Der Helixnebel von Blanco und Hubble

Der Helixnebel ist einer der prächtigsten planetarischen Nebel am Himmel. Er erinnert an ein riesiges Auge. Im Bild leuchtet das Innere wässrig blau, es ist von einem gelben gefaserten Ring umgeben, um den außen rote Nebelränder verlaufen.

Bildcredit: C. R. O’Dell, (Vanderbilt) et al. ESA, NOAO, NASA

Wie bildete ein Stern den Helixnebel? Die Formen planetarischer Nebel wie der Helix sind wichtig. Sie liefern wahrscheinlich Hinweise, wie die Existenz sonnenähnlicher Sterne endet.

Die Helix wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble und dem 4-Meter-Blanco-Teleskop in Chile beobachtet. Dabei zeigte sich, dass sie keine einfache Spirale ist. Vielmehr verbindet sie zwei fast senkrechte Scheiben mit Bögen, Erschütterungen und schwer erklärbaren Strukturen. Doch es gibt auch viele markante geometrische Symmetrien. Wie ein einziger sonnenähnlicher Stern eine so schöne, geometrische Komplexität bildet, wird weiterhin erforscht.

Der Helixnebel ist der nächstgelegene planetarische Nebel in der Umgebung der Erde. Er ist nur etwa 700 Lichtjahre entfernt und 3 Lichtjahre groß. Man findet ihn im Sternbild Wassermann.

Zur Originalseite

Der Schmetterlingsnebel von Hubble

Der leuchtende Nebel im Bild erinnert an einen bunten Schmetterling. Der heiße Stern in der Mitte ist von einem Staubwulst verborgen.

Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble SM4 ERO Team; Neubearbeitung und Bildrechte: Francesco Antonucci

Die hellen Sternhaufen und Nebel am Nachthimmel des Planeten Erde werden oft nach Blumen oder Insekten benannt. NGC 6302 ist da keine Ausnahme, trotz seiner Flügelspannweite von mehr als 3 Lichtjahren.

Der vergehende Zentralstern in diesem besonderen planetarischen Nebel hat eine Oberflächentemperatur von etwa 250.000 Grad Celsius. Er ist außergewöhnlich heiß und leuchtet hell im Ultraviolettlicht. Er ist aber durch einen dichten Staubwulst vor dem direkten Blick verborgen.

Dieses scharfe Telebild entstand 2009 mit der Wide Field Camera 3 am Weltraumteleskop Hubble. Die Farben der Aufnahme wurden hier neu bearbeitet. Der Staubwulst um den Zentralstern ist um eine helle Höhle aus ionisiertem Gas gewickelt. Er befindet sich mitten im Bild. Wir sehen den Wulst fast genau von der Kante.

In der staubhaltigen Hülle des heißen Sterns befindet sich molekularer Wasserstoff. NGC 6302 ist etwa 4000 Lichtjahre entfernt. Er schimmert im arachnologisch korrekten Sternbild Skorpion (Scorpius).

Zur Originalseite

M27 – der Hantelnebel

Im Bild leuchtet ein innen zyklamefarbener, außen lila gefärbter Nebel inmitten von Sternen. Seine Form erinnert an eine Hantel.

Bildcredit und Bildrechte: Bill Snyder (Bill Snyder Photography)

Der erste Hinweis darauf, was aus unserer Sonne werden könnte, wurde 1764 versehentlich entdeckt. Damals erstellte Charles Messier eine Liste diffuser Objekte, die man nicht mit Kometen verwechseln sollte. Das 27. Objekt auf Messiers Liste ist als M27 oder Hantelnebel bekannt. Es ist ein planetarischer Nebel. So einen Nebel erzeugt später auch unsere Sonne, wenn die Kernfusion in ihrem Inneren zu Ende geht.

M27 ist einer der hellsten planetarischen Nebel am Himmel. Man sieht ihn mit einem Fernglas im Sternbild Füchslein (Vulpecula). Licht von M27 braucht etwa 1000 Jahre, um uns zu erreichen. Er ist oben in Farben dargestellt, die von Wasserstoff und Sauerstoff abgestrahlt werden.

