Tau-Herkuliden-Meteore über den Teleskopen des Kitt Peak

Das Bild zeigt Meteore aus dem meist schwachen Meteorstrom der Tau-Herkuliden. Es wurden 19 Bilder des Meteorschauers erstellt, wobei 3 weitere Meteore aufgenommen wurden. Im Vordergrund stehen zwei Teleskope von Kitt Peak: das 2,3-Meter-Bok-Teleskop und das 4-Meter-Mayall-Teleskop.

Bildcredit und Bildrechte: Jianwei Lyu (Steward Obs., U. Arizona)

Es war nicht der Sturm des Jahrhunderts, aber immerhin eine denkwürdige Nacht. Letzte Nacht erreichte der Meteorstrom der Tau-Herkuliden seinen Höhepunkt. Normalerweise ist ein moderates Tröpfeln gelegentlicher Meteore zu beobachten, die vom zerfallenden Kometen 73P/Schwassmann-Wachmann 3 stammen.

Doch für dieses Jahr zeigten Berechnungen, dass sich die Erde einen besonders dichten Strom an Kometentrümmern durchqueren würde, was bestenfalls zu einem Regen heller Meteore führen sollte, die vom Sternbild Herkules ausströmen. Doch was sich tatsächlich ereignete, war zwar kein Meteorsturm, aber immerhin ein respektabler Meteorstrom.

Dieses Kompositbild wurde am Nationalen Kitt-Peak-Observatorium in Arizona (USA) aufgenommen. Es kombiniert Bilder von 2,5 Stunden am späten Abend des 30. Mai. In diesem Zeitraum wurden 19 Meteore der Tau-Herkuliden erfasst sowie vier andere Meteore (Findet ihr sie?). Im Vordergrund steht das 2,3-Meter-Bok-Teleskop, direkt dahinter das 4-Meter-Mayall-Teleskop.

Nächstes Jahr kehren die jährlichen Tau-Herkuliden voraussichtlich zu ihrem üblichen niedrigen Rate zurück. Die nächste aktive Nacht wird 2049 erwartet.

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Lyrid am See

Ein Meteor des Lyriden-Meteorstroms und der abnehmende Mond werfen ihr Licht auf den See Nian in der chinesischen Provinz Yunnan.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Dai (TWAN)

Beschreibung: In den frühen Morgenstunden des 24. April blitzte dieser helle Meteor der Lyriden die zentrale Milchstraße entlang. Einen Augenblick lang warf er eine helle Reflexion auf den See Nian in der chinesischen Provinz Yunnan.

Der jährliche Meteorstrom der Lyriden ist einer der ältesten Meteorströme, die wir kennen. Er ist Ende April aktiv, wenn unser Planet durch den Staub entlang der Bahn des langperiodischen Kometen Thatcher pflügt. Die Spur der hellen Feuerkugel zeigt rückwärts zum Radianten des Stroms im Sternbild Leier (Lyra), das außerhalb des oberen Bildrandes hoch am nördlichen Frühlingshimmel steht. Auch der abnehmende Mond, der gerade am sternklaren Himmel aufging, warf sein Licht auf das ruhige Wasser des Sees.

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Zwei Bänder am Nachthimmel

Dieses Bild zeigt eine Nachtlandschaft über China mit Bändern aus Zodiakallicht links und dem zentralen Band unserer Milchstraße rechts.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Dai (TWAN)

Beschreibung: Was sind diese beiden Bänder am Himmel? Rechts ist das häufiger sichtbare Band, es ist das Zentralband unserer Milchstraße. Unsere Sonne kreist in der Scheibe dieser Spiralgalaxie, sodass diese Scheibe von innen betrachtet wie ein fast gleichmäßig helles Band aussieht, das rund um den Himmel verläuft. Das Band der Milchstraße ist das ganze Jahr über zu sehen – wenn man Stadtlichter vermeidet.

Das seltener sichtbare Band links ist Zodiakallicht. Es ist Sonnenlicht, das von Staub reflektiert wird, der in unserem Sonnensystem um die Sonne kreist. Zodiakallicht leuchtet in der Nähe der Sonne am hellsten. Daher ist es kurz vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang am besten zu sehen.

