Landung auf dem Mars: Sieben Minuten des Schreckens


Videorechte: NASA, JPL

Beschreibung: Ab Donnerstag gibt es auf dem Mars vielleicht einen tollen neuen Forschungsroboter – oder einen neuen Schrotthaufen. Alles hängt davon ab, ob in den Minuten nach der Ankunft der Mission Mars 2020 an ihrem neuen Heimatplaneten und beim Versuch, den Rover Perseverance zu stationieren, alles richtig läuft.

Bei der vielleicht ausgeklügeltsten Landung, die je auf dem Roten Planeten versucht wurde, werden nacheinander präzise Abläufe durchgeführt. Zum Einsatz kommen dabei ein Hitzeschild, ein Fallschirm, mehrere Raketenmanöver und der automatisierte Einsatz eines ungewöhnlichen Geräts, das als „Himmelskran“ bezeichnet wird.

Die „Sieben Minuten des Schreckens“ am Donnerstag erinnern an die Landung des Rovers Curiosity 2012 auf dem Mars, die im Video gezeigt wird. Wenn erfolgreich, landet der fahrzeuggroße Rover Perseverance auf der Marsoberfläche und erforscht bald den Krater Jezero, um die Bewohnbarkeit dieser scheinbar kargen Welt für Leben besser zu bestimmen – in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft.

Wahrscheinlich berichten mehrere Medien darüber, doch ihr könnt die Landevorgänge auch über diesen Live-Kanal der NASA im Netz verfolgen.

Aktuell: Perseverance-Berichterstattung der NASA
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Blitze des Krebs-Pulsars


Videocredit und -rechte: Martin Fiedler

Beschreibung: Irgendwie überlebte er eine Explosion, die unsere Sonne sicher zerstört hätte. Nun rotiert er 30 Mal pro Sekunde und ist berühmt für seine schnellen Blitze. Es ist der Krebsnebel-Pulsar, der rotierende, übrig gebliebene Neutronenstern der Supernova, die den Krebsnebel erzeugt hat.

Wenn ihr genau hinseht, erkennt ihr in diesem Zeitlupenvideo die Blitze des Pulsars knapp über der Bildmitte. Das Video entstand durch Kombination von Bildern mit Blitzen des Pulsars, die mit Bildern von anderen vergleichbaren Zeiträumen gemischt wurden.

Möglicherweise wurden die Blitze des Krebs-Pulsars erstmals 1957 von einer unbekannten Frau bei einer öffentlichen Beobachtungsnacht der Universität Chicago beobachtet, doch keiner glaubte ihr. Die vorherige Supernovaexplosion wurde im Jahr 1054 n. Chr. von vielen beobachtet.

Der expandierende Krebsnebel bleibt eine malerische, expandierende Gaswolke, die im gesamten elektromagnetischen Spektrum leuchtet. Heute geht man davon aus, dass der Pulsar die Supernovaexplosion überlebte, weil er aus extrem dichter, quantenmechanisch entarteter Materie besteht.

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Auf dem Mond entdeckt: Kandidat für ältesten bekannten Erdenstein


Videocredit: NASA, Astromaterials 3D, Erika Blumenfeld et al.

Beschreibung: Wurde das älteste bekannte Gestein der Erde auf dem Mond entdeckt? Durchaus möglich. Die Geschickte beginnt mit der Mondmission Apollo 14. Die Mondprobe 14321 ist ein großer Stein, den der Astronaut Alan Shepard im Cone-Krater fand. Als man ihn auf der Erde untersuchte, fand man heraus, dass ein Fragment viel besser mit Erdgestein übereinstimmte als mit anderen Mondsteinen.

Noch überraschender ist, dass das Alter des Gesteinsstücks kürzlich auf 4 Milliarden Jahre datiert wurde, womit es – innerhalb der Messgenauigkeit – älter ist als alles Gestein, das je auf der Erde gefunden wurde. Eine führende Hypothese besagt, dass ein urzeitlicher Kometen- oder Asteroideneinschlag Steine von der Erde ins Sonnensystem schleuderte, von denen einige auf den Mond stürzten. Dort vermischten sie sich mit aufgeheiztem Mondboden und Gestein, kühlten ab und zerbrachen wieder.

Das Video zeigt einen Röntgenscan des Inneren von 14321, man erkennt mehrere Abschnitte mit stark unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung. Das Mondgestein wird weiterhin untersucht, um die Geschichte des Mondes, der Erde und des frühen Sonnensystems besser zu verstehen.