Die Physik und Bedeutung von M27 zu verstehen überstieg die Wissenschaft des 18. Jahrhunderts. Noch heute gibt es viele Rätsel um bipolare planetarische Nebel wie M27. Dazu gehört der physikalische Mechanismus, bei dem die gasförmige äußere Hülle eines Sterns mit geringer Masse abgestoßen wird. Am Ende bleibt ein heißer Weißer Zwerg übrig, der Röntgenlicht abstrahlt.

Zur Originalseite

Ringe um den Ringnebel

Der Nebel in der Mitte ist der berühmte Ringnebel M57 im Sternbild Leier. Im Bild ist er von riesigen roten Nebellappen umgeben, die mit ihren Strahlen und Fasern an Blütenblätter erinnern.

Bildcredit: Hubble, Large Binocular Telescope, Subaru-Teleskop; Komposition und Bildrechte: Robert Gendler

Der Ringnebel (M57) ist ein vertrauter Anblick für Leute mit kleinen Teleskopen. Er enthält aber viel mehr, als man mit einem kleinen Teleskop sehen kann. Der leicht sichtbare zentrale Ring ist etwa ein Lichtjahr groß.

Diese detailreiche Aufnahme entstand bei einem gemeinsamen Projekt. Dabei wurden die Daten von drei großen Teleskopen kombiniert. Das Bild zeigt auch schleifenförmige Fasern aus leuchtendem Gas, das viel weiter vom Zentralstern des Nebels entfernt ist. Für das Kompositbild wurden Emissionen von Wasserstoff, sichtbarem und infrarotem Licht mit Schmalbandfiltern aufgenommen.

Das Material im gut untersuchten planetarischen Nebel stammt nicht von Planeten. Vielmehr entstand die Gashülle aus den abgestoßenen äußeren Schichten eines sonnenähnlichen Sterns, der vergeht. Der Ringnebel ist etwa 2000 Lichtjahre von uns entfernt. Er befindet sich im musischen Sternbild Leier.

Zur Originalseite

Ou4: Ein gewaltiger Tintenfischnebel

Vor einem dichten Sternteppich und rötlichen Nebeln ragt ein langer grüner Nebel auf, der an einen Kalmar erinnert.

Bildcredit: Romano Corradi (IAC), Nicolas Grosso, Agnès Acker, Robert Greimel, Patrick Guillout

Der tintenfischartige Nebel wirkt geheimnisvoll. Er ist blass, aber am Himmel des Planeten Erde sehr groß. Das Mosaikbild entstand aus Schmalbanddaten des 2,5-Meter-Isaac-Newton-Teleskops. Es ist etwa 2,5 Vollmonde breit und schimmert im Sternbild Kepheus.

Der Nebel wurde vor Kurzem vom französischen Astrofotografen Nicolas Outters entdeckt. Die markante bipolare Form und seine Emissionen sprechen dafür, dass er ein planetarischer Nebel ist. Das ist die gasförmige Hülle eines vergehenden sonnenähnlichen Sterns. Doch seine genaue Entfernung und sein Ursprung sind unbekannt.

Eine neue Untersuchung zeigt, dass Ou4 eigentlich in der Emissionsregion SH2-129 liegt. Sie ist etwa 2300 Lichtjahre entfernt. In dem Fall wäre der kosmische Tintenfisch der spektakuläre Materie-Ausfluss eines Dreifachsystems aus heißen, massereichen Sternen. Sie sind als HR8119 katalogisiert. Man sieht sie mitten im Nebel. Falls dem so ist, wäre dieser wahrhaft riesige Tintenfischnebel physisch fast 50 Lichtjahre groß.

Zur Originalseite

Hubble zeigt den planetarischen Nebel NGC 2818

Zwischen sehr wenigen Sternen leuchtet der Nebel NGC 2818 im Sternbild Kompass (Pysis). Seine geschwungenen Ränder sind braunorange, das Innere leuchtet türkis-blau.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnisteam (STScI / AURA)

NGC 2818 ist ein schöner planetarischer Nebel. Das ist die gasförmige Hülle eines vergehenden sonnenähnlichen Sterns. Er bietet vielleicht einen Blick in die Zukunft unserer Sonne, nachdem sie weitere 5 Milliarden Jahren Wasserstoff im Kern fusioniert hat. Dann hat sie auch das Helium als Brennstoff für Kernfusion verbraucht.

