In der Taurus-Molekülwolke

Im Bild sind wenige hell leuchtende Sterne und viele schwache Sterne verteilt. Dazwischen sind braune Nebel mit rötlich leuchtenden Einschlüssen.

Bildcredit und Bildrechte: Yuexiao Shen, Joe Hua

Der kosmische Pinsel der Sternbildung gestaltete diese interstellare Leinwand aus Emissionen, Staub und dunklen Nebeln. Das Teleskop-Mosaik ist 5 Grad breit. Es umrahmt eine Region, die am Himmel nördlich vom hellen Stern Aldebaran liegt, und zwar am inneren Rand der lokalen Blase in der Taurus-Molekülwolke.

Die Emission links unten ist als Sh2-239 katalogisiert. Sie besitzt Anzeichen von eingebetteten jungen stellaren Objekten. In der Region sind Herbig-Haro-Objekte verteilt. Diese Objekte gehen mit neu entstandenen Sternen einher. Sie sind von verräterischen rötlichen Strahlen aus verdichtetem Wasserstoff gekennzeichnet.

T Tauri ist der Prototyp der Klasse veränderlicher T-Tauri-Sterne. Er leuchtet neben einem gelblichen Nebel, der historisch als Hinds Veränderlicher Nebel (NGC 1555) bekannt ist. T-Tauri-Sterne gelten heute als junge Sterne, weniger als ein paar Millionen Jahre alte, sonnenähnliche Sterne in einem frühen Stadium der Entstehung.

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Der Pferdekopfnebel

In der Bildmitte befindet sich eine dunkle Wolke, die an ein Seepferdchen erinnert, dahinter leuchtet eine rote Nebelwand, die nach oben hin in Fasern ausläuft. Übers Bild sind Sterne mit Zacken verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Mark Hanson und Martin Pugh, SSRO, PROMPT, CTIO, NSF

Sternwinde und und intensive Strahlung haben dieser wunderschönen interstellaren Staubwolke durch Zufall ihr markantes Aussehen verliehen: Passenderweise wird sie als Pferdekopfnebel bezeichnet.

Der Pferdekopfnebel ist etwa 1500 Lichtjahre von uns entfernt und Teil des ausgedehnten Orion-Molekülwolkenkomplex. Die Dunkelwolke ist etwa fünf Lichtjahre „groß“ und wird auch unter der Katalognummer Barnard 33 geführt.

Der dunkle Pferdekopf wird nur sichtbar, weil der undurchsichtige Staub, aus dem er besteht, sich als dunkle Silhouette gegen den leuchtend roten Emissionsnebel IC 434 abhebt. Im Inneren der Dunkelwolke entstehen neue Sterne. Der blaue Reflexionsnebel NGC 2023, der einen heißen, jungen Stern umgibt und sich unten links auf dem Gesamtbild befindet, bildet dazu das passende Gegenstück.

Das hier gezeigte prachtvolle Farbbild kombiniert Einzelbilder, die sowohl mit schmalbandigen als auch mit breitbandigen Filtern mit einer Reihe verschiedener Teleskope aufgenommen wurden.

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Der Pelikan-Nebel mit Gas, Staub und Sternen

Das Bild ist von einem bläulich leuchtenden Nebel gefüllt, über den in der Mitte ein dunkler Staubwolkenstreifen verläuft. Rechts unten liegen zwei orangebraune Nebelhäufchen.

Bildcredit und Bildrechte: Abe Jones

Der Pelikannebel verändert sich langsam. Er wird offiziell als IC 5070 bezeichnet und ist durch eine Molekülwolke voll dunklem Staub vom größeren Nordamerikanebel getrennt. Der Pelikan wird wegen seiner besonders aktiven Mischung aus Sternbildung und sich entwickelnden Gaswolken erforscht.

