Westlicher Mond, östliches Meer

Das Mare Orientale am westlichen Rand der Mondvorderseite.

Bildcredit und Bildrechte: Tom Glenn

Beschreibung: Das Mare Orientale, lateinisch für Östliches Meer, ist eines der auffälligsten großflächigen Mondgebiete. Es ist das Jüngste der großen lunaren Einschlagbecken und aus der Perspektive der Erde schwierig zu sehen. Doch auf dieser scharfen Teleskopansicht, die bei einer günstigen Neigung oder Libration der Mondvorderseite fotografiert wurde, liegt das östliche Meer oben in der Mitte, es ist am westlichen Mondrand extrem verkürzt.

Das Becken entstand beim Einschlag eines Asteroiden vor mehr als 3 Milliarden Jahren. Die konzentrischen kreisförmigen Strukturen des fast 1000 Kilometer großen Einschlagbeckens sind Wellen in der Mondkruste. Auf Mondbildern von Raumsonden ist es leichter erkennbar.

Warum liegt das östliche Meer am westlichen Mondrand? Die Mondstruktur Mare Orientale wurde vor 1961 benannt. Damals wurde auf Mondkarten die Bezeichnung von Ost und West umgedreht.

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Saturn, Tethys, Ringe und Schatten

Die Raumsonde Cassini zeigt den Mond Tethys vor dem Gasriesen Saturn mit Ringen und Schatten.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Beschreibung: Vom Eismond Tethys aus gesehen bieten Ringe und Schatten einen fantastischen Blick ins Saturnsystem. Wart ihr kürzlich bei Tethys? Wenn nicht, muss diese prächtige Ringlandschaft der Raumsonde Cassini fürs Erste genügen.

Tethys wurde 2005 links unter der Bildmitte im Sonnenlicht fotografiert. Sie ist etwa 1000 Kilometer groß, ihre Bahn ist knapp fünf Saturnradien vom Zentrum des Gasriesenplaneten entfernt. In dieser Distanz (etwa 300.000 Kilometer) befindet sich Tethys weit außerhalb von Saturns hellen Hauptringen, doch sie ist einer der fünf Hauptmonde innerhalb des blassen, schwachen äußeren E-Rings.

Die beiden sehr kleinen Monde Telesto und Calypso wurden in den 1980er-Jahren entdeckt, sie ziehen koorbital mit Tethys in einer Bahn. Während das Trio um Saturn kreist, läuft Telesto voraus und Calypso zieht hinter Tethys her.

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Vollmond und Tänzer

Vollmond über der sardinischen Hauptstadt Cagliari und ein Vogelschwarm.

Bildcredit und Bildrechte: Elena Pinna

Beschreibung: Am Montag ging bei Sonnenuntergang der Vollmond im Januar auf. Dieses Foto entstand in der Nähe von Cagliari, der Hauptstadt der italienischen Insel Sardinien. Es zeigt seine warmen Farbtöne über dem östlichen Horizont.

Die vertrauten Muster auf der Vorderseite des Mondes aus Licht und Schatten entstehen durch helle, zerklüftete Hochländer und glatte dunkle Mondmeere. Die Muster entstehen durch Pareidolie, sie ruft die visuelle Illusion eines menschlichen Gesichts wie dem Mann im Mond oder eines vertrauten Tieres wie dem Mondhasen hervor.

Für einen Augenblick fügte der schwirrende Formationsflug eines Schwarms von Staren, der auf dem Schnappschuss eingefroren wurde, der Szene ein weiteres Pareidolie-Element hinzu. Manche erkennen darin die zarte Figur eines vom Mondlicht verzauberten Tänzers.

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Abziehendes Gewitter bei Sonnenuntergang

Diese Mammatus-Cumulonimbus zog 2013 im Süden von Alberta in Kanada abends über den Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Alan Dyer (The Amazing Sky)

Beschreibung: Welche Art von Wolke ist das? Diese abziehende Cumulonimbus, die allgemein als Gewitterwolke bezeichnet wird, ist etwas ungewöhnlich, da sie an ihrem vorderen Ende ungewöhnlich buckelig ist wie eine Mammatuswolke, während es gleichzeitig an ihrem hinteren Ende regnet. Die Wolke wurde Mitte 2013 im Süden von Alberta in Kanada fotografiert, sie bewegte sich in die Ferne nach Osten, während die Sonne hinter der Kamera im Westen untergeht.

Das Bild ist von den Farben des Sonnenuntergangs am Himmel geprägt, die der fotogenen Wolke markant orange- und rosafarbene Töne verleihen. Im Hintergrund verdunkelt sich der blaue Himmel. Rechts steht der weit entfernte aufgehende zunehmende DreiviertelMond.

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Galileos Europa

Bilddaten der Raumsonde Galileo von Europa aus den 1990er-Jahren wurden mit verbesserter Kalibrierung überarbeitet.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, SETI Institute, Cynthia Phillips, Marty Valenti

Beschreibung: Als die Raumsonde Galileo in den späten 1990er-Jahren ihre Bahnen durchs Jupitersystem zog, schickte sie atemberaubende Ansichten von Europa und lieferte Hinweise, dass sich unter der eisigen Oberfläche des Mondes wahrscheinlich ein tiefer globaler Ozean verbirgt. Europas Bilddaten von Galileo wurden mit verbesserter Kalibrierung überarbeitet. So entstand ein Farbbild, das dem entspricht, was ein menschliches Auge sehen könnte.

