Webb zeigt das Verborgene in Orion

Das Zentrum des Orionnebels ist im Infrarotlicht zu sehen, aufgenommen vom James-Webb-Weltraumteleskop. In der Mitte ist der Trapezsternhaufen. Das Hauptbild wurde im nahen Infrarotlicht, das Rollover-Bild im mittleren Infrarotlicht aufgenommen. Information im Text.

Bildcredit und Lizenz: NASA, ESA, CSA, JWST; Bearbeitung: M. McCaughrean und S. Pearson

Im großen Nebel in Orion sind Sterne verborgen. Mit bloßem Auge sieht man im sichtbaren Licht im Sternbild Orion einen kleinen, verschwommenen Fleck. Doch dieses Bild wurde mit dem Weltraumteleskop James Webb in einer repräsentativen Farbkomposition aus rotem und sehr nahem Infrarotlicht aufgenommen. Es bestätigt mit eindrucksvollen Details, dass der Orionnebel eine turbulente Umgebung mit jungen Sternen, heißem Gas und dunklem Staub ist.

Das überlagerte Bild zeigt denselben Bildausschnitt in repräsentativen Farben tiefer im Nahinfrarot. Die Energie für einen Großteil des Orionnebels (M42) liefert das Trapez, das ist ein Haufen heller Sterne mitten im Nebel. Das diffuse, faserartige Leuchten um die hellen Sterne ist großteils erwärmter interstellarer Staub.

Wenn man diese Bilder genau untersucht, zeigt sich eine unerwartet große Zahl an binären Objekten mit Jupitermasse (JUpiter-Mass Binary Objects, JuMBOs). Diese könnten Hinweise zur Entstehung von Sternen liefern. Der ganze Wolkenkomplex des Orionnebels, zu dem auch der Pferdekopfnebel zählt, wird in den nächsten Millionen Jahren langsam zerstreut.

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IC 4592: Der blaue Pferdekopf-Reflexionsnebel

Der blaue Reflexionsnebel im Bild erinnert entfernt an den Kopf eines Pferdes.

Bildcredit und Bildrechte: Antoine und Dalia Grelin

Seht ihr den Pferdekopf? Was ihr seht, ist nicht der berühmte Pferdekopfnebel im Orion, sondern ein zarter Nebel, der erst auf detailreichen Bildern eine vertraute Form annimmt. Der Hauptteil des hier abgebildeten Molekülwolkenkomplexes ist ein Reflexionsnebel, der als IC 4592 katalogisiert ist.

Reflexionsnebel bestehen aus sehr feinem Staub, der normalerweise dunkel erscheint. Er kann jedoch ziemlich blau aussehen, wenn er das sichtbare Licht von energiereichen Sternen in er Nähe reflektiert. In diesem Fall ist die Quelle für den Großteil des reflektierten Lichtes ein Stern im Auge des Pferdes. Dieser Stern ist Teil von Nu Scorpii, einem der helleren Sternsysteme im Sternbild Skorpion.

Rechts über der Bildmitte befindet sich ein zweiter Reflexionsnebel mit der Bezeichnung IC 4601, der zwei Sterne umgibt.

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Webb zeigt Rho Ophiuchi

Das Bild zeigt eine stark strukturierte Staubwolke, die unten gelblich leuchtet, oben sind einige rötliche Gebilde, die sich nach unten ziehen, im Nebel leuchten zahlreiche eingebettete Sterne. Von einigen Sternen gehen markante Strahlen aus.

Bildcredit: NASA, ESA, CSA, STScI, Klaus Pontoppidan (STScI), Bearbeitung: Alyssa Pagan (STScI)

Der Molekülwolkenkomplex Rho Ophiuchi ist etwa 390 Lichtjahre entfernt. In seinem Inneren entstehen sonnenähnliche Sterne und zukünftige Planetensysteme. Rho Ophiuchi ist die nächstliegende Sternbildungsregion in der Umgebung unseres Planeten. Die Kamera NIRcam des Weltraumteleskops James Webb spähte in das Chaos an Sternbildung und erstellte dieses Infrarotbild mit hoher Auflösung.

Dieser kosmische Schnappschuss feiert das erfolgreiche erste Jahr von Webbs Erforschung des Universums. Das Bild ist weniger als ein Lichtjahr breit. Es enthält etwa 50 junge Sterne in der Region um Rho Ophiuchi. An den helleren Sternen ist Webbs charakteristisches Beugungsspitzenmuster zu sehen.

