NGC 602 und mehr

Ein bläulicher Nebel ist von einem beigefarbenen Rand umgeben, im Inneren leuchtet ein Sternhaufen.

Credit: NASA, ESA und das Hubble-Vermächtnisteam (STScI / AURA) – ESA/Hubble-Arbeitsgemeinschaft

Beschreibung: Beim äußeren Rand der Kleinen Magellanschen Wolke, einer 200.000 Lichtjahre entfernten Satellitengalaxie, liegt der fünf Millionen Jahre junge Sternhaufen NGC 602. Der Haufen ist auf dieser prachtvollen Hubble-Aufnahme der Region von Gas und Staub umgeben. Fantastische Grate und zurückgegefegte Ränder lassen vermuten, dass energiereiche Strahlung und Stoßwellen der jungen, massereichen Sterne in NGC 602 das staubhaltige Material erodiert und eine eine vom Zentrum des Haufens ausgehende Abfolge von Sternbildung ausgelöst haben.

Das Bild ist in der geschätzten Entfernung der Kleinen Magellanschen Wolke etwa 200 Lichtjahre breit. Im Hintergrund dieser gestochen scharfen Hubble-Ansicht ist auch eine interessante Auswahl an Galaxien zu sehen. Diese sind Hunderte Millionen Lichtjahre weiter entfernt als NGC 602.

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Sharpless 171

Das Bild zeigt einen farbigen Nebel vor einigen rot umrandeten Sternen.

Credit und Bildrechte: Antonio Fernandez

Kosmische Säulen aus kaltem molekularem Gas und Wolken aus dunklem Staub liegen in Sharpless 171. Die Sternbildungsregion liegt etwa 3000 Lichtjahre entfernt im königlichen Sternbild Kepheus.

Diese prachtvolle Falschfarben-Himmelslandschaft zeigt etwa 20 Lichtjahre der hellen Zentralregion des Nebels. Sie betont die überall vorhandene Emission des atomaren Gases, sie wurde mit Schmalbandfiltern abgebildet sowie einer Farbpalette, die durch die Bilder des Hubble-Teleskops bekannt wurde.

Die jungen, heißen Sterne im neuen Haufen Berkeley 59 liefern die Energie für das Leuchten des Nebels. Diese Sternbildungsregion ist der 171. Eintrag im berühmten Katalog für Emissionsnebel aus dem Jahr 1959, den der Astronom Stewart Sharpless erstellte.

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Massereiche Sterne in NGC 6357

Im Bild ist ein wolkiger, rot leuchtender Nebel, der fast das ganze Bild einnimmt, er ist von Sternen gesprenkelt.

Credit und Bildrechte: Johannes Schedler (Panther-Observatorium)

In NGC 6357, einem expandierenden, 8000 Lichtjahre entfernten Emissionsnebel im Schwanz des Sternbildes Skorpion, liegen massereiche Sterne. Unter der Bildmitte dieser Nahaufnahme von NGC 6357 seht ihr den Sternhaufen Pismis 24, der einige der massereichsten Sterne der Galaxis enthält, die wir kennen. Es sind Sterne mit mehr als 100 Sonnenmassen.

Die helle Zentralregion des Nebels enthält auch staubige Säulen aus molekularem Gas, die wahrscheinlich massereiche Protosterne vor den neugierigen Augen optischer Instrumente verbergen. Interstellare Winde und die energiereiche Strahlung der jungen, neu entstehenden massereichen Sterne formen komplexe Strukturen in diesem Nebel. Die faszinierende Teleskopansicht umfasst in der geschätzten Entfernung von NGC 6357 knapp 50 Lichtjahre.

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M27: Kein Komet

Vor einem dunklen Hintergrund mit wenigen Sternen leuchtet fast bildfüllend ein Nebel mit rötlichen Rändern, der in der Mitte grünlich leuchtet. Von links unten ragt ein rötlicher Balken in den Nebel.

