Der Pferdekopfnebel und der Flammennebel

Das Sternfeld zeigt den Stern Alnitak in Orions Gürtel, den Flammennebel und den Pferdekopfnebel.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel Stern

Der Pferdekopfnebel ist einer der berühmtesten Nebel am Nachthimmel. Er ragt als dunkler Schatten in den rötlichen Emissionsnebel hinein, der am rechten Bildrand leuchtet. Die Struktur des Pferdekopfes ist dunkel. Sie ist eine undurchsichtige Staubwolke, die vor dem hellen Emissionsnebel liegt.

Wie Wolken in der Erdatmosphäre nahm auch diese Wolke zufällig eine erkennbare Form an. Im Lauf von vielen tausend Jahren verändern die Bewegungen im Inneren der Wolke sicherlich ihr Erscheinungsbild. Die rötliche Farbe des Emissionsnebels entsteht, wenn sich die Elektronen und Protonen im Nebel zu Wasserstoffatomen rekombinieren.

Auf der linken Seite des Bildes liegt der orange gefärbte Flammennebel mit seinen zarten Fasern aus dunklem Staub.

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Das Trapez mitten im Orion

Das Innere des Orionnebels füllt das Bild. In der Mitte leuchten vier helle Sterne, sie sind das Trapez. Gemeinsam bringen sie den Orionnebel zum Leuchten.

Bildcredit: Bilddaten: Hubble-Vermächtnisarchiv, Bearbeitung: Robert Gendler

Was befindet sich im Zentrum des Orion? Das Trapez: Das sind die vier hellen Sterne mitten in diesem scharfen kosmischen Porträt. Diese Sterne befinden sich in einer Region, die einen Radius von etwa 1,5 Lichtjahren hat. Sie dominieren das Zentrum des dichten Sternhaufens im Orionnebel. Ultraviolette, ionisierende Strahlung der Trapezsterne – vor allem des hellsten Sterns Theta-1 Orionis C – sorgt für das gesamte sichtbare Leuchten in dieser komplexen Region, in der Sterne entstehen.

Der Sternhaufen im Orionnebelhaufen ist etwa drei Millionen Jahre alt und war in seiner frühen Phase noch kompakter. Eine dynamische Untersuchung legt nahe, dass es in der Anfangszeit zu wilden Sternkollisionen gekommen sein könnte. Dabei entstand vielleicht ein Schwarzes Loch mit mehr als der 100-fachen Masse unserer Sonne.

Wenn es im Haufen ein Schwarzen Loch gibt, könnte das die ungewöhnlich hohen Geschwindigkeiten der Trapezsterne erklären. Der Orionnebel ist rund 1.500 Lichtjahre entfernt. Damit gehört er zu den erdnächsten Orten, an denen ein Schwarzes Loch vermutet wird.

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Herbig-Haro 24

In der Mitte der teils dunklen, teils orange-braunen Nebelwolken leuchtet ein helles Objekt. Links daneben strömen zwei Strahlen hinter einer dunklen Wolke hervor, einer nach oben, der andere nach unten.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Archiv (STScI / AURA) / Hubble-Europa-Kooperation; Danksagung: D. Padgett (GSFC), T. Megeath (Univ. Toledo), B. Reipurth (Univ. Hawaii)

HH 24 erinnert an ein Lichtschwert mit Doppelklinge. Doch es sind zwei kosmische Strahlen, die aus einem neu entstandenen Stern strömen. Er befindet sich in der Galaxis in unserer Nähe. Die faszinierende Szene entstand aus Bilddaten des Weltraumteleskops Hubble. Sie zeigt etwa ein halbes Lichtjahr von Herbig-Haro 24 (HH 24). Das Objekt ist an die 1300 Lichtjahre bzw. 400 Parsec entfernt.

HH 24 liegt in der Sternschmiede im Molekülwolkenkomplex Orion B. Das Objekt ist vor direkter Sicht verborgen. Der Protostern im Zentrum von HH 24 ist von kaltem Staub und Gas umgeben, das zu einer rotierenden Akkretionsscheibe abflachte. Wenn Materie aus der Scheibe zum jungen stellaren Objekt fällt, wird sie aufgeheizt.