NGC 2818 liegt im offenen Sternhaufen NGC 2818A. Er ist etwa 10.000 Lichtjahre entfernt. Wir finden ihn im südlichen Sternbild Kompass (Pyxis). In der Entfernung des Sternhaufens wäre der Nebel etwa 4 Lichtjahre groß.

Genaue Messungen der Geschwindigkeit des Nebels zeigen etwas Seltsames: Die Eigengeschwindigkeit des Nebels weicht stark von der Geschwindigkeit der Sterne im Haufen ab. Das ist ein starkes Indiz, dass NGC 2818 nur zufällig in der Sichtlinie des Sternhaufens liegt. Somit hat er weder das Alter noch die Entfernung des Haufens.

Das Hubblebild wurde aus Aufnahmen mit Schmalbandfiltern kombiniert. Es zeigt die Emissionen von Stickstoff-, Wasserstoff– und Sauerstoffatomen im Nebel in roten, grünen und blauen Farbtönen.

Zur Originalseite

Der Hof des Katzenauges

Mitten im Bild ist der bekannte Katzenaugennebel NGC 6543 im Sternbild . Außen herum verläuft ein sehr stark strukturierter, viel größerer Hof, der erst kürzlich entdeckt wurde.

Bildcredit und Bildrechte: R. Corradi (Isaac Newton Group), Nordic Optical Telescope

Der Katzenaugennebel (NGC 6543) ist einer der bekanntesten planetarischen Nebel am Himmel. Das bildgewaltige Falschfarbenbild zeigt seine eindringlichen Symmetrien. Das Bild wurde so bearbeitet, dass der riesige, aber extrem blasse Hof sichtbar wird. Er besteht aus gasförmigem Material und ist mehr als drei Lichtjahre groß. Der Hof umgibt den helleren, bekannteren planetarischen Nebel.

Das Kompositbild entstand aus Daten des Nordic Optical Telescope auf den Kanarischen Inseln. Es zeigt die ausgedehnte Absonderung des Nebels. Planetarische Nebel galten lange Zeit als die Schlussphase eines sonnenähnlichen Sterns. Kürzlich entdeckte man jedoch bei einigen planetarischen Nebeln Höfe wie diesen. Die Höfe bestehen wahrscheinlich aus Material, das bei früheren aktiven Episoden in der Entwicklung des Sterns abgestoßen wurde.

Die Phase des planetarischen Nebels dauert vermutlich etwa 10.000 Jahre. Die äußeren faserartigen Bereiche des Hofes sind etwa 50.000 bis 90.000 Jahre alt.

Zur Originalseite

Der planetarische Nebel Abell 36

Vor einem sternbestreuselten Hintergrund leuchtet ein blauvioletter Nebel mit einem hellen Stern in der Mitte und einigen schleifenartigen Strukturen.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, Univ. Arizona

Diese prächtige gasförmige Hülle umgibt einen vergehenden sonnenähnlichen Stern. Es ist planetarische Nebel Abell 36. Er liegt im Sternbild Jungfrau. Der Zentralstern des Nebels wirft seine äußeren Hüllen ab. Er schrumpft, wird heißer und entwickelt sich in seiner Schlussphase zu einem Weißer Zwerg.

Die Temperatur an der Oberfläche des Zentralsterns von Abell 36 wird auf mehr als 73.000 Kelvin geschätzt. Im Vergleich dazu beträgt die Oberflächentemperatur der Sonne derzeit 6000 Kelvin. Der sehr heiße Stern leuchtet im Ultraviolettlicht viel heller als im sichtbaren Licht, in dem er hier abgebildet ist. Das unsichtbare Ultraviolettlicht ionisiert die Wasserstoff- und Sauerstoffatome im Nebel. Daher stammt die Energie für das hübsche Leuchten im sichtbaren Licht.

Zur Originalseite