Am Freitag ist der 50. Jahrestag der Landung von Apollo 14 auf dem Mond.

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Die Mondphasen im Jahr 2021


Bildcredit: Daten: Lunar Reconnaissance Orbiter; Animation: Wissenschaftliches Visualisierungsstudio der NASA; Musik: Viertes Brandenburgisches Konzert, BWV 1049 (Johann Sebastian Bach), von Kevin MacLeod via Incompetech

Beschreibung: Welche Phase hat der Mond dieses Jahr an eurem Geburtstag? Das ist schwierig zu sagen, denn das Aussehen des Mondes ändert sich jede Nacht.

Während der Mond um die Erde kreist, wird zuerst immer mehr von seiner sonnenbeleuchteten Hälfte sichtbar und dann wiederum immer weniger. Dieses Video animiert Bilder, die vom Lunar Reconnaissance Orbiter der NASA im Mondorbit aufgenommen wurden, um alle 12 Lunationen zu zeigen, die dieses Jahr – 2021 – auftreten.

Eine Lunation beschreibt einen vollen Mondzyklus mit all seinen Phasen. So eine volle Lunation dauert ungefähr 29,5 Tage, also etwas weniger als einen Monat („Mond„). Im Laufe jeder Lunation wird Sonnenlicht vom Mond aus verschiedenen Winkeln reflektiert und beleuchtet daher die verschiedenen Strukturen unterschiedlich. Dabei zeigt der Mond der Erde natürlich immer dieselbe Seite.

Weniger auffällig ist, dass sich die scheinbare Größe des Mondes Nacht für Nacht leicht ändert, sowie ein leichtes Wackeln, das als Libration bezeichnet wird, während sich der Mond seine elliptische Bahn entlang bewegt.

APOD-Webseminar am 12. Januar: Kostenlos registrieren; veranstaltet von der Vereinigung der Amateurastronom*innen von New York

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Koboldblitz mit 100.000 Einzelbildern pro Sekunde


Videocredit und -rechte: Matthew G McHarg, Jacob L Harley, Thomas Ashcraft, Hans Nielsen

Beschreibung: Was verursacht Koboldblitze? Rätselhafte Lichtausbrüche am Himmel, die kurzzeitig ähnlich wie riesige Quallen aussehen, wurden mehr als 30 Jahre lang erfasst, doch abgesehen von einem allgemeinen Zusammenhang mit positiven Wolken-Boden-Blitzen bleibt ihre Ursache unbekannt. Bei manchen Gewittern treten sie auf, bei den meisten aber nicht.

Seit Kurzem zeigen jedoch Hochgeschwindigkeitsvideos besser, wie Koboldblitze verlaufen. Dieses Video, das Mitte 2019 gefilmt wurde, ist mit ungefähr 100.000 Einzelbildern pro Sekunde schnell genug, um zeitlich aufzulösen, wie mehrere Kobold-„Bomben“ fallen und sich in die vielarmigen Blitzbüschel auflösen, die auf Einzelbildern zu sehen sind.

Leider lösen die visuelle Hinweise, die wir von Videos wie diesen erhalten, den rätselhaften Ursprung der Kobolde nicht vollständig auf. Hochgeschwindigkeitsvidos lassen jedoch manche Forscherinnen* vermuten, dass Kobolde häufiger auftreten, wenn in der oberen Atmosphäre Plasmaunregelmäßigkeiten vorhanden sind.

Astrophysik: Mehr als 2300 Codes in der Astrophysics Source Code Library
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Große Konjunktion von Jupiter und Saturn: Der Film


Videocredit: Thanakrit Santikunaporn (Nationales Astronomisches Forschungsinstitut von Thailand); Text: Matipon Tangmatitham

Beschreibung: Habt ihr schon einmal einen Film der Großen Konjunktion von Jupiter und Saturn gesehen? Dieses Zeitraffervideo wurde aus einer Serie an Bildern aus Thailand erstellt und zeigt, wie die beiden Riesenplaneten in einem Winkelabstand von nur etwa einem Zehntelgrad aneinander vorbeizogen.

Der erste Ablauf der Großen Konjunktion zeigt eine fünftägige, relativ nahe Aufnahme, bei der Monde und Wolkenbänder gut sichtbar sind, gefolgt von einer zweiten, optisch weiter entfernten Videosequenz von 9 Tagen.