An manchen Abenden im Norden, vor allem in den Monaten März und April, leuchtet dieses Zodiakallichtband nach Sonnenuntergang ziemlich markant. Erst in diesem Jahrhundert wurde erkannt, dass der Zodiakalstaub großteils von Kometen ausgestoßen wird, die nahe an Jupiter vorbeiziehen.

Nur zu gewissen Jahreszeiten sind beide Bänder wie hier an Teilen des Himmels nebeneinander zu sehen. Dieses Bild, das auch die Andromedagalaxie und einen Meteor zeigt, wurde Ende Januar über einem gefrorenen See in Kangding in Sichuan (China) fotografiert.

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Quadrantiden des Nordens

Quadrantiden-Meteore über den Radioteleskopen des chinesischen Spektralradioheliografen der Minggatu-Beobachtungsstation in der Inneren Mongolei (China).

Bildcredit und Bildrechte: Cheng Luo

Beschreibung: Der Meteorstrom der Quadrantiden ist nach einem vergessenen Sternbild benannt und bietet Sternfreundinnen und -freunden auf der Nordhalbkugel der Erde ein jährliches Schauspiel.

Der Radiant des Stroms liegt im astronomisch veralteten Sternbild Mauerquadrant (Quadrans Muralis), nicht weit entfernt vom großen Wagen und an den Grenzen der modernen Sternbilder Bärenhüter (Bootes) und Drache (Draco). Der Polarstern liegt auf diesem Bild fast in der Mitte, der Asterismus Großer Wagen (manche kennen ihn als Pflug) liegt darüber, rechts davon liegt der Radiant des Meteorstroms.

Dieses Himmelspanorama entstand aus Bildern, die in den Stunden um den Höhepunkt des Schauers am 4. Januar 2022 fotografiert wurden. Die Quadrantiden-Meteore zeigen rückwärts zum Radianten. Im Vordergrund stehen Radioteleskope des chinesischen Spektralradioheliografen der Minggatu-Beobachtungsstation in der Inneren Mongolei (China). Als wahrscheinliche Quelle des Staubstroms der Quadrantiden-Meteore wurde 2003 ein Asteroid erkannt.

Wien, 8. Januar 2022, 16:30 Uhr: Führung im Sterngarten Mauer bei der Wotrubakirche mit APOD-Übersetzerin Maria Pflut-Hofmayr (Eintritt frei, Anmeldung erforderlich)
Aktuelles: Entfaltung des James-Webb-Weltraumteleskops
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Der Komet und die Feuerkugel

Komet Leonard und eine Feuerkugel des Geminiden-Meteorstroms über dem Sacramento River und dem Mount Lassen in Kalifornien, USA.

Bildcredit und Bildrechte: Cory Poole

Beschreibung: Dieses Bild sollte einen Kometen zeigen. Genau genommen sollte eine Bildserie des hellsten Kometen 2021Komet Leonard – fotografiert werden. Doch das Universum hatte andere Pläne.

Im Bruchteil einer Sekunde blitzte unter dem Kometen ein Meteor auf, der so hell war, dass man ihn als Feuerkugel bezeichnen kann. Das Grün des Meteorblitzes war sogar intensiver als die Koma des Kometen. Die Ursache für das Grün des Meteors ist wahrscheinlich Magnesium, das vom kieselgroßen Kern des Meteors verdampfte. Das Grün des Kometen stammte wahrscheinlich von zweiatomigem Kohlenstoff, der kürzlich vom Kern des Kometen, der etwa so groß ist wie eine Stadt, ausgestoßen wurde.

Die Bilder entstanden vor 10 Tagen über dem Sacramento River und dem Mount Lassen in Kalifornien (USA). Das Foto der Feuerkugel entstand kurz vor dem Höhepunkt des Geminiden-Meteorstroms, der wenige Tage später stattfand. Letzte Woche war Komet Leonard mit bloßem Auge sichtbar. Nun verblasst er und wechselt zum Südhimmel.

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Geminid im Norden

Feuerkugel der Geminiden unter dem Stern Kapella in der Tengger-Wüste in Zentralchina.

