Nacht auf einem unheimlichen Planeten

Das Bild zeigt Dampfsäulen, die aus Fumarolen in der isländischen Region Hverir srömen, im Hintergrund leuchtet ein grünliches Polarlicht.

Bildcredit und Bildrechte: Stéphane Vetter (Nuits sacrées)

Welcher unheimliche Planet ist das? Es ist natürlich der Planet Erde in einer dunklen, stürmischen Nacht 2013 in Hverir, einer geothermisch aktiven Region in der vulkanischen Landschaft im Nordosten von Island.

Geomagnetische Stürme riefen die Polarlichtschau am sternklaren Nachthimmel hervor. Vor dem schaurigen grünlichen Licht tanzten geisterhafte Türme aus Dampf und Gas, die aus Fumarolen strömten. In den nächsten Jahren gibt es wohl mehr Polarlichter, da sich unsere Sonne wieder einem Sonnenmaximum nähert. Daher tanzen vielleicht bald auch in eurer Nachbarschaft geisterhafte Gestalten.

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Polarlicht über dem White-Dome-Geysir

Polarlichter über dem White-Dome-Geysir im Yellowstone-Nationalpark.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Howell

Beschreibung: Manchmal brechen Himmel und Erde aus. Vor wenigen Jahren brachen unerwartet farbenprächtige Polarlichter aus, mit grünen Polarlichtern nahe am Horizont, und hoch oben blühten gleißend rote Polarlichtbänder. Ein heller Mond beleuchtete den Vordergrund der malerischen Szene, während in weiter Ferne vertraute Sterne glitzerten.

Ein gewissenhafter Astrofotograf schoss dieses gut geplante Bildmosaik auf dem Gelände des White-Dome-Geysirs im Yellowstone-Nationalpark im Westen der USA. Tatsächlich brach kurz nach Mitternacht der White Dome aus und sprühte eine viele Meter hohe Fontäne aus Wasser und Dampf in die Luft.

Das Wasser eines Geysirs wird mehrere Kilometer unter der Oberfläche von glühend heißem Magma zu Dampf erhitzt und steigt durch Felsspalten zur Oberfläche auf. Etwa die Hälfte aller bekannten Geysire befinden sich im Yellowstone-Nationalpark. Der geomagnetische Sturm, der die Polarlichter verursachte, ebbte innerhalb eines Tages ab, doch die Eruptionen des White-Dome-Geysirs treten weiterhin etwa alle 30 Minuten auf.

Wien, 26. Februar 2022, 18h: Führung im Sterngarten Mauer mit APOD-Übersetzerin
Wien, Ladenkonzept Nähe Votivkirche: Kostenlose Kalender (leichte Mängel)

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Enceladus in Infrarot

Dramatische Details auf diesen fünf Bildern der Raumsonde Cassini des Saturnmondes Enceladus sehen aus wie tiefe Einschnitte in der Südpolregion des 500 Kilometer großen Mondes.

Bildcredit: VIMS Team, SSI, U. Arizona, U. Nantes, ESA, NASA

Beschreibung: Der eisige Saturnmond Enceladus ist eine der faszinierendsten Welten unseres Sonnensystems, ist auf diesen detailreichen Halbkugelansichten der Raumsonde Cassini zu sehen. Die fünf Bildfelder präsentieren in Falschfarben die Infrarot-Bilddaten aus 13 Jahren von Cassinis optischem und infrarotem Kartierungs-Spektrometer (VIMS) sowie dem bildgebendem Wissenschafts-Subsystem (ISS).

Frisches Eis ist rot gefärbt. Die dramatischen Details sehen aus wie tiefe Einschnitte in der Südpolregion des 500 Kilometer großen Mondes. Ihre Lage entspricht der Position der Tigerstreifen – das sind Risse in der Oberfläche, die wahrscheinlich zu einem Ozean unter der Eisdecke von Enceladus führen. Die Risse sind der Ursprung der eisigen Fontänen des Mondes, die ständig in den Weltraum sprühen. Die Eisschwaden wurden 2005 von Cassini entdeckt.