Obwohl Jupiter und Saturn am 21. Dezember 2020 am Himmel scheinbar ungewöhnlich nahe aneinander vorbeizogen, waren sie in Wirklichkeit immer noch fast eine Milliarde Kilometer voneinander entfernt.

Alle 19,86 Jahre erfahren die beiden Gasriesen Treffen wie dieses. Doch der Winkel zwischen den beiden war in den letzten 397 Jahren niemals so klein, und das bleibt auch in den nächsten 60 Jahren so. Wenn ihr aber bis zum Jahr 7541 warten könnt, sehr ihr, wie Jupiter direkt vor Saturn vorbeizieht.

Galerie: Interessante Bilder der Großen Konjunktion, die bei APOD eingereicht wurden

Endlich wieder: Notizkalender 2021 mit Mondlauf und Himmelsereignissen

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Die Erde bei einer totalen Sonnenfinsternis


Videocredit: GOES-16, ABI, NOAA, NASA

Beschreibung: Wie sieht die Erde bei einer totalen Sonnenfinsternis aus? In der Region, wo Menschen die Finsternis sehen, erscheint sie dunkel, weil dorthin der Schatten des Mondes fällt. Der Schattenfleck rast mit fast 2000 Kilometern pro Stunde über die Erde und verdunkelt die Orte entlang der Zentrallinie – meist nur wenige Minuten – bevor er weiterzieht.

Dieses Video zeigt die Erde bei der totalen Sonnenfinsternis Mitte des Monats. Der Zeitrafferfilm wurde mit einem geostationären Satelliten aufgenommen. Zu Beginn seht ihr die Erde unten bei Nacht, doch bald schon geht rechts unten die Sonne auf. Die Wolken wandern, während über dem blauen Planeten der Tag anbricht.

Plötzlich taucht links unten der runde Schatten des Mondes auf, zieht rasch über Südamerika und verschwindet rechts. Am Ende des Videos beginnt wieder die Nacht. Die nächste totale Sonnenfinsternis findet nächsten Dezember statt, ist aber nur in Teilen der Antarktis sichtbar.

Anmerkung der Übersetzerin: Im Juni 2021 findet in Europa eine partielle Sonnenfinsternis statt. Info dazu und weiteren Himmelsereignissen findet ihr in diesem Notizkalender 2021.

Galerie: Interessante Bilder der totalen Sonnenfinsternis, die an APOD geschickt wurden

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Vertont: Die Materie des Geschosshaufens


Bildcredit und Bildrechte: Röntgen: NASA/CXC/SAO; Optisch: NASA/STScI, Magellan/U.Arizona; Gravitationslinsenkarte: NASA/STScI, ESO WFI, Magellan/U.Arizona; Vertonung: NASA/CXC/SAO/K.Arcand, SYSTEM Sounds (M. Russo, A. Santaguida)

Beschreibung: Was ist mit dem Geschoßhaufen los? Dieser massereiche Galaxienhaufen (1E 0657-558) bildet Gravitationslinsenverzerrungen an Hintergrundgalaxien auf eine Weise, die als Bestätigung für die führende Theorie interpretiert wurde: dass es dort Dunkle Materie gibt.

Andere Untersuchungen lassen jedoch eine weniger beliebte Alternative vermuten: veränderte Gravitation. Diese könnte die Haufendynamik ohne Dunkle Materie erklären und bietet auch ein wahrscheinlicheres Ursprungsszenario.

Derzeit wetteifern zwei wissenschaftliche Hypothesen um die Erklärung der Beobachtungen: unsichtbare Materie versus veränderte Gravitation. Das Duell ist dramatisch, denn ein eindeutiges, „kugelsicheres“ Beispiel für Dunkle Materie würde die Einfachheit der Theorie der modifizierten Gravitation erschüttern.

Dieses vertonte Kompositbild stammt von Hubble, Chandra und Magellan. Röntgenstrahlen, die von heißem Gas abgestrahlt werden, sind rot abgebildet, Blau zeigt die vorgeschlagene getrennte Verteilung der Dunklen Materie. Tiefe Töne der Sonifikation sind der Dunklen Materie zugewiesen, mittlere Frequenzen dem sichtbaren Licht und hohe Töne den Röntgenstrahlen.

Der Kampf um die Materie im Geschoßhaufen geht wahrscheinlich weiter, sobald mehr Beobachtungen, Computersimulationen und Analysen abgeschlossen sind.

Bei APOD eingereicht: Schöne Bilder des Geminiden-Meteorstroms 2020
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