Ein Filament schießt aus der Sonne


Videocredit und -rechte: Stéphane Poirier

Beschreibung: Warum entweicht manchmal ein Teil der Sonnenatmosphäre ins All? Der Grund dafür liegt in den veränderlichen Magnetfeldern, die durch die Sonnenoberfläche verlaufen. In Regionen mit starkem Oberflächenmagnetismus, sogenannten aktiven Regionen, sind häufig dunkle Sonnenflecken anzutreffen.

Aktive Regionen können geladenes Gas entlang von gewölbten oder ausladenden Magnetfeldern kanalisieren. Dieses Gas fällt manchmal zurück, manchmal entweicht es, und manchmal trifft es sogar unsere Erde.

Dieses Zeitraffervideo zeigt die Entwicklung im Laufe einer Stunde, es wurde mit einem kleinen Teleskop in Frankreich aufgenommen und zeigt ein ausbrechendes Filament, das Ende letzten Monats von der Sonne aufstieg. Dieses Filament ist riesig: Zum Vergleich ist links oben die Größe der Erde abgebildet.

Kurz nachdem das Filament aufstieg, stieß die Sonne eine mächtige Fackel der X-Klasse aus, während ein gewaltiger Sonnen-Tsunami die Oberfläche erschütterte. Das Ergebnis war eine Wolke geladener Teilchen, die durch unser Sonnensystem rasten, unsere Erde aber großteils verfehlten – zumindest diesmal. Dennoch traf eine ausreichende Menge Sonnenplasma auf das Erdmagnetfeld, um ein paar blasse Polarlichter hervorzurufen.

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Ein Rorschach-Polarlicht

Polarlicht über einem Wasserfall in Jämtland in Schweden.

Bildcredit und Bildrechte: Göran Strand

Beschreibung: Keine Panik, wenn ihr hier die Fratze eines Ungeheuers erkennt. Es ist bloß Pareidolie, also die Tendenz, in Mustern aus Schatten und Licht Gesichter zu sehen. In Wirklichkeit ist die unheimliche visuelle Szene ein 180-Grad-Panorama mit Nordlichtern, das wie Tintenflecken auf einem gefalteten Blatt Papier digital gespiegelt wurde.

Die Bilder entstanden in einer Septembernacht mitten auf einer Hängebrücke über einen Wasserfall in Jämtland in Schweden. Dank der geomagnetischen Stürme, die von der jüngsten Sonnenaktivität ausgelöst wurden, könnten in den nächsten Nächten auf dem Planeten Erde in hohen Breiten sehr aktive Polarlichter auftreten. Aber falls ihr morgen Nacht in eurer Nachbarschaft die Fratze eines Monsters seht, ist vielleicht gerade Halloween.

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AR2835: Inseln in der Photosphäre

Die Aktiven Region AR2835 ist die größte Aktive Region, die derzeit die Sonne kreuzt.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Teoh, Heng-Ee-Observatorium, Penang, Malaysia

Beschreibung: Sonnenflecken sind dunkle Inseln in der Photosphäre – das ist die helle Oberfläche der Sonne. Diese Flecken sind so groß wie Planeten, sie schwimmen in einem Meer aus leuchtendem Plasma und sind an starken Magnetfeldern verankert. Sonnenflecken befinden sich in aktiven Sonnenregionen. Sie wirken nur deshalb dunkel, weil sie etwas kühler sind, ihre Temperatur beträgt etwa 4000 Kelvin. Im Vergleich dazu herrschen auf der umgebenden Sonnenoberfläche Temperaturen von 6000 Kelvin.

Diese Sonnenflecken liegen in der Aktiven Region AR2835. Es ist die größte Aktive Region, die derzeit die Sonne kreuzt. Diese scharfe Teleskop-Nahaufnahme vom 1. Juli zeigt sie in einem Sichtfeld, das etwa 150.000 Kilometer breit ist, das entspricht mehr als zehn Erddurchmessern. Aktive Sonnenregionen mit ihren mächtigen Magnetfeldern sind häufig für Sonnenfackeln und koronale Massenauswürfe verantwortlich, das sind Stürme, die das Weltraumwetter in Erdnähe beeinflussen.

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Ein flaggenförmiges Polarlicht über Schweden

März 2015 war über Kiruna in Schweden ein ungewöhnlich gerades Polarlicht zu beobachten.

Bildcredit und Bildrechte: Mia Stålnacke

Beschreibung: Einen Augenblick sah es aus wie eine 50 Kilometer hohe gebänderte Flagge. Mitte März 2015 führte ein energiereicher koronaler Massenauswurf, der auf einem direkten magnetischen Kanal zur Erde gelangte, zu einem der intensiveren geomagnetischen Stürme der letzten Jahre. Ein visuelles Ergebnis waren Polarlichter, die in vielen Ländern um die magnetischen Pole der Erde beobachtet wurden.

Dieses Bild wurde über Kiruna in Schweden fotografiert. Es zeigt einen ungewöhnlich gerader Polarlichtvorhang, dessen grüne Farben in der tiefen Erdatmosphäre abgestrahlt werden, die roten leuchten viele Kilometer weiter oben. Woher das seltene violette Polarlicht stammt, ist unklar – es könnte ein ungewöhnliches blaues Polarlicht in noch geringerer Höhe als das grüne sein, das von einem viel höher liegenden roten Polarlicht überlagert wird.

Da das Sonnenminimum nun vorbei ist, gibt es wahrscheinlich bald wieder mehr farbenprächtige Nächte mit Polarlichtern über der Erde.

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Der Polarlichtbaum

Dieses Polarlicht wurde im März 2017 in Island beobachtet.