Die rötlichen Farbtöne auf der Nordhälfte der nach vorne gerichteten Halbkugelansicht sind ein Hinweis auf eine aktuelle Neustrukturierung der Oberfläche in anderen Regionen des geologisch aktiven Mondes, der vielleicht lebensfreundliche Bedingungen bietet.

Expertendebatte: Wie entdeckt die Menschheit erstmals extraterrestrisches Leben?
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Saturn, Titan, Ringe und Dunst

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: NASA, ESA, JPL, SSI, Cassini Imaging Team

Beschreibung: Das ist keine Sonnenfinsternis. Das Bild zeigt eine belebte Aussicht mit Monden und Ringen bei Saturn. Das große runde Objekt in der Mitte ist Titan, der größte Saturnmond und eines der faszinierendsten Objekte im ganzen Sonnensystem. Der dunkle Fleck in der Mitte ist der feste Hauptteil des Mondes. Der helle Ring, der ihn umgibt, ist Atmosphärendunst über Titan – Gas, das Sonnenlicht zu einer Kamera an Bord der Roboter-Raumsonde Cassini streut. Die Saturnringe durchschneiden waagrecht das Bild, man blickt fast genau auf die Kante. Rechts unter Titan befindet sich Enceladus, ein kleiner Saturnmond.

Da das Bild fast genau in Richtung Sonne aufgenommen wurde, erscheinen die Oberflächen von Titan und Enceladus als Silhouetten, und die Saturnringe wirken wie ein Fotonegativ. Wenn Sie Enceladus wirklich sehr genau betrachten, sehen Sie leichte Hinweise auf Eisstrahlen, die zum unteren Bildrand hinausschießen. Es sind diese Strahlen, die Zukunftspläne für eine Landung auf Enceladus befeuern, um ins Eis zu graben und nach Anzeichen für extraterrestrisches Leben zu suchen.

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Sichel-Enceladus

Die Raumsonde Cassini zeigt die zu Saturn gerichtete Seite des Eismondes Enceladus. Er ist als Sichel zu sehen.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Die Raumsonde Cassini blickt aus dem Schatten auf die Halbkugel des inneren Mondes Enceladus, die zu Saturn gerichtet ist. Die dramatische Szene entstand letzten November. Norden ist oben. Cassinis Kamera war fast zur Sonne gerichtet und etwa 130.000 km von der hellen Sichel des Mondes entfernt.

Die ferne Welt reflektiert mehr als 90 Prozent des Sonnenlichts, das auf sie fällt, weil ihre Oberfläche etwa das gleich viel Licht reflektiert wie frischer Schnee. Enceladus ist ein überraschend aktiver Mond. Er ist etwa 500 km groß. Die Daten, die bei Cassinis jahrelangen Vorbeiflügen gesammelt wurden, zeigen auffallende Geysire am Südpol und einen möglichen globalen Ozean aus flüssigem Wasser unter einer Eiskruste.

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Polarlicht über dem White-Dome-Geysir

Vorne bricht der White-Dome-Geysir im Yellowstone-Nationalpark aus. Er sprüht eine hohe Dampfschwade aus, die nach links verweht wird. Am Himmel schimmern grüne und rote Polarlichter.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Howell

Manchmal brechen Himmel und Erde zugleich aus. Vor ein paar Jahren gab es unerwartet farbige Polarlichter. Am Horizont schimmerten grüne Polarlichter. Hoch oben breiteten sich prächtige Bänder aus roten Polarlichtern aus. Der helle Mond leuchtete vorne auf die pittoreske Szene. Weit entfernt strahlten vertraute Sterne.

Ein gewissenhafter Astrofotograf fotografierte das Bildmosaik nach genauer Planung. Es entstand im Gebiet des White-Dome-Geysirs im Yellowstone-Nationalpark, der im Westen der USA liegt. Kurz nach Mitternacht brach White Dome aus. Er sprühte einen viele Meter hohen Strom aus Wasser und Dampf in die Luft.