Strahlströme werden in der Rotationsachse des Systems ausgeschleudert. Sie zeigen in entgegengesetzte Richtungen und schneiden durch die interstellare Materie in der Region. Die engen, energiereichen Strahlen erzeugen in ihren Strömungskanälen Serien aus leuchtenden Stoßfronten.

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Der Orionnebel im sichtbaren und infraroten Licht

Der Orionnebel ist hier in sichtbarem und infrarotem Licht dargestellt. Die vielen Staubfäden, die auf Bildern in sichtbarem Licht dunkel wirken, leuchten hier hell.

Bildcredit und Bildrechte: Infrarot: NASA, Weltraumteleskop Spitzer; Sichtbares Licht: Oliver Czernetz, Siding Spring Obs.

Der Große Orion Nebel ist ein bunter Ort. Mit dem bloßen Auge sieht man einen ausgefransten Fleck im Sternbild Orion. Mit einer langen Belichtungszeit zeigen Bilder in mehreren Wellenlängen wie dieses den Orionnebel als eine Nachbarschaft aus jungen Sternen, heißen Gasen und dunklem Staub. Dieses digitale Komposit besteht nicht nur aus drei Farben des sichtbaren Lichts, sondern auch aus vier Farben infraroter Strahlung, die vom Weltraumteleskop Spitzer der NASA aufgenommen wurden. Spitzer befindet sich im Erdorbit.

Die Energie, die den Orionnebel (M42) weitestgehend antreibt, stammt vom Trapez. Es sind vier der hellsten Sterne im Nebel. Viele der sichtbaren Filamente sind Stoßwellen – Fronten, an denen schnelle Materie auf langsames Gas trifft. Der Orionnebel durchmisst etwa 40 Lichtjahre und befindet sich etwa 1500 Lichtjahre von der Sonne entfernt im selben Spiralarm unserer Galaxis.

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Eine Winternacht im Dezember

Orion wirkt auf dieser Nachthimmelslandschaft sehr ungewöhnlich - er ist von einem roten Staubring umgeben, und am Kopf leuchtet eine rote runde Wolke. Am oberen Bildrand leuchten in der Mitte die Plejaden. In der Landschaft im Vordergrund steht ein von innen beleuchtetes Dach, am Horizont ist eine Gebirgskette.

Bildcredit und Bildrechte: Włodzimierz Bubak

In dieser lange belichteten nächtlichen Landschaftsaufnahme scheint der Orion seitlich aufzugehen und über eine ferne Bergkette zu klettern. Die winterliche Szene wurde in der langen Sonnenwendnacht auf der Nordhalbkugel im südlichen Polen aufgenommen.

Mithilfe der für die Aufnahme von rotem Wasserstoff-Licht optimierten Kamera treten großflächige Nebel am Himmel hervor. Sie sind sonst unsichtbar. Diese Nebel liegen am Rand der Orion-Molekülwolke. Sie gesellen sich zu den bekannten Gürtelsternen des Himmelsjägers und den hellen Riesensternen Beteigeuze und Rigel.

Das Auge des Stiers, der gelbliche Aldebaran, verankert den V-förmigen Sternhaufen der Hyaden über der Bildmitte. Das hellste Himmelsobjekt über den schneebedeckten Gipfeln der Landschaft ist allerdings der Jupiter. Er beherrscht als großer Gasplanet unser Sonnensystem. Am Himmel des Planeten Erde befindet er sich zur Zeit noch nahe der Oppositionsstellung.

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Kamin mit Raketentriebwerk

Im Bild ist ein Kamin mit Feuer zu sehen, das Feuer stammt aber von einem Raketentriebwerk im Kamin. Links neben der Öffnung liegt ein Bild der Raumkapsel Orion.

Bild- und Videocredit: NASA

Man sollte meinen, dass ein Blick aus nächster Nähe auf Raketentriebwerke, die 8,8 Millionen Pfund Schub erzeugen, nicht gerade beruhigend wirkt. Aber das hier ist etwas anderes: Tatsächlich kann einem zumindest gedanklich wohlig warm werden, wenn man nur einen kurzen Moment den NASA-Raketenmotor-Kamin beobachtet.

