Komet ZTF über dem Yosemite-Wasserfall

Über dem Wasserfall im Yosemite-Nationalpark leuchtet Komet ZTF am dunklen Himmel neben dem Planeten Mars links daneben.

Bildcredit und Bildrechte: Tara Mostofi

Beides fällt. Das Wasser im Yosemite-Wasserfall in Kalifornien (USA) fällt zur Erde. Der Komet ZTF fällt zur Sonne. Diese doppelte kosmische Kaskade wurde Ende letzten Monats fotografiert. Der blasser werdende Komet C/2022 E3 (ZTF) hatte seine größte Annäherung an die Erde gerade hinter sich gebracht. Der orangefarbene Stern über dem Wasserfall ist Kochab.

Abgesehen von einer kurzen Begegnung mit einem Schwarzbären war das Bild gut geplant. Es ist ein Komposit aus einer Aufnahme des mondbeleuchteten Vordergrundes und einer lang belichteten Hintergrundaufnahme. Daraus entstand eine detailreiche Version des tatsächlichen Anblicks.

Komet ZTF verblasst inzwischen und ist auf dem Weg zurück ins äußere Sonnensystem. Weil seine Bahn von der Gravitation bestimmt wird, könnte man immer noch sagen, er fällt auf die Sonne zu – aber rückwärts.

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Die Geminiden und die Mittens

Das Bild zeigt Geminiden-Meteore über dem Monument Valley mit den Mittens und der Merrick Butte.

Bildcredit und Bildrechte: Chuck Derus

Das jährliche Geschenk des Asteroiden 3200 Phaethon an den Planeten Erde kommt immer im Dezember. Wir kennen als den Meteorstrom der Geminiden. Die Quelle des Meteorstroms ist Staub, der entlang der Bahn des rätselhaften Asteroiden verteilt wird.

Diese Nachthimmelslandschaft zeigt das Monument Valley im Südwesten von Nordamerika. Sie entstand aus 22 Bildern des sternklaren Himmels. Diese wurden in der Nacht vom 13. auf 14. Dezember nahe dem Aktivitätshöhepunkt des Meteorstroms der Geminiden fotografiert, bevor der Mond aufging. Die hellen Sterne nahe der Position des Radianten des Stroms sind Kastor (blau) und Pollux (gelb), die Zwillingssterne in Gemini.

Wenn die Erde durch den staubigen Strom fegt, scheinen die parallelen Meteorspuren wegen der Perspektive von einem Punkt am Himmel – dem Radiant – in Gemini auszuströmen. Daher wurde der jährlich auftretende Strom nach dem Sternbild benannt. Die Kamera blickt das Monument Valley entlang auf drei markante Felstürme. Diese Perspektive führt bei zweien davon zu ihren passenden Namen. Der dritte Tafelberg wird Merrick Butte genannt.

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Milchstraße und Zodiakallicht über australischen Pinnacles

Das Bild zeigt eine Landschaft mit schmalen, dreieckigen Felsen vor einem Nachthimmel, über dem sich das Band der Milchstraße wölbt. Das Land ist durch ein helles, diffuses Zodiakallicht mit dem Himmel verbunden.

Bildcredit und Bildrechte: Jingyi Zhang

Welche seltsame Welt ist das? Es ist die Erde. Im Vordergrund des Bildes stehen Pinnacles, es sind ungewöhnliche Felsnadeln im Nambung-Nationalpark in Westaustralien. Die Entstehung dieser malerischen Felsnadeln aus urzeitlichen Meerestieren (Kalkstein), die so hoch wie ein Mensch sind, wird weiterhin erforscht.

Das pittoreske Panorama wurde im September 2017 fotografiert. Nahe der Bildmitte steigt eine Lichtsäule aus Zodiakallicht vom Horizont auf. Zodiakallicht ist Sonnenlicht, das von Staubkörnchen reflektiert wird, die zwischen den Planeten des Sonnensystems ihre Bahnen ziehen. Über die Mitte wölbt sich das Zentralband unserer Milchstraße. Am Nachthimmel im Hintergrund seht ihr auch die Planeten Jupiter und Saturn sowie mehrere berühmte Sterne.