Riesige Strahlen aus erschüttertem molekularem Wasserstoff, die explosionsartig von jungen Sternen ausströmen, sind rot dargestellt. Unten ist ein großer, gelblicher, staubiger Hohlraum. Er wurde von dem energiereichen jungen Stern in der Nähe seines Zentrums ausgehöhlt. Bei einigen Sternen seht ihr die Schatten ihrer protoplanetaren Scheiben.

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NGC 1333: Sternentstehungsgebiet im Perseus

Der obere Bildteil ist von blauen Nebeln bedeckt, oben leuchtet hinter den Nebeln ein Stern. In der Mitte ist ein Stern in Nebeln verborgen, unten leuchtet ein roter, faseriger Nebel.

Bildcredit: Wissenschaft: NASA, ESA, STScI, Bearbeitung: Varun Bajaj (STScI), Joseph DePasquale (STScI), Jennifer Mack (STScI)

In sichtbarem Licht ist NGC 1333 ein Reflexionsnebel. Er leuchtet in bläulichen Farbtönen, die charakteristisch sind für Sternenlicht, das von interstellarem Staub reflektiert wird. Der Nebel ist nur 1000 Lichtjahre entfernt und liegt im heroischen Sternbild Perseus am Rand einer großen, Sterne bildenden Molekülwolke.

Diese Nahaufnahme des Weltraumteleskops Hubble zeigt eine Region, die in der geschätzten Entfernung von NGC 1333 etwas breiter ist als 1 Lichtjahr. Das Bild zeigt Details der staubhaltigen Region sowie verräterische Hinweise auf die kontrastreichen roten Emissionen von Herbig-Haro-Objekten: Strahlen und erschüttertes leuchtendes Gas, das von neu entstandenen Sternen ausströmt.

NGC 1333 enthält Hunderte Sterne, die weniger als eine Million Jahre alt sind. Die meisten sind noch im überall vorhandenen Sternenstaub vor optischen Teleskopen verborgen. Die chaotische Umgebung ist vielleicht ähnlich wie jene, in der unsere Sonne vor mehr als 4,5 Milliarden Jahren entstanden ist.

Das Hubble-Bild der Sternkrippe wurde zum 33. Jahrestag des Starts des Weltraumteleskops veröffentlicht.

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Orion und der laufende Mann

Der große Orionnebel und der darüber leuchtende blaue Reflexionsnebel mit dem Laufenden Mann zählen zu den bekanntesten Nebeln am Himmel, weil sie leicht mit bloßem Auge sichtbar sind.

Bildcredit und Bildrechte: Abraham Jones

Nur wenige kosmische Motive beflügeln die Fantasie sosehr wie der große Orionnebel. Dieses scharfe Teleskopbild zeigt seine ganze Pracht, es wurde in einer kalten Jännernacht am dunklen Himmel von West Virginia auf dem Planeten Erde fotografiert.

Der Orionnebel ist die nächstgelegene große Sternbildungsregion. Ihr seht ihn am Himmel mit bloßem Auge als blassen, verschwommenen Fleck. Er ist auch als M42 bekannt, sein leuchtendes Gas umgibt heiße, junge Sterne. Der Nebel ist etwa 40 Lichtjahre groß und liegt am Rand einer gewaltigen interstellaren Molekülwolke, die nur 1500 Lichtjahre entfernt ist und sich im selben Spiralarm unserer Galaxis wie die Sonne befindet.

Am oberen Bildrand seht ihr den staubhaltigen, bläulichen Reflexionsnebel NGC 1977 und seine Freunde. Der auffällige Nebel stellt nur einen Bruchteil des Reichtums an Sterne bildendem Material in unserer galaktischen Nachbarschaft dar. Weltraumforschende entdeckten in dem gut untersuchten Sternbildungsgebiet auch zahlreiche anscheinend sehr junge Sonnensysteme.

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NGC 2626 am Rand der Vela-Molekülwolke

In der Mitte dieser Aufnahme befindet sich ein Nebel, bestehend aus einem blauen Reflexionsnebel mit einem roten Rand, der teilweise von einer undurchsichtigen Staubwolke verdeckt ist. Beschreibung im Text.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Selby und Mark Hanson

Mitten in dieser farbenprächtigen kosmischen Leinwand liegt der schöne, blaue Reflexionsnebel NGC 2626 in der südlichen Milchstraße. Er befindet sich neben einer undurchsichtigen Staubwolke und ist von den rötlichen Wasserstoffemissionen des großen H-II-Gebietes RCW 27 umgeben.