Bildcredit und Bildrechte: Alvin Wu

Beschreibung: Die karge Weite der Tengger-Wüste im Norden von Zentralchina (Planet Erde) liegt im Vordergrund dieser sternklaren Szene. Das Weitwinkelpanorama wurde in der örtlichen Dämmerung des 14. Dezembers kurz nach Monduntergang aufgenommen.

Am dunklen Himmel umgeben die Sterne des nördlichen Wintersechsecks die leuchtende Milchstraße. In dieser Nacht wurde zum Höhepunkt des jährlichen Meteorstroms der Geminiden auch der überraschende Blitz einer hellen Feuerkugel festgehalten. Seine dolchartige Spur unter dem hellen Stern Kapella am westlichen Horizont zeigt rückwärts zum Radianten des Meteorstroms in den Zwillingen.

Das Sternbild Zwillinge ist leicht erkennbar. Die hellen Zwillingssterne – der bläuliche Kastor und der gelbliche Pollux – stehen oben in der Mitte.

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Geminiden des Südens

Geminiden im Süden von Uruguay über einer Landschaft mit Glühwürmchen.

Bildcredit und Bildrechte: Fefo Bouvier

Beschreibung: In dieser mondbeschienenen Landschaft, die in der Nacht von 13. auf 14. Dezember im Süden von Uruguay (Planet Erde) fotografiert wurde, blinken Glühwürmchen. In dieser Nacht fielen beim jährlichen Meteorschauer der Geminiden Meteore vom leicht bewölkten Himmel.

Die Einzelbilder wurden in einem Zeitraum von 1,5 Stunden mit einer nach Süden gerichteten Kamera aufgenommen und zu einem Kompositbild arrangiert. Süden war die Gegenrichtung zum Radianten des Stroms im Norden, daher die laufen die Spuren der Geminiden scheinbar am Gegen-Radianten unter dem südlichen Horizont zusammen.

Radiant und Gegenradiant sind jedoch ein Phänomen der Perspektive. Während die Erde durch den Staubschweif des rätselhaften Asteroiden 3200 Phaethon fegt, verlaufen die Bahnen der Staubkörnchen, die den Geminiden-Meteorschauer bilden, in Wirklichkeit parallel. Sie treten mit einer Geschwindigkeit von etwa 22 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre.

Wien, Samstag, 18. Dezember, 17 Uhr: Himmelsbeobachtung bei Schönwetter im Sterngarten Georgenberg mit APOD-Übersetzerin Maria Pflug-Hofmayr (Anmeldung erforderlich)

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Meteore und Polarlichter über Island

Geminiden-Meteore über dem Kirkjufell in Island bei Grundarfjörður.

Bildcredit und Bildrechte: James Boardman-Woodend; Beschriftung: Judy Schmidt

Beschreibung: Was passiert hinter diesem Berg? So manches. Der Berg ist der Kirkjufell, er ist ziemlich alt und liegt im Westen von Island in der Nähe der Stadt Grundarfjörður. Vor dem steil abfallenden Bergmassiv liegt ein Fjord, der gerade zufror, als dieses Bild Mitte Dezember 2012 fotografiert wurde. Die schönen Farben der Polarlichter im Hintergrund waren zwar ziemlich blass für das freie Auge, wurden aber auf der 25 Sekunden belichteten Aufnahme deutlich sichtbar.

Was dieses Bild besonders interessant macht, sind die Streifspuren von Meteoren der Geminiden. Diese Meteore würden vielleicht nicht auffallen, wenn das Polarlicht deutlich heller gewesen wäre. Links verläuft das weit entfernte Band unserer Milchstraße, während Sterne im lokalen Teil der Milchstraße über den Hintergrund ausgebreitet sind.

Morgen Nacht erreicht der Strom der GeminidenMeteore wieder seinen Höhepunkt, manchen Himmelsbeobachterinnen und -beobachtern bietet er vielleicht unvergessliche visuelle Erfahrungen.

Verschoben: Führung im Sterngarten Georgenberg, Wien: Himmelsbeobachtung bei Schönwetter am Samstag, 18. Dezember, 17 Uhr mit APOD-Übersetzerin Maria Pflug-Hofmayr (Anmeldung erforderlich)

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