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Die Plejaden über dem Half Dome

Messier 45, der offene Sternhaufen der Plejaden, leuchtet über dem Half Dome im Yosemite-Nationalpark

Bildcredit und Bildrechte: Dheera Venkatraman

Sterne entstehen büschelweise. Das berühmteste Sternenbündel am Himmel sind die Plejaden. Der helle Sternhaufen ist leicht mit bloßem Auge sichtbar. Die Plejaden sind nur etwa 450 Lichtjahre entfernt. Sie entstanden vor ungefähr 100 Millionen Jahren und bleiben wohl weitere 250 Millionen Jahre bestehen. Auch unsere Sonne entstand wahrscheinlich in einem Sternhaufen. Sie ist nun etwa 4,5 Milliarden Jahre alt. Ihre stellaren Geschwister sind schon lange verstreut.

Der Sternhaufen der Plejaden wurde über dem Half Dome fotografiert. Die berühmte Felsstruktur befindet sich im kalifornischen Yosemite-Nationalpark in den USA. Das Bild ist ein Komposit aus 28 Aufnahmen des Vordergrundes und 174 Bildern des Sternenhimmels im Hintergrund. Alle Bilder wurden am selben Ort mit derselben Kamera aufgenommen.

Das Gesamtbild entstand in einer Nacht im Oktober 2019. Der Astrofotograf hatte die Überlagerung der Plejaden mit dem Half Dome zeitlich geplant. Zusätzlich wurde er mit einem unerwarteten Stromausfall belohnt. Daher war der Himmel im Hintergrund ungewöhnlich dunkel.

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Satelliten hinter den Pinnacles

Das Bild zeigt die als Pinnacles bekannten Felsspitzen in Australien. Hinter den Türmen ist ein Himmel voller Satellitenspuren, viele stammen von der Starlink-Satellitenkonstellation im erdnahen Orbit.

Bildcredit und Bildrechte: Joshua Rozells

Was sind diese Streifen im Hintergrund? Es sind Spuren von Satelliten. Im Vordergrund seht ihr malerische Felsnadeln, die als Pinnacles bekannt sind. Diese mannshohen Gebilde befinden sich im Nambung-Nationalpark in Westaustralien. Sie entstanden durch unbekannte Prozesse aus urzeitlichen Muschelschalen (Kalkstein).

Noch auffälliger ist jedoch der Himmel dahinter. All diese Streifen wurden von Satelliten in einem niedrigen Erdorbit gezogen, die Sonnenlicht reflektieren. Sie wurden in weniger als zwei Stunden fotografiert und digital zu diesem Einzelbild kombiniert. Der Vordergrund entstand danach mit derselben Kamera und am selben Ort. Die meisten der Streifen stammen von der wachsenden Starlink-Flotte an Kommunikationssatelliten, aber nicht alle.

Diese Spuren sind ein allgemeines Zeichen für die zunehmende Zahl an Satelliten, die fast ständig nach Sonnenuntergang bis zur Morgendämmerung über der Erde sichtbar sind. Das Verstehen und Entfernen der Satellitenspuren auf Bildern von erdgebundenen Kameras und Teleskopen ist wichtig, nicht nur für stilvolle Astrofotografie, sondern auch für das wissenschaftliche Verständnis der Menschheit des fernen Universums.

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Feuerfall im Mondschein

Horsetail Feuerall im Mondlicht bei El Catitan im Yosemite-Nationalpark in den USA

Bildcredit und Bildrechte: Tara Mostofi

An manchen Tagen im Februar sieht man im Yosemite-Nationalpark bei Sonnenuntergang einen flüchtigen Feuerfall, wenn Wasser fließt, das Wetter mitspielt und die Richtung zur untergehenden Sonne genau passt. Der Horsetail Fall tritt im Park zu bestimmten Jahreszeiten auf. Er wird oft an Aussichtspunkten unter dem Denkmal fotografiert, wenn er vor dem Schatten der El Capitans steilen Wänden isoliert leuchtet. Dann wird der Wasserfall noch von rötlichen Sonnenstrahlen beleuchtet und nimmt kurz dramatisches, feuriges Aussehen an.