Credit und Bildrechte: Nik Szymanek, w/Faulkes-Teleskop Nord

Der Astronom Charles Messier wurde am 26. Juni 1730 geboren. Er suchte in Frankreich den Himmel des 18. Jahrhunderts nach Kometen ab. Um Verwechslungen zu vermeiden und seine Suche nach Kometen zu erweitern, notierte er dieses Objekt als Nummer 27 in seiner Liste an Dingen, die definitiv keine Kometen waren. Sternforschende des 21. Jahrhunderts klassifizierten ihn als Planetarischen Nebel.

Doch es ist auch kein Planet, obwohl es rund erscheint und in kleinen Teleskopen planetenähnlich aussieht. Messier 27 (M27) gilt heute als perfektes Beispiel eines gasförmigen Emissionsnebels. Er entstand, als der Kernbrennstoff in einem sonnenähnlichen Stern zur Neige ging. Wenn die äußeren Hüllen des Sterns in den Raum hinausgeschleudert werden und die Atome darin durch das intensive, unsichtbare Ultraviolettlicht des vergehenden Sterns zu einem sichtbaren Leuchten angeregt werden, entsteht so ein Nebel.

Die schöne, symmetrische interstellare Gaswolke ist als Hantelnebel bekannt. Er hat einen Durchmesser von mehr als 2,5 Lichtjahren und ist ungefähr 1200 Lichtjahre entfernt. Man findet ihn im Sternbild Füchslein (Vulpecula).

Dieses eindrucksvolle Farbkompositbild betont zarte Plasmastrukturen im Nebel. Es wurde von einem ferngesteuerten Teleskop auf Hawaii mit Schmalbandfiltern aufgenommen. Die Filter sind für Emissionen von Sauerstoff- (grün) und Wasserstoffatomen durchlässig. Die Wasserstoffemissionen sind in roten (H-alpha) und zartblauen Farbtöne (H-beta) dargestellt.

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Der dunkle Turm im Skorpion

Vor einem Bildfeld voller Sterne zeichnet sich die dunkle Silhouette einer Staubwolke ab.

Credit und Bildrechte: Robert Gendler

Diese dunkle kosmische Wolke ist eine Silhouette vor einem dicht gedrängten Sternfeld im Sternbild Skorpion. Sie erinnert an einen unheimlichen dunklen Turm. In diesem dunklen Nebel lauern vielleicht tatsächlich Klumpen aus Staub und molekularem Gas, die kollabieren und neue Sterne bilden.

Die Gestalt auf dieser großartigen Ansicht ist fast 40 Lichtjahre lang. Von rechts oben nach links unter der Bildmitte verläuft eine pfeilflügelförmige Wolke zur Spitze des Turmes. Sie wird als kometenartige Globule bezeichnet. Die intensive Ultraviolettstrahlung einer OB-Assoziation formt die Wolke. Die OB-Assoziation besteht aus sehr heißen Sternen in NGC 6231 und befindet sich außerhalb des Bildrandes.

Das energiereiche ultraviolette Licht liefert auch die Energie für das rötliche Leuchten des Wasserstoffs am Rand der Globule. Heiße Sterne sind in den Staub eingebettet. Man sieht sie als kleine bläuliche Reflexionsnebel. Der dunkle Turm NGC 6231 und die mit ihm verbundene Nebel sind etwa 5000 Lichtjahre entfernt.

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Sternbildungsregion NGC 3582

Das Bild zeigt eine orange leuchtende Nebelwolke mit hellem Zentrum, rechts unten sind faserartige Schlingen. Das Bild ist dünn mit Sternen übersät.

Credit und Bildrechte: T. A. Rector (U. Alaska), T. Abbott, NOAO, AURA, NSF

Was passiert im Nebel NGC 3582? Es entstehen helle Sterne und interessante Moleküle. Der komplexe Nebel befindet sich in der Sternbildungsregion RCW 57. Dieses Bild zeigt dichte Knoten aus dunklem interstellarem Staub sowie helle Sterne, die vor wenigen Millionen Jahren entstanden sind, Felder aus leuchtendem Wasserstoff, der von diesen Sternen ionisiert wird, und große Schlingen aus Gas, das von sterbenden Sternen ausgestoßen wurde.

