abzubilden, die mehr Ähnlichkeit mit unserer Erde aufweisen.

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Jupiter und Saturn gehen hinter dem Alien-Thron auf

Die Planeten Saturn und Jupiter leuchten in den Badlands der Ah-Shi-Sle-Pah-Wildnis im San-Juan-Becken in New Mexico (USA).

Bildcredit und Bildrechte: Marcin Zając

Beschreibung: Welche Planeten stehen hinter dieser ungewöhnlichen Felsnadel? Saturn (links unten) und Jupiter. Diesen Monat leuchtet das helle Planetenduo nach Sonnenuntergang ziemlich markant im Südosten.

Wahrscheinlich enthält eure Aussicht auf die größten Planeten des Sonnensystems weder einen malerischen Hoodoo im Vordergrund, noch verläuft im Hintergrund das atemberaubende Zentralband unserer Milchstraße, trotzdem sind die beiden vermutlich ziemlich augenfällig.

Dieses Bild ist ein Komposit aus Vordergrund- und Hintergrundaufnahmen, die allesamt nacheinander Ende Mai fotografiert wurden, und zwar mit derselben Kamera am selben Ort – in den Badlands der Ah-Shi-Sle-Pah-Wildnis im San-Juan-Becken in New Mexico (USA). Die Felsnadel wird inoffiziell als ‚Alienthron‘ bezeichnet, sie ist etwa 3 Meter hoch.

Saturn und Jupiter sind noch mehrere Monate nach Sonnenuntergang gemeinsam zu sehen.

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Mars, der Rote Planet

Dieses Teleskopfoto, das am 23. Juli in Hoegaarden in Belgien fotografiert wurde, zeigt Mars mit seiner Südpolkappe und der Region Syrtis Major.

Bildcredit und Bildrechte: Luc Debeck

Beschreibung: Auf diesem Hobbyteleskopfoto, das am 23. Juli in Hoegaarden in Belgien auf dem Planeten Erde fotografiert wurde, sieht Mars ziemlich scharf aus. Die helle Südpolkappe des Roten Planeten am oberen Rand der umgekehrten Ansicht ist in Sonnenlicht getaucht. Die dunkle Struktur, die als Syrtis Major bezeichnet wird, verläuft zum rechten (östlichen) Rand hin.

Der Rote Planet geht nun um Mitternacht auf. In wenigen Monaten – Anfang Oktober – erreicht er seine Opposition. Der Anblick in Teleskopen verbessert sich weiter, und während die Erde auf ihrer schnelleren Bahn den Mars einholt, wird die rötliche Scheibe noch größer und heller.

In der Region Syrtis Major liegt der Marskrater Jezero. Dieser ist der Landeort des Marsrovers Perseverance der Mission NASA 2020, deren Start für heute geplant ist.

Bilder des Kometen NEOWISE vom Planeten Erde: Juli 29, 28, 27, 26, 25, 24

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Giganten des Sommers

Die Riesenplaneten Jupiter und Saturn befinden sich beim erdnächsten Bereich ihrer Bahn für 2020 im Sternbild Schütze und begegnen einander am 21. Dezember.

Bildcredit und Bildrechte: Jean-Luc Dauvergne

Beschreibung: Während Komet NEOWISE über den nördlichen Sommerhimmel zieht, strahlen Jupiter und Saturn hell nahe ihrer Opposition. Jupiter stand am 14. Juli gegenüber der Sonne und Saturn am 21. Juli. Die Riesenplaneten befinden sich immer noch nahe ihrer Erdnähe des Jahres 2020. Sie leuchten die ganze Nacht im Sternbild Schütze und bieten ihren besten und hellsten Anblick für Teleskope.

Beide wurden am 22. Juli auf einem Balkon in Paris fotografiert. Diese beiden scharfen Teleskopbilder sind keine Enttäuschung – sie zeigen, wofür die Riesenplaneten berühmt sind: Saturns helle Ringe und Jupiters großen roten Fleck.

Doch Jupiter und Saturn kommen einander am Himmel des Planeten Erde noch näher. Am 21. Dezember haben Himmelsbeobachterinnen* die Gelegenheit, eine große Konjunktion von Jupiter und Saturn zu beobachten – ein Ereignis, das nur alle 20 Jahre stattfindet.

Bilder des Kometen NEOWISE vom Planeten Erde im Juli: 28, 27, 26, 25, 24
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