Doch ein Horsetail-Feuerfall kann auch im Mondlicht fotografiert werden. Bei Mondlicht ist der Feuerfalleffekt noch schwerer zu erkennen, wenn ein heller Mond in der passenden Richtung am westlichen Horizont untergeht. Bei diesem gut geplanten Bild eines flüchtigen Horsetail-Feuerfalls, beleuchtet von einem hellen Dreiviertelmond, der in den frühen Morgenstunden des 15. April unterging, war der Himmel klar genug.

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Die Milchstraße über dem Devils Tower

Der unheimliche Devils Tower in Wyoming mit dem zentralen Band der Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: MaryBeth Kiczenski

Beschreibung: Wie entstand der Devils Tower? Der Ursprung dieses ungewöhnlichen Felsmonoliths in Wyoming in den USA ist immer noch umstritten. Eine führende Hypothese besagt, dass er eine ausgehärtete Lavasäule ist, die nicht an die Oberfläche gelangte, um ein Vulkan zu werden.

Nach dieser Theorie ist das weniger dichte Gestein, das zuvor den massiven Vulkanschlund umgab, erodiert und hinterließ den eindrucksvollen Turm. Amerikanische Ureinwohner nennen den dichten Felsturm unter anderem Bear Lodge und Great Gray Horn. Der Turm enthält die längsten sechseckigen Säulen, die wir kennen, manche sind höher als 180 Meter.

Hoch oben wölbt sich das Zentralband der Milchstraße über den Himmel. Viele interessante Himmelsobjekte sind zu sehen, darunter die dunklen Stränge des Pfeifennebels und rechts neben dem Turm der rötliche Lagunennebel.

Grünes Gras und Bäume säumen den Vordergrund, und links neben dem Turm ziehen Wolken am Horizont auf. Im Gegensatz zu vielen anderen internationalen Wahrzeichen dürfen Bergsteiger*innen den Devils Tower besteigen.

APOD zum Geburtstag: Welches Bild war an deinem Geburtstag auf APOD? (ab 1995, deutsch ab 2007)
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Polarlicht über dem White-Dome-Geysir

Polarlichter über dem White-Dome-Geysir im Yellowstone-Nationalpark.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Howell

Beschreibung: Manchmal brechen Himmel und Erde aus. Vor wenigen Jahren brachen unerwartet farbenprächtige Polarlichter aus, mit grünen Polarlichtern nahe am Horizont, und hoch oben blühten gleißend rote Polarlichtbänder. Ein heller Mond beleuchtete den Vordergrund der malerischen Szene, während in weiter Ferne vertraute Sterne glitzerten.

Ein gewissenhafter Astrofotograf schoss dieses gut geplante Bildmosaik auf dem Gelände des White-Dome-Geysirs im Yellowstone-Nationalpark im Westen der USA. Tatsächlich brach kurz nach Mitternacht der White Dome aus und sprühte eine viele Meter hohe Fontäne aus Wasser und Dampf in die Luft.

Das Wasser eines Geysirs wird mehrere Kilometer unter der Oberfläche von glühend heißem Magma zu Dampf erhitzt und steigt durch Felsspalten zur Oberfläche auf. Etwa die Hälfte aller bekannten Geysire befinden sich im Yellowstone-Nationalpark. Der geomagnetische Sturm, der die Polarlichter verursachte, ebbte innerhalb eines Tages ab, doch die Eruptionen des White-Dome-Geysirs treten weiterhin etwa alle 30 Minuten auf.

Wien, 26. Februar 2022, 18h: Führung im Sterngarten Mauer mit APOD-Übersetzerin
Wien, Ladenkonzept Nähe Votivkirche: Kostenlose Kalender (leichte Mängel)

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