Struktur im Schweif des Kometen 12P/Pons-Brooks

Vor einem sternklaren Hintergrund zieht ein Komet. Unten im Bild ist seine türkisgrüne Koma, nach oben breitet sich ein weißlicher, strukturierter Schweif aus.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett`

Auf dem Weg zu seinem nächsten Periheldurchgang am 21. April wird der Komet 12P/Pons-Brooks immer heller. Die grünliche Koma dieses periodischen Kometen vom Halleyschen Typ ist in kleinen Teleskopen relativ leicht zu beobachten. Aber der bläuliche Ionenschweif, der jetzt aus der Koma des aktiven Kometen strömt und vom Sonnenwind umweht wird, ist schwach und schwer zu verfolgen. Dennoch lassen sich auf diesem Bild, das in der Nacht des 11. Februar 2024 aufgenommen wurde und bei dem mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungszeiten miteinander kombiniert wurden, die detaillierten Strukturen des schwächeren Schweifs erkennen.

Das Bild erstreckt sich über zwei Grad über einen Hintergrund aus schwachen Sternen und Hintergrundgalaxien in Richtung des nördlichen Sternbilds Lacerta. Der Periheldurchgang von Komet 12P am 21. April wird natürlich nur zwei Wochen nach der totalen Sonnenfinsternis am 8. April stattfinden, so dass der Komet am Himmel der Erde zusammen mit einer total verfinsterten Sonne zu sehen sein wird.

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Der Schnee auf Tschurjumow-Gerassimenko

Bildcredit: ESA, Rosetta, MPS, OSIRIS; UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA; Animation: Jacint Roger Perez

Dieser Schneesturm an einer Klippe auf dem periodischen Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko kann uns Menschen nicht um die Ohren wehen.

Im Juni 2016 nahm die Telekamera auf der Rosetta-Raumsonde schneeähnliche Spuren aus Staub und Eisteilchen auf. Sie fegten nahe der Kamera über die Oberfläche des Kometen. Einige der hellen Punkte wurden allerdings vermutlich durch geladene Teilchen oder kosmische Strahlung erzeugt, die auf den Chip der Kamera trafen. Und einige andere Punkte sind auf den dichten Hintergrund an Sternen im Sternbild Großer Hund (Canis Major) zurückzuführen. Diese Hintergrundsterne sind im Video leicht zu erkennen, weil sie von oben nach unten wandern.

Das erstaunliche Video wurde aus 33 aufeinanderfolgenden Bildern zusammengesetzt, aufgenommen über einen Zeitraum von 25 Minuten. Rosetta war zu diesem Zeitpunkt etwa 13 km vom Kometenkern entfernt. Im September 2016 wurde der Komet die letzte Ruhestätte für die Rosetta-Sonde. Zuvor wurde die Mission durch einen kontrollierten Einschlag auf 67P/Tschurjumow-Gerassimenko erfolgreich beendet.

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Drei Galaxien und ein Komet

Rechts unten in einem Bildfeld voller Galaxien ist eine Gruppe, die aus einem Kometen und drei Galaxien besteht. Die Galaxien sind schräg von der Seite zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett

In diesem ein Grad breiten Sichtfeld im südlichen Sternbild Kranich (Grus) gibt es reichlich weit entfernte Galaxien. Die drei Spiralgalaxien rechts unten sind besonders auffällig. Alle drei Galaxien bilden eine etwa 70 Millionen Lichtjahre entfernte Gruppe, manchmal werden sie als Grus-Trio bezeichnet.

Der hübsche Teleskopausschnitt wurde am 13. Dezember aufgenommen. Die Galaxien teilen ihn sich mit dem Kometen C/2020 V2 ZTF. Der Komet reist aus dem inneren Sonnensystem ab und schwingt sich auf einer hyperbolischen Bahn unter die Ebene der Ekliptik. Im Bild war der Komet etwa 29 Lichtminuten von unserem Planeten entfernt.