Das Video zeigt in einer Dauerschleife, wie die Haupttriebwerke der RS-25-Trägerrakete des Space Launch System hochfahren und laufen. Feststoffraketen flankieren die Rakete. Sie ist von einem gemauerten Kamin eingerahmt. Die begleitende Tonspur mischt die deutlich gedämpften Geräusche der startenden Raketentriebwerke mit den vertrauteren Geräuschen eines knisternden Holzfeuers.

Das Video enthält außerdem KI-Elemente sowie ein Bild und das Logo der Mission Artemis I. Die unbemannte Artemis-I-Mission zum Mond und wieder zurück startete im November 2022 mit einer Space-Launch-System-Rakete.

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Der Pferdekopfnebel

Vor einem rot leuchtenden, gefiederten Hintergrund zeichnet sich eine dunkle Staubwolke ab, deren Form an einen Pferdekopf erinnert.

Bildcredit und Bildrechte: Alex Lin (Chilescope)

Einer der markantesten Nebel am Himmel ist der Pferdekopfnebel im Orion. Er ist Teil einer großen, dunklen Molekülwolke. Die ungewöhnliche Form, die auch als Barnard 33 bekannt ist, wurde erstmals in den späten 1800er-Jahren auf einer fotografischen Platte entdeckt.

Das rote Leuchten stammt von Wasserstoff, der sich überwiegend hinter dem Nebel befindet. Das Gas wird vom nahen hellen Stern Sigma Orionis ionisiert. Die Dunkelheit des Pferdekopfs wird hauptsächlich durch dichten Staub verursacht, wobei der untere Teil des Pferdekopfnackens einen Schatten nach links wirft. Gasströme, die den Nebel verlassen, werden durch ein starkes Magnetfeld gebündelt.

Die hellen Flecken an der Basis des Pferdekopfnebels sind junge Sterne, die sich gerade in der Entstehung befinden. Das Licht aus dem Pferdekopfnebel braucht ca. 1.500 Jahre, um uns zu erreichen. Die Aufnahme wurde vom Chilescope-Observatorium in den chilenischen Bergen gemacht.

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Orion zeigt den Erduntergang

Links im Vordergrund ist ein Teil des Raumschiffs Orion zu sehen. Rechts füllt der runde, graue, hell beleuchtete Mond die Hälfte des Bildes. Am Rand des Mondes unter der Bildmitte steht klein im Hintergrund die Erdkugel, auf der sich weiße Wolken und blaue Ozeane erahnen lassen.

Bildcredit: NASA, Artemis 1

In diesem Schnappschuss aus dem Weltraum sind acht Milliarden Menschen kurz davor zu verschwinden: Ihre Heimatwelt versinkt hinter dem hellen Rand des Mondes. Eine Außenkamera des Raumschiffs Orion hat diesen Schnappschuss am 21. November 2022, dem sechsten Tag der Mission Artemis I, aufgenommen.

Orion sollte kontrolliert bis auf 130 Kilometer an die Mondoberfläche heranfliegen. Mit der durch dieses Manöver gewonnenen Geschwindigkeit erreichte Orion eine weite rückläufige Umlaufbahn um den Mond. Diese Umlaufbahn ist weit, weil sie 92.000 Kilometer über den Mond hinausreicht. Sie ist rückläufig, weil das Raumfahrzeug in entgegengesetzter Richtung zur Bahn des Mondes um die Erde kreist. Orion trat am 25. November in seine weite rückläufige Umlaufbahn ein.

Beim Umrunden des Mondes erreichte Orion am 28. November die maximale Entfernung von der Erde (etwas mehr als 400.000 Kilometer). Damit brach es den von Apollo 13 aufgestellten Rekord für das am weitesten entfernte Raumfahrzeug, das für die Erforschung des Weltraums durch den Menschen entwickelt wurde.

Der Start der Mission Artemis II ist frühestens für September 2025 geplant. Dabei sollen vier Astronaut*innen den Mond umfliegen und wieder zurückgebracht werden.

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