Dieses Bild wurde aus Licht, das in drei spezifischen Farben abgestrahlt wird, erstellt: dem Licht, das von Schwefel, Wasserstoff und Sauerstoff stammt. Das hilft uns, diese Wechselwirkungen besser zu verstehen. Das Licht junger, energiereicher Sterne wandelt das kalte Gas langsam in heißes Gas. Die vorrückende Grenze dazwischen, die sogenannte Ionisationsfront, leuchtet rechts in hellem Orange. Übrig bleiben besonders dichte Tentakel aus kaltem Gas.

In Millionen Jahren ist der Pelikannebel, der vom Dunkelnebel LDN 935 begrenzt wird, vielleicht nicht mehr als Pelikan bezeichnet, da das Gleichgewicht und die Positionen von Sternen und Gas sicherlich etwas völlig anderes ergeben.

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Sterne, Staub und Nebel in NGC 6559

Das rötlich beleuchtete Bild wirkt chaotisch, quer im Bild schlängeln sich dunkle Wolkenbänder, links unten leuchtet ein heller blauer Neel um einen Stern, daneben ist ein rot leuchtender Nebelstreifen.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Telescope Live

Wenn Sterne entstehen, herrscht Chaos. Ein Paradebeispiel dafür ist die oben abgebildete Sternenbildungsregion NGC 6559. Das Bild zeigt rot leuchtende Emissionsnebel aus Wasserstoff, blaue Reflexionsnebel und dunkle Absorptionsnebel aus Staub sowie die darin entstandenen Sterne.

Die ersten massereichen Sterne, die im dichten Gas entstehen, geben energiereiches Licht und Winde ab, die ihren Entstehungsort erodieren, zerteilen und formen. Und dann explodieren sie. Der dabei entstehende Morast kann so schön wie komplex sein. Nach zig Millionen Jahren verdampft der Staub, das Gas wird weggefegt, und übrig bleibt nur ein nackter offener Sternhaufen.

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Messier 24, die Sagittarius-Sternwolke

Messier 24 ist eine Lücke in einer Staubwolke im Sternbild Schütze, durch die man ferne Sterne sieht.

Bildcredit und Bildrechte: Emmanuel Astronomono

Anders als die meisten Einträge in Charles Messiers berühmtem Katalog nebeliger Objekte ist M24 keine helle Galaxie, kein Sternhaufen oder Nebel. Es ist eine Lücke in den nahen, undurchsichtigen interstellaren Staubwolken, die einen Blick auf die fernen Sterne im Sagittarius-Spiralarm unserer Milchstraße bietet.

Wenn ihr den Blick mit Fernglas oder einem kleinen Teleskop auf diese Lücke richtet, seht ihr durch ein mehr als 300 Lichtjahre breites Fenster. Dahinter sind Sterne, die 10.000 Lichtjahre oder mehr von der Erde entfernt sind. Leuchtstarke Sterne in M24 füllen diese prächtige Sternenlandschaft, die manchmal die kleine Sagittarius-Sternwolke genannt wird.

Das Teleskopfeld im Sternbild Schütze misst etwa 3 Grad, es ist also 6 Vollmonde breit. Nahe der Mitte sind die dunklen Markierungen B92 und B93, zusammen mit anderen Staubwolken und leuchtenden Nebeln im Zentrum der Milchstraße.

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Sterne und Staub in der Corona Australis

Dunkle braune und leuchtend blaue Staubwolken überlagern ein Sternfeld. Im blauen Nebel leuchten zwei helle Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Alessandro Cipolat Bares

Dieser Teleskopblick zeigt kosmische Staubwolken, die ein reichhaltiges Sternfeld an der nördlichen Grenze der Südlichen Krone (Corona Australis) überlagern. Die Sternbildungsregion ist Teil eines ausgedehnten Molekülwolkenkomplexes, der etwa 500 Lichtjahre entfernt ist. Das ist etwa ein Drittel der Distanz zu einer berühmteren Sternbildungsregion, die als Orionnebel bekannt ist. Das zwei Grad breite Bild umfasst in der geschätzten Entfernung der Wolke 15 Lichtjahre.