Der Komet ZTF war zwar viel heller, als er letzten Mai die größte Annäherung an die Sonne erreichte und im September 2023 der Erde am nächsten kam, doch er leuchtet in Teleskopen, die zum südlichen Nachthimmel zeigen, immer noch hell, fast so hell wie die Galaxien im Grus-Trio.

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Wega und Komet 12P/Pons-Brooks

Links leuchtet ein Stern mit blauem Hof, rechts unten ein Komet mit grünlicher Koma.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett

Am 4. Dezember teilte sich der periodische Komet 12P/Pons-Brooks dieses Teleskop-Sichtfeld mit Wega, dem Alpha-Stern im nördlichen Sternbild Leier. Der fünfthellste Stern am nächtlichen Himmel, Wega, ist etwa 25 Lichtjahre entfernt, während der viel schwächere Komet etwa 21 Lichtminuten Abstand zur Erde hatte. In den letzten Monaten führten Ausbrüche bei Pons-Brooks zu einem dramatischen Anstieg der Helligkeit. Wegen seines hornartigen Aussehens trägt er den Spitznamen „Teufelskomet“. Fans der interstellaren Raumfahrt haben auch schon angedeutet, dass die verzerrte Form der großen Koma dieses Kometen an den Millenium Falcon erinnert.

Der Komet 12P/Pons-Brooks, ein Komet vom Halley-Typ, besuchte das innere Sonnensystem zuletzt im Jahr 1954. Sein nächstes Perihel bzw. seine nächste Annäherung an die Sonne wird am 21. April 2024 stattfinden. Das ist nur zwei Wochen nach der totalen Sonnenfinsternis am 8. April, die Nordamerika durchquert. Aufgrund seiner starken Neigung zur Ekliptikebene des Sonnensystems wird die Umlaufbahn des periodischen Kometen 12P/Pons-Brooks jedoch niemals die Umlaufbahn des Planeten Erde kreuzen.

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Ein Staubstrahl auf der Oberfläche des Kometen 67P

Auf der rauen Oberfläche des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko ist im Vordergrund ein heller Ausbruch an Staub und Gas zu sehen.

Bildcredit: ESA, Rosetta, MPS, OSIRIS; UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA

Woher kommen Komentenschweife? Nichts in einem Kometenkern erscheint als denknotweniger Entstehungsort für die Strahlströme, die die Kometenschweife generieren. Dennoch gelang der ESA-Raumsonde Rosetta 2016 nicht nur die Aufnahme eines solchen Jets aus dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko, sondern auch ein Durchflug.

Das heutige Weltraumbild ist das sagenhafte Foto, das die helle Rauchfahne zeigt, die an einer kleinen runden Klippe entsteht. Sie wird auf einer Seite von einer 10 Meter hohen Wand an der Ausdehnung in einer Richtung gehindert. Analysen der Rosetta-Daten zeigen, dass der Strahl aus Staub und Wassereis bestand. Das schroffe, aber sonst eher unauffällige Terrain zeigt, dass dort wahrscheinlich tief unter der porösen Oberfläche die Rauchfahne entstand.

Das Bild entstand etwa zwei Monate vor Ende der Rosetta-Mission. Das war zwei Monate, bevor die Sonde zum kontrollierten Absturz auf die Kometenoberfläche gebracht wurde.

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Encke und die Kaulquappen

Rechts leuchtet ein rötlicher, stark strukturierte, runder Nebel. links die kleine grünliche Koma des Kometen Encke.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett

Komet Encke (2P/Encke) ist der zweite periodische Komet der Geschichte. Enckes Bahn führt ihn auf seinem Weg durchs innere Sonnensystem vom Aphel zum Perihel, dem sonnennächsten Punkt seiner Bahn, der knapp innerhalb der Merkurbahn liegt. Das Aphel ist die größte Entfernung zur Sonne, Enckes Aphel liegt innerhalb der Jupiterbahn. Encke kehrt alle 3,3 Jahre zu seinem Perihel zurück, somit hat er von allen großen Kometen im Sonnensystem die kürzeste Periode.