Eine aktuelle, detaillierte Studie von NGC 3582 zeigt mindestens 33 massereiche Sterne im Endstadium ihrer Entwicklung und klar nachweisbare komplexe Kohlenstoffmoleküle, die als polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAHs) bezeichnet werden. PAHs entstehen wahrscheinlich im abkühlenden Gas von Sternbildungsregionen. Ihre Entstehung in dem Nebel, in dem vor fünf Milliarden Jahren die Sonne entstand, war vielleicht ein wichtiger Schritt bei der Entstehung von Leben auf der Erde.

Dieses Bild entstand letztes Jahr mit dem Blanco 4-Meter-Teleskop am Cerro Tololo Inter-American Observatory (CTIO) in Chile.

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Schwan ohne Sterne

Rote Nebel füllen das Bild im Sternbild Schwan. Beschreibung im Text.

Credit und Bildrechte: Igor Chekalin

Der Himmel ist voller Wasserstoff, allerdings braucht man eine empfindliche Kamera und ein Teleskop, um ihn sichtbar zu machen. Diese zwölf Grad große Ansicht vom nördlichen Teil des Sternbildes Schwan zeigt kosmische Wolken aus Wasserstoff in der Ebene unserer Milchstraße.

Dieses Mosaik aus Teleskopaufnahmen wurde mit einem H-alpha-Filter aufgenommen, der nur das sichtbare rote Licht der leuchtenden Wasserstoffatome durchlässt. Bei der digitalen Bearbeitung wurde der größte Teil der unzähligen punktförmigen Milchstraßensterne entfernt. Oben in der Mitte blieb der helle Stern Deneb übrig, er ist der Alpha-Stern im Schwan und Kopf im Kreuz des Nordens.

Zu den hellen Nebeln im Bild zählt NGC 7000 oder Nordamerikanebel, weiters IC 5070 oder Pelikannebel links oben sowie IC 1318 oder Schmetterlingsnebel und NGC 68880 oder Sichelnebel rechts unten. Im Weitwinkelfeld befinden sich jedoch auch andere Nebel. Wenn ihr den Mauszeiger über das Bild schiebt, kommen die Sterne zurück!

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IC 2948, der Running-Chicken-Nebel

Der Nebel IC 2958 mit dem Sternhaufen Collinder 249 (auch IC2944) leuchtet rötlich, seine Form erinnert an ein laufendes Huhn.

Credit und Bildrechte: Steve Crouch

Im ausgedehnten südlichen Sternbild Zentaur wimmelt es nur so von hellen Nebeln. Dieser hier ist als IC 2948 katalogisiert, er befindet sich in der Nähe des Sterns Lambda Centauri und ist am Himmel nicht weit vom bekannteren Eta-Carinae-Nebel entfernt.

Der energiereiche junge Sternhaufen Collinder 249 (IC 2944) ist in die rötlich leuchtenden Wolken aus Wasserstoff eingebettet, die typisch für Emissionsnebel in Regionen mit ausgeprägter Sternbildung sind.

Am oberen Bildrand seht ihr die Silhouetten kleiner, dunkler Wolken aus undurchsichtigem kosmischem Staub. Sie werden nach ihrem Entdecker als Thackerays Globulen bezeichnet und sind mögliche Orte der Sternbildung, doch vermutlich werden sie durch die intensive Strahlung nahe gelegener junger Sterne abgetragen.

Der Blick ins Zentrum dieser Region erinnert manche an den populären Namen von IC 2948: Running-Chicken-Nebel („laufendes Huhn“). Diese prächtige Himmelslandschaft ist in der geschätzten Entfernung des Nebels von 6000 Lichtjahren etwa 70 Lichtjahre breit.

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