NGC 2626 liegt in einem Komplex aus staubhaltigen Molekülwolken, der als Vela-Molekülwolke bekannt ist, und er ist auch selbst eine Wolke aus interstellarem Staub, der das blaue Licht des heißen jungen Sterns reflektiert, der im Nebel eingebettet ist. Doch die astronomische Forschung zeigt viele weitere junge Sterne und damit verbundene Nebel in der Sternbildungsregion.

NGC 2626 ist ungefähr 3200 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz ist das Teleskopsichtfeld in der Vela-Molekülwolke etwa 30 Lichtjahre breit.

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Die dunkle Molekülwolke Barnard 68

Die dunkle Molekülwolke Barnard 68 sieht aus wie ein Loch im Himmel inmitten vieler Sterne. Beschreibung im Text.

Bildcredit: FORS-Team, 8,2-Meter-VLT Antu, ESO

Wohin sind all die Sterne verschwunden? Was früher für ein Loch im Himmel gehalten wurde, gilt heute als dunkle Molekülwolke. Hier absorbiert eine hohe Konzentration aus Staub und molekularem Gas praktisch das gesamte sichtbare Licht, das von den Sternen dahinter abgestrahlt wird. Die gespenstisch dunkle Umgebung trägt dazu bei, dass das Innere von Molekülwolken zu den kältesten und isoliertesten Orten im Universum zählt.

Einer der interessantesten dunklen Absorptionsnebel ist die hier abgebildete Wolke Barnard 68 im Sternbild Schlangenträger. Dass im Zentrum keine Sterne zu sehen sind, deutet darauf hin, dass Barnard 68 relativ nahe ist. Messungen zufolge ist er etwa 500 Lichtjahren entfernt und ein halbes Lichtjahr groß.

Es ist nicht genau bekannt, wie Molekülwolken wie Barnard 68 entstehen, doch wir wissen, dass diese Wolken wahrscheinlich Orte sind, an denen neue Sterne entstehen. Es zeigte sich sogar, dass Barnard 68 wahrscheinlich kollabiert und ein neues Sternsystem bildet. Im Infrarotlicht können wir direkt durch die Wolke hindurchsehen.

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Der junge Sternhaufen NGC 346

Der Sternhaufen NGC 346 ist in eine Molekülwolke in der Kleinen Magellanschen Wolke eingebettet. Genaue Beschreibung im Text.

Bildcredit: WissenschaftNASA, ESA, CSA, Olivia C. Jones (UK ATC), Guido De Marchi (ESTEC), Margaret Meixner (USRA); Bearbeitung – Alyssa Pagan (STScI), Nolan Habel (USRA), Laura Lenkić (USRA), Laurie E. U. Chu (NASA Ames)

Der massereichste junge Sternhaufen in der Kleinen Magellanschen Wolke ist NGC 346. Er ist in die größte Sternbildungsregion eingebettet, die sich in unserer 210.000 Lichtjahre entfernten kleinen Begleitgalaxie befindet.

Die massereichen Sterne von NGC 346 sind kurzlebig, aber sehr energiereich. Ihre Winde und ihre Strahlung formten die Ränder der staubhaltigen Molekülwolke in der Region und lösten in ihrem Inneren Sternbildung aus. Die Sternbildungsregion enthält anscheinend auch eine große Population junger Sterne. Die jungen Sterne sind 3 bis 5 Millionen Jahre alt und verbrennen noch keinen Wasserstoff in ihren Kernen. Sie sind im eingebetteten Sternhaufen verteilt.

Diese spektakuläre Infrarotansicht von NGC 346 stammt von der NIRcam des James-Webb-Weltraumteleskops. Emissionen von atomarem Wasserstoff, der durch die energiereiche Strahlung des massereichen Sterns ionisiert wurde, sowie von molekularem Wasserstoff und Staub in der sternbildenden Molekülwolke sind detailreich in Rosa und orangefarbenen Tönen dargestellt. Webbs scharfes Bild der jungen Sternbildungsregion ist in der Entfernung der Kleinen Magellanischen Wolke 240 Lichtjahre breit.

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