Man bringt den Kometen Encke auch mit (mindestens) zwei jährlichen Meteorschauern auf dem Planeten Erde in Verbindung: den nördlichen und den südlichen Tauriden. Die beiden Meteorströme sind Ende Oktober und Anfang November aktiv. Ihre beiden Radianten liegen nahe beim hellen Stern Aldebaran im kopflastigen Sternbild Stier.

Der blasse Komet Encke wurde am Morgen des 24. August auf diesem Teleskopsichtfeld fotografiert. Damals befand sich Enckes hübsche grünliche Koma am Himmel in der Nähe des Emissionsnebels IC 410, in dem sich ein junger, eingebetteter Sternhaufen und zwei kaulquappenförmige, je ein Lichtjahr lange Sternbildungswolken befinden.

Derzeit bewegt sich Komet Encke in der Nähe des hellen Sterns Spica in der Jungfrau. Er passierte sein Perihel vor fünf Tagen, und zwar am 22. Oktober 2023.

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Galaxien und Komet

Unten in der Mitte leuchtet ein Komet mit grünlicher Koma und einem dünnen, blassen Schweif. Links oben ist eine Galaxie schräg von der Seite zu sehen, rechts über der Mitte sind mehrere kleine Galaxien verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett

Dieses scharfe Teleskopbild zeigt Galaxien in Hülle und Fülle. Es wurde am 12. Oktober am dunklen Himmel über dem June Lake in Kalifornien fotografiert. Die himmlische Szene zeigt fast zwei Grad im gut abgerichteten nördlichen Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici).

Links oben tritt die 23,5 Millionen Lichtjahre entfernte große, schöne Spiralgalaxie NGC 4258 markant hervor, manche kennen sie als Messier 106. Die prachtvolle, von der Seite sichtbare Spirale NGC 4217 rechts über der Mitte ist etwa 60 Millionen Lichtjahre entfernt.

Gerade zieht der Komet C/2023 H2 Lemmon, der letzten April auf Bilddaten der Mount-Lemmon-Durchmusterung entdeckt wurde, durch das hübsche Sichtfeld. Der Komet zeigt seine limettengrüne Koma und einen blassen, dünnen Ionenschweif, der im Bild nach oben gerichtet ist. Dieser Besucher des inneren Sonnensystems ist derzeit weniger als 7 Lichtminuten entfernt und immer noch schwierig mit Fernglas erkennbar, doch er wird immer heller.

Komet C/2023 H2 Lemmon erreicht am 29. Oktober das Perihel, das ist der sonnennächste Punkt seiner Bahn. Das Perigäum, seine größte Annäherung an unseren Planeten, erreicht er am 10. November, wenn er vom Morgen- zum Abendhimmel wechselt.

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Der schöne Komet Nishimura

Malerische, hügelige Landschaft kurz vor Sonnenaufgang. Links steht der Komet Nishimura in der Nähe des Horizonts mit einem langen Schweif, der zum oberen Bildrand hin abnimmt. Der helle Fleck rechts ist die Venus. Der Himmel bei Sonnenaufgang ist oben dunkelblau und geht am Horizont in hellbraun über, die Hügel im Vordergrund sind grün.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horálek / Institut für Physik in Opava

Diese Szenerie wäre sogar ohne Komet schön. Der Himmel bei Sonnenaufgang ist oben tiefblau mit blassen weißen Sternen, die durchschimmern, während er am Horizont einen warmen Farbton hat. Die Landschaft mit den fernen Hügeln Zadňa hura und Veľká hora in der östlichen Slowakei ist angenehm grün, dazwischen leuchten die Lichter kleiner Städte.

Die Venus auf der rechten Seite wirkt ungewöhnlich prachtvoll, sie ist von einer farbigen atmosphärischen Korona umgeben. Doch die größte Aufmerksamkeit zieht der Komet auf sich. Das Kompositbild wurde gestern früh kurz vor der Dämmerung aufgenommen.

Links steht Komet Nishimura. In den letzten Tagen machten seine helle Koma und sein langer Ionenschweif weltweit morgendliche Panoramafotos ungewöhnlich eindrucksvoll. Morgen kommt C/2023 P1 (Nishimura) der Erde für die nächsten 434 Jahre am nächsten.

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