Die Staubwolken sind mit hellen Nebulositäten vermischt und blockieren das Licht weiter entfernter Sterne im Hintergrund in der Milchstraße. Sie verbergen auch eingebettete Sterne vor direkter Sicht, die noch im Entstehungsprozess sind. Links befindet sich der große, dunkle Nebel Bernes 157.

Rechts daneben leuchtet eine Gruppe hübscher Reflexionsnebel, die als NGC 6726, 6727, 6729 und IC 4812 katalogisiert sind. Ihre charakteristische blaue Farbe entsteht, wenn der kosmische Staub das Licht heißer Sterne reflektiert. Der kompaktere Nebel NGC 6729 umgibt den jungen veränderlichen Stern R Coronae Australis.

Die faserartigen Bögen und Schleifen darunter wurden als Herbig-Haro-Objekte erkannt, sie gehen mit energiereichen, neu entstandenen Sternen einher. Im Zentrum dieser Region befindet sich der Krönchenhaufen, er ist eine der nächstliegenden und aktivsten Sternbildungsregionen.

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Das Nandu in der Milchstraße

Das Foto is doppelt abgebildet. Links steigt die Milchstraße hinter einer Silhouette auf, rechts ist der Vogel in der Milchstraße markiert.

Bildcredit und Bildrechte: Fefo Bouvier

Habt ihr schon einmal den Vogel in der Milchstraße gesehen? Der Nachthimmel ist voller Geschichten, eine davon ist der Mann im Mond. Viele Kulturen projizierten im Lauf der Jahrhunderte ihre ältesten Sagen in die Sterne und den Staub über ihnen. Generationen von Menschen sehen diese Himmelsbilder, hören die damit verbundenen Geschichten und geben sie weiter.

Hier seht ihr links einen Ausschnitt aus dem Zentralband der Milchstraße und rechts dasselbe Bild mit den Umrissen eines großen Vogels namens Ñandú aus dem Brauchtum mehrerer Urvölker in Uruguay. Der Asterismus Kreuz des Südens wird als Ñandús Fußabdruck gesehen.

Im Vordergrund seht ihr die Silhouette einer Statue von María Micaela Guyunusa. Diese indigene Frau der Charrúa lebte in den 1800er-Jahren und gilt als Symbol des kolonialen Widerstands. Das Kompositbild wurde Mitte April in Cabo Polonio in Uruguay fotografiert. Im Hintergrund liegt der Atlantik.

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Das belebte Zentrum des Lagunennebels

Im Zentrum des Lagunennebels verdecken dunkle Staubwolken junge Sterne. Das Bild zeigt eine turbulente Wolkenlandschaft und zwei lange Trichter, Beschreibung im Text.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung: Francisco Javier Pobes Serrano

Das Zentrum des Lagunennebels ist ein Wirbelwind spektakulärer Sternbildung. Mitten im Bild seht ihr mindestens zwei lange trichterförmige Wolken, beide sind etwa ein halbes Lichtjahr lang. Sie sind durch extreme Sternwinde und starkes energiereiches Sternenlicht entstanden.

Der enorm helle Stern Herschel 36 in der Nähe beleuchtet die Region. Riesige Staubwälle verdecken und röten andere heiße junge Sterne. Die Energie dieser Sterne strömt in den kühlen Staub und das Gas. So können in angrenzenden Regionen große Temperaturunterschiede entstehen. Das führt zu Scherwinden, welche möglicherweise die Trichter erzeugen.

Dieses Bild ist etwa 15 Lichtjahre breit. Es kombiniert Bilder, die vom Weltraumteleskop Hubble in sechs Farben aufgenommen wurden. Der Lagunennebel wird auch als M8 bezeichnet. Er liegt etwa 5000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schütze (Sagittarius).

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