Bildcredit und Bildrechte: Alyn Wallace

Beschreibung: Kann euer Baum das auch? Dieses Bild zeigt die visuelle Überlagerung der dunklen Zweige eines nahen Baumes mit dem hellen Leuchten eines fernen Polarlichtes. Die Schönheit des Nordlichtes, das scheinbar einen Baum in der Nähe imitierte, faszinierte den Fotografen sosehr, dass er ganz darauf vergaß zu fotografieren. Aus dem richtigen Winkel betrachtet schien es, als ob dieser Baum ein Polarlicht statt Blättern trug. Zum Glück kam er wieder zu Sinnen, bevor das Polarlicht eine andere allgemeine Form annahm, und er konnte den eindrucksvollen kurzen Zwischenfall dokumentieren.

Polarlichter werden üblicherweise von Sonneneruptionen ausgelöst, nach denen energiereiche Elektronen in einer Höhe von ungefähr 150 Kilometern auf die Erdatmosphäre treffen. Die ungewöhnliche Kooperation zwischen Himmel und Erde wurde im März 2017 in Island beobachtet.

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Totale Sonnenfinsternis 2020

Bei der totalen Sonnenfinsternis im Dezember 2020 war auch der unglückselige Komet C/2020 X3 SOHO links unten zu sehen, etwa auf der 7-Uhr-Position.

Bildcredit und Bildrechte: Miloslav Druckmuller, Andreas Moller, (Technische Universität Brünn)

Beschreibung: Auf einem schmalen Pfad, der den Süden von Südamerika bei Chile und Argentinien kreuzte, wanderte der letzte Neumond 2020 während der einzigen totalen Sonnenfinsternis des Jahres am 14. Dezember vor die Sonne. Der Neumond war nur 2 Tage vom erdnächsten Punkt seiner elliptischen Bahn – dem Perigäum – entfernt. Seine Oberfläche ist auf diesem dramatischen Kompositbild zart vom Erdschein beleuchtet.

Das Bild ist ein bearbeitetes Komposit aus 55 kalibrierten Aufnahmen mit Belichtungszeiten von 1/640 bis 3 Sekunden. Es deckt einen großen Helligkeitsumfang während der Totalität ab und zeigt die dämmrige Mondoberfläche sowie blasse Sterne im Hintergrund, zusammen mit planetengroßen Protuberanzen am Sonnenrand, einen gewaltigen koronalen Massenauswurf und flüchtige Strukturen in der Korona, die normalerweise im Gleißen der Sonne verborgen sind. Bei genauer Betrachtung erkennt ihr, wie sich der unglückselige Komet C/2020 X3 SOHO von links unten nähert, etwa auf der 7-Uhr-Position. Er gehört zur sonnenstreifenden Kreutzfamilie.

2021 ist am 10. Juni eine ringförmige Sonnenfinsternis zu sehen, doch für die einzige totale Sonnenfinsternis des Jahres müsst ihr bis 4. Dezember warten. Diese Finsternis ist auf einem schmalen Pfad total, der den südlichsten Kontinent Antarktis kreuzt.

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Polarlicht über Schweden

Über dem See Storsjön in der Nähe von Östersund in Schweden schimmerte 2016 ein sehr helles Polarlicht.

Bildcredit und Bildrechte: Göran Strand

Es war hell und grün und breitete sich über den Himmel aus. Dieses markante Polarlicht wurde 2016 in der Nähe von Östersund in Schweden fotografiert. Das Panorama umfasst beinahe 180 Grad, es wurde aus sechs Kamerafeldern zusammengefügt.

An diesem Polarlicht fällt auf, dass es eine geschwungene, bogenähnliche Form und eine klare Abgrenzung hat. Vorne liegt der See Storsjön. Weit hinter dem Polarlicht sind mehrere vertraute Sternbilder und der Polarstern. Zufällig meidet das Polarlicht scheinbar den Mond links unten.

Das Nordlicht entstand einen Tag, nachdem sich ein großes Loch in der Sonnenkorona geöffnet hatte. Durch dieses Loch strömten sehr energiereiche Teilchen ins Sonnensystem. Die grüne Farbe im Polarlicht entsteht, wenn Sauerstoffatome mit Elektronen hoch oben in der Erdatmosphäre rekombinieren.

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Eine sternklare Nacht auf Island

Grüne Polarlichter leuchten über dem Jökulsárlón auf Island, das ist ein Gletscherrandsee. Dahinter schimmert die Milchstraße. Der Himmel spiegelt sich im See.

Bildcredit: Stephane Vetter (Nuits sacrees)

In manchen Nächten ist der Himmel die beste Schau der Stadt. So war es auch in dieser Nacht. Ein Kompositbild dieses Himmels gewann einen internationalen Wettbewerb für Landschafts- und Astrofotografie.

Dieses Siegerbild wurde 2011 über dem Jökulsárlón fotografiert. Er ist der größte Gletscherrandsee auf Island. Der Fotograf kombinierte sechs Aufnahmen. So hielt er nicht nur zwei grüne Polarlichtringe fest, sondern auch ihre Reflexionen im ruhigen See. Im Hintergrund leuchteten am Himmel das Band der Milchstraße und die Andromedagalaxie.

Die Sonne schleuderte einen mächtigen koronalen Massenauswurf zur Erde. Dadurch traten Polarlichter relativ weit südlich auf, zum Beispiel in Wisconsin in den USA. Derzeit hat die Sonne eine niedrige Oberflächenaktivität. Wenn das vorbei ist und die Sonne in einigen Jahren ein Maximum an Aktivität erreicht, sind viel mehr atemberaubende Bilder mit Polarlichtern zu erwarten.

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