Perseus und die verlorenen Meteore

Kompositbild der Perseiden, links aus der Slowakei, rechts aus Tschechien.

Bildcredit und Bildrechte: Tomas Slovinsky (Slowakei) und Petr Horálek (Tschechien; Physikinstitut von Opava)

Beschreibung: Wie kann man einen Meteorstrom am besten beobachten? Diese Frage stellt sich im Laufe dieser Woche, wenn der Meteorstrom der Perseïden seinen jährlichen Höhepunkt erreicht.

Ein dunkler Himmel hilft, wie dieses Kompositbild der Perseïden vom letzten Jahr zeigt. Im linken Bild, das bei sehr dunklem Himmel in der Slowakei fotografiert wurde, sind viel mehr blasse Meteore zu sehen als im rechten Bild, das bei mäßig dunklem Himmel in Tschechien entstand. Das Band der Milchstraße überbrückt die beiden koordinierten Bilder, während der Radiant des Meteorstroms im Sternbild Perseus links deutlich erkennbar ist.

In Summe gehen bei hellem Himmel viele blasse Meteore verloren. Die Lichtverschmutzung verkleinert die Bereiche auf unserer Erde mit dunklem Himmel, obwohl das kostengünstig geändert werden könnte.

Neu in Österreich: Sternpark am Attersee / OÖ
Interessante bei APOD eingereichte Perseïden-Bilder: 2018, 2019, 2020

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Fenster zur Galaxis, von Bäumen umrahmt

16 Aufnahmen wurden kombiniert und zeigen das Zentrum der Galaxis über einer Lichtung im Kuitpo-Forst in South Australia mit Antares und Alpha Centauri.

Bildcredit und Bildrechte: Will Godward

Beschreibung: Der Fotograf hatte diese Aufnahme schon eine Weile im Hinterkopf. Er wusste, dass Objekte im Zenit am hellsten sind, weil ihr Licht am wenigsten durch die Atmosphäre gestreut wird. Er wusste auch, dass das Zentrum unserer Milchstraße in South Australia zu dieser Jahreszeit etwa um Mitternacht im Zenit steht.

Seinem geistigen Bild folgend, wagte er sich tief in den KuitpoForst vor, wo große Monterey-Kiefern einen Großteil des Himmels verdeckten, nicht aber auf dieser Lichtung. Dort fotografierte er durch ein von Bäumen gerahmtes Fenster die Kombination aus heimischer und ferner Natur, die er sich ausgemalt hatte. Sechzehn Aufnahmen mit Bäumen und Milchstraße wurden dort fotografiert.

Antares ist der hellorangefarbene Stern links neben der Zentralebene unserer Galaxis, Alpha Centauri ist der helle Stern rechts neben der Bildmitte. Die Richtung zum Zentrum unserer Galaxis liegt unter Antares. In wenigen Stunden bewegte die Erdrotation die galaktische Ebene nach links oben, und bald verschwand sie hinter dem Gehölz, doch die Idee war für immer gespeichert und ist hier zu sehen.

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Die Milchstraße entlang

Die Milchstraße sieht mit bloßem Auge wie eine milchige Spur am Himmel aus, mit Teleskop sieht man unzählige Sterne in der Ebene unserer Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: Rolf Weisenfeld

Beschreibung: Man kann nicht entlang der Milchstraße spazieren. Doch unter einem dunklen Himmel könnt ihr sie erforschen. Für das Auge sieht die blasse, helle Spur aus Licht, die sich in einer dunklen, mondlosen Nacht über das Firmament wölbt, tatsächlich wie ein Weg in den Himmel aus.

Das leuchtende Himmelsband ist das zarte, kollektive Leuchten von fernen Sternen, das von Schneisen aus undurchsichtigen interstellaren Staubwolken unterbrochen wird. Es liegt in der Ebene unserer Heimatgalaxie und wird so genannt, weil es wie ein Milchweg aussieht. Seit Galileos Zeiten entpuppt sich die Milchstraße für Himmelsbeobachter mit Teleskop als eine Ansammlung unzähliger Sterne und kosmischer Wunder.

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Skorpion optimiert

Diese 17 Stunden belichtete Aufnahme zeigt die Milchstraße mit Stern- und Staubwolken um das Sternbild Skorpion und den Stern Antares.

Bildcredit und Bildrechte: Stefan Lenz

Beschreibung: Wenn der Skorpion mit bloßem Auge so fantastisch aussehen würde, könnten sich die Menschen besser an ihn erinnern. Der Skorpion ist eher bekannt als ein paar helle Sterne in einem berühmten, aber selten beachteten TierkreisSternbild.

Für ein so spektakuläres Bild wie dieses braucht man allerdings eine gute Kamera, einen dunklen Himmel und eine ausgeklügelte Bildbearbeitung. Das entstandene, digital optimierte Bild zeigt viele atemberaubende Details.

Rechts verläuft ein Teil der Ebene unserer Milchstraße diagonal durch das Bild. Darin seht ihr riesige Wolken aus hellen Sternen und lange Fasern aus dunklem, komplexem Staub. Links im Bild steigen dunkle Staubbänder senkrecht auf, sie sind als der Dunkle Fluss bekannt. Mehrere der hellen Sterne links sind Teil des Kopfes und der Krallen im Skorpion, einer von ihnen ist der helle Stern Antares.

Während das detailreiche, 17 Stunden belichtete Bild entstand, wurden zahlreiche rote Emissionsnebel, blaue Reflexionsnebel und dunkle Fasern sichtbar. Am südlichen Himmel wirkt der Skorpion nach Sonnenuntergang um die Jahresmitte sehr prominent.

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Eine totale Mondfinsternis-Korona

Der Vollmond wurde letzten Monat zusammen mit Schatten, Galaxie und Farben in der Nähe von Cassilis in New South Wales in Australien fotografiert.