Das Wasser in einem Geysir wird von glühendem Magma in einer Tiefe von mehreren Kilometern zu Dampf erhitzt. Es steigt durch Felsspalten zur Oberfläche auf. Etwa die Hälfte aller bekannten Geysire befinden sich im Yellowstone-Nationalpark. Der geomagnetische Sturm, der diese Polarlichter erzeugte, ist zwar inzwischen vorüber. Doch der White-Dome-Geysir bricht weiterhin alle 30 Minuten aus.

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Die Raumsonde Galileo zeigt Jupiters Mond Europa

Der Jupitermond Europa wirkt hier wie eine verdreckte Kristallkugel. Er ist von vielen rötlichen Brüchen überzogen. Auf der Oberfläche breiten sich riesige rötliche Flecken aus. Am Rand wirkt er fast durchsichtig.

Bildcredit: Projekt Galileo, JPL, NASA

Welche Rätsel kann man lösen, wenn man in diese Kristallkugel schaut? Die Kugel ist ein Jupitermond, der Kristall ist Eis, und der Mond ist nicht nur schmutzig, sondern sogar irreparabel zerbrochen. Doch es gibt Gerüchte, dass unter Europas brüchiger Eisebene Ozeane liegen, in denen es vielleicht Leben gibt.

Diese Woche wurden Bilder des Weltraumteleskops Hubble veröffentlicht. Sie stärkten diese Vermutung aufs Neue. Sie lassen nämlich den Schluss zu, dass aus den Eiskrusten des Mondes manchmal Schwaden aus Wasserdampf ausströmen. Diese Schwaden könnten mikroskopische Meereslebewesen zur Oberfläche bringen.

Europa ist etwa so groß wie der Erdmond. Er ist hier in natürlichen Farben abgebildet. Das Bild wurde 1996 von der Raumsonde Galileo fotografiert, die damals um Jupiter kreiste. Inzwischen ist sie nicht mehr in Betrieb.

Künftige Beobachtungen könnten unser Wissen über Europa und das frühe Sonnensystem fördern. Sie könnten auch die Möglichkeit klären, ob es anderswo im Universum Leben gibt. Zu diesen Beobachtungen zählen Hubble, geplante Missionen wie das Weltraumteleskop James Webb, das Ende des Jahrzehnts in Betrieb gehen soll, aber auch ein Vorbeiflug an Europa in den 2020er-Jahren.

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Hat der Saturnmond Enceladus einen globalen Ozean?

Der Saturnmond Enceladus ist halb beleuchtet. Seine Oberfläche ist von tiefen Schluchten überzogen, die hier teilweise blau gefärbt sind. Die Schattengrenze ist unten.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Rollen manche Strukturen auf der Oberfläche von Enceladus wie ein Förderband? So lautet eine anerkannte Interpretation der Bilder des explosiven Saturnmondes. Es ist eine asymmetrische tektonische Aktivität, die auf der Erde sehr ungewöhnlich ist. Sie liefert Hinweise auf die mögliche innere Struktur von Enceladus. Unter der Oberfläche könnten sich Meere befinden, in denen sich vielleicht Leben entwickelt hat.

Dieses Komposit entstand aus 28 Bildern der Roboter-Raumsonde Cassini. Sie entstanden 2008 kurz nach dem Vorbeiflug an der Eis spuckenden Kugel. Die Bilder zeigen deutliche tektonische Verschiebungen. Große Teile der Oberfläche bewegen sich anscheinend gemeinsam in die selbe Richtung. Rechts ist eine sehr markante tektonische Teilung. Es ist die Schlucht Labtayt Sulci, sie ist etwa einen Kilometer tief.

Enceladus wackelt kaum bei seinem Umlauf um Saturn. Das ist ein Hinweis, dass eventuell ein globaler Ozean unter der Oberfläche das Taumeln dämpft.

Vertont: APOD-Bilder vom August 2015

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