Die langen, gekrümmten Risse auf Europa sind Hinweise auf flüssiges Wasser unter der Oberfläche. Die Gezeitenkräfte, denen der große Mond auf seiner elliptischen Bahn um Jupiter ausgesetzt ist, liefern die Energie, um den Ozean flüssig zu halten.

Noch spannender ist jedoch die Möglichkeit, dass dieser Prozess auch ohne Sonnenlicht genug Energie für die Entstehung von Leben liefern könnte, was Europa zu einem der aussichtsreichsten Orte für die Suche nach Leben außerhalb der Erde macht. Welche Art von Leben könnte es in einem tiefen, dunklen Ozean unter der Oberfläche geben? Denkt an extreme Krustentiere auf dem Planeten Erde.

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Verheißungsvolle Sonnenfinsternis

Pinguin jubelt bei der Sonnenfinsternis im Dezember 2021.

Bildcredit und Bildrechte: Annie Schmidt (Punkt Blau Naturschutz und Wissenschaft)

Beschreibung: Ein Adelie-Pinguinmännchen, das ihr hier als Silhouette seht, fing am 4. Dezember bei der letzten Sonnenfinsternis des Jahres 2021 zu singen an. Natürlich war sein Gesang eine besondere Darbietung, mit der Pinguinmännchen ihr Revier markieren und mitteilen, dass es ihnen gut geht.

Das Revier dieses Pinguins am Kap Crozier in der Antarktis ist eine der größten Adelie-Pinguinkolonien, sie wird seit 25 Jahren von Forscherinnen und Forschern untersucht. Die Sonne wurde dort bei der Finsternis letzten Dezember beim Maximum zu ungefähr 80 Prozent bedeckt, als der Mondschatten den südlichsten Kontinent der Erde kreuzte.

Wien, 8. Januar 2022, 16:30 Uhr: Führung im Sterngarten Mauer bei der Wotrubakirche mit APOD-Übersetzerin Maria Pflut-Hofmayr (Eintritt frei, Anmeldung erforderlich)
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Die Monde hinter Saturns Ringen

Die Raumsonde Cassini fotografierte die Saturnmonde Janus und Rhea hinter den Ringen.

Bildcredit: NASA, ESA, JPL, Cassini Bildgebungsteam

Beschreibung: Was ist mit diesem Saturnmond passiert? Nichts – der Saturnmond Rhea ist nur teilweise von den Saturnringen verdeckt. 2010 fotografierte die Roboter-Raumsonde Cassini im Saturnorbit diesen Teleobjektiv-Blick auf die berühmtesten Ringe des Sonnensystems.

Im Vordergrund seht ihr außen den dünnen F-Ring und innen die viel größeren A- und B-Ringe. Der Saturnmond Janus schwebt scheinbar über den Ringen, in Wirklichkeit liegt er sehr weit hinten. Janus mit einem Durchmesser von nur ungefähr 180 Kilometern ist einer der kleineren Saturnmonde. Die stark von Kratern übersäte Rhea ist noch weiter von der Kamera entfernt, dieser Mond ist mit einem Durchmesser von 1500 km viel größer. Die Oberseite von Rhea ist nur Lücken in den Ringen sichtbar.

Nach mehr als einem Jahrzehnt der Erforschung und Entdeckung ging 2017 der Treibstoff der Raumsonde Cassini zur Neige, und sie wurde in die Saturnatmosphäre gelenkt, wo sie wahrscheinlich geschmolzen ist.

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Vierfacher Mondhalo über einer Winterstraße

Vierfach-Mondhalo mit verschneitem Winterhimmel nahe Madrid in Spanien.

Bildcredit und Bildrechte: Dani Caxete

Beschreibung: Manchmal verwandeln fallende Eiskristalle die Atmosphäre in eine riesige Linse, dabei entstehen Bögen und Halos um Sonne oder Mond. 2012 geschah das in einer Samstagnacht in der Nähe von Madrid in Spanien. Am Winterhimmel leuchtete nicht nur ein heller Mond, sondern auch vier seltene Mondhalos.

Das hellste Objekt oben im Bild ist der Mond. Das Licht des Mondes wird durch taumelnde sechsseitige Eiskristalle gebrochen und bildet einen seltenen 22-Grad-Halo, der den Mond umgibt. Horizontal wird der 22-Grad-Bogen durch einen noch selteneren umschließenden Halo verlängert, der durch säulenförmige Eiskristalle entsteht. Etwas Mondlicht wird durch weiter entfernte taumelnde Eiskristalle gebrochen und bildet einen dritten, noch selteneren regenbogenartigen Bogen, der 46 Grad vom Mond entfernt ist und hier knapp über einer malerischen Winterlandschaft leuchtet. Auch ein Teil eines ganzen 46-Grad-Kreishalos ist zu sehen, sodass ein – besonders beim Mond – extrem seltener Vierfachhalo fotografiert wurde.

Weit im Hintergrund leuchtet zwischen den inneren und den äußeren Bögen eine berühmte Winterhimmelslandschaft mit Sirius, dem Gürtel des Orion und Betelgeuse. Halos und Bögen bleiben meist minutenlang oder einige Stunden bestehen. Wenn ihr also einen seht, solltet ihr eure Familie, Freundinnen oder Nachbarn einladen, eure ungewöhnliche gebrochene Ansicht des Himmels mit ihnen teilen.

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