Bildcredit und Bildrechte: Helmut Eder

Beschreibung: Dieser Mond erscheint in mehrfacher Hinsicht seltsam. Es war Vollmond, der zu dieser Zeit des Jahres Blumenmond genannt wird. Doch das war noch nicht seltsam – Vollmonde treten (meist) einmal im Monat (Mond) auf.

Es war ein Supermond, das bedeutet, dass er auf seiner leicht elliptischen Bahn die volle Phase etwa zur größten Annäherung an die Erde erreichte. Ein Supermond erscheint etwas größer und heller als ein gewöhnlicher Vollmond, daher konnte man ihn als Superblumenmond bezeichnen.

Dieser Mond erlebte eine totale Mondfinsternis. Ein verfinsterter Mond kann ziemlich seltsam aussehen, weil er dunkel, ungleichmäßig beleuchtet und häufig rot ist – manchmal blutrot. Daher könnte man diesen Mond als Super-Blumen-Blutmond bezeichnen. Der Mond war außerdem hinter dünnen Wolken zu sehen. Diese Wolken erzeugten eine zarte Korona, weshalb er nicht nur seltsam, sondern auch bunt wirkte. Dann wurde Mond auch noch so detailreich abgebildet, dass ihr rechts unten weit im Hintergrund das Zentrum der Milchstraße seht.

Mond, Schatten, Galaxie und Farben wurden letzten Monat zusammen in der Nähe von Cassilis in New South Wales in Australien fotografiert – mit einem einzigen Schnappschuss. (Dieser wurde später mit zwei Detailaufnahmen kombiniert, um die Milchstraße besser zu zeigen.)

Details: morgen ringförmige Sonnenfinsternis
Galerie: totale Finsternis des Super-Blumen-Blutmondes
Wien: Beobachtung im Sterngarten – noch wenige Plätze frei!

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Mittfinsternis und Milchstraße

Hinter einer Radioteleskopschüssel des kalifornischen Owen's Valley Radio Observatory sinkt der Mond während einer totalen Mondfinsternis zu den zerklüfteten Bergen der Sierra Nevada hinunter.

Bildcredit und Bildrechte: John Kraus

Beschreibung: Gestern glitt der Perigäums-Vollmond im Mai durch den Erdschatten und erfreute Nachthimmelsbeobachter*innen in Regionen um den Pazifik. Auf dieser Zeitrafferserie der totalen Mondfinsternis vom Westen Nordamerikas sank er zu den zerklüfteten Bergen der Sierra Nevada hinunter.

Zur Mitte der Finsternis wurde der Mond tief am westlichen Horizont auf zwei Einzelaufnahmen fotografiert. Die Kombination der Bilder zeigt die rötliche Farbe des verfinsterten Mondes vor dem dunklen Nachthimmel und das diffuse Sternenlichtband der Milchstraße.

Weitere Bilder, die im Abstand von fünf Minuten mit einer fixierten Kamera aufgenommen wurden, zeigen den Ablauf der partiellen Finsternisphase in der Umgebung. Im Vordergrund zeigt eine Radioteleskopschüssel des kalifornischen Owen’s Valley Radio Observatory zum Himmel.

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Der Galaxienbaum

Eichenwald in Salamanca (Spanien) mit Galaxienbaum.

Bildcredit und Bildrechte: César Vega Toledano; Überlagerte Beschriftung: Judy Schmidt

Beschreibung: Erst kamen die Bäume. In Salamanca (Spanien) bemerkte ein Fotograf, wie markant ein Eichenwäldchen nach dem Zurechtstutzen aussah. Als Nächstes kam die Galaxie. Der Fotograf blieb bis zwei Uhr morgens wach und wartete, bis die Milchstraße auf die Höhe einer majestätischen Eiche stieg. Aus der sorgfältig gewählten Perspektive wirkten die Staubbahnen der Galaxis wie die natürliche Fortsetzung der Zweige des Baumes.

Zuletzt kam das Licht. Mit einer Taschenlampe beleuchtete der Fotograf den Baum und projizierte dessen Silhouette. Zufällig standen am relativ hellen Horizont weitere Bäume mit ähnlichen Silhouetten. Dieses Bild wurde 2015 als 30-Sekunden-Einzelaufnahme fotografiert und digital so bearbeitet, dass die Milchstraße betont wurde.

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Das galaktische Zentrum in Infrarotlicht

Das Infrarot-Weltraumteleskop Spitzer zeigt das Zentrum der Galaxis, das 26.700 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schütze liegt.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Weltraumteleskop Spitzer, Susan Stolovy (SSC/Caltech) et al.; Überarbeitung: Judy Schmidt

Beschreibung: Wie sieht das Zentrum unserer Galaxis aus? Im sichtbaren Licht ist das Zentrum der Milchstraße von Wolken aus undurchsichtigem Staub und Gas versteckt. Doch auf dieser faszinierenden Ansicht dringen die Infrarotkameras des Weltraumteleskops Spitzer durch einen Großteil des Staubs und zeigen die Sterne in der überfüllten Region des galaktischen Zentrums.

Das detailreiche Falschfarbenbild ist ein Mosaik aus vielen kleinen Einzelaufnahmen. Es zeigt ältere kühle Sterne in bläulichen Farbtönen. Rot und braun leuchtende Staubwolken stehen in Verbindung mit jungen, heißen Sternen in Sternentstehungsgebieten. Kürzlich stellte sich heraus, dass das Zentrum der Milchstraße in der Lage ist, neue Sterne zu bilden.

Das galaktische Zentrum liegt etwa 26.700 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schütze. In dieser Entfernung wäre dieses Bild ungefähr 900 Lichtjahre breit.

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